Objekt-Nr.: SCP-324
Klassifizierung: Sicher
Sicherheitsmaßnahmen: Während SCP-324 keine über die grundlegende botanische Pflege hinausgehenden Anstrengungen erfordert, um zu gedeihen, muss der Zugang zu seinen Produkten streng kontrolliert werden, um Diebstahl und möglichen unkontrollierten Anbau zu verhindern. SCP-324 muss in einem sicheren Solarium oder einer gleichwertigen landwirtschaftlichen Einrichtung in mindestens fünf (5) Kubikmetern Erden untergebracht werden. Der Boden sollte einen konstanten pH-Wert zwischen 4 und 4,5 aufweisen und mindestens 12 % Humus (oder ähnliche organische Verbindungen) im Mutterboden enthalten. Es sollte ein Bewässerungssystem oder eine andere ferngesteuerte Bewässerungsmethode implementiert werden, um die Anzahl der Mitarbeiter mit Zugang zu SCP-324 zu minimieren.
SCP-324 wird derzeit im Standort-23, Solarium 16, Feld 194 unter diesen Bedingungen gehalten. Da das Forschungspersonal vor Ort durch Einschließung von SCP-038 bereits Zugang zu spezieller botanischer Testausrüstung und -methodik hat, unterliegt der Transfer von SCP-324 zu einer anderen Einrichtung einer Stufe-4-Genehmigung. Produkte von SCP-324 (mit der Bezeichnung SCP-324-1) können bei Bedarf mit Genehmigung mit Stufe-3-Genehmigung zwischen Forschungspersonal transferiert werden. Um SCP-324 als einziges reifes Exemplar während der anfänglichen Forschung beizubehalten, sind Versuche, weitere Exemplare von SCP-324-1 außerhalb des Standorts zu kultivieren, derzeit ausgesetzt.
Beschreibung: SCP-324 ist ein kleiner, immergrüner Strauch, der derzeit eine Höhe von 1,4 m und ein komplexes Wurzelsystem besitzt, das ca. 2,5 m unter den Boden reicht. Die Blätter sind lanzettlich und werden 4-6 cm breit. Währen der Blütezeit produziert SCP-324 kleine (14-22 mm) weiße Blüten mit neun (9) Blütenblättern. Die von SCP-324 produzierten Beeren werden als SCP-324-1 bezeichnet und haben eine rosa-weiße Farbe mit einem Durchmesser zwischen neun (9) und vierzehn (14) Millimetern. Die Beeren sind essbar, ihr Geschmack wird als säuerlich und leicht süß beschrieben.
Die Blüte- und Beerenproduktionsphase von SCP-324 wird offenbar nur durch das Einbringen eines verstorbenen Säugetiers von mindestens 25 kg in den Boden eingeleitet. Das Säugetier muss sich in Reichweite des Wurzelsystems von SCP-324 befinden und darf zum Zeitpunkt des ersten Kontakts mit SCP-324 nicht länger als drei (3) Tage verstorben sein. Wenn diese Bedingungen erfüllt sind, beginnt die Blütephase innerhalb von sechzehn (16) Stunden nach der Einführung, wobei reife Blüten und SCP-324-1 innerhalb von fünfundsiebzig (75) Stunden erscheinen. Beim Verzehr erzeugt jede einzelne Probe von SCP-324-1 eine lebhafte sensorische Erfahrung, die eine scheinbar zufällige Erinnerung an das Leben des verstorbenen Säugetiers wiedergibt. In Tests mit menschlichen Kadavern, die in der Erde von SCP-324 begraben wurden, berichten Konsumenten von SCP-324-1 von klaren akustischen und visuellen Eindrücken, einschließlich bestimmter Orte, Gespräche und Personen. Der Konsument von SCP-324-1 scheint die Erinnerung des Verstorbenen so zu erleben, als wäre es seine eigene, erkennt sie aber als Produkt eines anderen Geistes. In Tests mit Tierkadavern berichten Konsumenten von SCP-324-1 von einem überwältigenden Wirrwarr an Sinneseindrücken ohne den üblichen narrativen Kontext, den das menschliche Denken erzeugt. Jede Erfahrung dauert zwischen zwei (2) und vier (4) Minuten, bevor sie abklingt. Wenn mehrere Proben von SCP-324-1 auf einmal eingenommen werden, laufen die Erinnerungen eine nach der anderen ab, jede mit dem gleichen Zeitfenster von 2-4 Minuten.
