Vorwort: SCP-293-DE befindet sich zusammen mit etwa zwanzig weiteren Schiffen seiner Art im Anflug auf Phoebe, zum Geschwader gehören weiterhin zwei größere, klingenförmige Schiffe, welche vermutlich schwere Artillerie mit sich führen. Sämtliche Gespräche wurden aus dem Ortothanischen übersetzt.
<Beginn der Aufzeichnung>
Bis auf zwei Instanzen befinden sich alle Crewmitglieder auf der Brücke. SCP-293-DE-J und -K bemannen in separaten Räumlichkeiten die Waffensysteme des Objekts.
SCP-293-DE-A: Okay, Leute, die Basis sollte gleich in Sicht kommen. Tramana, irgendwas Neues vom [Anfüher/Kapitän]?
SCP-293-DE-F: Nein, die Befehle wurden nicht geändert, [Leiter/Steuermann/Dirigent]
SCP-293-DE-A: Na gut. Jok, haben Sie was auf dem Schirm?
SCP-293-DE-B: Äh, Moment. Hm, nein, die Basis ist komplett still. Aber die Umgebung gibt an manchen Stellen ungewöhnlich viel Hitze ab. Als würden Hotspots in der Nähe verlaufen. Aber das macht keinen Sinn, es gibt hier keine Vulkane.
SCP-293-DE-D: Warum hat man den Außenposten überhaupt in dieser Kraterwüste gebaut?
SCP-293-DE-H: Die Schwerkraft des Mondes war entscheidend, und die Tatsache, dass es hier was anderes als Eis gibt, auf dem man bauen kann. Die Basis selbst ist in einen Berg gebaut, den Meteoriteneinschläge nicht durchdringen können.
SCP-293-DE-B: Da scheint sich aber wer verrechnet zu haben. Da ist Hitze unter der Basis.
SCP-293-DE-I: Vielleicht wurde die Basis mit Lava geflutet.
SCP-293-DE-B: Wie denn? Es gibt hier kein Magma, dafür ist es viel zu kalt. Die Basis liegt direkt vor uns, sie sollte gleich in Sicht kommen.
Durch das Fenster kommt eine Klippenwand in Sicht, in die Fenster gebaut wurden. Ein kreisrundes, künstliches Loch mit einem Durchmesser von 120 m klafft darin und scheint durch den ganzen Berg zu laufen.
SCP-293-DE-D: [Nicht übersetzbarer ortothanischer Fluch]
SCP-293-DE-A: Jok, irgendwelche Lebenszeichen?
SCP-293-DE-B: Nichts, [Leiter/Steuermann/Dirigent], die ganze Basis ist tot und fast alle Räume sind luftleer. Falls sie Gymeden haben, können wir die vielleicht noch retten, diese Jungs müssten in Vakuumstarre übergegangen sein.
SCP-293-DE-F: [Leiter/Steuermann/Dirigent], der [Anfüher/Kapitän] befiehlt, anzuhalten. Offenbar wurde Bewegung in der Ruine registriert. Er versucht, anzufunken.
SCP-293-DE-A: Verbinden Sie uns mit der Leitung, ich will hören, was da los ist.
SCP-293-DE-F: Sehr wohl.
[Anfüher/Kapitän]: Hier spricht [Anfüher/Kapitän] Ulumu von der Fekomatar, kann mich jemand hören? Hallo?
Diese Nachricht wird für ein paar Minuten wiederholt, bis sich plötzlich eine extrem tiefe Stimme meldet. Lautsprecher müssen angepasst werden, um das gesamte Spektrum des Gesagten zu erfassen. Die Antwort ist unverständlich und enthält Töne, die von keinem irdischen Lebewesen erzeugt werden können.
SCP-293-DE-A: Was ist das? Taramana, ist das Sprache?
SCP-293-DE-F: Abgleich mit der Datenbank läuft, [Leiter/Steuermann/Dirigent], es ist… Oh…
SCP-293-DE-A: Was ist, kennen wir diese Geräusche nicht?
