SCP-410

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Eines der vierzehn Individuen von SCP-410

Objekt-Nr.: SCP-410

Klassifizierung: Sicher

Sicherheitsmaßnahmen: SCP-410 befindet sich derzeit im Standort-23, Entomologielabor 14/Zeta, und wird in einem 1 x 1 x 1 m großen transparenten Acrylglasbehälter aufbewahrt. Die Oberseite des Behälters ist mit dreiunddreißig (33) 1 mm großen Löchern perforiert, um eine Belüftung zu ermöglichen, und in der Mitte befindet sich eine kleine, aufklappbare und verschließbare Klappe von 5 x 5 cm. Die Klappe ist mit einem einfachen Zylinderschloss versehen, das alle drei (3) Monate auszutauschen ist. Die Klappe ist verschlossen zu halten, es sei denn, SCP-410 wird aktiv gefüttert oder Bestandteile von SCP-410 werden für Forschungszwecke entnommen oder zurückgebracht.

Alle vierundzwanzig (24) Stunden ist eine visuelle Inspektion und Bestandsaufnahme von SCP-410 und seinen Bestandteilen vorzunehmen und gemäß den Stufe-VI-Archivierungsstandards von ausgewiesenem Beobachtungspersonal zu protokollieren. Jede Zunahme oder Abnahme der Anzahl der Bestandteile von SCP-410 ist dem diensthabenden leitenden Forscher unverzüglich zu melden.

Alle zwölf (12) Stunden ist ein Dokument in den Behälter zu legen, das nicht weniger als fünftausend (5000) Wörter in einer beliebigen Sprache enthält, aber eine syntaktische, orthografische und/oder grammatikalische Fehlerquote von mindestens 1 % (50 Fehler/5000 Wörter) aufweist. Das Dokument ist nach einer (1) Stunde zu entnehmen, von einem Linguisten des Personals, der auf die Sprache spezialisiert ist, in der das Dokument verfasst wurde, zu überprüfen und anschließend im Nahrungsarchiv von SCP-410 abzulegen. "Nahrungs"-Dokumente sollten speziell für den Zweck der Versorgung der SCP-410-Kolonie verfasst werden. Vorhandene Archivmaterialien oder offizielle SCP-Aufzeichnungen sollten unter keinen Umständen an die gesamte SCP-410-Kolonie weitergegeben werden.

Ein einzelnes Mitglied der aus 14 Mitgliedern bestehenden SCP-410-Kolonie kann mit Genehmigung des diensthabenden leitenden Forschers für eine einzige zwei (2) Stunden dauernde Aktivität pro Tag aus der Kolonie herausgenommen werden, um Forschung und funktionale Anwendung zu betreiben. Es dürfen nicht mehr als vier (4) Mitglieder der Kolonie zu einem bestimmten Zeitpunkt entnommen werden. Der Transport eines einzelnen SCP-410-Koloniemitglieds sollte von nicht weniger als zwei (2) Klasse-2-Entomologie-Mitarbeitern durchgeführt werden, die dafür nur ein zugelassenes SCP-410-Transportmodul verwenden. Bei den aktuellen SCP-410-Transportmodulen handelt es sich um 20 x 20 x 20 cm große durchsichtige Acrylglasbehälter, die mit zwölf (12) 1 mm großen Belüftungslöchern perforiert sind und jeweils über einen Klappdeckel mit einem einfachen Verschluss verfügen.

