SCP-290-DE

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Bewertung: +7+x
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Objekt-Nr.: SCP-290-DE

Klassifizierung: Euclid

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Zeichnung von SCP-290-DE-2, angefertigt von Doktorin Wójcik

Sicherheitsmaßnahmen: Alle Instanzen, die unter die Bezeichnung SCP-290-DE fallen, sind voneinander separiert, in je einer Zelle mit den Maßen 3 x 3 x 3 Metern in Standort-DE19 zu halten. Die Wände eines jeden Raumes bestehen aus 50 Zentimeter dickem Stahlbeton. Der Boden des Raumes ist mit einem Gemisch aus Erde und kleinen Ästen bedeckt. Die Räume sind mit jeweils einer Kamera ausgestattet, die sich in einer Öffnung in der Wand befindet befindet, welche zusätzlich mit einer Panzerglasscheibe zu sichern sind. Um den Fähigkeiten von SCP-290-DE-Instanzen entgegenzuwirken, sind die Beine und der Rücken der Entitäten in schweren, mit scharfen Eisendornen ausgestatteten Metallvorkehrungen (ähnlich einer eisernen Jungfrau) gehalten. Diese Vorkehrungen sind ebenfalls mit je zwei Stahlketten an den Wänden befestigt, was die Bewegungen von SCP-290-DE-Instanzen einschränkt.

Alle zwei Tage werden alle Instanzen mit zwei Kilogramm Fleischabfällen gefüttert und täglich wird frisches Trinkwasser in eine kleine, an der Wand befindliche Rinne geleitet. Alle drei Tage muss jeder Raum von SCP-290-DE-Instanzen durch Foundation-Personal gereinigt werden. Hierzu wird über kleine Leitungen in der Decke ein starkes, gasförmiges Betäubungsmittel in den Raum geleitet. Anschließend darf nur Klasse-D-Personal den Raum betreten. Diese müssen zu jeder Zeit luftdichte Schutzanzüge tragen, welche durch externe Schläuche mit Sauerstoff versorgt werden, da das Betäubungsmittel während des gesamten Prozesses verabreicht werden muss, um ein verfrühtes Erwachen auszuschließen. Wenn SCP-290-DE-Instanzen betäubt wurden, wird das Gemisch aus Erde und Ästen aus dem Raum gekehrt, in einen Sack gepackt und anschließend verbrannt, danach wird ein neues Gemisch in dem Raum verteilt. Wenn sich kein Personal mehr im Raum befindet, und die Türen geschlossen sind, wird die Zuführung des Betäubungsmittels abgestellt. Sollte es zu einem Zwischenfall oder einem Ausbruch im Zusammenhang mit einer SCP-290-DE-Instanz kommen, besteht Feuererlaubnis; in so einem Szenario sollten sich die Schüsse auf die Beine konzentrieren, um eine schnelle Sicherung zu erreichen. Gesetzt den Fall, dass eine SCP-290-DE-Instanz verendet, muss Personal sofort mit Filtern ausgestattete Schutzmasken anlegen, welche Gase herausfiltern. Anschließend werden Abzugslüftungen, die sich innerhalb der Zelle befinden, eingeschaltet. Es wird dann über einen Zeitraum von drei Tagen eine kontinuierliche Entlüftung durchgeführt, bei der alle Gase, über Filter gereinigt werden, die reine Luft wird dann außerhalb des Standortes entlassen. Sollten die Filter gesättigt sein, so werden diese ausgetauscht und für eine spätere Säuberung verstaut.

Unter der Annahme, dass Zivilisten in Kontakt mit SCP-290-DE-Instanzen kommen, ist eine MTF zu entsenden, welche den oder die Zivilisten aufsuchen, befragen und anschließend amnesizieren. Zugleich ist die Gegend, in der die Instanz oder Instanzen gesichtet wurden, zu sperren und zu sichern, bis die SCP-290-DE-Instanz(en) terminiert oder eingedämmt wurden. Währenddessen werden Desinformationskampagnen gestartet, zur Verschleierung der temporär eingerichteten Sperrzone.

Nachtrag: Da vermehrt Sichtungen von SCP-290-DE-Instanzen in den Regionen Troisdorf, Königswinter, Bonn und Meckenheim gemeldet wurden, wurden Sicherheitskameras in den genannten Orten angebracht. Diese laufen zu jeder Zeit und senden das Videomaterial in Echtzeit an die Sicherheits-KI KIRA. Sollte KIRA Instanzen bemerken, so wird ein Alarm an nahegelegene MTF-Einheiten weitergegeben, um eine schnellere Bergung der Instanzen zu erreichen.

Beschreibung: SCP-290-DE beschreibt eine Lebensform nicht-irdischen Ursprungs, welche das erste Mal im Jahre 1987 in der Nähe von Duisburg gesichtet wurde. Zum jetzigen Zeitpunkt beherbergt die Deutsche Foundation sieben Exemplare von SCP-290-DE (Beschrieben als SCP-290-DE-1-7). Es handelt sich um vier Weibchen und zwei Männchen, sowie ein Jungtier, dessen Geschlecht derzeit noch unbekannt ist.

