SCP-351

Credits

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Artikel: SCP-351 - Schreibgeschützter Speicher
Autor: NatVoltaic
Original: https://scp-wiki.wikidot.com/scp-351
Übersetzer: Dr_Kuttelfisch

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Objekt-Nr.: 351

Level 3

Eindämmungsklasse:

euclid

Sekundärklasse:

none

Störungsklasse:

keneq

Risikoklasse:

caution

link to memo

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Sicherheitsmaßnahmen: Alle Kopien von SCP-351 sind in sicheren Datenbanken der Foundation zu speichern, zu denen nur das Personal der Memetik-Abteilung Zugang hat. Wenn ein Test durchgeführt wird, wird eine "leere" Kopie von SCP-351, die nur aus SCP-351-1 besteht, verwendet, um die Auswirkungen der Anomalie auf das Testsubjekt und potenziell gefährdetes Personal zu neutralisieren.

Die Bots I/O-SHANNON und I/O-MINERVA sind so programmiert, dass sie routinemäßig Online-Websites auf das Auftauchen von SCP-351-Kopien überprüfen. Gefundene Kopien werden heruntergeladen und von den Websites gemäß den Standardprotokollen zur Eindämmung von Online-Anomalien entfernt. Die Mobile Task Force ψ-13 ("EOT") hat den Auftrag, die massenhafte Veränderung des Gedächtnisses aufzuhalten, falls SCP-351 große Teile der Bevölkerung befallen sollte. Die Agenten der Task Force müssen die Standardprotokolle für memetische Quarantäne befolgen und sind mit elektronischen Geräten ausgestattet, die die oben erwähnten Leerkopien anzeigen, die zweimal täglich eingesehen werden müssen.

Derzeit laufen Tests, um die Grenzen der implantierten Erinnerungen der Anomalie zu ermitteln.

Beschreibung: SCP-351 ist eine ASCII-Klartextdatei (.txt), die einen bösartigen memetischen Erreger enthält, der Menschen, die die Datei sehen, falsche Erinnerungen in Form von ASCII-Kunstwerken¹ einpflanzt. Die Hauptkomponente der Anomalie ist SCP-351-1, eine Zeichenfolge von 30 Zeichen, die keinem bekannten Kodierungsstandard entspricht und die gesamte Datei in einen memetischen Vektor umwandelt.

Zusätzlicher Text, der der Datei hinzugefügt wird, bildet die Grundlage für die falschen Erinnerungen, die SCP-351 implantiert, wobei der Detailgrad des Textes dem Detailgrad entspricht, den die Subjekte aus den "Erinnerungen" abrufen können. Alle Erinnerungen werden eidetisch abgerufen und sind resistent gegen alle amnestischen Behandlungen und Effekte. Kopien der Datei (SCP-351-A) weisen die gleichen Eigenschaften auf. Setzt man die Subjekte jedoch SCP-351 oder einer Kopie der Datei aus, in der ein anderer Text als SCP-351-1 fehlt (im Folgenden "Leerstellen"), wird die Erinnerung durch eine "leere" Erinnerung ersetzt und damit vollständig gelöscht. Dies wiederum dient als primäre Methode zur Beseitigung der memetischen Infektion.

Trotz des klaren Abrufs berichten die Subjekte, dass die Erinnerungen nicht die Unmittelbarkeit und den Reichtum ihrer anderen Erinnerungen haben. Die Theorie besagt, dass dies darauf zurückzuführen ist, dass die Textstränge, auf denen die Erinnerungen basieren, von Natur aus nicht die sensorischen Qualitäten aufweisen, auf denen normale Erinnerungen basieren.

Subjekte, deren Gedächtnis durch die Dateien beeinträchtigt wurde (im Folgenden SCP-351-B-Instanzen genannt), sind in der Lage, ihre falschen Erinnerungen in Subjekte einzupflanzen, mit denen sie in Verbindung stehen, z. B. Freunde oder Kollegen. Gespräche jeglicher Art, an denen eine Instanz beteiligt ist, führen dazu, dass die Instanz Erinnerungen von SCP-351 erörtert, wodurch das Gespräch zu einem memetischen Vektor wird, der alle daran beteiligten Subjekte beeinflusst. Diese betroffenen Subjekte werden zu weiteren SCP-351-B-Instanzen und können das Mem auf die gleiche Weise verbreiten.

