Vorfallprotokoll 116-DE

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In diesem Protokoll ist die erste Sichtung von SCP-116-DE-1 und SCP-116-DE-2 festgehalten.

Datum: ██.██.2010, 14:12

Ort: A ███ kurz vor Berlin

Vorwort: Die Agenten von Dorff und Straub befanden sich gerade auf der Autobahn auf dem Rückweg von ihrem letzten Einsatz, als sie von SCP-116-DE-1 überholt wurden, welches von fünf Instanzen von SCP-116-DE-2 verfolgt wurde. Die Agenten merkten dabei, dass keines der Fahrzeuge einen Fahrer zu haben schien und alarmierten den nächsten Standort der Foundation, während sie ebenfalls die Verfolgung aufnahmen. Ein Helikopter wurde losgeschickt um eine Verfolgung der Fahrzeuge sicherzustellen, falls sie die Agenten im Verkehr abhängen sollten. Inzwischen wurden Vorkehrungen getroffen, alle unbeteiligten Fahrzeuge von der Autobahn herunterzuleiten, damit eine ebenfalls auf dem Weg befindliche MTF ungehindert agieren konnte.

14:25:34 Die Kamera des Helikopters erfasst SCP-116-DE-1, wie es andere Verkehrsteilnehmer links und auch rechts überholt. Die SCP-116-DE-2-Instanzen führen ähnliche Manöver aus um zu dem Verfolgten aufzuschließen.

14:26:25 Die vorderste SCP-116-DE-2-Instanz feuert ihren Wurfhaken auf SCP-116-DE-1 ab. SCP-116-DE-1 zieht daraufhin in eine Lücke zwischen zwei Fahrzeugen. Der Wiederhaken bohrt sich dadurch in einen Transporter, der vor SCP-116-DE-1 hergefahren war. Die Instanz kappt sofort das Seil, da es den Haken anscheinend nicht mehr lösen kann. SCP-116-DE-1 zieht daraufhin wieder aus seiner Lücke heraus und überholt den Transporter auf der rechten Seite. Seine Verfolger ebenso.

14:28:08 Eine der SCP-116-DE-2-Instanzen aktiviert ihren Raketenwerfer und feuert zwei Projektile auf SCP-116-DE-1 ab. Diese scheinen SCP-116-DE-1 zwischen den anderen Fahrzeugen nicht ordnungsgemäß erfassen zu können und schlagen in zwei zufällige andere Fahrzeuge ein. Die Wracks werden von den SCP-116-DE-2-Instanzen zur Seite gestoßen, um die Verfolgung fortzusetzen. Die Agenten von Dorff und Straub folgen ebenfalls. Durch die Wracks kommt es hinter ihnen zu mehreren Auffahrunfällen, wodurch sich ein kompletter Stau bildet. Agent Straub erstattet Meldung zu den Unfällen.

14:30:12 SCP-116-DE-1 erreichen ein Stück Straße, auf dem sich keine anderen Fahrzeuge befinden. Zwei Instanzen von SCP-116-DE-2 schließen auf und postieren sich links und rechts von SCP-116-DE. Anschließend verringern sie ihren Abstand zu dem Verfolgten, sodass dieser nicht mehr nach links und rechts ausweichen kann. Eine weitere Instanz postiert sich hinter SCP-116-DE-1 und bereitet ihren Wurfhaken vor. SCP-116-DE-1 öffnet plötzlich seinen Kofferraum und katapultiert eine einzelne Wurfmine heraus. Anschließend bremst es stark ab. Die beiden Instanzen, die es flankiert hatten, können nicht schnell genug reagieren und fahren weiter. SCP-116-DE-1 derweil beginnt wieder zu beschleunigen und fährt seine Raketenwerfer aus. Jeweils ein Geschoss wird auf die beiden SCP-116-DE-2-Exemplare vor ihm abgefeuert. Beide Projektile treffen und zerstören die Fahrzeuge. Die Instanz hinter SCP-116-DE-1 hat inzwischen ein Ausweichmanöver vorgenommen um die Mine zu umgehen, allerdings reagiert die direkt hinter ihm fahrende Einheit zu spät, löst beim Überfahren die Mine aus und wird imobilisiert. Die beiden verblieben Instanzen setzen die Verfolgung fort. Agent von Dorff ist allerdings fähig seinen Wagen um die Wracks herum zu fahren und verfolgt die Anomalien weiter.