Ausgewachsene SCP-290-DE-Instanzen sind ca. 200- 240 Zentimeter groß und besitzen ein Körpergewicht von ca. 170 Kilogramm. Sie sind schlank gebaut und laufen aufrecht. Ihre Haut ist lederartig und von grau/schwarzer Färbung. An vereinzelten Stellen befindet sich die Haut in einem nahezu mumifizierten, nekrotischen Zustand. Ihr Kopf ist schmal und sie besitzen außenliegende Mandibeln, welche ohne Probleme in der Lage sind, Knochen zu brechen. Sie besitzen keine außenliegende Nase, lediglich zwei Nasenlöcher und den Ansatz eines Nasenbeins. Die Augen von SCP-290-DE-Instanzen besitzen eine leuchtende grau/bläuliche Färbung. Nach mehreren Tests hat sich ergeben, dass SCP-290-DE-Instanzen eine schlechte Sehfähigkeit besitzen und nur über ein eingeschränktes Sichtfeld verfügen, vergleichbar mit Kurzsichtigkeit im Bereich von -6 dpt. Zum Jagen verlassen sich SCP-290-DE-Instanzen nicht auf die Augen, sondern auf Hör- und Tastorgane, welche sich am Hinterkopf und entlang des Nackens befinden. Diese fungieren als Echolot, wodurch sie Gegenstände und Lebewesen bis auf ca. 200 Meter wahrnehmen können. SCP-290-DE-Instanzen besitzen in Höhe der Schulterblätter zwei tentakelähnliche Auswüchse, welche sie in kurzer Zeit auf eine Länge von 2 Metern wachsen lassen können. Diese dienen dazu, um Sachen zu greifen, da ihre Arme nicht besonders ausgeprägt sind, sie können jedoch auch mit den Händen greifen. SCP-290-DE-Instanzen besitzen Stark ausgebildete und Muskulöse Beine. SCP-290-DE-Instanzen können ihre außenliegenden Sehnen, ähnlich wie bei einem Bogen, anspannen und spontan wieder entspannen, um einen schnellen Sprung auszuführen. Messungen zufolge bestätigten das sich so SCP-290-DE-Instanzen mit bis zu 350 km/h bewegen können und sie benutzen diese Sprungfähigkeit hauptsätzlich zum Jagen ihrer Opfer. Die normale Laufgeschwindigkeit liegt bei ca. 70 km/h. SCP-290-DE-Instanzen töten ihre Opfer, indem sie den Schädel mit den scharfkantigen und spitz zulaufenden Krallen
durchbohren/zertrümmern oder das Genick brechen. SCP-290-DE-Instanzen sind nicht feindselig gegenüber Menschen, jedoch werden auch diese gejagt.

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Zeichnung der Eier

Männliche Exemplare besitzen einen innenliegenden Penis, der bei einer Erektion ausfährt. Es wurde beobachtet, wie männliche und weibliche Entitäten wie während eines Balzrituals eine wiederkehrende Abfolge von Bewegungen vollziehen. Dies konnte jedoch noch nicht mit Sicherheit bestätigt werden. Nach der Paarung baut das Weibchen ein Nest aus Erde und kleinen Ästen und legt 1–3 Eier. Diese Eier haben eine dunkelblaue Färbung und haben optisch Ähnlichkeit mit einer Bologneser Träne, welche jedoch schweifähnlich endet. Die Schale verfügt auch über damit vergleichbare Eigenschaften, somit sind die Eier mit reiner Gewalt nur schwer bis gar nicht zerstörbar. Die Eier haben eine ungefähre Höhe von 30-40 Zentimetern und an der dicksten Stelle einen Durchmesser von ungefähr 10 Zentimetern. Die Jungtiere schlüpfen nach ungefähr 2 Wochen und benutzen ihre kräftigen Beine, um die Schale zu zerbrechen. Jungtiere ernähren sich aus einem Gemisch, welches im Bauchraum des Muttertiers produziert wird. Dieses Gemisch ist dickflüssig und schleimig und besteht aus Fleischresten und noch unbekannten Substanzen. Um das Gemisch zu verfüttern, würgen SCP-290-DE-Instanzen den gesamten Magen aus und stülpen diesen um. Dabei wird der gesamte Mageninhalt geleert und die Jungtiere können das Gemisch verzehren. Nach der finalen Leerung des Mageninnerens, schluckt das Weibchen diesen wieder herunter. Das Weibchen ernährt das Jungtier bis zu 4 Monate lang, bis es selber jagen kann. Eine SCP-290-DE-Instanz erreicht das geschlechtsreife Alter mit ca. 7 Jahren. Die tatsächliche Lebensdauer der Entitäten ist jedoch nicht bekannt.

Es wurde noch nicht bestätigt, ob SCP-290-DE-Instanzen sprechen können oder die menschliche Sprache verstehen. Exemplare verständigen sich über Geräusche. Diese Ähneln das Knurren von Großkatzen und können eine Lautstärke von 114 dB-125 dB erreichen.