Abgesehen von der Hinzufügung zuvor nicht vorhandener Erinnerungen haben SCP-351-B kaum andere kognitive Auswirkungen. Instanzen verhalten sich wie vor der Infektion, wenn sie sich nicht mit nicht infizierten Subjekten unterhalten, und Fragen, inwieweit SCP-351-Erinnerungen mit tatsächlichen Erinnerungen in Konflikt stehen, werden ignoriert. Symptome wie Lethargie, Anhedonie und Apathie wurden bei SCP-351-B-Instanzen mit deutlich höherer Häufigkeit beobachtet als bei der nicht infizierten Bevölkerung.

Anhang.1: SCP-351 Textbeispiele

Im Folgenden werden Auszüge aus SCP-351-A-Instanzen in der Form wiedergegeben, in der sie zum Zeitpunkt ihrer Entdeckung vorgefunden wurden. Vollständige Kopien der Dateiinhalte sind in Dokument 351-RT/267 enthalten.

Instanz-Nr.: SCP-351-A5

Ihr seid durch den Wald marschiert, alles war dunkel, bis auf die Taschenlampen der anderen Überlebenden und die feindlichen Bomben, die über euch explodierten. Ihre Explosionen sahen aus wie grelle Funken. John's Blut war noch warm an dir und deiner Waffe, und jedes Mal, wenn du nach hinten schaust, erwartest du, ihn dort zu sehen, lächelnd wie immer, aber er ist nicht da. Das Napalming verwandelte alles in die Hitze eines Verbrennungsofens.

Die Palmen schwankten und brachen, die Schlacke stieg dir in die Nase. Die Soldaten des Feindes tauchten aus den Baumkronen auf, seilten sich ab und schossen auf dich. Du hast noch nie in deinem Leben einen so brennenden, stechenden Schmerz gespürt, als die Kugeln deinen Körper trafen, das Gefühl von tausend Feuerameisen in einer offenen Wunde. Mit etwas Glück fielen Sie zu Boden, außer Sichtweite. Die anderen waren es nicht. Du hast ihre Schreie gehört. Du sahst nur den blutigen Dreck vor deinem Gesicht.

Du wusstest, dass der Feind dies tat, und deshalb hast du ihn gehasst. Du hast den Feind gehasst. In diesem Moment hast du dir geschworen, den Feind für den Rest deines Lebens zu bekämpfen, und du hast dir geschworen, den Weg nach [KOORDINATEN ZENSIERT] zu machen, um für den ewigen Kampf gegen den Feind zu trainieren. Für John. Für die Überlebenden. Für die Welt.

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Bergung: Gefunden auf einem Computer in einem verlassenen Militärkomplex im Denali National Park and Preserve, Alaska. Weitere Dateien in diesem Gebiet deuten darauf hin, dass die Verbreitung von Kopien von SCP-351-A5 in verschiedenen Online-Foren geplant war, jedoch aus unklaren Gründen nicht durchgeführt wurde.

Instanz-Nr.: SCP-351-A19

Sie sind mit dem Auto nicht über die rote Ampel gefahren. Sie war grün, und die Straße war frei von Fußgängern und Autos. Ihre Sicht war nicht verschwommen - Sie waren nüchtern. Es war dunkel, aber Ihre Scheinwerfer waren eingeschaltet, so dass Sie die Straße gut sehen konnten. Ihre Frau hat Sie nicht angeschrien. Ihr Kopf war an Ihre Schulter gelehnt.

Sie sahen das andere Auto kommen, so dass Sie rechtzeitig ausweichen konnten. Sie befanden sich auf der richtigen Straßenseite und das andere Auto auf der falschen, also hatten Sie nichts falsch gemacht. Es wäre unmöglich gewesen, dass Ihre Autos zusammenstoßen und die Windschutzscheibe zerspringt, und selbst wenn das passiert wäre, hätte es keinen Sinn gemacht, weil Sie rechtzeitig ausgewichen sind. Ihr wart angeschnallt, also hätte niemand durch das Fenster fliegen können. Sie haben kein Blut gesehen. Oder Glassplitter in deinem Körper. Oder ihren Körper.

