SCP-289-DE

Vertonungen

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• Pesti
• SCP zum Einschlafen

Credits

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Artikel: SCP-289-DE - Der Großartige Bazoo
Autor: Gramlin
Verwendetes Bild: gefertigt und bearbeitet von AgentinMelody

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Zeichnung von "Der großartige Bazoo", eingereicht von █████ am ██.██.████¹

Objekt-Nr.: SCP-289-DE

Klassifizierung: Keter

Sicherheitsmaßnahmen: SCP-289-DE ist in einer für Humanoide geeigneten Eindämmungszelle am Standort-DE17 unterzubringen, welches im Stil eine Geburtstagsfeier ausgestattet sein soll. Ein Bad oder eine Toilette wird nicht benötigt. SCP-289-DE darf Anträge zur Ausstattung seiner Zelle stellen, die nach der Prüfung durch die Standortleitung genehmigt werden können. Hierbei handelt es sich größtenteils um Ausstattung, die typisch für Kindergeburtstage sind.

Um ein „Happy Birthday“-Ereignis zu verhindern müssen sämtliche regionale Stellenanzeigen in Zeitschriften, Zeitungen, Internet oder anderen aktuellen Quellen überprüft und sämtliche Stellenanzeigen, die SCP-289-DE betreffen, an der Veröffentlichung gehindert werden

Sollte es zu einem “Happy Birthday“-Ereignis kommen müssen alle sich in der Nähe befindlichen Agenten zu großen Kindergeburtstagen, Festivals, Volksfesten oder anderen privaten oder öffentlichen Feierlichkeiten in der unmittelbaren Umgebung des Eindämmungsstandortes geschickt werden um nach SCP-289-DE zu fahnden und es festzusetzen.

Es sollte möglichst versucht werden, SCP-289-DE friedlich einzudämmen, um größeres Aufsehen zu vermeiden. Dazu muss die Feierlichkeit beendet oder die benötigte Anzahl an Kindern aus dem Wirkungsbereich entfernt werden. Da es einen relativ einfachen Verstand besitzt, kann SCP-289-DE anschließend mittels einer falschen Aussage oder einfachen Tricks² zu einem Eindämmungs-Transporter gelockt werden. Es ist darauf zu achten, dass sich keine der anwesenden Personen während des Eindämmungsprozesses SCP-289-DE nähern, um eine mögliche Provokation zu verhindern.

Sollte SCP-289-DE sich aggressiv verhalten müssen sämtliche anwesenden Zivilisten vom unmittelbaren Standort evakuiert werden. In diesem Fall können Mitarbeiter auch zu Schusswaffen und schweren Netzpistolen greifen, um SCP-289-DE ausreichend zu immobilisieren.
In beiden Fällen ist allen anwesenden Personen anschließend ein Klasse A-Amnesikum zu verabreichen.

Beschreibung: SCP-289-DE ist ein humanoides Wesen, welches in einem großen Maskottchen-Kostüm steckt. Das Kostüm stellt ein rundlich geformtes, dickes, violettes Monster mit bunten Flecken am Körper, großen Glubschaugen mit wackelnden schwarzen runden Plastikpupillen, grünen Zacken auf dem Rücken und am kurzen, echsengleichen Stummel-Schwanz und einem riesigen Maul mit gelben spitzen Zähnen dar. Am Hals trägt es eine übergroße pinke Schleife mit bunten Flecken.

Das Kostüm hat eine Höhe von 2,30 m und das Gesamtgewicht von SCP-289-DE beträgt 243 kg.
Bis auf sein Maul weist das Kostüm keinerlei erkennbare Öffnungen auf und hat weder einen Reißverschluss, noch Knöpfe, Klett- oder andere Verschlüsse.

SCP-289-DE ist in der Lage, sein Maul auf eine Breite von bis zu einem Meter auseinander zu zerren³. Das Innere des Maules erscheint vollkommen schwarz und Versuche, Aufnahmen vom Inneren, insbesondere vom drinnen befindlichen Humanoiden, zu machen, sind gescheitert.

Röntgen- und CT-Aufnahmen zeigten im Inneren ein Skelett eines erwachsen menschlichen Mannes im Alter von etwa 25 – 35 Jahren auf, jedoch fehlen sowohl Organe als auch andere organische Komponenten. Das Kostüm besteht aus einer Art reiß- und schnittfestem Stoff, welcher sich wie Plüsch anfühlt, aber dick und widerstandsfähig genug ist, um selbst Messerschnitte, Pistolenschüsse und sogar Narkosepfeile ohne nennenswerten Schaden zu überstehen.⁴ Verletzungen des Stoffes heilen, je nach Größe und Art der Verletzung, innerhalb von einigen Sekunden bis wenigen Minuten. Das Innere ist gefüllt mit synthetischer Wolle, die anscheinend die fehlende organische Masse ersetzt. Über den 20 cm großen Augen befinden sich große, dichte und mit langen Haaren versehene Augenbrauen, die sich unabhängig bewegen und die Gefühlszustände von SCP-289-DE zeigen.