SCP-293-DE-F: Äh, doch, [Leiter/Steuermann/Dirigent], da spricht ein Fakuva, aber… der Dialekt ist mehrere Milliarden Jahre alt…
SCP-293-DE-A: Was?
SCP-293-DE-F: Übersetzung läuft. Gebe Daten an Hauptschiff durch.
Unbekannter Kontakt: - wiederhole mich nicht nocheinmal. Verlasst dieses System. Ihr seid hier nicht willkommen.
[Anfüher/Kapitän]: Verzeihung, wir haben erst jetzt begonnen, eure Sprache zu verstehen. Wer spricht da?
Unbekannter Kontakt: [Unbekanntes Geräusch, vermutlich das Äquivalent eines Seufzers] Hier spricht Fafa Kukuva, [Stadthalter, Kommandant] der Unteren von Vafaha und seiner umgebenden Monde. Verlasst sofort dieses Sternensystem. Eure Arten sind hier nicht erwünscht.
[Anfüher/Kapitän]: Habt ihr etwa unsere Basis zerstört?
Fafa Kukuva: Dies war ein Racheakt. Eure Konstruktionsarbeiten haben einige unserer Katakomben verschüttet. Exakt viertausendzweihundertzwanzig Frauen, Männer und Kinder meines Volkes wurden dadurch getötet.
SCP-293-DE-E: Ouh…
[Anfüher/Kapitän]: Euer Verlust tut uns schrecklich leid, aber wir wussten nicht, dass ihr hier lebt. Ehrlich gesagt waren wir der Meinung, dass euer Volk hier ausgestorben war. Die Fakuva, die es zu uns geschafft haben, erzählen Legenden über den Untergang euer Zivilisation. Aber dennoch können wir nicht einfach gehen. Dieses Sternensystem ist Teil der Kirche des Zweiten Hytoth. Insbesondere die Erde fällt unter unseren Schutz.
Fafa Kukuva: Wir haben eure Datenbanken ausgelesen. Eure Involvierung mit dem [unbekanntes Wort, die Übersetzungssoftware gibt als Annäherung das Wort "Leichenplanet" an] und die Werte eurer Kirche und der Ortothanischen Koalition sind uns bekannt. Wir lehnen eure Werte und Moralvorstellungen als minderwertig ab.
[Anfüher/Kapitän]: Also wollt ihr uns an der Ausübung unserer heiligen Pflicht hindern?
Fafa Kukuva: Euresgleichen ist in diesem System nicht länger erwünscht.
Die Übertragung bricht ab.
SCP-293-DE-F: [Leiter/Steuermann/Dirigent], wir sollen uns zurückziehen, Befehl von der Fekomatar.
SCP-293-DE-A: Na gut, Haman, folgen Sie dem Hauptschiff.
SCP-293-DE-D: Aye, Sir.
Die gesamte Flotte beginnt von Io aufzusteigen und Kurs auf Neptun zu nehmen. Für etwa eine halbe Stunde passiert nichts.
SCP-293-DE-F: [Leiter/Steuermann/Dirigent], die anderen Schiffe melden eine Annäherung fremder Fahrzeuge.
SCP-293-DE-A: Sind sie uns von Saturn aus gefolgt?
SCP-293-DE-B: Nein, Sir, ich habe sie jetzt auch auf dem Schirm, sie kommen von Neptun aus zu uns. Ich gleiche die Daten der Schiffe ab…
SCP-293-DE-A: Versuchen sie, Kontakt aufzunehmen?
In diesem Moment wird eine Einheit des Geschwaders von einer Laserwaffe erfasst. Die Triebwerke des Ziels fallen aus und es beginnt unkontrolliert im All zu treiben.
SCP-293-DE-A: "SCHILDE HOCH!"
SCP-293-DE-I: Schilde sind oben!
SCP-293-DE-E: Ich schätze, das war ihre Kommunikation.
Eine Reihe von sechs etwa zwanzig Meter langen Schiffen, scheinbar aus schwarzem Stein und bunten Kristallen gefertigt, gerät ins Blickfeld.
SCP-293-DE-B: Oh, ich habe sie. Das ist das Schiffsdesign der Äußeren, ein Fakuva-Volk.