Am Tag danach feierten Sie Ihren einjährigen Geburtstag mit ihr. Es war eine tolle Party. Sie lachte und lächelte und erzählte, wie toll ihre Arbeit im Labor war. Die Tage danach waren glücklich. Und die Monate danach waren es auch. Sie war die ganze Zeit bei dir, sie ist nicht weggegangen. Vier Monate voller Freude seit dem Jahrestag.

Es war nicht deine Schuld.

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Bergung: Gefunden auf dem persönlichen Computer von Sandra Holt nach ihrem Selbstmord am 12.04.2006.

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VERBUNDENE DATEIEN:

▷ Interview SCP-351-A19/1

Interviewer: Verdeckter Ermittler Sascha Hahn

Interviewte: Alisya Dean

Vorwort: Alisya Dean war eine Arbeitskollegin von Sandra Holt vor ihrem Tod und war aufgrund ihrer häufigen Interaktion mit Holt zu einer SCP-351-B-Instanz geworden. Nach Abschluss des Interviews setzte Agent Hahn sowohl sich selbst als auch Dean einem Rohling aus, der die memetische Infektion entfernte.

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<BEGINN DES LOGS>

Agent Hahn: Darf ich Ihnen ein paar Fragen zu Sandra Holt stellen?

Alisya Dean: Es war nicht ihre Schuld.

Agent Hahn: Es war nicht ihre Schuld, da bin ich mir sicher, aber ich muss trotzdem ein paar Fragen stellen. Wie lange kannten Sie sich schon?

Alisya Dean: Ich… ungefähr drei Jahre, ich schätze, seit ich bei [ZENSIERT] zu arbeiten begann. Sie war eine gute Chefin, ein bisschen ruhig, aber kein Arschloch oder so, wirklich einfühlsam. Und dann fing sie an, mit Jane Kysely auszugehen… Habe ich sie erwähnt? Ihre Frau. Na ja, ihre zukünftige Frau zu der Zeit. Und dann war es, als ob ein Licht in ihr aufging.

Agent Hahn: Wie war Jane denn so?

Alisya Dean: Ich habe sie nur einmal getroffen, außer als ich sie auf ihrer Jahrestagsparty sah, nachdem sie bei dem Autounfall gestorben war, den sie überlebt hatte, und ich war auch im Auto. Es war eine tolle Party. Sie hat gelacht und gelächelt. Sie ist nicht durch ein Fenster gefallen.

Agent Hahn: Ja, es war eine tolle Party. Äh… (Pause) wir kommen hier vom Thema ab. Wie hat sie ausgesehen, Jane, ihre Frau?

Alisya Dean: Oh, sie war etwa… Fünf zwei, mausbraunes Haar, irgendwie gerade hoch und runter, wie eine U+007C vertikale Linie, wissen Sie? Nicht mein Ding, aber man konnte sehen, dass sie ineinander verliebt waren, wirklich süß. Und keine Glassplitter in ihrem Körper.

Agent Hahn: Keine Glasscherben, richtig.

Alisya Dean: Bei keinem von ihnen. Oder Blut. Ich habe nie Blut gesehen.

Agent Hahn: Ja… (Pause) Entschuldigung, da ist etwas… Sie erwähnten einen Unfall?

Alisya Dean: Nein. Ich meine, ja. Sie ist rechtzeitig von der Straße abgekommen. Niemand ist durch ein Fenster geflogen. Das ist ganz klar, das ist nicht passiert. Es war nicht ihre Schuld.

Agent Hahn: Es war nicht ihre Schuld. Aber… es gab einen Unfall.

Alisya Dean: Ja, am Tag vor ihrem Hochzeitstag. Dann hatten sie die Party - es war eine großartige Party - und dann ihre Beerdigung ein paar Wochen später. Und dann hatten sie vier Monate lang Freude, und dann hat Sandra… Selbstmord begangen.

Agent Hahn: Ja, das macht Sinn. Wie war ihr geistiger Zustand in den Tagen vor dem Selbstmord, bei der Arbeit?

Alisya Dean: Sie hatte ständig diese eine Datei auf ihrem Computer geöffnet, überarbeitete sie immer wieder und weinte. Das war seltsam, denn sie hatte diese Monate der Freude hinter sich. Und sie hatte getrunken, was auch seltsam war, weil sie nüchtern war und ihre Sicht nicht verschwommen war - sie konnte die Straße gut sehen.