SCP-289-DE bezeichnet sich selbst als „Der Großartige Bazoo“ und zeigt stark kindliche Verhaltens- und Denkweisen. Für gewöhnlich ist es kooperativ und zeigt ein überaktives, stets gut gelauntes Verhalten, solange man es nicht provoziert oder sich negativ über es äußert.

Aufgrund seiner körperlichen Statur und seines Gewichtes bewegt es sich für gewöhnlich eher behände und kann sich höchstens in schneller Schrittgeschwindigkeit fortbewegen. Jedoch ist es überraschend schnell mit den Händen und zeigt einen hohen Grad an Geschick, Reflexe und Koordinationsfähigkeit, sei es beim schnellen Greifen und Werfen von Objekten oder Personen, beim Jonglieren, bei Taschenspielertricks, dem Zeichnen einfacher Bilder oder den Umgang einfacher Instrumente. Tests ergaben zusätzlich, dass es in der Lage war, Gewichte bis 300 kg zu stemmen und Schläge auszuführen, die ausreichend sind, um durch verstärke Holztüren zu schlagen.

Außerhalb eines „Happy Birthday“-Ereignisses scheint SCP-289-DE permanent in seiner Zelle zu feiern. Es benötigt weder Schlaf noch produziert es Abfallprodukte und ernährt sich ausschließlich von Speisen und Getränken, die typisch für Kindergeburtstage sind, wie etwa Partyfrikadellen, süßen Limonaden, Süßigkeiten oder Geburtstagstorten⁵.

Liste nennenswerter Beispiele für Anträge von SCP-289-DE

• Vier große bunte Girlanden, die jeweils den Schriftzug „Happy Birthday“ ergeben und an den Wänden der Eindämmungszelle befestigt werden (genehmigt)

• Mit Helium gefüllte bunte Luftballons (abgelehnt)

• Mit Luft gefüllte Luftballons (genehmigt)

• Bunte Luftschlangen aus Papier (genehmigt)

• Vier große Tüten buntes Konfetti (zunächst genehmigt, jedoch aufgrund der Proteste des Reinigungspersonals nachträglich revidiert)

• Eine große Geburtstagstorte mit vielen brennenden Kerzen (abgelehnt; eine Plastikattrappe wurde als brandsichere Alternative angeboten)

• Eine große Schale mit diversen Süßigkeiten (genehmigt, wird in regelmäßigen Abständen ausgetauscht)

• Eine Musikanlage, die Kinder-Partylieder spielt (abgelehnt; alternativ wird die Zelle in gewissen Zeitabschnitten durch die eingebaute Sprachanlage mit Partyliedern beschallt)

• Viele bunte Geschenke (abgelehnt, da nicht angegeben wurde, welchen Inhalt sie haben sollen)

• Gruppen von Kindern unter 10 Jahren, die mit SCP-289-DE feiern können (abgelehnt)

• Ein „böses“ Kind einmal die Woche für den Konsum (abgelehnt)

Es wird Personal in der Nähe bitten, mitzufeiern, doch es ist anzuraten, dies freundlich und mit einer möglichst schonenden Begründung abzulehnen, um eine mögliche Provokation zu verhindern. Wird es jedoch beim Feiern gestört oder angegriffen, reagiert SCP-289-DE äußerst aggressiv und gewalttätig, was aufgrund seiner anomalen Stärke oft tödlich für Beistehende enden kann.

In unregelmäßigen Abständen erscheinen in örtlichen Printmedien oder auf Internetseiten Stellenanzeigen, die Auftritte von „Der großartige Bazoo“ für Kindergeburtstage oder andere großen Kinderveranstaltungen zu günstigen Preisen anbieten (bezeichnet als SCP-289-DE-1). Bis auf eine Telefonnummer gibt es keinerlei Hinweise auf den oder die Verfasser, weder Namen noch Orte und Ermittlungen zu Ruf- bzw. IP-Adressen-Verfolgung blieben bisher ergebnislos.