SCP-293-DE-A: Und warum schießen sie auf uns?
SCP-293-DE-B: Sie sind ein Volk von Profithaien. Ich glaube, das sind Weltraumpiraten!
SCP-293-DE-F: Befehl vom [Anfüher/Kapitän], wir sollen den Gegner angreifen und durchbrechen.
SCP-293-DE-A: Alles klar, Bomar, Lantalanta, ihr seid dran, brennt den Steinköpfen ein paar schöne Löcher in die Hülle.
SCP-293-DE-J und -K: Aye.
Zwischen den beiden Geschwadern kommt es zum Schusswechsel mit zahlreichen Waffensystemen. Lasergestützte Waffen werden auf beiden Seiten von Schilden aufgehalten, thaumaturgische Projektile der ortothanischen Kräfte können die Verteidigung der Theianer allerdings ignorieren und zerstören anfangs die Hülle ihrer Ziele, bis sie plötzlich mitten im luftleeren Raum zu verpuffen beginnen. Kinetische und Plasmaprojektile der Theianer richten Schäden an den Schilden der ortothanischen Raumschiffe an, bis diese schließlich durchbrochen werden. Die schwerbewaffneten Schiffe des Reaktionsgeschwaders schaffen es, mit großen Energiewaffen bei der gegnerischen Flotte den meisten Schaden anzurichten, allerdings schaffen sie es nicht, die Schiffe gefechtsuntauglich zu machen, auch wenn die Schilde und Hüllen teilweise durchbrochen werden. Die theianischen Schiffe derweil können durch anhaltenden Beschuss die Schilde mehrerer Schiffe erschöpfen und die Fahrzeuge ausschalten.
SCP-293-DE-A: Haman, diese Dinger sind zu zäh, bringen Sie uns hier raus, sie können uns nicht alle verfolgen!
SCP-293-DE-D: Ich gebe alles, Sir!
SCP-293-DE bricht aus der Formation aus und versucht, die Angreifer weiträumig zu umfliegen. Das Gefährt trägt durch einzelne Schüsse Schäden davon, allerdings sind die Theianer zu sehr mit dem Weltraumgefecht beschäftigt, um die Verfolgung aufzunehmen.
SCP-293-DE-A: Okay, wir müssen auf Überlichtgeschwindigkeit kommen! Haman!
SCP-293-DE-D: Einen Mo-
Vor SCP-293-DE öffnet sich plötzlich ein Raumportal. Durch es hindurch fliegt ein theianisches Schlachtschiff mit einer Länge von etwa 2000 m.
SCP-293-DE-A: Bei Rakmou-leusan! Runter! Runter!
SCP-293-DE geht in den Sinkflug, um nicht an dem Schiff zu zerschellen. Aufgrund seiner Nähe zu dem Gefährt scheint es sich in dessen toten Winkel zu befinden, da kein Feuer eröffnet wird.
SCP-293-DE-A: Oja, Haman, Jok, kommen wir hier irgendwie raus?
SCP-293-DE-B: [Leiter/Steuermann/Dirigent], wir hängen fest. Dieses Schiff feuert nur deshalb nicht auf uns, weil es seine Waffen nicht auf seinen eigenen Rumpf ausrichten kann. Sobald wir versuchen wegzukommen, werden sie uns auf's Korn nehmen.
Das Schiff feuert mit mehreren schweren Waffensystemen unbekannter Wirkungsweise auf das Geschwader und zerstört sämtliche Schilde und Schiffe. Die kleineren theianischen Raumschiffe beginnen, an die Wracks heranzufliegen und ausgestoßene Fluchtkapseln und austretende Ladungsgüter einzusammeln.
SCP-293-DE-I: Was denkt ihr machen die mit unseren Leuten?
SCP-293-DE-F: Wenn man den Legenden unserer Fakuva Glauben schenken darf, werden sie wohl entweder exekutiert oder versklavt werden.
SCP-293-DE-A: Das sollten wir vermeiden, wir müssen die Koalition über diese Bedrohung unterrichten. Haman, können wir von hier aus auf Überlichtgeschwindigkeit schalten?
