SCP-370-DE

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Bewertung: +5+x
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Objekt-Nr.: SCP-370-DE

Klassifizierung: Keter

Sicherheitsmaßnahmen: Instanzen von SCP-370-DE sind in einem belüfteten Behälter für amorphe Anomalien in einer ausgepolsterten Zelle mit den Maßen 7 m x 5 m x 3 m in Standort-DE6 einzulagern. Die Zelle ist mit drei (3) Sicherheitskameras zu überwachen. Einzelne Instanzen von SCP-370-DE dürfen ausschließlich von Wissenschaftlern mit einer Sicherheitsfreigabe der Stufe 4 zu Testzwecken aus ihren Behältern entfernt werden. Außerdem ist jede Instanz einmal pro Monat mit ca. 5 Kilogramm rohem Fleisch zu versorgen.

Nachtrag von 21.09.202█: Personal, welches von SCP-370-DE betroffen ist, hat sich psychologischen und physischen Tests zu unterziehen und ist in einer Standardzelle für humanoide Anomalien einzudämmen. Sollte bestätigt werden, dass besagtes Personal keine psychischen Schäden erlitten hat, kann nach einem Zeitraum von zwei (2) Wochen eine Versetzung in eine Standard-Klasse-E-Zelle beantragt werden. Sollte es dem betroffenen Personal gelingen, sich von der Instanz zu trennen, darf nach fünf (5) Tagen eine Wiedereinsetzung in den Dienst der Foundation beantragt werden. Zudem wird das Personal in Quarantänezellen mit Nahrung aus der Standort-Kantine versorgt. Sollte betroffenes Personal versuchen, den Eindämmungsbereich zu verlassen, ist der Gebrauch des chemischen Kampfstoff N-730 autorisiert.

Beschreibung: SCP-370-DE ist ein beige- bis hellrosafarbener, bewegungsfähiger und amorpher Organismus von variierender Form, der sich mit einem Wirtskörper verbindet, indem er fehlendes Gewebe (z.B. bei Fleischwunden) ersetzt und mit dem Körper verschmilzt. Dieser Vorgang ist, laut dem Interview vom 21.9.201█, für die Instanz vollkommen schmerzfrei, löst aber ein als "unangenehmes Kribbeln" beschriebenes Gefühl von Parästhesie in der entsprechenden Körperregion des Wirts aus, welches sich über den gesamten Körper ausbreitet. Während dieses Prozesses verbindet sich die Instanz über das Rückenmark mit dem Gehirn des Wirts und baut eine neuronale Verbindung auf. Anhand erweiterter Überwachung der Nervenströme und neuraler Aktivitäten eines Wirts konnte festgestellt werden, dass diese Verbindung sich für die Instanz nur auf Kommunikation per Gedanken beschränkt, dem Wirt aber gleichzeitig die volle Kontrolle über die Fähigkeiten und Eigenschaften von SCP-370-DE ermöglicht. Nachdem die Instanz sich mit ihrem neuen Wirt verbunden hat, verformt sie vorhandenes Gewebe um die Wunde zu schließen. Selbiger Prozess ermöglicht dem Wirt nach dem Verschmelzungsprozess eine passive, stark beschleunigte und effizientere Heilung. Fehlendes Gewebe kann nur von der Instanz behandelt werden, wenn sie vorher schon einmal mit dem benötigten Zelltyp in Kontakt gekommen ist, sodass dieser exakt repliziert werden kann. Außerdem benötigt die Instanz zur Heilung gespeicherte biologische Masse, vorzugsweise tierische Proteine, da diese nicht stark verändert werden müssen, um menschliches Gewebe nachzubilden. Sollte diese Biomasse nicht ausreichen, um alle Wunden des Wirts zu schließen, konzentriert sich die Instanz auf die Heilung der lebenswichtigen Systeme wie dem Herz und anderen lebenswichtigen Organen, Knochen, Muskeln oder dem Blutkreislauf. Erst, wenn die Instanz wieder über genügend Biomasse verfügt, werden Haut und Nervensystem geheilt, bzw. ersetzt, da die Instanz das Nervensystem über kurze Zeit ersetzen und Infektionen, die durch das Fehlen der Haut entstehen können, einfach bekämpfen kann. Sollte die Instanz nicht mehr über gespeicherte Biomasse verfügen, zum Beispiel nach andauerndem Beschuss, ist weder schnelle Heilung noch die Formung von zusätzlichen Extremitäten möglich. Somit ist die Instanz außer Gefecht, bis sie wieder über Baumaterial verfügt.

