SCP-4505

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Objekt-Nr.: SCP-4505

Klassifizierung: Sicher


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SCP-4505-081 während der Restaurierung


Sicherheitsmaßnahmen: Die SCP-4505-Sammlung ist zur Aufbewahrung und Ausstellung im Reliquiar-Standort-14 untergebracht. Mindestens drei Foundation-Archivare haben eine angemessene Pflege und Untersuchung der Sammlung zu ermöglichen. Jedem Personal, das an der Recherche und/oder Eindämmung anomaler Kunstwerke beteiligt ist, kann zu Bildungszwecken Zutritt zur Galerie gewährt werden.1 Die in der Beobachtungsgalerie ausgestellten SCP-4505-Objekte sind alle zwei Monate zu wechseln.

Beschreibung: SCP-4505 ist die Sammelbezeichnung für 265 anomale Kunstwerke der Sicher-Klasse, die zwischen dem 14. und 17. Jahrhundert als Teil der als Renaissance bekannten Kulturbewegung geschaffen wurden.2 Die Sammlung steht den Foundation-Mitarbeitern als Bildungsressource zur Verfügung.

Das Folgende ist eine verkürzte Liste der unter SCP-4505 konsolidierten Artefakte. Mitarbeiter, die an der Eindämmung eines SCP-4505-Objekts beteiligt sind, haben sich mit der gesamten Sammlung vertraut zu machen, bevor sie mit der Arbeit beginnen.3 Zu beachten ist, dass die Objekte in der Reihenfolge ihres Erwerbs und nicht ihrer Erstellung nummeriert sind.


Titel
Pietà
Seriennr. Künstler Jahr
SCP-4505-035 Tondino 1623

Beschreibung: Eine animierte Marmorskulptur, die die über den verstorbenen Christus weinende Madonna darstellt. Inspiriert von Michelangelos gleichnamiger Skulptur weicht Tondinos Stück vom Original ab, indem es die über ihrem liegenden Sohn kniende Madonna darstellt. Die Figuren sind nicht empfindungsfähig und reagieren nicht auf Reize.

Die Madonna schüttelt ihren Sohn und schluchzt pantomimisch, bringt aber keinen Laut hervor. Der verstorbene Christus ist nicht unabhängig animiert und macht keine anderen Bewegungen als die, die durch die körperlichen Interaktionen der Madonna ausgelöst werden. Beide Figuren zeichnen sich durch eine realistische Anatomie aus, die die Elastizität und Formbarkeit von Weichgewebe im Kontext der inneren Aktion des Stücks visuell nachahmt, allerdings verhalten sich die Figuren bei physischem Kontakt von außen wie massiver Marmor.

Mehrere historische Aufzeichnungen zu dem Werk beschreiben einen Vorfall, bei dem einem Kind die Finger abgetrennt wurden, nachdem es sie spielerisch in den Mund der Madonna eingeführt hatte. Diese Berichte werden durch eine kürzlich durchgeführte innere Bildgebung des Magens der Madonna gestützt, die das Vorhandensein von 11 Fingern von nicht weniger als drei verschiedenen Parteien sowie eine große Menge Münzen in verschiedenen Nennwerten offenbarte.

Titel
Das Urteil der Ungerechten
Seriennr. Künstler Jahr
SCP-4505-089 Unbekannt 1434

Beschreibung: Eine Bronzetür mit geschnitzten Relieftafeln, die verschiedene Szenen in der Hölle darstellen, wie sie in Dante Alighieris Göttlicher Komödie beschrieben werden. Anomale Phänomene treten auf, wenn die Tür von einer Person beobachtet wird, die kürzlich eine Tat begangen hat, die nach der katholischen Lehre des 15. Jahrhunderts als Sünde gilt.

Subjekte, die die oben genannten Kriterien erfüllen, erleben eine durch wahrnehmungsgefährdende Wirkmittel hervorgerufene Halluzination, bei der sie von undeutlichen Gestalten mit roten Kapuzen umgeben sind. Diese Gestalten werden oft beobachtet, wie sie die abgetrennten Köpfe von heiligen Cephalophoren halten und verzehren. Der Effekt lässt innerhalb von zwanzig bis dreißig Minuten vollständig nach.

Titel
Cardinal del Monte
Seriennr. Künstler Jahr
SCP-4505-118 Unbekannt 1554

Beschreibung: Ein lebensgroßes Ölporträt auf Leinwand mit dazugehörigem Wandausschnitt. Das Gemälde zeigt Innocenzo Ciocchi del Monte, den adoptierten Neffen und möglichen Liebhaber von Papst Julius III.

