SCP-811

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Objekt-Nr.: SCP-811

Klassifizierung: Euclid

Sicherheitsmaßnahmen: SCP-811 sollte in einem klimatisierten, zylindrischen Glasgehäuse gehalten werden, welches über einen Durchmesser zwischen zehn (10) und zwanzig (20) Metern (einschließlich Gefäß) verfügt und im Durchschnitt bis zu einer Höhe von nicht weniger als zweieinhalb (2,5) Metern mit Feuchtgebiet und stagnierendem Süßwasser gefüllt ist. Es ist mit einer Vielzahl von Wasserpflanzen aus dem heimischen Sumpf in █████ zu bestücken, da die verbleibende Vegetation dort die Anpassung aufgezeigt hat, sich schnell von Verletzungen, welche während eines Kontaktes mit SCP-811 entstehen, zu regenerieren, solange die Wurzeln noch unbeschädigt sind. Baumstämme von überschaubarer Größe, sowie zusätzlicher, humusreicher Boden können für das Erreichen eines guten Benehmens zur Verfügung gestellt werden.

Die Tiefe des Wassers sollte am niedrigsten Punkt einen halben (0.5) Meter nicht unterschreiten. Die Höhe des Gehäuses sollte nicht weniger als fünf (5) Meter über dem höchsten Punkt des Bodens liegen. Die Temperatur ist bei 25°C zu halten und die Feuchtigkeit sollte über 70% gehalten werden. Zwischen der Tür im Gehäuse und der Tür zum Rest der Einrichtung, muss eine luftdichte Dekontaminationskammer vorhanden sein. Luft, welche dem Gehäuse zugeführt wird, sollte unter keinen Umständen zurück in den Rest der Einrichtung geleitet werden. Das Methan, das aus der normalen Interaktion von SCP-811 mit seiner Umwelt resultiert, ist nicht ungewöhnlich und könnte abgefüllt als Treibstoff verwendet werden. Im Inneren des Gehäuses sind keine erhitzten Elemente oder offene Flammen zugelassen.

Das Gehäuse muss täglich auf PH-Wert, Mikrobenbestand in Boden und Wasser, sowie auf Änderungen in der chemischen Zusammensetzung getestet werden. Das Gehäuse sollte, vorzugsweise von D-Klasse Personal, einmal alle zwei Wochen gesäubert werden. Ausrangierter Müll sollte zur Analyse unter Quarantäne gestellt werden, ehe er anhand des Standard-Biogefahrprotokolls entsorgt wird.

Dem Subjekt muss 24 Stunden nach der Beendigung der letzten Mahlzeit mindestens fünf (5) kg Lebendfutter gegeben werden. Das Subjekt ist nicht abgeneigt Menschen zu jagen, weshalb empfohlen wird, das Gehege nicht zu betreten, wenn SCP-811 seit über 16 Stunden nicht gefüttert wurde.

Außer in Notfallsituationen, in welchen eine Behandlung erforderlich ist, die das Leben des Subjektes rettet, darf kein invasives medizinisches Verfahren durchgeführt werden. Geringfügig invasive Verfahren benötigen eine Überprüfung sowie eine einstimmige Genehmigung von dem für SCP-811 zugeteilten medizinischen Team und dessen aktuellen Leiter. Siehe Dokument 811-b für eine Liste von Substanzen, welche SCP-811 als Medikamente verabreicht werden dürfen.

Alle Anfragen des Subjekts sind vor der Genehmigung von einem beaufsichtigenden Spezialisten für Tierpflege und mindestens einem Klasse 3 Personal zu überprüfen und die Prüfung sollte nicht länger als 48 Stunden dauern, sofern außergewöhnliche Umstände nichts anderes erfordern.