Nachtrag vom 28.9.201█: Nach der Verschmelzung der Instanz mit dem Wirt kann dieser die Fähigkeiten der Instanz selbst kontrollieren, bis die Instanz sich von ihm trennt. Dadurch, dass der Wirt die Fähigkeiten der Instanz in diesem Stadium übernimmt und gleichzeitig mit der Instanz Gebrauch von den Fähigkeiten von SCP-370-DE machen kann ist ihnen möglich, extrem schnell auf Gefahren zu reagieren. Die neuronale Verbindung zwischen Wirt und Instanz verbessert die allgemeine Reaktionsfähigkeit des Wirts und senkt die Reaktionszeit um ca. 50 %. Außerdem wurde beobachtet, dass Instanzen und Wirte von SCP-370-DE formwandlerische Fähigkeiten besitzen. So können sie ihren Körper in einen dickflüssigen Zustand versetzen und beliebig verformen. Der Wirt bewegt sich ab diesem Zeitpunkt, genau wie die Instanz selbst, mit einer Art Kettenprinzip fort, indem Masse vom vorderen Bereich des Körpers nach hinten befördert wird, ähnlich der Funktionsweise der Ketten eines Kettenfahrzeugs. In diesem Zustand büßt der Wirt, nach Aussage von E-2678, seinen Geruchs- und Geschmackssinn ein, kann jedoch seine Umgebung weiterhin visuell und auditiv wahrnehmen. Allerdings ist das Sichtfeld durch einen rauchartigen Rand eingeschränkt und Geräusche sind nur verzerrt hörbar. Zudem scheint der Wirt seinen Tastsinn in diesem Zustand zu behalten, was beim ersten Einsatz dieser Fähigkeit zu Verwirrung führen kann. Außerdem scheint der Wirt in diesem Zustand immernoch atmen zu können. Wie dies ohne die zuständigen Organe möglich ist, ist noch unklar, jedoch wird vermutet, dass der Wirt in diesem Zustand durch die äußere Schicht seiner Masse atmet. Es wurde auch mehrmals dokumentiert, wie Instanzen eine Art Mundhöhle mit überdimensionalen Innenmaßen bildeten, auch auf dem Körper des eigenen Wirts.1 Der Wirt verliert die amorphen Fähigkeiten der Instanz bei der nächsten Unterbrechung oder endgültigen Beendung des symbiotischen Zustands, kann ihn aber nach einiger Zeit wiedererlangen. Eine solche Beendung oder Unterbrechung des symbiotischen Zustands kann zum Beispiel durch die Verabreichung von Nikotin in Form von Zigaretten oder Kautabak ausgelöst werden. So reicht das Einatmen einer geringen Menge an Zigarettenrauch aus, den Wirt und die Instanz für mehrere Minuten zu schwächen. In diesem Fall verengen sich die Atemwege des Wirts, während dieser ebenfalls einem Hustenanfall und leichte Krämpfe erleidet. Im amorphen Zustand wird der Wirt wieder in seine normale Form gezwungen, bevor die Effekte auftreten. Für den Fall, dass eine Instanz dringend von ihrem Wirt getrennt werden muss, dürfen hochrangiges wissenschaftliches Personal, MTF- und Sicherheitspersonal auf den von E-2678 (siehe Interviewlog 21.09.201█) entwickelten chemischen Kampfstoff N-730 zurückgreifen, um die Instanz und deren Wirt zu trennen und vorübergehend außer Gefecht zu setzen.

Instanzen von SCP-370-DE können sich mit anderen Instanzen unabhängig von ihrem Wirt paaren, sich von diesem aber nur unter bestimmten Bedingungen trennen. Diese Bedingungen sind zum einen, dass der Wirt entweder schläft oder bewusstlos ist, keine lebensbedrohlichen Wunden erlitten hat, deren Heilung noch aussteht, und in seinem normalen Zustand ist. Der Ablauf der Paarung ist identisch mit dem Paarungsprozess von Vertretern der Gattung Lacertidae (echten Eidechsen), obwohl anzumerken ist, dass bei keiner der eingedämmten Instanzen ein (für diese Art der Fortpflanzung benötigtes) After festgestellt wurde. In einem Zeitraum von ungefähr einem Jahr nach der Paarung wächst eine der beiden an der Paarung beteiligten Instanzen um etwa die Hälfte ihrer durchschnittlichen Körpermasse, bis ein Drittel der derzeitigen Masse sich von der Instanz löst und eine eigenständige Instanz bildet.2

Diese Anomalie ist aufgrund fehlender Informationen über sein Wesen und seine Absichten nur teilweise erklärt. Es wird vermutet, dass die meisten Instanzen von SCP-370-DE immernoch dem Zweck dienen, zu welchem sie eigentlich von der IMBW erschaffen wurde, obwohl sie von diesem als Fehlschlag angesehen wird. Alle weiteren Informationen über die Herkunft und Entdeckung von SCP-370-DE unterliegen der Sicherheitsstufe 3 oder höher.

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