Beschreibung: SCP-401 ist eine Kolonie von vierzehn (14) einzelnen Käfern (vom Colepterologen Dr. Langstrom als Scarabaeus scriptor bezeichnet), von denen jeder etwa 5 cm groß ist und eine Panzerfarbe aufweist, die von hellblau bis tief smaragdgrün reicht. Eine visuelle Untersuchung ergab, dass sie sich in Bezug auf ihr Aussehen (Anzahl der Beine, Flügel, Augen usw.) nicht von anderen Mitgliedern der Gattung Scarabaeus unterscheiden. Die Sezierung eines einzelnen Mitglieds der Kolonie durch einen ausgebildeten Coleopterologen ergab keine erkennbaren Anomalien in der inneren Morphologie mit Ausnahme eines kleinen zusätzlichen Organs (von Dr. Langstrom als "Skriptorgan" bezeichnet), das in der Lage ist, eine Vielzahl von Flüssigkeiten zu produzieren, die sowohl ätzend als auch inert sind. Es ist erwähnenswert, dass nach dem Tod und der Sezierung dieses Mitglieds der Kolonie vierzehn (14) Tage später eine "Ersatz"-Käferlarve erschien, die innerhalb eines Monats zur vollen Reife heranwuchs.

Die Mitglieder von SCP-410 scheinen sich ausschließlich von eingeschriebener Sprache zu ernähren, konkret von syntaktischen, orthografischen und grammatikalischen Fehlern, die in jeder Form von Schrift, die mit jeder derzeit verfügbaren Methode auf einer beliebigen Oberfläche eingeschrieben ist, gefunden werden. SCP-410 hat keine Auswirkungen auf elektrische Anzeigen oder digitalisierte Daten. Die verbrauchte Schrift verschwindet von der Oberfläche des Materials, auf das sie eingeschrieben wurde. Zwischen achtzehn (18) und zweiundzwanzig (22) Minuten nach einer Fütterung scheidet SCP-410 "korrigierte" Schrift aus und schreibt sie auf unbekannte Weise wieder auf die Oberfläche, von der die Fehler verbraucht wurden. Bislang wurden alle von SCP-410 vorgenommenen Korrekturen sowohl von Mitarbeitern als auch von unabhängigen Orthografen und Linguisten als 100 %ig korrekt bewertet.

Einzelne Mitglieder von SCP-410 scheinen in der Lage zu sein, täglich maximal fünfundzwanzigtausend (25000) Zeichen an Fehlern zu konsumieren und zu korrigieren, und erscheinen auch mit nur fünf (5) Zeichen gesund und aktiv. Ein Mangel an Nahrung über einen Zeitraum von mehr als einem Tag führt zu zunehmender Lethargie, bis SCP-410 völlig inert wird und in einen scheinbaren Zustand des Winterschlafs verfällt. SCP-410 kann aus diesem Zustand geweckt werden, wenn sich mindestens fünfzig (50) Fehler in seiner Nähe befinden. In Gruppen von drei (3) oder mehr korrigiert SCP-410 nicht nur grammatikalische und orthografische Fehler, sondern beginnt auch, den Stil des Originaltextes leicht zu verändern, wobei es oft ein etwas anderes Vokabular verwendet und komplexere Erzählmethoden einbaut. Wenn die gesamte Kolonie auf ein einzelnes Dokument angewandt wird, werden alle sprachlichen Fehler korrigiert und das Dokument wird in Bezug auf Klarheit, Stil, Wortwahl und rhetorische Technik so weit "perfektioniert", dass die Stimme des ursprünglichen Autors fast nicht mehr vorhanden ist. Obwohl die zentrale These eines Dokuments immer bestehen bleibt, können die Argumente, die diese These stützen, im Falle von Forschungsarbeiten sehr viel komplexer und überzeugender sein. Bei einfachen Listen mit kurzen Aussagen oder einfachen Beobachtungsberichten kann eine verbesserte Korrektur in Form von Änderungen des Formats erfolgen, um mehr Klarheit zu schaffen. Siehe die Archivdateien 410-A44.2 bis 410-A59888.6 für Beispiele von Korrekturen.