Sollte eine Person auf SCP-289-DE-1 aufmerksam werden und SCP-289-DE telefonisch für seine Veranstaltung bestellt, die den Mindestvoraussetzungen einer geeigneten Feierlichkeit für SCP-289-DE entspricht, so tritt ein „Happy Birthday“-Ereignis ein, bei dem SCP-289-DE auf unbekannte Weise aus seinem aktuellen Standort verschwindet und einige Zeit später sich bei der betroffenen Veranstaltung materialisiert.⁶

Folgende Voraussetzungen müssen für die Feierlichkeit gegeben sein, um ein "Happy Birthday"-Event auszulösen:

• Es müssen mindestens fünf Kinder, die das 10. Lebensjahr noch nicht erreicht haben, anwesend sein
• Das Fest muss für ein Kind veranstaltet werden, z.B. ein Geburtstag, oder sollte die Hauptmerksamkeit auf Kinder haben, z.B. eine Feierlichkeit zum Kindertag
• Die Feierlichkeit muss Merkmale einer typischen Kinderfeierlichkeit haben, wie passende Dekorationen, Musik und Speisen
• Das geplante Programm muss auf Feierlichkeiten für Kinder konzipiert sein, z.B. durch typische Spiele auf Kinderfeiern

Versuche, SCP-289-DE-1 ohne geplante Feierlichkeit anzurufen oder wenn diese nicht den Voraussetzungen eines "Happy Birthday"-Events entsprechen würden, führten bisher immer zu einem lauten Geräusch, welches typisch für eine Luftrüssel-Tröte ist, ehe die Nummer immer besetzt war.

SCP-289-DE wird dann versuchen, die größtmögliche Gruppe von Kindern zu suchen und die Aufmerksamkeit von diesen auf sich zu ziehen. Es wird alles versuchen, um die Kinder zu unterhalten und zum Lachen zu bringen. Dabei wird es lustige Kinderlieder singen, Umarmungen geben und verschiedene Mittel nutzen, die es aus seinem großen schwarzen Maul herausziehen kann, wie etwa große Mengen Konfetti, Luftschlangen, verschiedene kurzzeitig lebendige Luftballontiere, Instrumente, diverse Süßigkeiten oder kleine Geschenke.⁷

Dabei wirkt es stets freundlich und gut gelaunt, solange die Kinder sich dementsprechend benehmen. Jedoch wird SCP-289-DE sich auch Kinder heraussuchen, die sich in seinen Augen „böse“ verhalten. Die Bedeutung „böse“ ist jedoch in den Augen von SCP-289-DE breit gefächert und kann neben aggressives Verhalten ihm gegenüber auch Angriffe oder Beleidigungen auf anwesende Kinder, schlechte Laune, Langweile oder Weinen, Schreien und Fluchtversuche vor SCP-289-DE beinhalten.

SCP-289-DEs zeigt dann seinen Unmut mittels seiner Augenbrauen, es wird dann versuchen, das betroffene Kind zu packen und es direkt in sein Maul zu schieben. Kleine Kinder verschwinden dabei im Ganzen, während größere Kinder erst halb ins Maul geschoben und mit einer ruckartigen Bewegung Rückgrat und Genick gebrochen wird, ehe sie vollkommen verschlungen werden. Da SCP-289-DE keinerlei Verdauungsorgane aufweist ist unklar, was mit den Körpern der verschlungenen Kinder geschieht oder wohin sie verschwinden. Sollte sich eine Person mit 11 Jahren oder älter als „böse“ erweisen, etwa durch den Versuch SCP-289-DE bei der Unterhaltung der Kinder zu stören oder das Verschlingen des Kindes zu verhindern wird SCP-289-DE mit enormer Gewalt reagieren. Sind alle Störungen beseitigt wird SCP-289-DE versuchen, weiter seinem Unterhaltungsprogramm nachzugehen, unabhängig von der Reaktion der anwesenden Kinder.

Das „Happy Birthday“-Ereignis endet automatisch, wenn die Veranstaltung endet oder die Mindestzahl an Kindern nicht mehr vorhanden ist. Sollte es bis dahin nicht in Verwahrung gebracht worden sein, verschwindet SCP-289-DE spurlos und erscheint erst wieder beim nächsten „Happy Birthday“-Ereignis.

Entdeckung: SCP-289-DE erschien am 14.06.2014 während eines großen Kinderfestes in ██████ in Rheinland-Pfalz, wo gerade Agentin Schilling während ihrer Freizeit mit ihrem siebenjährigen Sohn Michael unterwegs war. SCP-289-DE hatte gerade eine Gruppe Kinder um sich geschart, ehe es aggressiv wurde und mehrere Personen, unter anderem Agentin Schillings Sohn, angriff. Agentin Schilling konnte SCP-289-DE unschädlich machen und eine nahe gelegene MTF-Einheit alarmieren, die SCP-289-DE zum nächsten Foundation-Standort transportieren konnte. Anwesende Zeugen wurden mit einem Klasse B-Amnesikum behandelt und der Vorfall als eine Gasflaschen-Explosion getarnt.

