SKP-156

Objekt-Nr.: SKP-156

Einstufung: Gefährlich

Nutzung: Ziel zur Erprobung neuer Waffensysteme und für allgemeine Zielübungen


Sicherheitsvorschriften: Aufgrund von SKP-156s Position stellt es im Moment keine Gefahr für das SKP oder das Großdeutsche Reich dar. Seine Existenz ist trotz dessen vor der Öffentlichkeit und anderen Staaten geheim zu halten, um keine Rebellion zu inspirieren.

Das Objekt ist jederzeit per Satellit zu erfassen und schnellstmöglich zu zerstören oder zumindest fahruntüchtig zu machen, dazu können je nach Bedarf neue Waffensysteme herangezogen werden. Zu diesem Zweck sind Satelliten- und Luftaufnahmen für die Öffentlichkeit zu bearbeiten und das Objekt jederzeit unter Einsatz geeigneter Methoden zu überwachen.

Spione, die zur Auskundschaftung des Objekts herangezogen werden, sind darüber in Kenntnis zu setzen, dass sie SKP-156 bis zu seiner Vernichtung nicht mehr verlassen können und eventuell als Kollateralschaden seiner Zerstörung getötet werden, bevor sie zustimmen, für eine solche Mission eingesetzt zu werden.

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Fernaufnahme von SKP-156. Objekt durch den Rauch nicht sichtbar.

Beschreibung: SKP-156 ist ein Kettenfahrzeug, das an seiner Basis etwa 2 km x 2,5 km misst. Auf seinem Chassis bauen sich zahlreiche Gebäude und Straßen übereinander auf, was dem Konstrukt grob die Form eines 800 m hohen, nach vorn geneigten Kegels verleiht. Die unteren Ebenen sind zudem von einem 10 m hohen Ring aus Panzerstahl eingefasst. Das Gewicht des Gefährts ist gegenwärtig unbekannt, allerdings erreicht es abhängig vom Boden bis zu 100 km/h und hinterlässt auf den meisten Untergründen mindestens 4 m tiefe Kettenspuren. Welcher Art sein Antrieb ist, ist gegenwärtig unbekannt, allerdings scheint er Treibstoff in der Form von reinem Eisen und Uran zu benötigen und erzeugt Wasser als Abprodukt, welches gesammelt und durch Filtersysteme so oft wie möglich wiederaufbereitet wird, um für die Bevölkerung nutzbar zu bleiben. Wie ein solches Gefährt in der Lage ist, gleichzeitig mobil und intakt zu bleiben, ist Gegenstand gegenwärtiger Forschung, um die Ergebnisse anschließend auf Maschinenbau und Architektur anwenden zu können. Schätzungen zufolge beherbergt SKP-156 gegenwärtig etwa 50.000 Bewohner, die das Gefährt "Canberra" nennen.

Das Gefährt wurde 1991 in Australien gesichtet, fünf Jahre nach dem Plattenbrecher-Unfall1 und bereist den Kontinent seitdem, wobei es immer Regionen aufsucht, in denen sich keine Naturkatastrophen ereignen und dort nach Rohstoffen sucht, unter anderem, um diese in Treibstoff für seine Motoren umzuwandeln. Dabei ist es durch seine schiere Größe fähig, Flussbetten und kleine Berge zu überqueren. Es wurden Neigungswinkel von bis zu 15° beobachtet.

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Die unteren Ebenen von SKP-156. Straßen sind durch die verwinkelten Häuser nicht sichtbar.

Auf SKP-156 scheint eine soziale Hierarchie zu herrschen, deren Stellungen über den Wohnort angezeigt werden. Je höher ein Individuum gestellt ist, umso höher befindet sich seine Wohnung. Dies resultierte vermutlich daraus, dass beispielsweise die unteren Ebenen ständig in die Abgase seiner Motoren gehüllt und entsprechend verschmutzt sind, wohingegen SKP-156 auf der mittleren Höhe die meisten seiner Verteidigungsanlagen (Primärziele) mit sich führt und dort wesentlich sauberer ist. Trotz des Schmutzes findet man auf den niederen Ebenen aber die meisten freistehenden Pflanzen, meist widerstandsfähige Gräser, aber auch vereinzelt anpassungsfähige Bäume, die mit dem fallenden Regen und Vulkanasche versorgt werden.

In unregelmäßigen Abständen hält SKP-156 außerdem an, um mit Bergbaumaschinen in der Umgebung nach Rohstoffen zu graben, die durch etwaige Naturphänomene an die Oberfläche transportiert wurden. Während dieser Zeit werden sämtliche fremden Vehikel und Personen, die sich dem Konstrukt unangemeldet zu nähern versuchen, Opfer seiner Langstreckenartillerie und verschiedener paranormaler Phänomene. Solange es in Bewegung ist, verhält sich SKP-156 gegenüber anderen Fortbewegungsmitteln, Personen und statischen Strukturen gegenüber passiv, solange diese es nicht bedrohen oder ihm zu nahe kommen.

