SCP-295-DE

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SCP-295-DE-0

Objekt-Nr.: SCP-295-DE

Klassifizierung: Sicher

Sicherheitsmaßnahmen: Alle Instanzen von SCP-295-DE werden in einem Sicherheitsschrank für sichere Anomalien in Standort-DE18 aufbewahrt.

Beim Entfernen neu entstandener SCP-295-DE-Instanzen aus dem Testsubjekt muss mindestens ein Mitarbeiter mit medizinischen und anästhesiologischen Kenntnissen anwesend sein. Zur Archivierung und zu weiteren Experimenten wird immer ein neu entstandenes Exemplar verwahrt. Die restlichen Exemplare müssen in einem Hochofen bei mindestens 1.538 °C vernichtet werden.

Nach Ex-295-DE-0-041 ist für Experimente mit SCP-295-DE die Zustimmung von Dr. Vivien Röhrig nötig. Des Weiteren muss untersucht werden, ob das Testsubjekt Kontakt zu klingenassoziierten oder ähnlichen Anomalien hatte.

Beschreibung: Alle Instanzen von SCP-295-DE treten in variablen Formen von eisernen Werkzeugen auf. Bei Tests an Menschen verfügen diese in 98 % der Fälle über variable Klingenformen mit einer durchschnittlichen Länge von 8,21 Zentimeter. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 2 % bilden sich werkzeugähnliche Gegenstände anderer Art. Die Werkzeuge gehen übergangslos in einen Schaft des gleichen Materials über, welcher je nach der üblich zugedachten Nutzung des Werkzeuges unterschiedliche Formen und Längen hat. Diesen fehlt in 95 % aller Fälle die nötige Hülle zu der der Werkzeugform zugedachten Nutzung. Mit einer Wahrscheinlichkeit von 5 % besteht der Griff der Werkzeuge aus Metall und ist damit nutzbar.

SCP-295-DE-0 bezeichnet die ursprünglich bei der Bergung (siehe Anhang 295-001) vorgefundene Instanz. Es ist ein Messer, das wie ein Schwert aussieht, wie es bei den Cheruskern üblich war. An den Schaft ist gehärtetes Holz genietet. Insgesamt ist SCP-295-DE-0 13,89 Zentimeter lang. Es scheint außerdem von Hand gemacht worden zu sein.

SCP-295-DE bestehen aus reinem Eisen. Trotz dieser Reinheit haben sie eine Stabilität vergleichbar mit Stahl. Trotz dieses Zustandes findet keine Oxydation statt. Die Gründe für diese Anomalien sind noch nicht erschlossen. Die variablen entstehenden Werkzeuge sind auf unterschiedliche Weise bearbeitet, wenn sie aus einem Testsubjekt gezogen werden. Bei menschlichen Testsubjekten erscheinen sie in 97,4 % der Fälle industriell gefertigt, während 2,6 % auf verschiedene Weise von Hand gemacht zu sein scheinen. Mit einer Chance weniger als 0,1 % ist die Machart einer neuen SCP-295-DE-Instanz selbst von anomalem Ursprung. Die Entstehung eines solchen SCP-295-DE ist sofort dem verantwortlichen Forscher zu melden. Zurzeit ist dies Dr. Vivien Röhrig. Neu entstandene SCP-295-DE-Instanzen können in ihrer fertigen Form über Spuren von Abnutzung verfügen.

Die Bezeichnung aus Tests entstandener Instanzen setzt sich aus der Zahl der genutzten SCP-295-DE-Instanz und der aufsteigenden Anzahl der Experimente mit dieser Instanz zusammen.

Die anomalen Eigenschaften von SCP-295-DE zeigen sich, wenn diese in einem organischen Subjekt mit einem Bewusstsein angebracht werden:

Effekt A: Die durch die Anwendung auf das Testsubjekt verursachte Wunde führt weder zu Schmerzen, Blutverlust noch zu sonstigen Folgen einer Verletzung. Einzig die Bewegungsfähigkeit des Subjektes kann eingeschränkt sein, wenn SCP-295-DE durch entsprechende Körperzonen verlaufen. Selbst getroffene Organe geben ihre Funktionen nicht auf.

In den Effekt einbegriffen ist eine leicht gesteigerte Schmerz- und Leidenstoleranz am ganzen Körper, weshalb das Subjekt insgesamt weniger Schmerzen empfindet.

Werden mehrere verschiedene Instanzen von SCP-295-DE an einem Subjekt angewendet, so wird Effekt A nicht aktiviert, sodass es normale Wunden mit den üblichen Schmerzen zufügt.

Effekt B: Sobald SCP-295-DE bis zu einem Zentimeter über dem Griff in das Fleisch des Subjektes eingedrungen sind, lassen sie sich schwer bewegen oder entfernen, bis Effekt D abgeschlossen ist. Alternativ lassen sie sich auch operativ oder mit enormem Kraftaufwand entfernen, was zu den normal zu erwartenden Wunden und deren Folgen führt.