14:31:12 SCP-116-DE-1 überholt erneut andere Fahrzeuge. Eine Instanz von SCP-116-DE-2 schafft es SCP-116-DE-1 einzuholen und postiert sich links neben ihm. Anschließend versucht es SCP-116-DE in die Leitplanke zu drängen. SCP-116-DE-1 lenkt gegen, scheint aber nicht genug Kraft entgegensetzen zu können. Die andere Instanz derweil versucht sich hinter SCP-116-DE zu postieren, vermutlich um seinen Wurfhaken abzufeuern. SCP-116-DE-1 wirft eine weitere Mine aus und zwingt die Instanz damit auszuweichen.1. Anschließend bremst es. Die SCP-116-DE-2-Instanz neben ihm bleibt mit dem Hinterrad an ihm hängen und zieht dadurch das Heck von SCP-116-DE-1 herum, während es sich selbst quer zur Fahrbahn stellt. SCP-116-DE-1 fängt sich allerdings und nutzt den Schwung der Drehung um sich mit dem Heck in Fahrtrichtung zu drehen, während es beginnt, rückwärts zu fahren. Dabei rammt es die ins Schleudern gebrachte SCP-116-DE-2-Instanz am Heck und richtet sie in die Gegenrichtung der Fahrbahn aus. Die andere Instanz derweil feuert wieder ihren Wurfhaken ab, allerdings lenkt sich SCP-116-DE-1 so aus dem Weg, dass er an seinem Kotflügel abprallt. Als die Instanz den Haken wieder einzuziehen versucht, verfängt sich er sich in der anderen SCP-116-DE-2-Instanz, die gerade zu wenden versucht. Beide Instanzen rammen sich durch den plötzlichen Zug gegenseitig und bremsen sich aus, während SCP-116-DE-1 wendet und wieder beschleunigt. Der Wurfhaken wird ausgeklinkt und beide Instanzen setzen die Verfolgung fort.

14:34:19 Die Fahrzeuge erreichen wieder einen Bereich der Autobahn, auf dem sich keine anderen Verkehrsteilnehmer befinden. SCP-116-DE-1 beginnt in Schlangenlinien zu fahren, was es seinen Verfolgern ermöglicht aufzuholen. Raketen werden von den Instanzen abgefeuert, die SCP-116-DE-1 mithilfe seiner MG-Geschützes zerstören kann bevor sie es treffen.

14:34:56 Die Straße geht in eine Kurve. Die beiden Instanzen haben bis kurz hinter SCP-116-DE-1 aufgeschlossen. SCP-116-DE-1 fährt auf den Standstreifen und spritzt plötzlich sein reibungneutralisierendes Öl auf die Fahrbahn. Die SCP-116-DE-2-Instanzen, die direkt hinter ihm auf die Spur ziehen, geraten dadurch ins Schlingern, brechen durch die Leitplanke und stoßen mit Bäumen zusammen, die sich direkt dahinter befinden. Der Aufprall imobilisiert die Instanzen vollständig. MTF-Gruppen werden zu der Unfallstelle geschickt, während die Agenten Straub und von Dorff SCP-116-DE-1 weiter in großem Abstand verfolgen. Die Anomalie schafft es wiederholt, die Agenten im Verkehr abzuhängen, bis die Maßnahmen der Foundation zur Räumung der Autobahn endlich greifen. Das Team des Helikopters, der SCP-116-DE-1 weiter im Visier behält, schafft es wiederholt, die Agenten so anzuleiten, dass sie die Verfolgung fortsetzen können.

14:52:51 SCP-116-DE-1 erreicht Berlin. Foundation-Kräfte vor Ort werden in Bereitschaft versetzt, allerdings verhält sich das Fahrzeug unauffällig und folgt den geltenden Verkehrsbestimmungen. Agent von Dorff verliert SCP-116-DE-1 durch den Verkehr erneut und muss durch der Helikopter in dessen Richtung gelotst werden.

15:13:24 Überwachungskameras filmen SCP-116-DE-1 dabei, wie es die East Side Gallery erreicht und plötzlich abrupt stoppt. Kurz darauf setzt es sich langsam wieder in Bewegung und beginnt an den Resten der Berliner Mauer entlangzufahren. Nachdem es das Ende des Denkmals erreicht hat, bleibt SCP-116-DE-1 wieder schlagartig stehen. Anschließend beginnt es eine Route abzufahren, die mit dem ehemaligen Verlauf der Berliner Mauer übereinstimmt.

15:24:19 Agent von Dorff schafft es auf der Zimmerstraße, die Verfolgung wieder aufzunehmen. SCP-116-DE-1 kommt an der Kreuzung Zimmerstraße-Friedrichstraße an und scheint abzuwürgen. Nachdem ein hinter ihm befindlicher Autofahrer zu hupen beginnt, startet sich SCP-116-DE-1 wieder und setzt seine Route bis zum Ende fort. Anschließend beginnt es scheinbar ziellos in Ostberlin umherzufahren.

16:45:19 Agent Maas schafft es, unbemerkt einen Peilsender an SCP-116-DE-1 anzubringen, während es an einer Ampel hält. Der Hubschrauber wird daraufhin abbeordert. Die Agenten von Dorff und Straub setzen die Verfolgung fort.

18:00:45 SCP-116-DE-1 fährt auf einen verlassenen Parkplatz und würgt seinen Motor ab. Sein Motor startet daraufhin erneut, würgt aber fasst sofort wieder ab. SCP-116-DE-1 wiederholt diesen Prozess mehrfach. Die Agenten Straub und von Dorff treffen kurz darauf ein, parken ihren Wagenbeinige Meter von SCP-116-DE-1 entfernt und steigen aus aus. Das Folgende wurde durch die Körperkameras der Agenten aufgenommen.