Interview SCP-289-DE-01 öffnen

Anhang SCP-289-DE-01: Befragung von Agentin Schilling

Interviewer: Dr. Männelein
Interviewte: Agentin Schilling

Vorwort: Das Interview fand am 21.06.2014, eine Woche nach der Eindämmung von SCP-289-DE statt. Agentin Schilling befand sich zu diesem Zeitpunkt aufgrund der körperlichen Verletzungen und der traumatischen Ereignisse noch immer in medizinischer und psychologischer Behandlung.

<Beginn der Aufzeichnung>

Agentin Schilling befindet sich im Krankenbett und summt die Melodie, die SCP-289-DE während des Festes immer wieder sang. Dr. Männelein sitzt ihr gegenüber.

Schilling: Nur ich und du und Müllers Kuh… Und wer ist mit dabei? Bazoo!

Dr. Männelein: Brauchen Sie noch einen Moment, Agentin Schilling?

Schilling: Oh, entschuldigen Sie. Nein, schon gut. Ich war mit den Gedanken wieder woanders.

Dr. Männelein: Kein Problem. Wir wissen ja, was an diesem Tag passiert ist und dass es durchaus traumatisch sein kann. Wenn Sie das Interview lieber verschieben wollen…

Schilling: Oh, nein… Nein. Es geht mir gut. Ich will das hinter mich bringen. Es ist schließlich meine Pflicht als Agentin.

Dr. Männelein: In Ordnung.

Dr. Männelein wirft einen Blick auf seinen Schreibblock, um Notizen zu machen.

Dr. Männelein: Also gut, wollen Sie vielleicht erzählen, was am 14.06. passiert ist?

Schilling: Ja, gut, in Ordnung. Ich war an dem Tag mit Michael auf dem jährlichen Stadtfest wie jedes Jahr. Sie wissen schon, mit Pony reiten, Bratwurst essen, ein paar Mal- und Bastelstände und sowas alles. Es war eigentlich nicht anders als sonst gewesen. Na ja, bis auf die eine Sache…

Dr. Männelein: Sie meinen SCP-289-DE?

Schilling: Genau. Er fiel sofort auf, auch wenn ich zunächst gedacht habe, dass es irgendein Student in einem Kostüm war oder sowas. Ich musste zugeben, dass das Kostüm gar nicht so billig aussah, wie man es für gewöhnlich kannte. Aber seine Show war anfangs so… Na ja… Er hüpfte rum und sang ganz einfache Lieder, die richtig simpel und dumm waren. „Drückt der Schuh, und schubidu, wer ist euer Freund? Bazoo! Genau…“

Agentin Schilling beginnt, wieder die Melodie zu summen.

Dr. Männelein: Frau Schilling?

Schilling: Oh, bitte, entschuldigen Sie. Ich war wieder gedanklich woanders. Jedenfalls hatte er gesungen. Wie gesagt: Amateurhaft, aber den Kindern hatte es gefallen.

Dr. Männelein: Ist Ihnen bis dahin nichts Außergewöhnliches aufgefallen?

Schilling: Nicht wirklich. Doch, vielleicht ein wenig, wenn ich darüber nachdenke. Es gab nirgendwo eine Musikanlage, aber von irgendwoher kam diese alberne Melodie. Und als er in sein Maul gefasst hatte schleuderte er Unmengen von Konfetti und Luftschlangen umher. Ich hab' mich schon gewundert, wo er all den Platz hatte.

Dr. Männelein: Was war mit Michael? Wo war der? Bei Ihnen?

Schilling: Michael…nein, er fand dieses Ding voll hässlich, albern und dumm. Ich wollte ihn noch aufhalten, aber er ist hingerannt und hat dem Ding in den Hintern getreten.

Dr. Männelein: Und da kam es zu den Angriffen von SCP-289-DE?

Agentin Schilling seufzt tief und versucht, ihre Tränen zu unterdrücken.

Schilling: Ja. Dieses Ding hat sich umgedreht und Michael böse angeguckt. Es rief „Du kleiner mieser Spaßverderber“ und packte Michael. Er schrie auf, als es ihn hoch hob und zu seinem Maul führte. Da merkte ich, dass etwas nicht stimmte, rannte zu ihnen und packte Michael an den Beinen. Ich habe versucht, ihn wegzuzerren, aber es war zu stark. Ich schrie und zerrte, aber dieses Monstrum schob meinen Sohn in sein Maul. Michael zappelte noch und schrie, ehe ich das Knacken hörte und sein Körper schlapp herhabhing. Ich schrie laut auf, ehe es Michael vollkommen verschluckte.