Trotz mangelnder Möglichkeiten der Agrarwirtschaft sind die Bewohner von SKP-156 in der Lage, sich mit einer großen Menge an Nahrungsmitteln zu versorgen, die offenbar mithilfe errungener Ressourcen hergestellt werden. Berichte von Spionen lassen den Schluss zu, dass die Nahrungsmittelproduktion von Anhängern der Sarkischen Kulte und der Serpent's Hand geleitet wird, die in der Lage sind, Pflanzenmaterial zu manipulieren. Weiterhin wurden unter den Mechanikern und Ingenieuren zahlreiche Mitglieder der Church of the Broken God aufgefunden, die SKP-156 mittlerweile als den "Schoß des Zerbrochenen Gottes" verehren. Anders als in anderen dokumentierten Fällen des Zusammentreffens der Sarkischen Kulte mit der Church of the Broken God scheint hier aber keine Anfeindung zu existieren, allenfalls eine unterschwellige Rivalität.

SKP-156 verfügt zu seiner Verteidigung über zahlreiche Waffensysteme, darunter gängige Artillerie, die im Laufe der Jahre weiterentwickelt und aufgerüstet wurde, Impulswaffen mit großer Reichweite, mehrere verschiedene Arten an Schutzschilden, Laserwaffen und Kraftfeldgeneratoren, die in seiner Umgebung verschiedene paranormale Effekte wie erhöhte Schwerkraft, Zeitdilatation oder spontane Explosionen auslösen können. Ebenso wurden biotechnisch hergestellte Kampfdrohnen beobachtet, die aber vorrangig für zivile Zwecke, wie etwa Maschinenreparatur, Bergbau oder Gebäudeabrisse verwendet werden.

Trotz der Bemühungen des SKPs, die Existenz dieses Gefährtes geheim zu halten, haben zahlreiche, dem Großdeutschen Reich feindlich gesonnene Individuen von ihm erfahren und sind auf verschiedenen Wegen nach Australien gereist, um sich der SKP-156-Gemeinschaft anzuschließen. Aus diesem Grund hat der K5 inzwischen den Befehl gegeben, SKP-156 zu zerstören oder zumindest zu entvölkern, ein Unterfangen, dass sich durch SKP-156s paranormale Fähigkeiten und die seiner Bevölkerung als schwer umsetzbar erwiesen hat. Analysen zufolge hat der Grad des Paranormalen an Bord von SKP-156 über die Jahre hinweg stetig exponentiell zugenommen.

Die Erschaffung von SKP-156 konnte auf Konrad Werner Lichtenau zurückgeführt werden, einen mächtigen Realitätsbeuger, der 1964 in Boston, Massachusetts, Deutsche Kolonie Nordamerika, geboren worden war. Lichtenau ist genetisch zur Realitätsbeugung veranlagt gewesen und wurde daher sofort in das Erziehungsprogramm für paranormal veranlagte Kinder und Jugendliche aufgenommen. Während seine Erzieher sich anfangs über seine Angewohnheit beschwerten, Aufforderungen, Gesetze und bestehende Fakten zu hinterfragen, wurde aus Lichtenau im Laufe der Jahre ein gehorsamer Bürger des Großdeutschen Reiches. 1982 begann er Maschinenbau zu studieren und trat 1986 der Wehrmacht bei, nachdem er sein Studium abgebrochen hatte. Nach Protokoll war es für Realitätsbeuger mit solcher Macht erforderlich, die Kampfausbildung an der Küste Australiens zu absolvieren, um untolerierbare Kollateralschäden zu vermeiden. Während seiner Ausbildung bemerkten seine Ausbilder, dass er sich aufgrund von moralischen Bedenken vehement weigerte, seine Fähigkeiten gegen Menschen einzusetzen, woraufhin er zu einem Beschwörungsingenieur2 ausgebildet wurde. Er desertierte aber 1990, nachdem er für die Bewohner Sydneys unerlaubt neue Behausungen gebaut und anschließend bemerkt hatte, wie seine Häuser wegen ihrer Regelwidrigkeit wieder niedergerissen wurden. Seine Flucht gelang ihm, indem er sich während seines nächsten Trainings wegteleportierte und dabei sein Ortungsgerät zurückließ.