Effekt C: Während sich SCP-295-DE im Subjekt befindet, leidet dieses an massiver Sideropenie, welche sich oft bis nach dem Entfernen der Anomalie fortsetzt. Deshalb sind zum Beispiel andauernde Kopfschmerzen, Haarausfall und Konzentrationsstörungen, neben anderen Symptomen, an und für sich nicht als anomal zu betrachten. Allerdings ist nicht klar, wie SCP-295-DE dem Subjekt das Eisen entziehen.

Allen genannten und weiteren Symptomen als Folge von Effekt C kann medikamentös begegnet werden. Welche für das jeweilige Testsubjekt geeignet sind, ist mir Dr. Thomas Klaudijs, dem verantwortlichen Arzt für D-Klasse-Mitarbeiter auf Standort-DE18, abzusprechen.

Bei Subjekten, die bereits an Sideropenie leiden, verlängert sich die Zeit bis zur Vollendung von Effekt E.

Effekt D: Die Träume des betroffenen Subjektes sind aktiver, selbst wenn es angibt, sonst selten oder nie zu träumen. Auffällig ist auch, dass in der Durchsicht der Traumtagebücher sich oft das Thema Schneidewerkzeuge durchzieht.

Effekt E: Dieser Effekt besteht aus der Entwicklung von neuen SCP-295-DE-Instanzen, wenn sie an einem Subjekt angebracht werden. Die erste Phase besteht in der Entwicklung von im Schnitt fünfzehn kleinen Sphären aus dem bei SCP-295-DE üblichen Eisen an unterschiedlichen Orten am Körper. Weil die Sphären entsprechend Raum verdrängen, entstehen schwulstähnliche Verformungen im darüber liegenden Gewebe. Bei den Entstehungsorten von SCP-295-DE konnte noch kein Muster ausgemacht werden. Die Sphäre wird nie so gesetzt, dass die Spitze der entstehenden SCP-295-DE-Instanzen auf der anderen Seite des Körpers hervorbricht. Alle SCP-295-DE-Instanzen werden kürzer, wenn der Körper des Subjektes aufgrund fehlender Masse nicht den nötigen Raum anbieten kann.

Von den Sphären aus entwickeln sich die Werkzeugsformen von SCP-295-DE, indem sich das Eisen erweitert, wobei die Spitze oder schneidende Kante immer in die Innenseite des Körpers reicht. Der Schaft bricht irgendwann durch die Haut. In allen Punkten dieses Prozesses bleiben Effekt A und Effekt B erhalten.

Das chirurgische Entfernen einer Sphäre oder einer oder mehrere nicht voll entwickelten SCP-295-DE-Instanzen führt zu einem Stopp der Entstehung dieser einzelnen Instanzen und das entfernte Metall verfügt über keine anomalen Eigenschaften. Auch endet mit dem Entfernen der Instanzen Effekt A für den Bereich derselben.

Das Entfernen einer ursprünglich eingesetzten SCP-295-DE-Instanz stoppt alle Effekte außer Effekt C, welcher in variabler Länge erhalten bleibt.

Bei einem toten Subjekt tritt das Entstehen der Sphären bzw. die Weiterentwicklung bestehender SCP-295-Instanzen gar nicht ein. Sollte der Tod während des Entwicklungsprozesses eintreten, so brechen alle anomalen Effekte ab. Bei hirntoten Objekten geschieht dasselbe, aber es ist möglich, dass sich um die unter dem Fleisch befindliche Klinge ein eiserner Klumpen bildet. Sobald die zusätzlich entstandenen SCP-295-DE-Instanzen von voller Größe sind, lassen sich diese und die ursprünglich angebrachte SCP-295-DE-Instanz ohne die bei Effekt B erwähnten Schwierigkeiten entfernen. Alle am Subjekt entstandenen SCP-295-DE sind in 98 % der Fälle absolut identisch. In dieser Folge tritt aber Effekt A sofort außer Kraft. Meist können die Testsubjekte mit entsprechender medizinischer Vorbereitung und Erster-Hilfe-Maßnahmen gerettet werden.

Alle durch Effekt E entstandenen SCP-295-DE-Instanzen verfügen über die gleichen anomalen Eigenschaften wie SCP-295-DE-0.

Belässt man die voll entwickelten Instanzen, beziehungsweise die zuerst eingefügte Instanz im Testsubjekt, so bleibt nur Effekt A erhalten. Alle weiteren Effekte treten nicht auf bis alle Instanzen entfernt sind. Belässt man eine Instanz darin, aktivieren sich die Effekte nach einem variablen Zeitraum neu.

Bei Wiederholungstest an derselben Person mit denselben SCP-295-DE-Instanzen können unterschiedliche Ergebnisse auftreten. Als Beispiel sei hier ein Wiederholungsversuch an D-3961 angeführt. So entanden zum Beispiel beim Test Ex-295-DE-002-034/1 sechs einzelne Klingen von Nagelscheren, während der darauffolgende Test Ex-295-DE-002-034/2 sechs Monate später in fünfzehn Buttermesser resultierte, wie sie üblicherweise auf Standort-DE18 verwendet werden.