Agentin Schnelling legt die Hände auf ihr Gesicht und beginnt, laut zu weinen.

Dr. Männelein: Sollen wir das Interview besser unterbrechen?

Schilling: Nein. Bitte. (schnieft) Es geht soweit. Ich möchte den Bericht abgeben, solange ich mich noch so gut es geht erinnern kann.

Dr. Männelein: Meinetwegen. Was ist danach passiert?

Schilling: Die anderen Besucher sahen das Ding entsetzt an und es brach eine Panik aus. Die Kinder rannten umher und schrieen nach ihren Eltern. Das hat SCP-289-DE noch weiter provoziert und es hatte dann andere Kinder verfolgt. Einige umstehende Erwachsene kamen angerannt und versuchten, es zu stoppen, aber sie waren zu schwach und dieses Monstrum schlug wild um sich. Einige der Leute flogen in hohem Bogen unter seinen enormen Kräften herum. Und haben sich scheinbar mächtig verletzt, so wie ich ihre Schmerzenslaute vernommen habe.

Dr. Männelein: Hatten Sie zu ihrem Schutz eine Waffe dabei? Haben Sie Gebrauch von Ihrer Dienstwaffe gemacht?

Schilling: Natürlich, hatte ich das. Ich fühle mich ohne seit ich in der Fundation arbeite sonst nicht mehr sicher. Und ich war wirklich froh darüber. Ich habe meine Pistole genommen und mindestens fünfmal auf das Ding geschossen. Doch der stand immer noch aufrecht da. Die Löcher bluteten nicht mal, es flog nur etwas Fell und Wolle umher. Es schrie nicht mal auf, sondern sein Gesicht wirkte nur grimmiger… Als ich den Blick kurz senkte, sah ich, wie die Löcher sich schlossen wie bei einer normalen Verletzung, nur wesentlich schneller. Viel schneller. In diesem Moment der Überraschung hatte es mich dann angegriffen und weggeschleudert, als wäre ich eine Feder. Ich landete schmerzhaft beim Grillstand neben den Gasflaschen. Das Vieh verfolgte mich, wahrscheinlich, weil ich ihm wehgetan hatte. Mir tat alles weh, mir dröhnte der Kopf und ich hörte ein bedrohliches Zischen.

Dr. Männelein: Von SCP-289-DE?

Schilling: Nein. Von den Gasflaschen. Anscheinend war eine bei meinem Aufprall gelockert gewesen und das Gas trat aus. Da hatte ich die Idee, wie ich dieses Ding aufhalten konnte. Ich hatte gewartet, bis es nahe genug herankam. Dann zündete ich mein Feuerzeug an, warf es hin und rannte so schnell ich konnte davon. Es kam zur Explosion. Ich hatte noch Glück, nur einige Schrammen abbekommen zu haben, als die Flasche genau vor dem Gesicht dieses [Kraftausdruck gelöscht] explodiert war. Ich stand auf und sah es an. Es lag auf dem Boden, bewusstlos und ein großer Teil der Vorderseite war abgebrannt. Es roch aber nicht nur nach geschmolzenem Plastik oder so, sondern auch nach verbranntem Fleisch. Und ich sah, wie sich die Wunden langsam schlossen.

Dr. Männelein: Und kurz darauf haben sie die MTF gerufen?

Schilling: Richtig. Die kam mit allen Wagen an, haben das Vieh in einen Laster gestopft, die Besucher amnestiert und den Platz so bearbeitet, dass es wirklich wie eine einfache Gasexplosion aussah.

Dr. Männelein: Ich denke, dass wäre alles soweit. Danke Ihnen für Ihre Mitarbeit, Agentin Schilling. Falls Sie noch Fragen haben oder Ihnen noch was einfallen sollte…

Schilling: Ich hätte noch eine Frage.

Dr. Männelein: Ja bitte?

Schilling: Ist SCP-289-DE an meinem aktuellen Standort untergebracht worden?

Dr. Männelein: Ja, das war der nächstbeste Standort gewesen.

Schilling: Ich bitte darum, in einen anderen Standort versetzt zu werden.

Dr. Männelein: Nun, ich kann die Standortleitung fragen, ob das möglich wäre. Dürfte ich fragen wieso?

Schilling: Weil ich nicht garantieren kann, dass ich nicht alles versuchen werde, diesen lilafarbenen [Kraftausdruck gelöscht] umzubringen für das, was er mir und meinem armen Michael angetan hat.