Obwohl SCP-811 generell kein aggressives Verhalten aufweist, es sei denn, es ist hungrig oder fühlt sich bedroht, muss das handhabende Personal bedenken, dass das Subjekt immer noch ein opportunistischer Lauerjäger ist und somit trotzdem Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden müssen, um mögliche Verletzungen oder Infektionen zu vermeiden. Personal, welches das Gehäuse betritt, muss Bio-Schutzanzüge aus anorganischem Material, sowie Atemmasken tragen und darf sich dort nur in Zweiergruppen hineinbegeben. Kein Personal, welches offene Wunden oder wunde Stellen irgendwo an ihrem Körper aufweist, darf das Gehäuse betreten. Denen, die unter Asthma oder anderen Atemwegserkrankungen leiden, ist es untersagt, das Gehäuse ohne ein Schreiben eines Arztes mit Sicherheitsfreigabe Stufe 4 zu betreten.

Soweit es die Forschung beurteilen kann, ist SCP-811 nicht in der Lage, Personen ernsthafte Verletzungen zuzufügen, die ihren Bio-Schutzanzug richtig tragen. Jeder, der seinen Bio-Schutzanzug oder einen Teil dessen aus welchen Gründen auch immer ablegt, während er sich immer noch im Gehäuse befindet, wird disziplinarischen Maßnahmen unterzogen, einschließlich einer Neuzuweisung zu einem anderen Projekt, das nicht von ihrem Status als Amputierter beeinträchtigt wird.

Beschreibung: SCP-811 hat eine ähnliche Form wie eine menschliche Frau mit unproportional langen und dünnen Gliedmaßen, sowie einer leicht aufgeblähten Unterleibsregion. Es ist 171 cm groß und wiegt aufgrund seiner seltsamen Physiologie (siehe Addendum 811-2 für Details) knapp 47 kg. Die Haut weist geringe abrasive Eigenschaften auf und hat eine grün fleckige Farbe, welche zur Tarnung unter dem Schilf in seinem natürlichen Lebensraum dient. Sein Schweiß wurde dabei beobachtet, sich leicht hautreizend zu verhalten. Es hat extrem öliges, schwarzes Haar, das sich als resistent gegen eine Reinigung mit herkömmlichen Shampoo (siehe Anhang 811-1) erwiesen hat. Es weist ein partielles Verständnis der menschlichen Sprache auf, ähnlich zu Fallstudien von „wilden Kindern“, die verlassen wurden, als sie schon ein paar Jahre alt waren und nicht schon als Babys.

Die palmoplantare Oberfläche der Haut von SCP-811 sondert stetig einen klaren, grün-getönten Schleim mit geringfügigen Klebeeigenschaften ab. Der Schleim scheint keine Wirkung auf das Gewebe von SCP-811 zu haben, aber jede andere organische Substanz, mit der er in Berührung kommt, beginnt sich schnell zu zersetzen, durch Prozesse, die nicht vollständig verstanden werden, wodurch die Materie in eine leicht viskose, schwarze Flüssigkeit reduziert wird.1 SCP-811 kann dann die Flüssigkeit durch seine Haut und anschließend direkt in sein Kreislaufsystem aufnehmen. Tests haben gezeigt, dass SCP-811s gesamtes Kreislaufsystem mit flüssiger, verfaulender Materie gefüllt ist. Biopsien von SCP-811 haben die Präsenz von anaeroben Bakterien in allen untersuchten Zellen aufgezeigt, welche, aufgrund eines offensichtlichen Mangels an etwas, das funktionellen roten Blutkörperchen im Subjekt ähnelt, derzeit als etwas vermutet werden, das SCP-811 verwendet, um die Chemikalien in seinem Kreislaufsystem zu metabolisieren.

SCP-811 defäkiert und produziert keine Fäkalien in herkömmlicher Art und besitzt weder einen Dünn-, noch einen Dickdarm. Stattdessen sammelt SCP-811 Substanzen und zelluläre Abfälle, die es nicht metabolisieren kann, dort, wo anatomisch gesehen der Magen ist. Innerhalb des Magens verursachen Enzyme und die Bakterienflora, dass es zu einer körnigen, teerartigen Substanz verschmilzt, welche SCP-811 periodisch entleert. Dies tut es mithilfe einer freiwilligen Projektilerbrechung, einem Mechanismus, welchen es zum Jagen verwendet. Es zielt bevorzugt auf das Gesicht oder auf wahrgenommene, offene Wunden; dann wartet es darauf, dass das Ziel entweder an sofortiger Erstickung, durch Blockade des Mundes sowie der Nase, oder nach ein paar Tagen an einem multisystemischen Versagen, resultierend aus einer bakteriellen Infektion, stirbt. SCP-811s Zähne scheinen keine abnormale Resistenz gegen den Verfall zu haben, der sich aus einer chronischen Exposition gegenüber den Präparaten und der Mikrofloren in seinem Abfall ergab.