SCP-324 produziert SCP-324-1 für etwa eine Woche, unabhängig von der Art oder Masse des verstorbenen Säugetiers, das in seinen Boden eingebracht wurde. Nach Ablauf dieses Zeitraums verwelken alle proben von SCP-324-1 und werden inaktiv, bis ein anderes verstorbenes Säugetier vom Wurzelsystem erreicht wird. Tiere, die nicht in der Lage sind, Erinnerungen zu erzeugen oder denen eigene Erinnerungen fehlen, wie z. B. Subjekte von SCP-909, produzieren ebenfalls inerte Proben von SCP-324-1.
Entdeckung: SCP-324 wurde auf einem kleinen, auf "natürliche" (sarglose, nicht konservatorische) Bestattungen spezialisierten Friedhof im ländlichen ██████████ County, New Hampshire, entdeckt. Der Friedhofswärter, Mr. Declan █████, verpflanzte regelmäßig SCP-324 auf die Gräber der frisch Verstorbenen und lud die Hinterbliebenen ein, gegen eine beträchtliche Gebühr an SCP-324-1 teilzuhaben. Der Plan wurde versehentlich aufgedeckt, als Agent ████████ an der Trauerfeier für seinen verstorbenen ██████ teilnahm. Nach einer Demonstration der Auswirkungen von SCP-324-1 nahm Agent ████████ sofort sowohl Mr. █████ (Nachbefragung 19.04.██, D-Klasse zugeordnet) als auch SCP-324 in Gewahrsam der Foundation. Mr. █████ behauptete, der Strauch sei schon auf dem Gelände gewesen, als es 19██ erworben wurde und wusste nichts weiter über seine Herkunft.
Anhang: Experimentprotokolle 324-42.4 bis 324-45.2
SCP-324-1 Konsument: Männlich, D-Klasse, Nr. 67531, Alter 56
Bodenbeigabe: Mensch, weiblich, Alter 34 bei Todeszeitpunkt, verstorben 2 Tage
Erfahrungsbericht: D-67531 friedlich für die Dauer der Erfahrung. Erzählt von einem Nachmittagspicknick aus der Perspektive eines kleinen weiblichen Kindes, einschließlich der Eindrücke vom Drachensteigenlassen und dem Essen einer Selleriestange mit Erdnussbutter und Rosinen.
SCP-324-1 Konsument: Weiblich, D.Klasse, Nr. 58563, Alter 34
Bodenbeigabe: Schimpanse, weiblich, Alter 44 bei Todeszeitpunkt, verstorben 3 Tage
Erfahrungsbericht: D-58563 strampelt während des Erlebnisses wild herum und macht Gesten, als wolle sie einen Angreifer abwehren. Schildert den Eindruck, von mehreren Personen angegriffen worden zu sein, die hohe Töne von sich gaben.
SCP-324-1 Konsument: Männlich, D-Klasse, Nr. 69965, Alter 22
Bodenbeigabe: Mensch, weiblich, Alter 93 bei Todeszeitpunkt, verstorben 2 Tage
Erfahrungsbericht: D.69965 unkooperativ., Fesseln eingesetzt. D-69965 wurde mit SCP-324-1 zwangsgefüttert. Dreiundvierzig (43) Sekunden lang strampelnd, dann abrupte Entspannung. Die Augen sind für die Dauer des Erlebnisses glasig. D-69965 sabbert leicht. Berichtet, dass er vom Rollstuhl aus, aus einem Fenster auf eine belebte Straße starrt, wobei gelegentlich Sprinkler das Fenster bespritzen.
SCP-324-1 Konsument: Weiblich, D-Klasse. Nr. 39395, Alter 42
Bodenbeigabe: Delfin, männlich, Alter 19 bei Todeszeitpunkt, verstorben 1 Tag
Erfahrungsbericht: D-39395 hält für Dauer der Erfahrung den Atem an, wird nach 97 Sekunden bewusstlos. Wiederbelebt, berichtet über Eindrücke von Schwimmen, Dunkelheit, Druck. Behauptet, sich deutlich daran zu erinnern mit einem anderen Individuum "gesprochen" zu haben, kann sich aber nicht an den Inhalt des Gesprächs erinnern.