<Ende der Aufzeichnung>

Anmerkung: Am Ende des Interviews wurde ein Antrag zur Verlegung von Agentin Schilling auf eine andere Dienststelle gestellt. Nach ihrer Genesung und psychologischer Betreuung, ggf. mit einer Behandlung mit Amnesika, soll sie zum Standort-DE07 versetzt werden.

Interview SCP-289-DE-02 öffnen

Anhang SCP-289-DE-02: Befragung SCP-289-DE

Interviewer: Dr. Männelein

Interviewter: SCP-289-DE

Vorwort: Das Interview fand am 12.07.2014 statt. SCP-289-DE befand sich seit einem Monat in seiner Eindämmungszelle und hatte sich in der Zeit an seine neue Umgebung gewöhnt, nachdem ihm die gewünschte Einrichtung genehmigt wurde. Das Interview fand kurz vor dem ersten Eindämmungsbruch von SCP-289-DE statt.

<Beginn der Aufzeichnung>

Dr Männelein: Hallo SCP-289-DE.

SCP-289-DE: Ess Zeh Pee Zwei Ächt Näun DÄ-Äh? Wer hat so einen komischen Namen? Ich bin der großartige Bazoo, kleiner Manni!

Dr. Männelein: Das ist deine Bezeichnung hier bei uns… Moment, woher kennst du meinen Namen?

SCP-289-DE: Ach Manni! Ich kenne doch den Namen jedes Kindes und jedem meiner Freunde! Du bist doch mein Freund, oder?

Dr. Männelein: Wenn du dich benimmst könnte ich es werden. Aber lass uns was Lustiges spielen. Ich stelle dir Fragen und du beantwortest sie.

SCP-289-DE: Und wenn ich alles mache, dann feierst du mit mir?

Dr. Männelein: Ich überlege es mir dann zumindest.

SCP-289-DE: SUPERDUPERKLASSETOLL! Also, fang an!

Dr. Männelein: In Ordnung. Was genau bist du?

SCP-289-DE: Ich sagte es doch! Ich bin der großartige Bazoo! Ich bringe alle Kinder zum Lachen und Singen, ich bringe Spaß und tolle Geburtstage!

SCP-289-DE beginnt zu singen.

SCP-289-DE: Hüpft wie Känguru und singt wie Kakadu, wer ist dein Freund? BAZOO! Genau!

Dr. Männelein: Nein nein, ich meine, wer bist du außerhalb des Kostüms?

SCP-289-DE: Hä? Ich verstehe die Frage nicht. Ich bin so wie ich bin. Du bist lustig!

Dr. Männelein: Schon gut, machen wir weiter. Warum hast du auf dem Fest die Kinder gefressen?

SCP-289-DE: Ohhh, die waren gaaaanz böse! Die wollten den Geburtstag kaputt machen! Die wollten den Spaß verderben! Die ollen Muffelköpfe! Niemand macht eine Bazoo-Party kaputt! Böse Kinder bekommen keine Party! Die gehören bestraft!

Dr. Männelein: Meinst du nicht, dass es übertrieben war, sie deswegen gleich zu fressen?

SCP-289-DE: Nein. Warum?

Dr. Männelein: Ich meine…

In diesen Moment beginnt SCP-289-DE langsam durchsichtig zu werden.

Dr. Männelein: Was… Was passiert da?

SCP-289-DE: Ohhh, tut mir Leid. Ich hätte gerne weiter gespielt, aber die Eltern der lieben kleinen Cheyenne haben mich zu ihrem Geburtstag eingeladen! Da darf ich auf keinen Fall fehlen! Auf Wiedersehen! Und denk dran: Stinkepuh und Augen zu und wer ist wieder weg? BAZOO! Genau!

In diesen Moment verschwindet SCP-289-DE vollständig.

Dr. Männelein: Oh verdammt! Alarm! Eindämmungsbruch!

<Ende der Aufzeichnung>

Nachtrag: Nach dem Verschwinden von SCP-289-DE wurde ein Eindämmungsbruch gemeldet und Alarm ausgelöst. Die örtliche MTF begann sofort mit der Suche nach SCP-289-DE, die auf dem Geburtstag der fünfjährigen Cheyenne Müller in ██████ fündig geworden sind, die etwa 50 km vom Standort entfernt wohnte. Die Feier verlief ohne Zwischenfälle und SCP-289-DE konnte anschließend wieder sicher eingedämmt werden. Die Eltern wurden daraufhin befragt und gaben an, dass sie die Nummer von SCP-289-DE-1 aus dem Anzeigenteil des ██████–Abendblattes erhalten hatten. Allen Beteiligten wurden nach der Feier Amnestika verabreicht.