Agent Hahn: Ja, das ist richtig. Sie sah die Straße gut. Ihr Licht war an.

Alisya Dean: Ihre Lichter waren an. Und es war nicht ihre Schuld.

<ENDE DES LOGS>

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Anhang.2: Experimentprotokoll 351/1

Am 09.01.2007 erhielt der Forscher Ferdinand Fortier die Erlaubnis, erste Tests durchzuführen, um die Grenzen der Gedächtnisveränderungsfähigkeiten von SCP-351 zu ermitteln. Bei den Tests würden Fortier und sein Forschungsteam über autonome Prozesse Text in eine SCP-351-A-Instanz einfügen, der dann einer infizierten Person der Klasse D gezeigt würde, die anschließend aufgefordert würde, ihre Erinnerungen zu beschreiben. Das Subjekt und dem gesamten Forschungsteam würden dann Leerstellen gezeigt, um das Potenzial für eine memetische Verbreitung zu minimieren.

▷ Experiment Log 351/1

Test-Nr.: 1

Verwendeter Text (Zusammenfassung): Ein ausführlicher Absatz, in dem eine grünäugige, schwarz-weiße Katze beschrieben wird, von der behauptet wird, dass es sich um eine Katze handelt, die das Subjekt derzeit besitzt.

Ergebnis: Das Subjekt stellte sich die Katze als katzenförmig vor, mit ASCII-Zeichen, die den Umriss des Körpers, die Fellmuster und die Schattierungen bildeten. Alle Zeichen waren in Graustufen gehalten, mit Ausnahme der Augen, die "Iris von @ Zeichen" waren. Die Farbe Grün wurde nicht erwähnt, was auf eine Visualisierung der Erinnerungen in Graustufen hindeutet.

Tests in der Vergangenheit erbrachten die gleichen Ergebnisse, wobei die Subjekte jedoch nicht in der Lage waren zu beschreiben, warum sie die Katze nicht mehr besitzen.

Test-Nr.: 2

Verwendeter Text: Sie besitzen eine schwarze, eine gestreifte und eine weiße Katze.

Ergebnis: Die schwarze Katze wurde als "wie ein Loch" aus ASCII-Blockzeichen beschrieben, die gestreifte Katze als eine katzenförmige Masse von Streifen aus Bindestrichen und ähnlichen Symbolen, und die weiße Katze als Umriss einer Katze aus Punkten. Sie waren nicht in der Lage, dies näher auszuführen.

Test-Nr.: 3

Verwendeter Text: Sie besitzen eine Katze.

Ergebnis: Das Subjekt gab an: "Ich besitze eine Katze." Sie waren nicht in der Lage, dies näher auszuführen.

Test-Nr.: 4

Verwendeter Text: Sie werden eine Katze besitzen.

Ergebnis: Das Subjekt beschrieb eine lange, inkohärente Erinnerung, in der es um "umgekehrte Blindheit", Katzenanatomie und Raumfahrt ging. Weitere Tests mit Texten in der Zukunft ergaben ähnliche Ergebnisse.

Test-Nr.: 5

Verwendeter Text (Zusammenfassung): Der Text von Test-Nr.: 1, aber ins Spanische übersetzt².

Ergebnis: Die implantierte Erinnerung wurde aus Gründen, die das Subjekt nicht identifizieren konnte, als äußerst desorientierend beschrieben. Die anwesende "Katze" wurde als mit "singenden Gliedmaßen", einer Form aus sich schnell verändernden ASCII-Symbolen und Augen, die in einer unklaren Sprache geschriebene Werbung darstellen, beschrieben. Die Visualisierungen waren bei den verschiedenen Subjekten nicht einheitlich.

Test-Nr.: 6

Verwendeter Text (Zusammenfassung): Eine verstörende Begegnung aus der Kindheit mit SCP-3840, die absichtlich so geschrieben wurde, dass Farben, Geräusche, bestimmte körperliche Erscheinungen und zusätzliche Qualia vermerkt werden.