Das Gemälde wurde nach dem Tod von Julius III. im Jahr 1555 mehrmals aus dem Papstpalast entfernt, tauchte aber am folgenden Tag immer wieder an derselben Stelle auf. Versuche, das Stück zu zerstören, wurden ebenfalls vereitelt. Nach mehrwöchigen Bemühungen wurde beschlossen, den gesamten Wandabschnitt, an dem das Gemälde hing, vom Gebäude abzutrennen und vom Gelände zu entfernen.

Titel
Die Euphorie des Heiligen Paulus
Seriennr. Künstler Jahr
SCP-4505-122 Jean Brodel 1495

Beschreibung: Öl auf Holz. Das Gemälde weist einen ungewöhnlichen Hell-Dunkel-Effekt auf, der dazu führt, dass sich die Beleuchtung der Szene über einen Zeitraum von 24 Stunden ändert und die Bewegung von Sonne, Mond und Sternen in Echtzeit abläuft.

Der Rest der Szene (die ansonsten statisch ist) zeigt den Apostel Paulus vor einer Menschenmenge in einer vermutlich vom Künstler interpretierten jüdischen Synagoge. Alle Figuren tragen die für die damalige Zeit übliche italienische Abendgarderobe.

Paulus wird dargestellt, als würde er vor der Gemeinde predigen, allerdings mit einem dicken Strahl Honig, der aus seinem Mund strömt. An der Stelle, an der sich normalerweise seine Augen befinden würden, ragen Taubenköpfe hervor, und seine Finger stoßen eine milchige Substanz aus, die sich unter ihm sammelt. Mehrere Umstehende sind um die Pfütze versammelt und trinken mit den Händen.4

Titel
Lorenzo de' Medici
Seriennr. Künstler Jahr
SCP-4505-164 Unbekannt 1502

Beschreibung: Ein Ölgemälde, das den Leichnam von Lorenzo de' Medici in einem fortgeschrittenen Zustand der Verwesung zeigt. Es handelt sich um einen der frühesten bekannten Versuche, eine vollständig animierte und intelligente Reproduktion eines existierenden Menschen in einem zweidimensionalen Raum zu schaffen. Aufgrund geteilter Meinungen über die Heiligkeit des Stücks blieb es bis 1944 außer Sichtweite in der Tieflagerung der Medicea Accademia dell'Arte Occulta (z. Dt. Medici-Akademie der Okkulten Künste).5

Lorenzo soll das Gemälde in Auftrag gegeben haben, nachdem er von den Unsterblichkeitsangeboten des Künstlers angezogen worden war. Dem Künstler – dessen Identität unbekannt bleibt – gelang es, ein gemaltes Abbild von Lorenzo zu schaffen, das Gespräche mit den Betrachtern führen und sich innerhalb der Grenzen seiner 126 cm × 104 cm großen Oberfläche bewegen konnte, als wäre es ein dreidimensionaler Raum.

Die Darstellung von Lorenzo erwies sich jedoch als lebensechter als beabsichtigt und starb einige Wochen nach Fertigstellung des Gemäldes an Hunger. Berichten zufolge ernährte sie sich vor dem Tod von einer Obstschale, die der Künstler in den Vordergrund gemalt hatte, sowie von einem lebenden Vogel, der auf eine Fensterbank gemalt war.

Titel
Der heilige Petrus
Seriennr. Künstler Jahr
SCP-4505-201 Unbekannt 1518

Beschreibung: Belebte Bronzeskulptur, geschaffen unter dem Mäzenatentum von Papst Leo X. Das Werk war ursprünglich als lebendige Idealisierung des heiligen Petrus gedacht, die mit der Öffentlichkeit interagieren und sie über Fragen der biblischen Geschichte und der katholischen Lehre aufklären sollte.

Obwohl das Projekt zunächst erfolgreich war, begann das Werk, seine eigene Existenz infrage zu stellen und entwickelte anschließend ein Gefühl der individuellen Identität, das schließlich in einer Abkehr vom christlichen Glauben gipfelte. Die Kirche entfernte die Statue schnell aus der öffentlichen Ausstellung. Aufzeichnungen deuten darauf hin, dass das Werk zerstört werden sollte, aber aus unbekannten Gründen stattdessen geknebelt und auf einem nicht gekennzeichneten Grundstück begraben wurde und dort verblieb, bis es fast fünf Jahrhunderte später zufällig von einer Baufirma entdeckt wurde.