WARNUNG: Zugriff auf Interview SCP-289-DE-α nur mit Zustimmung des leitendendes Forschers gestattet!

Interview SCP-289-DE-α

Interview SCP-289-DE-α

Interviewer: Agent Bernfeld
Interviewte: Frau Gisela Dona

Vorwort: Am 15.08.2015 meldete sich Frau Gisela Dona im örtlichen Polizeirevier in ██████, nachdem sie im ██████████-Morgenblatt eine Anzeige von SCP-289-DE-1 fand. Sie wollte eine Anzeige und eine richterliche Verfügung gegen den Verfasser der Anzeige stellen, da die Marke „Der großartige Bazoo“ angeblich im Besitz ihres Sohns Martin ist und sie deswegen rechtliche Ansprüche darauf habe. Es sei anzumerken, dass Frau Dona zu diesem Zeitpunkt eindeutig angetrunken war und den Fragen des anwesenden Polizeibeamten gegenüber aggressiv reagierte, so dass sie in einer Ausnüchterungszelle untergebracht werden musste.
Agent Bernfeld, der als verdeckter Agent im Polizeirevier arbeitet und mit SCP-289-DE zwei Jahre Erfahrung hatte, verständigte den Standort ██-DE unweit des Reviers, ehe er am nächsten Morgen die ausgenüchterte Frau Dona zum Verhör überführte.

<Beginne Log>

Bernfeld: Frau Dona, zunächst einmal entschuldigen Sie die Umstände, die wir Ihnen bereiten.

Dona: Das ist jawohl das Mindeste, dass se sich entschuldigen, sie [Kraftausdruck gelöscht]. Boah, mein Schädel… Kann ich vielleicht einen Kaffee haben? Oder eine Zigarette?

Bernfeld: Das Rauchen ist im ganzen Gebäude verboten. Einen Kaffee können Sie nach der Befragung bekommen.

Dona: Verdammte Scheiße. Ich hoffe, ich bekomme wenigstens meine Kohle als Entschädigung, wenn ich schon hierher entführt werde, wie so ne scheiß Geisel.

Bernfeld: Frau Dona, bitte konzentrieren Sie sich auf unser Gespräch. Je mehr Sie kooperieren desto schneller ist das hier alles vorbei. Den Rest sehen wir dann danach, in Ordnung?

Dona: Von mir aus. Dann mach endlich hinne, statt dumm rumzuquatschen.

Bernfeld: Nun gut. Sie sagten, dass die Figur „Bazoo“ ihrem Sohn gehört und er die Rechte daran hat?

Dona: Ja, verdammt! Das Vieh ist seine Erfindung! Hier, sehen Sie.

Frau Dona holt ein Blatt Papier aus ihrer Handtasche und legt dieses dem Agenten vor. Die Zeichnung auf dem Papier zeigt vermeintlich SCP-289-DE, lächelnd auf einer Geburtstagsparty mit einer Blume in der Hand und neben sich ein hüpfendes Kind (siehe das an der Akte befindliche Bild).

Dona: Diese Zeichnung hat mein Sohn vor drei Jahren gemacht! Drei Jahre, bevor dieser scheiß Betrüger es geklaut hat! Sie können mir nicht erzählen, dass das ein Zufall ist, oder?

Bernfeld: Zuerst beruhigen Sie sich. Vielleicht gibt es eine ganz logische Erklärung. Vielleicht ist das ja Ihr Sohn oder jemand, mit dem er zusammen arb…

Dona: Martin ist vor zwei Jahren gestorben!

Bernfeld: Oh, das… Das tut mir leid zu hören, Frau Dona. Mein herzliches Beileid.

Dona: Sparen Sie sich das falsche Jammern. Niemand hat sich um den Tod von Martin geschert. Er war als Versager geboren, genau wie sein Erzeuger. Er hat als Versager gelebt und ist als Versager gestorben.

Bernfeld: Das ist ziemlich hart, wie Sie da sagen, Frau Dona.

Dona: Ist mir egal, was Sie denken. Sie kannten keinen der beiden. Und bin hier wegen der Kohle.

Bernfeld: Okay. Können Sie vielleicht mehr über Ihren Sohn erzählen, Frau Dona?

Dona: Was geht Sie mein Sohn an?

Bernfeld: Nun, ich will nur wissen, was mit ihrem Sohn war. Dann könnte ich vielleicht sehen, ob wir was wegen dem Geld regeln können. Aber dafür muss ich mehr über ihn und „Bazoo“ wissen.

Dona: Meine Fresse, na gut! Hauptsache, ich bekomme die Kohle. Was soll ich groß sagen? Er war schon immer etwas… komisch.