Ergebnis: Als den Subjekte Bilder und Informationen über SCP-3840 vorgelegt wurden, zeigten sie die erwarteten Angstreaktionen, reagierten jedoch nicht, wenn sie ihre Erinnerungen erzählten oder illustrierten. Obwohl die Detailgenauigkeit höher war als bei früheren Tests, wiesen die Erinnerungen weiterhin ASCII-Kunstqualitäten auf, zusammen mit einer "verschwommenen" Umgebung und amorphen Formen für Objekte, die nicht genau beschrieben wurden. Es wurde keine Farbgebung beschrieben, die nicht in Grautönen gehalten war.

Test-Nr.: 7

Verwendeter Text (Zusammenfassung): Überarbeitete Fassung des Textes von Test-Nr.: 6, aber mit doppelter Wortzahl und weiteren Details.

Ergebnis: Erwartete Angstreaktionen und eine Phobie vor dichten Wäldern traten auf, obwohl der fehlende "Realismus" der ASCII-Kunstqualitäten die emotionale Gesamtwirkung immer noch reduzierte. Die Hypothesen über die Korrespondenz zwischen dem Detailgrad und der Lebendigkeit der implantierten Erinnerungen wurden bestätigt.

Test-Nr.: 8

Verwendeter Text (Zusammenfassung): Erinnerungen an die Rettung durch ein mobiles Einsatzteam in demselben Szenario wie in Test-Nr.:7.

Ergebnis: Die gleichen Angstreaktionen waren vorhanden, aber abgeschwächt. Das Subjekt hatte eine größere Affinität zu mobilen Einsatzkräften. Dennoch blieben sie aufgrund ihrer früheren D-Klasse-Tests in der Foundation skeptisch.

Test-Nr.: 9

Verwendeter Text (Zusammenfassung): Eine Reihe von Ereignissen, bei denen das Subjekt Mitglied einer mobilen Einsatztruppe ist, die schließlich im Rahmen der Eindämmung einer (fiktiven) Anomalie zum Personal der Klasse D degradiert wird.

Ergebnis: Es wurde eine größere Affinität zur Foundation hergestellt. Die Erfahrungen, die sie als D-Klasse gemacht hatten, wurden durch die implantierten Erinnerungen nicht überschrieben, einige integrierten sich als Ereignisse während ihrer Task-Force-Erfahrung, so dass eine starke Skepsis gegenüber der Foundation bestehen blieb. Welchen Einfluss die ASCII-Kunstvisualisierung hierauf hatte, ist nicht klar.

Test-Nr.: 10

Verwendeter Text: Sie haben nie an der Foundation gezweifelt. Sie sind der Foundation gegenüber immer loyal gewesen.

Ergebnis: Es wurde festgestellt, dass das Subjekt mit den Protokollen der Foundation einverstanden ist, z. B. mit dem Eindämmungs und der Aufrechterhaltung des Schleiers. Die Ambivalenz gegenüber den D-Klasse-Tests wurde nicht vollständig beseitigt.

Es sind Experimente mit längeren und ausführlicheren Texten geplant, um die Persönlichkeitsmerkmale weiter zu verändern.

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ANMERKUNG: Weitere Tests dieser Art sind derzeit auf Anordnung der Ethik-Kommission verboten.

Anhang.3: Projekt Blechmann

Am 29.03.2007 führte die Forscherin Lucinde Behringer die Standardüberwachung von SCP-9906 durch, als die kognitiv gefährlichen Eigenschaften der Anomalie alle memetischen Filtersysteme umgingen und Behringer in einen memetischen Vektor verwandelten. Bevor es zu einem Eindämmungsbruch kommen konnte, injizierte Behringer alle verfügbaren Amnestiemittel in ihrer Umgebung und setzte sich experimentellen antimemetischen Glyphen aus. Die kumulative Wirkung sowohl der Anomalie als auch der von ihr selbst getroffenen Maßnahmen war die vollständige Auslöschung ihrer Persönlichkeit, ihrer Erinnerungen und fast aller geistigen Fähigkeiten. Dies führte zu einem effektiven vegetativen Zustand. Nachdem sie an die lebenserhaltenden Maßnahmen angeschlossen worden war, wurden keine Methoden gefunden, mit denen Behringer in ihren früheren Zustand zurückversetzt werden konnte.