Auszug aus den Testprotokollen mit SCP-295-DE-0:

Nr.: Testsubjekt: Form: Anmerkungen:
001 Rattus norvegicus forma domestica Schneidezähne der Art Rattus Erster Test des Objektes durch Dr. Vivian Röhrig, wobei die anomale Eigenschaften von SCP-295-DE festgestellt werden konnte.
012 Felis catus Zähne und Krallen der Art Felis catus Die SCP-295-Instanzen verfügten über keinen Schaft.
019 Bos taurus Hörner eines Bos Taurus Die SCP-295-Instanzen verfügten über keinen Schaft, die Größe war kleiner als bei einer üblichen Kuh.
022 Pongo Stäbe, die Ästen ähnlich sehen Das nach innen gerichtetem Ende zeigte grobe Bearbeitungsspuren.
025 D-5846 Allzweckküchenmesser mit "organischem" Muster Eine Untersuchung ergab, dass sie nach japanischer Art handgeschmiedet waren.
029 D-5478 Diverse Taschenmesserklingen Ähneln den Klingen von █████████ Taschenmessern. Von besonderer Auffälligkeit ist die unterschiedliche Art und Größe der Klingen.
030 D-8429 Allzweckmesser für den Küchengebrauch Vom Hersteller █████████████████.
031 D-5425 Brotmesser Vom Hersteller ██████████████.
036 D-3248 Bastelscherenklingen Die Klingen sind auffällig stumpf. Die Schäfte waren ohne Fingerlöcher. Hersteller konnte nicht ermittelt werden, es erschien aber industriell gefertigt zu sein.
039 D-4983 Kochmesser in rechteckiger Form Form war typisch für chinesische Küchenmesser. Hier könnte ein Zusammenhang bestehen, dass D-4983 ein Einwanderer aus Yangiang ist.
040 D-6893 Axtklingen Vom Hersteller █████, elf der Instanzen waren kleiner als übliche Axtklingen dieser Art.
041 D-6565 Unsichtbares Khukuri Es wurde als SCP-295-DE-001-041-α registriert; Erlaubnis für Tests, ob es auch über die anomalen Eigenschaften der anderen SCP-295-DE-Instanzen hat, steht noch aus.

Vollständige Testprotokolle, auch der anderen SCP-295-DE-Instanzen, sind in Dokument 295-DE-Kon.1.A zu finden.

Derzeit besteht von Dr. Climan von der Mutterfoundation eine Anfrage, um eine mögliche Verbindung zwischen SCP-295-DE und SCP-117 zu untersuchen. Über die Entscheidung einer solchen Erlaubnis wurde in Standort-Concordia der Ausschuss "Knivesmith" begründet. Das Ergebnis steht noch aus.

Anhang 295-001 - Entdeckung: Laut eines Informanten sollte bei der Trauerfeier des Historikers Christoph Hämmerle (PoI-3657) in Tübingen ein anomales Objekt auftauchen. Agent Killinger konnte sich anstatt eines abwesenden Gastes dort hinbegeben. Neben vier Trauernden war eine Bestatterin anwesend. Letztere war es auch, die am Ende der viertelstündigen Veranstaltung jedem der Anwesenden vorher auf dem Sarg befindlichen Messer und eine Kondolenzkarte überreichte. Nach den Identitäten der Bestatterin oder der anderen Gäste wird derzeit gesucht. Agent Killinger konnte so das Messer (nach dem Feststellen der anomalen Eigenschaft durch Test Ex-295-DE-000-001 als SCP-295-DE-0 bezeichnet) und die Kondolenzkarte für weitere Untersuchungen sichern. Zum Inhalt derselben siehe Anhang 295-002. Untersuchungen an der Klinge zeigten, dass sie einmal voller Blut gewesen sein muss. Für einen ausführlichen Bericht von Agent Killinger siehe Feldbericht-295-DE.

Anhang 295-002: Die weiße Faltkarte hat auf der Vorderseite eine Blume, die mit silberner Metallfolie geprägt wurde. Auf der Innenseite ist mit schwarzer Tinte geschrieben:

In diesen schweren Zeiten drücken wir unser tiefstes Mitgefühl aus und stehen Ihnen auf Wunsch stets mit helfender Hand zur Verfügung. gez. Lacrima Calla

Auf der Rückseite ist in der linken unteren Ecke ein schwarzes Symbol abgebildet, das acht mit Tüchern verhüllte Hände zeigt, die mit Zypressenästen einen Kreis um die Buchstaben "DMS" bilden.

Anhang 295-003: Eine Obduktion von PoI-3657s Leichnam ergab, dass die Todesursache natürlich war, in Folge von chronisch obstruktiver Lungenerkrankung. Am Leichnam konnten sechzehn Messerwunden gefunden werden. Fünfzehn davon waren ähnlich und vermutlich von SCP-295-DE und den anderen auf der Trauerfeier gesehenen Instanzen verursacht. Die sechzehnte Wunde (im Bauchbereich, seitlich des Bauchnabels) stammte von einer anderen Klinge, eindeutig an der größeren Breite des Einschnitts zu erkennen.

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