Es scheint nur wenige Beschränkungen für die Sprachen oder Materialien zu geben, die SCP-410 interpretieren und aus denen es sich ernähren kann. Hieroglyphen aus der Narmer-Palette aus dem 31. Jahrhundert v. Chr. wurden von SCP-410 ebenso erfolgreich korrigiert wie Fehler in der modernen Konstruktionssprache Esperanto. Die ausgeschiedenen Korrekturen entsprechen den ursprünglichen Farben, der Methode und dem Medium der Fehler, mit nahezu perfekter Genauigkeit. Graphite, Tinten, Gravuren, Säureätzungen und hochenergetische Laserbeschriftungen wurden von den SCP-410-Korrekturen erfolgreich nachgebildet. Die einzige Anomalie, die bei den ausgeschiedenen Korrekturen festgestellt wurde, scheint die Unfähigkeit zu sein, gealterte Materialien zu replizieren. Fehler, die mit Tinte in ein illuminiertes Manuskript aus dem 14. Jahrhundert n. Chr. eingeschrieben waren, wurden von SCP-410 aufgenommen, und obwohl die Korrekturen in einer passenden Farbe ausgeschieden werden, besaßen sie die lebhafte Intensität von neuer Tinte. Die Experten konnten die Korrekturen im Manuskript leicht visuell erkennen, und die spektrografische Analyse bestätigte, dass die ausgeschiedenen Tinten modern waren, während der umgebende Text aus der Zeit des Originalmanuskripts stammte.

SCP-410 hat die folgenden Materialien erfolgreich von Fehlern befreit und Korrekturen darauf ausgeschieden:

  • Papier
  • Pappe
  • Holz
  • Eis
  • menschliche Haut (siehe Experiment 410-7.9)

*

  • Granit
  • Kalkstein
  • Marmor
  • Stahl
  • Aluminium
  • Titan
  • Beta-Kohlenstoffnitrid

Der Vorschlag, SCP-410 mit anomalen Texten zu testen, einschließlich Texte, die SCP-423 enthalten, wird derzeit noch geprüft.

Experiment 410-7.9:

Eine (1) stark tätowierte D-Klasse wird einem (1) Mitglied von SCP-410 ausgesetzt. Das Mitglied des D-Klasse-Personals (im Folgenden "Subjekt D") trug eine im Gefängnis erstellte Tätowierung mit den Worten "Foerever Your's Babey" auf dem linken Unterarm.

15 Sekunden: Subjekt D wurde mit einem bewegungseinschränkenden Gurt gesichert und mit einem Pulsmesser ausgestattet. Ein (1) Bestandteil von SCP-410 wird aus dem Transportmodul entnommen und am linken Arm von Subjekt D angebracht.

49 Sekunden: SCP-410 beginnt, den Umfang der Tätowierung zu umrunden.

122 Sekunden: SCP-410 beginnt den Fehler der Tätowierung zu verzehren, beginnend mit dem ersten überzähligen "e" in "Foerever". Subjekt D gibt eine 8 auf der NRS-11-Schmerzskala an. Die Pulsfrequenz erreicht 106.

149 Sekunden: SCP-410 beendet den verzehr des ersten überflüssigen "e". Es erscheint nicht mehr auf dem Subjekt, sondern zeigt einen nackten Fleck mit leicht geröteter Haut. Subjekt D berichtet, dass der Schmerz aufgehört hat. Subjekt D beschreibt den Schmerz als "als ob ich meinen verfluchten Arm in einen Mixer stecke". Pulsfrequenz 94.

224 Sekunden: SCP-410 beendet den Konsum von Fehlern in der Tätowierung und scheint einzuschlafen. Auf der Tätowierung steht nun "Fo ever Your Bab" Subjekt D erlebt Pulsschwankungen zwischen 102 und 144. Berichtet von Schmerzen zwischen 6 und 10 auf der NRS-11. Subjekt D fordert Schmerzmittel an. Antrag abgelehnt.

1126 Sekunden: SCP-410 wacht auf und beginnt mit dem Ausscheidungs-/Korrekturprozess. Der Puls von Subjekt D beträgt 113; berichtet von einer NRS-11 Bewertung von 3 bis 4; beschreibt es als ungefähr vergleichbar damit, tätowiert zu werden.

1494 Sekunden: SCP-410 schließt den Ausscheidungs-/Korrekturprozess ab. Die Tätowierung lautet "Forever Yours, Baby", wobei die Farben des korrigierten Schriftzugs deutlich kräftiger sind als die des unkorrigierten Gegenstücks.

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