Die Prognose für Personal, das mit dem Abfall von SCP-811 durch eine Schleimhaut oder offene Wunden in Kontakt gekommen ist, ist gut, wenn in den ersten drei Stunden eine breit gefächerte Antibiotika-Therapie begonnen wird. Nach dieser Zeit nehmen die Erholungschancen aber rapide ab. Personal der Klasse D oder die 12 Stunden ohne Behandlung blieben, können eine Terminierung beantragen.

Anhang 811-1: Bisher hat SCP-811 angefordert:

  • Regelmäßige Lieferung von Rindern als Beute (verweigert)
  • Entfernung von Krokodilarten aus seiner Beutetierrotation (genehmigt)
  • Das Wasser soll mit einer Vielzahl von Fischen aus seiner Heimat █████ gefüllt sein (verweigert)
  • Eine (1) Haarbürste, zu 100% aus synthetischen Stoffen (genehmigt)
  • 1 Klasse-D Mitarbeiter muss jeden zweiten Tag mit einer Schale und einem Duschkopf hineinkommen, um ihm die Haare zu waschen, sowie sie zu pflegen (genehmigt); es wurde notiert, dass Shampoos mit Standardkonzentration das übermäßige Öl in SCP-811s Haaren nicht ausreichend entfernen und dass die Verwendung einer Formel mit einem höheren Anteil an stärkeren Tensiden zugelassen wurde.
  • Ansprechen mit einem zweisilbigen Namen, der als “Aé” transliteriert wurde, da SCP-811 Analphabet und nicht in der Lage ist, eine Rechtschreibung für sich selbst zu wählen. (genehmigt)2
  • Behandlung von chronischen Zahnschmerzen (genehmigt); die Anfrage wurde zunächst abgelehnt, bis eine sichere und wirksame Methode der Verabreichung von Anästhesiemitteln an SCP-811 entdeckt und ein Zahnchirugieplan entwickelt wurde. Zahn #47 (FDI zweistellige Notation) wurde entfernt, um die Methode zu testen und unvorhergesehene, spezielle Nachsorgeanforderungen anzupassen. Der Rest von SCP-811s Zähnen wurde entfernt und ein Deckprothesenimplantat in einer zweiten OP eingesetzt. SCP-811 wurde mit kompletten Prothesen versehen, um diese nach Bedarf zu reparieren.
  • Eine (1) Schildkröte in einer Schutzausrüstung, für nicht ernährungsbedingte Zwecke (abgelehnt); Schildkröten wurden folglich dessen aus der Beutetierrotation entfernt. Die Möglichkeit, ein kleines Schildkrötenhabitat zum Komfort in dem Beobachtungsbereich außerhalb von SCP-811s Gehäuse zu platzieren, wird berücksichtigt

.


Anhang 811-2: Da SCP-811 über eine Lunge und Zähne verfügt - obwohl es für weder noch eine Verwendung hat - wurde es in das Radiologielabor des Bio-Forschungsareals 12 zur Anfertigung von Röntgenaufnahmen gebracht, um seine innere Struktur zu untersuchen. Die Ergebnisse waren unschlüssig.

Anschließende MRT-Tests haben gezeigt, dass einige ungewöhnliche Drüsen und Organe mit SCP-811s Lymphsystem verbunden sind, welche womöglich bei der Regulation der Viskosität und der mikrobiellen Flora des Materials in seinem Kreislauf helfen. Ein solches Organ in der abdominellen Region scheint Gas zu enthalten, welches leichter als Luft ist. Die Möglichkeit, dass SCP-811 früher einmal [ZENSIERT] war wird überprüft.

