SCP-361-DE
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SCP-361-DE.

Objekt-Nr.: SCP-361-DE

Klassifizierung: Sicher Ausgemustert

Sicherheitsmaßnahmen: SCP-361-DE ist gemäß der Vorschriften für Computer und Computerkomponenten in einem Tresorraum aufzubewahren. Das Objekt befindet sich gegenwärtig in Standort-DE18 zur Untersuchung. Experimente mit davon abgeleiteter Technologie bedürfen der Zustimmung des Ethikkomitees. Weitere Maßnahmen sind nicht erforderlich.

Beschreibung: SCP-361-DE ist ein intern stark modifizierter Robotron-R4201-Computer, hergestellt 1974. Das Gerät kann nicht wie ein handelsüblicher Computer benutzt werden, da zahlreiche für den normalen Betrieb notwendige Komponenten entfernt wurden. Stattdessen wurde in SCP-361-DE eine weitere CPU und zahlreiche dünne, unpolierte Platten aus dunklem Granit eingebaut, die in eine Vorrichtung aus Gusseisen eingelegt sind. Zusammen mit diesen Platten befindet sich eine Art Detektor in dem Gerät, der in der Lage ist, spektrale Aktivität zu erkennen.

Das Objekt wurde laut bisherigen Daten dazu entwickelt, halbautomatische Seancen durchzuführen, indem die Seelen der Verstorbenen durch automatische Rituale, durchgeführt von einer der CPUs, aus dem etwaigen Nachleben in die Granitplatten des Geräts gezogen und dort eingelagert werden. Da Seelen diesen Speicher nicht verlassen, ist es möglich, Seancen mit ihnen durchzuführen, unabhängig vom Willen der Verstorbenen. Rituale zur Herbeirufung müssen für jede Seele speziell angepasst werden, um Verwechslungen auszuschließen. Das Verfahren dazu ist der Foundation allerdings nicht bekannt, weswegen SCP-361-DE keine neuen Seelen beschwören kann.

Durch den eingebauten Detektor ist es möglich, Seancen völlig ohne spirituelle Hilfsmittel oder Talente abzuhalten. Die zweite CPU von SCP-361-DE ist in der Lage, festgehaltene spektrale Aktivitäten zu interpretieren und eventuell gesprochene Worte wiederzugeben. Dies geschieht über einen Monitor, der an das Gerät angeschlossen werden muss. Auch wenn der Detektor mit zahlreichen Einstellungen justiert werden kann, reicht für die Interaktion mit festgehaltenen Seelen normalerweise das simple Sprechen.

Entdeckung: SCP-361-DE wurde während einer archäologischen Mission 2018 entdeckt, nachdem Rechercheteam 25 durch wiederhergestellte Dokumente der Abteilung XXV des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR einen ehemaligen Standort der Interessengruppe in Potsdam ausfindig machen konnte. Der Zugang zu der Einrichtung war vermauert worden, konnte aber wieder freigelegt werden, was zur Entdeckung des Objekts führte. Neben SCP-361-DE wurden noch 17 weitere anomale Artefakte sichergestellt.

Das Objekt wurde von Abteilung XXV unter dem Codenamen "Styx" geführt und war offenbar zum Verhör Verstorbener entwickelt worden. Genauere Informationen zu dem Objekt konnten von Rechecheteam 25 bisher nicht wiederhergestellt werden.

Aufgrund seiner Eigenschaften wurde SCP-361-DE an Standort-DE18 abgegeben, wo festgestellt wurde, dass das Gerät zum Zeitpunkt der Entdeckung 78 Seelen beinhaltete. Dr. Kamala, der dem Projekt zugewiesene Foschungsleiter, versuchte daraufhin, die Bedienung des Geräts zu ergründen, um zu Forschungszwecken mit dem Seelen in Kontakt zu treten. Der erste Kontakt fand 2020 statt.

Die Gefangenen in SCP-361-DE leisteten für die Dauer der Untersuchungen gute Mitarbeit, soweit es der fortschreitende Verfall ihrer mentalen Fähigkeiten zuließ. 2022 reichte das Ethik-Komitee daher eine Beschwerde bei Standort-DE18 ein und orderte die Erlösung der Toten, da ihre fortgesetzte Gefangenschaft nach der Menge der erhaltenen Daten nicht mehr moralisch gerechtfertigt werden könne.

Am 18.11.2023 wurde an SCP-361-DE aufgrund dieser Beschwerde ein Massenexorzismus durchgeführt, um alle gefangenen Seelen zur Ruhe zu betten. Das Objekt verlor dadurch alle anomalen Eigenschaften und dadurch seine SCP-Klassifikation und wurde zwei Tage später ausgemustert. Die Komponenten des Geräts werden gegenwärtig in Standort-DE18 erforscht, um neue Gegenmaßnahmen gegen andere spektrale Entitäten zu entwickeln.

Nachtrag-361-DE-D-1: Es wurde festgestellt, dass seit dem Exorzismus die spektrale Hintergrundaktivität um SCP-361-DE herum abgenommen hat. Einige Mitarbeiter haben berichtet, beobachtet zu haben, wie sich die Detektor-CPU gelegentlich von selbst aktiviert haben soll, derartige Phänomene konnten allerdings nie unter kontrollierten Bedingungen nachvollzogen werden.

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