Am 21.04.2007 erteilte die Ethikkommission die Genehmigung für den experimentellen Einsatz von SCP-351 zur Rekonstruktion von Behringers Persönlichkeit und Erinnerungen. Im Rahmen des als geheim eingestuften Projekts Tin Man wurden alle Datenbankinformationen über Behringer, die Korrespondenz von Mitarbeitern³ und persönliche Tagebucheinträge zusammengetragen, um einen sehr detaillierten Text zu verfassen, der ihre mentalen Zustände wiederherstellen könnte. Dieser Text sollte aus allen bekannten Gedanken, Lebensereignissen, Erinnerungen und Persönlichkeitsmerkmalen bestehen und in chronologischer Reihenfolge angeordnet sein. Am 10.01.2007 hatte der Text bereits 50.000 Wörter erreicht.

Als keine neuen Informationen mehr gefunden werden konnten, wurde der Text einer speziell gekennzeichneten SCP-351-A-Kopie (SCP-351-AΔ) hinzugefügt. Am 10.10.2007 wurde die Forscherin Behringer mit der Datei konfrontiert. Zunächst wurden nur leichte Bewegungen der Gliedmaßen ausgeführt, doch nach einer Stunde begann sie, in ihrem Zimmer umherzugehen. Am folgenden Tag wurde ein Interview durchgeführt.

▷ Interview SCP-351-BΔ/1

Interviewer: Forscher Rayyan Bousaid

Interviewte: Lucinde Behringer (im Folgenden SCP-351-BΔ)

Datum: 10.11.2007

Vorwort: Der Forscher Bousaid war ein Kollege und enger Freund von Behringer vor dem Einbruch in SCP-9906. Er diente als einer der leitenden Forscher im Projekt Tin Man und bat ausdrücklich darum, das erste Interview durchzuführen, da er mit ihr vertraut war.

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<BEGINN DES LOGS>

Bousaid: Behringer?

SCP-351-BΔ steht in der Mitte des Raumes und starrt ausdruckslos eine Wand an.

Bousaid: Behringer, könntest du bitte auf den Stuhl an diesem Fenster rübergehen?

Er klopft an das Glas, das seinen Beobachtungsraum vom Zimmer trennt. Es erfolgt keine Reaktion.

Bousaid: Lucinde?

SCP-351-BΔ dreht langsam ihren Kopf. Sie schiebt den Stuhl und den Schreibtisch vor das Fenster und setzt sich.

SCP-351-BΔ: Hallo.

Bousaid: Fühlst du dich wohl?

SCP-351-BΔ: Mir geht es gut.

Bousaid: Okay, das ist gut. (tiefer Atemzug) Tut mir leid, wenn ich hier unprofessionell werde. Es ist nur schon so lange her, dass ich dich, nun ja, lebendig gesehen habe! Ich hoffe, du wirst das verstehen.

SCP-351-BΔ: Das tue ich.

Es ist bemerkenswert, dass sich die Mimik von SCP-351-BΔ zu diesem Zeitpunkt des Gesprächs nicht verändert hat.

Bousaid: (ein weiterer Atemzug) Also, wie hast du dich gefühlt, als du betäubt warst? Bevor wir dir die Akte gezeigt haben?

Keine Antwort.

Bousaid: Nichts? Du kannst sich an nichts erinnern? (anhaltendes Schweigen) Nun, das ist schon in Ordnung. Ich sollte nicht überrascht sein. Also…

SCP-351-BΔ: Ich sehe nicht die Notwendigkeit, viel zu reden. Kurz und bündig ist immer besser.

Bousaid: Nun, das ist identisch mit einem Teil von dem, was wir in der Akte geschrieben haben, aber da hast du nicht unrecht. (lacht) Du weißt also noch, wer dein Mann ist, oder?

SCP-351-BΔ: Mike Landon Page, das würde ich nie vergessen.

Bousaid: In Ordnung, gut, und erinnerst du dich auch an deine Ehe? Weißt du, als du im Wal…

SCP-351-BΔ: Wir waren in der Kirche am Ende der gewundenen Straße, die in den Wald führt. Die Sonne war ein leuchtender Ring aus Strichen, und die Blätter der Bäume waren Tausende von schwankenden Winkelzitaten, die immer wieder davonflatterten. Der Wind war kühl. Die Wolken waren bauschige Klammern. Es war ein wunderschöner Tag.

Bousaid: …Nun, das ist gut zu hören.