Später im selben Jahr meldeten die Überwachungszentren des SKPs, dass sich über Canberra in Australien große Mengen weißen Rauchs gebildet hatten. Das SKP nahm zunächst an, dass die Stadt Opfer eines Vulkanausbruchs geworden war, jedoch wurde der Fall einige Tage später durch einige Magier per Fernsicht untersucht, um die Zerstörung Canberras zu verifizieren, da es sich seit 1979 als Rückzugsort für verschiedene, mitunter paranormale, Sekten etabliert hatte3. Dabei stellte sich heraus, dass sich die Quelle des Rauches mittlerweile nach Norden bewegte. Die Späher bestätigten anschließend, dass die Stadt in der Tat verschwunden war, meldeten aber, dass sich an seiner Position keine Spuren einer Umweltkatastrophe auffinden ließen. Aus ungeklärten Gründen war es auf magischem oder thaumaturgischen Wege nicht möglich, ein Bild von der Quelle des Rauches zu erlangen.

Da eine Satellitenüberwachung wegen der Aschewolke eines Vulkanausbruchs nicht möglich war, wurde eine Spähdrohne entsandt, um die Rauchquelle zu untersuchen, wurde aber abgeschossen, bevor sie deren Quelle erreichen konnte. Da man einen unbekannten Feind vermutete, wurden zunächst weitere Drohnen entsandt, um herauszufinden, was das Objekt überhaupt ist.

Da Fernangriffe wiederholt keine Wirkung zeigten, Luftfahrzeuge des SKP bei Annäherung ausnahmslos niedergeschossen wurden und auch Angriffe mit Realitätsbeugern fruchtlos blieben und gelegentlich sogar zum Verlust des Beugers führten, wurde im Jahre 2006 beschlossen, mithilfe neuester Technik einige Trupps Servokampfanzugeinheiten in SKP-156 einzuschleusen. Ihre Aufgabe war es, die Paranormalie zum Anhalten zu bringen, sämtliche Verteidigungsmechanismen auszuschalten und den Realitätsbeuger einzufangen. Die Bevölkerung sollte im Anschluss durch vom Meer aus durchgeführte Luftangriffe vertrieben und die Paranormalie danach studiert werden, solange die Umgebungsbedingungen dies zuließen. Aufgrund der Bewegungsgeschwindigkeit von SKP-156 und anderer Faktoren konnten für diese Mission keine schweren Einheiten verwendet werden.

Seit dem Tod von Lichtenau hat SKP-156 sein oben beschriebenes Verhalten des Schürfens aufgenommen, vermutlich weil es sich nun auf normalem Wege mit Treibstoff und Ressourcen versorgen muss. Zeitgleich wurde beobachtet, wie Reparaturen und Spuren der Abnutzung an dem Fahrzeug über die Jahre hinweg immer offensichtlicher wurden, was als Zeichen dafür gewertet wird, dass SKP-156 allmählich verfällt. Unabhängig davon war es den Kräften des SKPs nachfolgend nur noch schwer möglich, Überfälle auf das Fahrzeug durchzuführen. Truppen, die an Bord gingen, wurden mit immer weiter entwickelten Waffen und biomechanischen Kreaturen begegnet. Versuche, die Ketten durch Panzer zu beschädigen blieben aufgrund von deren Widerstandsfähigkeit weitgehend erfolglos, zumal sie nur von den Seiten angegriffen werden können.

Weiterhin wurden Waffen wie auch Schilde mit der Zeit aufgerüstet und erweitert. Seit 2010 wurden magische Schutzbanne registriert, die das Gefährt umgeben. Im Moment ist unbekannt, ob dies von an Bord vorgenommener Forschung herrührt oder ob die Bevölkerung von SKP-156 Möglichkeiten besitzt, von anderen Orten Forschungsergebnisse und theoretisches Wissen abzugreifen.

Anhang 156-1: Im Mai 2012 wurde in Germania eine nicht registrierte Person aufgegriffen, die scheinbar seit mehreren Jahren in der Stadt lebte. Ein erweitertes Verhör unter Zuhilfenahme von Gedankenlesen ergab, dass es sich bei der Person um einen Telepathen handelt, der von SKP-156 stammt. Wie und zu welchem Zweck dieses Individuum in die Großdeutsche Hauptstadt eingedrungen ist, wird derzeit ermittelt.

Anhang 156-2: Anfang Juli 2020 wurde SKP-156 einem als Aerosol versprühten, paranormalen Virus ausgesetzt, der als neue Biowaffe vorgesehen ist. Die Ergebnisse dieses Angriffs stehen noch aus. Sollte dieser Angriff nicht ausreichen, SKP-156 zu stoppen, ist es zur Zerstörung durch die Sonnenkanonen-Orbitalwaffe freigegeben, die voraussichtlich 2025 fertiggestellt werden wird.

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