Aufgrund der Unmöglichkeit, eine sterile Arbeitsumgebung bereitzustellen, eines mangelnden Verständnisses von SCP-811s biologischem Aufbau und Schwierigkeiten beim Berechnen der Masse des Subjekts, wurde das Risiko auf schwerwiegende Komplikationen oder den Tod des Subjekts für zu hoch erachtet, um eine exploratorische Operation zu genehmigen.

Interview Protokoll 811-16

Interviewer: Dr. Trebuchet, Junior Laborassistent Wachtel

[Dr. Trebuchet und Junior Laborassistent Wachtel betreten SCP-811's Eindämmungszelle. Dr. Trebuchet trägt ein Klemmbrett mit einem Dokument darauf und eine Schuhschachtel.]

Dr. Trebuchet: Aé.

SCP-811: Dockty. Was wollen?

Dr. Trebuchet: Fragen.

SCP-811: [zeigt auf Schuhschachtel] Essen.

[Dr. Trebuchet nickt und öffnet die Schuhschachtel. Ein Frosch hüpft heraus]

[SCP-811 tritt auf den Frosch, als er landet, und beginnt ihn zu verdauen]

SCP-811: [grinst] Dockty hat Frakän?

Dr. Trebuchet: Ja. [gibt das Klemmbrett Wachtel, zeigt auf etwas darauf]

Wachtel: [liest vom Klemmbrett] Was ist die erste Sache, an die du dich erinnern kannst?

SCP-811: Aal-ees?

Wachtel: Äh…

Dr. Trebuchet: Frühe Dinge. Dinge… davor.

SCP-811: [scheint zu verstehen] Vor Kiste?

Dr. Trebuchet: Vor vor Kiste.

SCP-811: [scheint nachdenklich] Am vorhersten?

Dr. Trebuchet: [nickt energisch] Ja.

SCP-811: [mit schwingenden, demonstrativen Arm- und Handbewegungen] Großer Mann. Hoch. Aé klein, sehr kleiner als Mann. [benutzt Hand, um eine Höhe von ungefähr einem Meter über dem Boden anzudeuten] [deutet auf eigenen Arm] War wie Mann.

Dr. Trebuchet: Was war wie er?

SCP-811: [kneift etwas von seiner Haut zwischen zwei Fingern] Das! Nicht wie Aé. Wie Mann. Wie Leute.

Dr. Trebuchet: Deine Haut?

SCP-811: Haut… [stupst seinen Arm nachdenklich, lächelt danach] Haut.

Wachtel: [beunruhigt] Warte, du meinst, du hattest Haut wie wir?

Dr. Trebuchet: Es scheint so. Aé, was war danach?

SCP-811: [deutet auf die Innenseite eines Ellenbogens] Schmerzstock hier. Kalt.

Dr. Trebuchet: "Nadel", Aé. Nan menn—-[räuspert sich] Man nennt sie "Nadeln".

SCP-811: Naht-Gel hier. Kalt.

Dr. Trebuchet: Und dann?

SCP-811: Schmerz. [stellt pantomimisch dar, wie etwas aus ihrem Mund kommt] Rot. Rot rot rot. War… sehr hunger-ig. Ängstlich. Aß Mann. Haut… wie die.

Wachtel: Oh Gott…

[An diesem Punkt beginnt Wachtel sich in seinen Gefahrenstoffanzug zu übergeben. SCP-811 missinterpretiert dies als Zeichen der Feindseligkeit, zieht sich in einen der Wasserpools in seinem Gehege zurück und kommt nicht wieder an die Oberfläche, bis Wachtel und Dr. Trebuchet beide gegangen sind]

Notizen: Während ich den Reiz verstehe, die Neuen an etwas relativ Harmlosem zu trainieren, wie unerfahren sie auch sein mögen, könnten Sie sie für eine Weile zu einem anderen Humanoiden schicken? Ich versuche hier wirklich Fortschritte zu machen. ~Dr. Trebuchet

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