Die Figur wurde dann in Foundation-Obhut übergeben und erhielt eine umfassende Therapie, obwohl sie aufgrund ihrer längeren Isolation immer noch eine schwere psychische Instabilität und soziale Behinderung aufweist.6 Die Figur kann gewalttätig sein, stellt jedoch eine vernachlässigbare Bedrohung für den Betrachter dar, da sie ihren 0,7 m x 0,7 m großen Sockel nicht verlassen kann.

Titel
Das Gnadenbecken
Seriennr. Künstler Jahr
SCP-4505-213 Agnolio Celloni 1441

Beschreibung: Ein schlichtes goldenes Becken, das in einen Elfenbeinsockel eingelassen ist und an dessen Außenseite verschiedene Szenen aus der Kreuzigung Jesu eingraviert sind. Jede in das Becken gegossene Flüssigkeit verwandelt sich im Laufe von zehn bis zwölf Minuten nach und nach in Blut.

Das ursprünglich zur Aufbewahrung von Weihwasser geschaffene Stück wies bis zum Tod des Künstlers im Jahr 1446 keine ungewöhnlichen Eigenschaften auf. Es wurde 1961 von einem unbekannten Händler von der Horizon Initiative für seine offensichtlichen eucharistischen Eigenschaften erworben. Die Gruppe überreichte es der Foundation 1992 als Geschenk, nachdem eine wissenschaftliche Untersuchung ergab, dass das transmutierte Blut von einem männlichen Lipizzaner stammte.

Titel
Die Beweinung des heiligen Bartholomäus
Seriennr. Künstler Jahr
SCP-4505-254 Garsuccotti 1576

Beschreibung: Ein unvollendetes Ölgemälde auf Holz, das den heiligen Bartholomäus zeigt, der von den Fersen aufwärts gehäutet wird. Das Stück gibt ständige Schmerzlaute von sich, die sich als Reaktion auf körperliche oder akustische Reize verstärken. Es wurden keine anderen animierten Merkmale beobachtet.

Besonderes Augenmerk wurde auf die Details der freigelegten Muskulatur von Bartholomäus gelegt, möglicherweise beeinflusst durch anatomische Zeichnungen, die Andreas Vesalius in den Jahren zuvor erstellt hatte. Die Figuren, die Bartholomäus häuten, sind dunkel und undeutlich; es ist nicht bekannt, ob dies eine kreative Entscheidung war oder lediglich eine Folge des unvollständigen Zustands des Gemäldes ist. Die von Bartholomäus’ Beinen abgenommene Haut wurde gezwirnt und zu einer Schlinge verknotet. Die Pose der Figuren deutet darauf hin, dass die Schlinge mit jedem Zentimeter Haut, die von seinem Rücken abgezogen wird, näher an Bartholomäus' Kopf herangezogen wird.

Titel
Dreifaltigkeit des Roten Gerichts
Seriennr. Künstler Jahr
SCP-4505-265 [DATEN EINGESCHRÄNKT] 1586

Beschreibung: Öl auf Leinwand. Christus schwebt in einer dunklen Leere, aufgehängt am Hals an einem Seil, das aus dem Rahmen herausragt. Wer das Gemälde über einen längeren Zeitraum betrachtet, wird nach und nach inhaltliche Veränderungen bemerken.

Der Effekt wird zurückgesetzt, nachdem der Betrachter zehn oder mehr Sekunden lang weggeschaut hat. Änderungen sind bei verschiedenen Betrachtern und Betrachtungssitzungen konsistent und erfolgen in der gleichen Reihenfolge:

  • Am Körper des verstorbenen Christus treten Schnittwunden auf.
  • In der unteren linken Ecke des Gemäldes ist ein Narr hinzugefügt, der auf den verstorbenen Christus zeigt.
  • Hinter dem Narren erscheinen kleine Kinder in einer langen Reihe, die bis in die Dunkelheit reicht.
  • In der unteren rechten Ecke des Gemäldes ist eine auf einem Pferd sitzende Kapuzengestalt hinzugefügt. Die Absätze der Schuhe des Reiters enden in blutbefleckten Stacheln.
  • An der Körperseite des Pferdes treten zahlreiche Stichwunden auf.
  • Um die Kapuzengestalt herum erscheinen schwere Ketten, die ihre Arme an ihren Oberkörper binden.
  • Der verstorbene Christus hebt seine Arme zum Narren und Reiter.7
  • Christi Gesichtsausdruck verändert sich zu einem breiten Grinsen.


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