Agent von Dorff: Was macht es da? Hat es einen Motorschaden?

Agent Straub: Ich weiß nicht… aber mit etwas Fantasie könnte man meinen es schluchzt…

SCP-116-DE-1 startet plötzlich seinen Motor ordnungsgemäß und gibt mehrmals im Leerlauf Gas, was wohl eine Drohgebärde darstellen sollte.2. Agent Straub, der mit einer ähnlichen Anomalie Erfahrung gesammelt hatte, zeigt der Anomalie versuchsweise seine Dienstmarken.

Agent Straub: Agent Straub, SCP-Foundation! Wir wollen Ihnen nichts tun, im Gegenteil… Äh… können Sie mich verstehen? Für Ja zweimal hupen.

SCP-116-DE-1 hört auf sich zu gebärden und gibt nach kurzer Pause zwei Hupsignale.

Agent von Dorff: Das ist wirklich wie bei dem Eisenmann… Guter Riecher.

Agent Straub: Ruhe! Äh… Ich nehme an Sie sind vor diesen schwarzen Wagen geflohen, richtig? Für Nein einmal und Ja zweimal hupen.

SCP-116-DE-1 gibt zwei Hupsignale.

Agent Straub: Sind Sie von Raptor Tec Industries gebaut worden?

SCP-116-DE-1 gibt ein Hupsignal und anschließend kurz im Leerlauf Gas.

Agent von Dorff: Das Teil wurde nie und nimmer von R.T.I. gebaut. Der stammt aus Zwickau, da wette ich mit dir.

SCP-116-DE-1 gibt zwei Hupsignale.

Agent von Dorff: HA! Danke.

Agent Straub: Aber Sie waren bestimmt noch nicht so aufgemotzt, oder?

SCP-116-DE-1 gibt zwei Hupsignale.

Agent Straub: Äh, kann es sein, dass Sie Ihre… äh… Verbesserungen von der Stasi bekommen haben? Von Abteilung XXV?

SCP-116-DE-1 würgt kurz ab, startet dann von Neuem, fährt im Schritttempo auf die Agenten zu und hält nur wenige Zentimeter vor ihnen. Es gibt nach einer kurzen Pause zwei Hupsignale.

Agent Straub: Wir werden Sie mit einem Laster in einen unserer Standorte bringen. Dort sind sie vor Raptor Tec sicher. Lassen sie das über sich ergehen?

SCP-116-DE-1 gibt zwei Hupsignale.

SCP-116-DE-1 ließ sich ohne Widerstand nach Standort-DE5 transportieren, inspizieren und reinigen. Den meisten Zeugen des Ereignisses konnte ein Klasse-A-Amnesikum verabreicht werden, da sie sich in dem Stau befanden den SCP-116-DE-2 verursacht hatte. Weitere Zeugen konnten anschließend gefunden und amnesiziert werden, als sie über verschiedene Medien über den "von Rennautos verfolgten Trabi" berichteten. Sämtliche Nachrichten, die von dem Vorfall handeln, wurden erfolgreich gelöscht. In Berlin wurde die Falschinformation verbreitet, dass es sich bei SCP-116-DE-1 um einen Werbegag für das Mauermuseum gehandelt habe. Die Informationen zu dem Vorfall werden gegenwärtig als vollständig unterdrückt angesehen. SCP-116-DE-2-Instanzen konnten bei diesem Vorfall nicht intakt geborgen werden, da sie alle ihren Selbstzerstörungsmechanismus aktiviert hatten. Ihre Überreste wurden dennoch konfisziert.

"SCP-116-DE-1s Aussagen und den Aktionen dieser Maschinen zufolge war SCP-116-DE-1 ein Forschungsobjekt für R.T.I.. Wir haben also den Beweis, dass sich R.T.I. nicht nur selbst neue Anomalien ausdenkt, sondern auch aktiv andere studiert, um ihre Arbeitsweisen zu kopieren. Das allein sind eigentlich schon genug schlechte Nachrichten, aber weiterhin scheint es, als ob es ihnen egal gewesen wäre, ob sie SCP-116-DE-1 wieder einfangen oder zerstören, auch wenn sie wohl Einfangen etwas vorgezogen haben. Wenn sie so verantwortungslos mit allen Anomalien in ihrem Besitz umgehen, könnten wir große Probleme kriegen."
- Dr. Weißmann

Nachtrag: Instanzen von SCP-116-DE-2, die nach diesem Ereignis angetroffen wurden, zeigten untereinander eine merklich bessere Koordination und niedrigere Reaktionszeiten. Es steht zu vermuten, dass die Kräfte von R.T.I. SCP-116-DE-1s Flucht aufgezeichnet und die dadurch erhaltenen Daten ausgewertet haben, um die KI der Fahrzeuge zu verbessern.

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