SCP-293-DE-D: Sir, dieses Ding fliegt mit einem [Krümmung/Bogen/Verzerrung]-Antrieb. Ich kann die Triebwerke zwar starten aber durch das vom Schiff erzeugte Interferenzfeld werden wir irgendwo im Umkreis von einigen Lichtjahren rauskommen, vorrausgesetzt wir rammen nicht vorher irgendwas.
SCP-293-DE-A: Wenn wir hier bleiben, sterben wir auf jeden Fall, Haman, bitte.
SCP-293-DE-D: Na gut, festhalten…
SCP-293-DE beginnt stark zu rumpeln, bevor sich plötzlich die Umgebung verändert. Für einige Sekunden scheint das Schiff in einfacher Schwärze zu fliegen, bevor sich das Gefährt plötzlich auf Kollisionskurs mit dem Erdenmond wiederfindet.
SCP-293-DE-D: Aktiviere Rückschubdüsen, dieses Teil ist zu groß zum Ausweichen.
SCP-293-DE kommt einige Kilometer über der Mondoberfläche zum Stillstand und begibt sich in dessen Orbit.
SCP-293-DE-A: Wo sind wir hier?
SCP-293-DE-B: Das scheint der Trabant der Erde zu sein, Sir.
SCP-293-DE-A: Können wir von hier aus nach Hause, Haman?
SCP-293-DE-D: Unsere Triebwerke sind durch die Interferenz etwas mitgenommen, wir können das reparieren, aber dafür müssen wir landen. In unserem Zustand schaffen wir es nicht mal aus dem Sol-System.
SCP-293-DE-A: Also gut. Steuern Sie den unbewohntesten Flecken an, den Sie auf diesem Planeten finden können, ich habe keine Lust, mich mit den Eingeborenen zu streiten.
SCP-293-DE-D: Aye, Sir.
SCP-293-DE nimmt Kurs auf die Erde. Die Reise dauert etwa zwei Stunden, bis sich hinter dem Raumschiff unvermittelt Raumportale bilden. Zwei theianische Raumfahrzeuge mit einer Länge von jeweils 50 m kommen aus ihnen hervor, und nehmen die Verfolgung auf.
SCP-293-DE-E: Wie haben die uns gefunden?
SCP-293-DE-B: Ich nehme an, sie halten diesen Planeten unter Beobachtung, immerhin ist er für sie besonders genug, dass sie sich ein neues Wort dafür ausgedacht haben. Moment… Das sind nicht die Äußeren! Das sind die Oberen!
SCP-293-DE-A: Was heißt das für uns? Können wir mit ihnen verhandeln?
SCP-293-DE-F: Im Gegenteil! Die Oberen sind Militaristen, die werden uns nicht gefangen nehmen, sondern einfach hochjagen!
Die theianischen Schiffe beginnen, auf SCP-293-DE zu feuern. Die dabei verwendete Munition durchbricht den Schild und richtet schwere Schäden an. SCP-293-DE gerät ins Trudeln, während es allmählich von der Schwerkraft der Erde erfasst wird.
SCP-293-DE-A: Haman! Wir müssen-
Eine Explosion schneidet SCP-293-DE-A das Wort ab. SCP-293-DEs Triebwerke fallen aus, und es beginnt, über Europa abzustürzen.
SCP-293-DE-D: Wir können nicht mehr abheben. Sie haben den Antrieb getroffen. Alle zu den Rettungskapseln!
SCP-293-DE-H: Die haben sie auch erwischt. Sie sind darauf aus, uns umzubringen!
SCP-293-DE-A: Unglaublich. Was haben wir ihnen getan, um solche Gewalt zu verdienen?
Eine weitere Explosion erschüttert das Schiff. Die Aufzeichnungen enden an diesem Punkt.
<Ende der Aufzeichnungen>
Abschließende Bemerkungen: Die Explosion machte die Europäische Raumfahrtorganisation auf SCP-293-DE aufmerksam, welche daraufhin seinen Absturz verfolgte. Elektronische Aufnahmegeräte waren allerdings unfähig, die theianischen Schiffe zu erfassen.