Beobachtungen und Tests haben gezeigt, dass SCP-290-DE Angstreaktionen vor tiefem Wasser zeigen; etwa bei Seen oder auch tiefen Schwimmbecken, da sie nicht in der Lage sind zu schwimmen und daher auf den Grund sinken würden. Sollte es SCP-290-DE-Instanzen nicht möglich sein an das Ufer oder an die Oberfläche zu gelangen, so droht ihnen der Ertinkungstod. Sollte ein Exemplar sterben, so verflüssigt sich der ganze Körper (mit Ausnahme der Knochen) zu einer homogenen Masse1, welche nach wenigen Tagen verrottet. Bei diesem Prozess entstehen Methan und auch kleine Mengen von Schwefelwasserstoff. Dies wurde mithilfe von verschiedenen Messgeräten festgestellt. Das Entweichen dieser Gase wurde in einem Zeitraum von 3 bis 48 Stunden nach dem Tod einer SCP-290-DE-Instanz gemessen. Nach dieser Zeit geht keiner Gefahr mehr von den Überresten aus, in Bezug auf gefährliche Gase.

Da es nicht möglich ist, eine Obduktion an der Leiche einer SCP-290-DE-Instanz durchzuführen, können nur Röntgenaufnahmen, CT, MRT und Ultraschall gemacht werden oder in Ausnahmefällen auch invasive Eingriffe. Dies erweist sich jedoch als äußerst schwierig, da SCP-290-DE-Instanzen zeigten, dass diese trotz Betäubung in der Lage waren ihre Gliedmaßen zu bewegen2, wodurch eine Gefahr für Leib und Leben des beteiligten Personals befürchtet wird. Operationen an Instanzen zeigten, dass Exemplare zwei Herzen besitzen. Eines der beiden ist jedoch wesentlich kleiner und dient Theorien zufolge als „letzte Reserve“, um eine Instanz am Leben zu erhalten oder damit das Blut schneller in die Beine gepumpt werden kann. Das Blut hat eine dunkelrot-schwarze Färbung und hat eine niedrigere Viskosität als menschliches Blut. Blutproben zeigen, dass es zu großen Teilen aus denselben Bestandteilen wie menschliches Blut zusammengesetzt ist. Tests mit dem Blut von SCP-290-DE-Instanzen an D-Klasse-Personal zeigen jedoch, dass eine Infusion zu Kreislaufversagen und zu Organschäden führt. Dabei entstehen bei betroffenen Personen nekrotische Stellen an Herz und Gehirn, aber auch in Regionen um den Blinddarm. Sollten die Beschwerden noch nicht zu groß sein, kann ein einfaches Dialyseverfahren die betroffene Person retten. Eine chirurgische Öffnung der Beine hat gezeigt, dass diese fast vollständig aus Muskeln und auf Spannung gehaltene Sehnen bestehen, welche kurz unterhalb der Haut von einer kleinen, knochenplattenähnlichen Panzerung geschützt sind; welche jedoch nicht durchgehend ist und an den Stellen Löcher hat, an denen die Sehnen in den Außenbereich der Wade gelangen. Dieser Knochenpanzer hat jedoch nur eine minimale Schutzwirkung und kann mit Gewalt gebrochen oder mit spitzen Objekten durchstochen werden. Die tentakelähnlichen Auswüchse bestehen vollständig aus einem Muskel, welcher sich so weit ausdehnen kann, dass es den Anschein erweckt, als würde dieser schlagartig wachsen. In den Armen befinden sich kurze Sehnen, die Oberarm und Unterarm zusammenziehen, worauf vermutlich die Verkümmerung und die geringe Größe der Arme zurückzuführen ist. (Weitere Untersuchungen sind im Gange.)

Nachtrag: Am 14.03.2015 ereignete sich in einer Kleinstadt nahe Bonn ein Vorfall mit 7 Toten, da sich in dem Gebiet eine hohe Ansammlung von Exemplaren von SCP-290-DE befanden. Augenzeugen berichteten von Gestalten und einem hellen Licht in einem Waldgebiet neben der Kleinstadt. MTFs wurden geschickt, um die Ereignisse zu untersuchen. Als diese den Wald untersuchten, fielen vier Mitglieder des MTF-Trupps in ein unterirdisches Tunnelsystem, welches von außen nicht sichtbar war und so aussah, als sei es von einem Wildtier gegraben. Der Tunnel hatte eine Höhe von knapp 1,50 Meter und eine Breite von 1 Meter. Der MTF-Trupp untersuchte den Tunnel und entdeckte nach wenigen Metern, einen großen unterirdischen Raum, in dem sich laut Angaben des Trupp-Führers 20 SCP-290-DE Exemplare und schätzungsweise 30 Eier befanden. Als der MTF-Trupp Verstärkung anfordern wollte, bemerkten mehrere SCP-290-DE-Instanzen die MTF-Agenten und töteten bei dem Angriff sieben von ihnen. Als 20 Minuten später Verstärkung eintraf, fehlten von allen Exemplaren und den Eiern jede Spur.

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