SCP-351-BΔ: Wegen unserer Beteiligung an der Memetik-Abteilung überwachte die Foundation die Hochzeit und beschränkte die Teilnehmer auf unsere Mitarbeiter, aber es war trotzdem schön.

Bousaid: In Ordnung, gut. Erinnerst du dich noch an etwas anderes bei diesen Wolken? An die Bäume?

SCP-351-BΔ: Die Wolken waren bauschige Klammern und die Blätter der Bäume waren tausende von schwankenden Winkelzitaten, die immer wieder wegflatterten. Was gibt es da noch zu sagen?

Bousaid: Ich weiß, dass du nicht gerne redest, aber gibt es nicht noch etwas, was du sagen könntest? Auch nur ein einfaches "Ich kann mich an nichts anderes erinnern"?

SCP-351-BΔ: Ich kann mich an nichts anderes erinnern.

Bousaid: Ich… Also gut. Kannst du dich an deine damaligen Gefühle erinnern, an irgendwelche Emotionen?

SCP-351-BΔ: Ich war glücklicher als je zuvor in meinem ganzen Leben. Jeder Strich und jeder Buchstabe im Gesicht von Mike Page erfüllte mich mit Freude. Er machte immer wieder Anspielungen auf diese schlechten Star Trek-Folgen, die wir vor Jahren gesehen hatten, und ich konnte nicht aufhören zu lachen. Wenn wir uns nachts zurücklehnten und die Sternchen am Himmel betrachteten, fühlte ich mich wieder wie neu verliebt.

Bousaid: Macht es dich glücklich, dich daran zu erinnern?

SCP-351-BΔ: Ja.

Bousaid: Wie kommt es dann, dass sich dein Tonfall überhaupt nicht verändert hat? Wie kommt es, dass sich deine Mimik nicht verändert hat?

Keine Antwort.

Bousaid: Du sagst, dass dich das glücklich macht, aber ich kann es nicht sehen, Lucinde. Ich erinnere mich, dass du jeden Tag nach der Hochzeit grinsen musstest, wenn ich auch nur das Geringste davon erwähnte, wie zum Beispiel jeden Strich und jeden Buchstaben von Mikes Gesicht.

Forscher Bousaid sieht sich den Rohling auf seinem Computerterminal an und spricht dann weiter.

Bousaid: Ich würde die kleinste Sache erwähnen und ich würde dich noch lange danach lächeln sehen.

SCP-351-BΔ lächelt langsam.

Bousaid: Du tust es jetzt, aber es ist so, als würdest du das, was ich sage, kopieren. Es fühlt sich nicht echt an.

SCP-351-BΔ: Ich war glücklicher als je zuvor in meinem ganzen Leben.

Bousaid: Aber du wiederholst das immer wieder, dass ich glücklicher war als je zuvor… (atmet tief ein) Das fühlt sich nicht echt an, Lucinde. Ich habe nicht das Gefühl, dass ich mit dem echten… mit dem echten Du spreche.

SCP-351-BΔ: Ich bin ich selbst, Ray. Ich verstehe nicht, was du meinst.

Bousaid: (seufzt und hält inne) Ich wollte dir das vorhin nicht sagen, denn die Wolken waren bauschig und es war ein schöner Tag, aber ich denke, ich sollte es tun.

SCP-351-BΔ: Es war schön, aber was ist los?

Bousaid: Mike ist tot.

Keine Antwort.

Bousaid: Er war bei einem Eindämmungsbruch einige Monate nach eurem. Er hat eine letzte Nachricht hinterlassen, aber die Agenten haben seine Leiche nie gefunden.

SCP-351-BΔ: Ach so.

SCP-351-BΔs Lächeln verwandelt sich in ein Stirnrunzeln.

SCP-351-BΔ: Oh Gott. Wie konnte das nur passieren.

Bousaid: Ist das die einzige Reaktion, die du haben kannst?

SCP-351-BΔ: Ich bin verzweifelt. Wie konnte das nur passieren? Oh Gott!

Bousaid: Ich habe mich zurückgelehnt und auf die Sternchen am Himmel gestarrt, aber das ist alles? Könntest du bitte, bitte über den Rest deiner Zeit mit ihm nachdenken? Kann es noch etwas anderes aus dir herausholen?

SCP-351-BΔ: Ich verstehe nicht, was du meinst. Ich habe ihn mehr geliebt als jeden anderen auf der Welt.

