Warnung: Die folgende Akte beinhaltet Tierquälerei und zwei Bilder von Aas. Lesen erfolgt nach eigenem Ermessen.
SCP-384-DE-6 nach dem Verzehr durch ein Rudel Wölfe.
Objekt-Nr.: SCP-384-DE
Klassifizierung: Euclid
Sicherheitsmaßnahmen: Instanzen von SCP-384-DE sind in ihrer Spezies angemessenen Gehegen in Standort-DE18 zu halten und mit einem Ortungsband zu versehen. Der Einsatz von Ortungschips wird nicht empfohlen. Fütterung und Tränkung sind nicht erforderlich. Im Falle eines Eindämmungsbruches sind Instanzen durch Sicherheitspersonal unter Einsatz tödlicher Gewalt ruhigzustellen und wieder einzufangen. Während dem Umgang mit der Anomalie ist der Tierart angemessene Arbeitsschutzkleidung zu tragen.
Sollten weitere Instanzen in der Wildnis entdeckt werden, sind diese von MTF DE6-𝔊 "Großwildjäger" zu erlegen und einzudämmen. Erwähnungen in öffentlichen Medien und Zeugen sind entsprechend der Standard-Desinformationsprotokolle zu bearbeiten.
Beschreibung: SCP-384-DE ist eine Sammelbezeichnung für mehrere Tiere unterschiedlicher Spezies, die von der Abteilung für Thaumaturgie von Standort-DE20 und der Abteilung für angewandte Nekromantie von Standort-DE18 nachweislich als untot entlarvt wurden.
Trotz ihrer Existenz als animierte Leichen verfügen alle Instanzen von SCP-384-DE über einen Herzschlag, erzeugen Körperwärme und generieren Schweiß und andere geruchsintensive Körperflüssigkeiten mit Ausnahme von Harn und Fäkalien, da ihr Stoffwechsel vollständig inaktiv ist. Wie die Organismen die Energie für diese Vorgänge generieren, ist daher unbekannt.1
Eine weitere anomale Eigenschaft ist die Fähigkeit aller Instanzen, jegliche körperlichen Schäden regenerieren zu können, selbst wenn von einem Exemplar nur noch Knochen übrig sind. Dieser Prozess nimmt je nach Verletzung jedoch mehrere Stunden bis Tage in Anspruch. Instanzen werden auch bei eigentlich fatalen und verkrüppelnden Verletzungen versuchen, sich fortzubewegen und ziellos umherlaufen.
Alle Instanzen sind normalerweise sämtlichen Lebewesen und Umwelteinflüssen gegenüber passiv und reagieren nicht auf vorgegaukelte oder tatsächliche Bedrohungen. Sie setzen ihr Umherwandern fort, bis ihnen für lebende Exemplare der jeweiligen Spezies tödliche Wunden zugefügt werden oder lange genug der Blutfluss zum Gehirn der Instanz beeinträchtigt wird, etwa durch Erwürgen. Sollte dieser Fall eintreten, wird die Instanz scheinbar bewegungsunfähig und fällt zu Boden. SCP-384-DE wird in diesem Zustand verweilen, bis es für zwei Stunden keiner weiteren Gewalteinwirkung ausgesetzt war oder keinen weiteren Schaden erhalten hat, wonach es sein normales Verhalten wieder aufnimmt.

SCP-384-DE-13 in der Eindämmung.
Allen bisher entdeckten Instanzen von SCP-384-DE ist gemein, dass es sichum Konsumenten niederer Stellung in der Nahrungskette handelt. Gefunden wurden bisher Wildschweine und verschiedene Spezies von Nagetieren, Vögeln, Fischen, Fröschen und Ziegen. In der Wildnis sind alle Instanzen ein leichtes Ziel für Raubtiere und werden regelmäßig erjagt und konsumiert. Auffällig ist, dass ein Tier, dass eine bestimmte SCP-384-DE-Instanz erjagt, dies nach Möglichkeit nur einmal tut. Individuelle Exemplare einer Raubtierart werden die Instanz, die sie erlegt und konsumiert haben, anschließend verschmähen, solange es andere Optionen gibt, Nahrung zu beschaffen. Ausreichend ausgehungerte Raubtiere erjagen allerdings auch SCP-384-DE-Instanzen, die sie einmal erlegt haben, mehrfach, ohne dass es zu abnormalen Effekten gekommen wäre.
Bisher wurden auch allgemein keine anomalen oder negativen Effekte bei Organismen festgestellt, die SCP-384-DE verzehren, weswegen davon ausgegangen wird, dass es sich bei diesem Verhalten um simple Präferenz handelt. Es wurde zudem auch beobachtet, dass Raubtiere eine bestimmte Instanz von SCP-384-DE teilweise auch nicht erjagen, selbst wenn sie diese noch nie konsumiert haben, wenn sie zuvor die anomalen Eigenschaften des Objektes beobachten konnten.
Entdeckung: SCP-384-DE wurde erstmalig durch Foundation-Webcrawler entdeckt, als besorgte Jäger und Förster im Gebiet des Schwarzwaldes ein vermehrtes Aufkommen "schwerverletzter Tiere" meldeten, die selbst nach dem Erschießen nicht zu sterben schienen. Agenten der Foundation nahmen sich dem Fall an, amnesizierten sämtliche Zeugen und löschten veröffentlichtes Material aus den Medien. Eine Deckgeschichte wurde herausgegeben, die etwaige Berichte als Hoax abtat und zu einem Trend unter Jägern erklärte. Derweil konnte MTF DE6-𝔊 die Tiere ohne Probleme einfangen.
Aufgrund mangelnder Indizien für nekromantische Einwirkung wurden sämtliche Exemplare zunächst in Standort-DE6 gehalten, wobei einfach angenommen wurde, dass sie keine Nahrung benötigten. Ihr untotes Dasein wahr eine Zufallsentdeckung durch die Abteilung für Thaumaturgie von Standort-DE20, die die Tiere im Zuge einer Testbatterie auf anomale Einflüsse hin untersucht hatten. Die Anomalie wurde daraufhin an Standort-DE18 überstellt, wo die Befunde verifiziert wurden.
Ermittlungen zu SCP-384-DE waren über einen langen Zeitraum unergiebig, bis die Foundation am ██.██.████ durch eine E-mail an Dr. Stramm2 einen anonymen Tipp zu einer weiteren Freisetzung der Anomalie erhielt. MTF DE6-𝔊, eine kleine Einheit der MTF DE6-𝔇 "Das Aufgebot" und drei Mitglieder der MTF DE18-𝔏 "Lichbändiger" wurden entsandt, um die Operation abzubrechen, und stellten am angegeben Ort zur angegebenen Zeit drei Personen, einen kleinen LKW und sechzehn Instanzen von SCP-384-DE verschiedener Spezies sicher. Die Verdächtigen wurden in Haft genommen und in Standort-DE18 zum Verhör untergebracht.