Bousaid: Aber das ist identisch mit dem, was wir in dem Dokument geschrieben haben, wo wir aufgeschrieben haben, wie wir in der Kirche am Ende des… Bitte, kannst du an irgendetwas anderes denken als an das, was in dem Dokument steht? An irgendetwas? Haben dir die Erinnerungen darüber hinaus etwas in den Sinn gebracht?

SCP-351-BΔ: Ich habe ihn mehr geliebt als jeden anderen auf der Welt.

Bousaid: Das ist nur… was wir geschrieben haben, es ist Wort für Wort, was wir geschrieben haben.

SCP-351-BΔ: Er hatte so schöne graue Farbverläufe von Hashtags und Ampersands in seinen Augen. Ich liebte ihn mehr als jeden anderen auf der Welt.

Bousaid: Das ist einfach…

SCP-351-BΔ: Ich habe ihn mehr geliebt als jeden anderen auf der Welt.

Bousaid: Ich habe ihn mehr geliebt als jeden anderen auf der Welt. Es tut mir leid, Lucinde…

Forscher Bousaid verlässt die Beobachtungskammer. SCP-351-BΔ starrt weiterhin stirnrunzelnd an den Ort, wo sich Bousaid zuvor befand. Es werden keine weiteren Bewegungen gemacht.

<ENDE DES LOGS>

In einem Zustand emotionaler Verzweiflung verließ Forscher Bousaid die Kammer, ohne sich den Rohling auf seinem Computerterminal anzusehen, und verletzte damit die üblichen Sicherheitsprotokolle. Dies führte dazu, dass sich die Gedächtniskonstrukte von SCP-351-BΔ auf alle anwesenden Mitarbeiter des Projekts Tin Man ausbreiteten, bis der Sicherheitsdienst alarmiert und entsandt wurde.

Es ist ungewöhnlich, dass das betroffene Personal, sobald es den leeren Instanzen ausgesetzt war, einen fast vollständigen Verlust aller Erinnerungen an SCP-351-BΔ erlitt. Es wird vermutet, dass die implantierten SCP-351-AΔ-Erinnerungen den tatsächlichen Erinnerungen an SCP-351-BΔ so ähnlich waren, dass beide miteinander verbunden wurden, so dass die Löschung der implantierten Erinnerungen auch die tatsächlichen Erinnerungen löschte. Da alle Bekannten von SCP-351-BΔ für das Projekt Tin Man rekrutiert worden und anwesend waren, als Bousaid das Protokoll verletzte, sind alle ursprünglichen Erinnerungen, auf denen SCP-351-AΔ basierte, verloren.

Forscher Bousaid wurde von allen SCP-351-bezogenen Forschungen abgezogen, und es werden neue Sicherheitsprotokolle eingeführt, um zu verhindern, dass sich Vorfälle dieser Art wiederholen. Das Projekt Blechmann wurde als Fehlschlag betrachtet. SCP-351-BΔ hat sich jedoch in isolierten Umgebungen, die eine memetische Ausbreitung verhindern, als nützlich erwiesen. Nach Überarbeitungen von SCP-351-AΔ, bei denen Informationen über Emotionen entfernt und loyalitätssteigernde Texte⁴ hinzugefügt wurden, kann SCP-351-BΔ täglich Aktivitäten durchführen, die der memetischen Forschung förderlich sind.

Unter der Voraussetzung, dass die Pläne für Lebenserhaltungssysteme, die automatisch für die medizinische Versorgung der Testsubjekte sorgen, abgeschlossen sind, dürfte SCP-351-BΔ der Foundation auf unbestimmte Zeit dienen können.

Footnotes

1. Eine Grafikdesigntechnik, die druckbare ASCII-Standard- und konforme Zeichen verwendet, um Bilder zu erstellen.

2. D-3468, das Testsubjekt, spricht kein Spanisch.

3. Die Eindämmung von SCP-9906 machte es erforderlich, dass die mit der Anomalie beauftragten Forscher die Verbindungen zu allen Personen außerhalb der Memetik-Abteilung kappten, um die Möglichkeit einer versehentlichen Verbreitung der Memetik zu begrenzen.

4. Basierend auf den Ergebnissen des Forschungsteams von Fortier im Experiment Log 351/1.