Bernfeld: Wie meinen Sie das, Frau Dona?

Dona: Na komisch halt! Wahrscheinlich von seinem Vater geerbt, der war auch so bekloppt gewesen.

Bernfeld: zu sich selbst Ich könnte mir andere Gründe vorstellen…

Dona: Was ist?

Bernfeld: Nichts. räuspert sich Was war genau mit Martin und seinem Vater?

Dona: Der Vater war ein… Keine Ahnung… Künstler oder so. Hat mich nicht geschert. Ich war jung, hatte ne ganz große Karriere vor mir. Und dann hat der mir den Braten in die Röhre geschoben und ist „Zigaretten holen gegangen“, wenn Sie verstehen, was ich meine.

Bernfeld: Ja, schon klar. Erzählen Sie mir bitte mehr von Ihrem Sohn.

Dona: Martin? Martin war schwierig. Hat nie Anschluss gefunden, nie irgendwelche Freunde mitgebracht. Glaub' war geistig, na ja … Sie wissen schon…

Frau Dona winkt mit der flachen Hand vor ihrem Gesicht.

Dona: Jedenfalls war er ganz speziell. Und dumm… wie zehn Meter Feldweg. Konnte zwar gut Bilder malen, war aber ansonsten zu nichts zu gebrauchen. Musste ihn die ganze Zeit durchfüttern, von seiner Geburt bis er 34 Jahre alt war, weil der einfach nichts gebacken bekommen hat. Das lag an seinem „Lebenstraum“. Er wollte unbedingt Kinder zum Lachen bringen. Ohhhh… Ja, klar, das klingt schön, aber Kinderlachen bringt keine scheiß Kohle ein. Martin wollte aber unbedingt Alleinunterhalter sein, so was machen wie diese komischen Maskottchen, Sie wissen schon, die wie Mickey oder so herumlaufen.

Bernfeld: Ich nehme an, dass er das als „Bazoo“ machen wollte?

Dona: Ja, als dieses komische Monster-Dingsbums oder was das darstellen soll. Ist ihm eingefallen, hat er gesagt. Wär ne tolle Idee, hat er gesagt. Sein Lebenstraum, hat er gesagt. Meine Fresse, wenn sein Lebenstraum gewesen wäre, was Sinnvolles zu lernen und Knete nach Hause zu bringen, dann hätte ich nix gesagt. Stattdessen hab ich Tag und Nacht Kartoffeln schnippeln müssen, damit wir ein Dach übern Kopf haben und er Zeit und Geld für seinen Kram hat. Aber als Mutter ist man eh immer gestraft, das sag' ich Ihnen!

Bernfeld: Es klingt so, als ob es nicht so geklappt hätte mit dem Erfolg.

Dona: Nein… Es war einfach nur furchtbar schlimm. Richtig peinlich für mich. Hier, schauen Sie mal.

Frau Dona greift abermals in ihre Handtasche und holt ein altes Polaroid-Foto hervor, welches sie dem Agenten reicht. Auf dem Foto ist ein dünner Mann zu sehen, schätzungsweise etwas älter als 30 Jahre, in einem selbstgenähten violetten Monsterkostüm. Das Kostüm auf dem Foto sieht nur entfernt aus wie SCP-289-DE. Man kann sehen, dass es schlampig von Hand aus verschiedenen violetten Stoffen zusammengenäht wurde und schlaff an der mageren Gestalt herunterhängt. Die Augen sind zwei aufgeblasene weiße Ballons mit aufgemalten großen schwarzen Pupillen. Einer der Ballons hatte bereits sichtlich an Luft verloren. Aus dem Maul des Monsters schaut das Gesicht des jungen Mannes heraus, er lächelt breit grinsend in die Kamera während er auf seiner Ukulele spielt.

Bernfeld: Wenn ich mir die Bemerkung erlauben darf, ihr Sohn sieht hier nicht wirklich aus wie „Bazoo“.

Dona: Ich weiß. Aber der Junge glaubte, dass es so aussah. Sie müssen sich vorstellen, der hat damit auf der Straße Musik gespielt und hat den Kindern auf den Spielplätzen Angst gemacht. Die Leute haben schon geguckt und dachten, dass Martin irgend so ein Perverser wär.

Bernfeld: War er…

Dona: Nein! Definitiv nicht! So weit ich weiß hatte der nie ne Freundin oder so. Der war viel zu dumm zum [Kraftausdruck gelöscht]. Mein Martin war bestimmt vieles, ein Versager, ein Idiot und eine Verschwendung, aber kein Perverser! Er hat es halt geliebt, bei Kindern zu sein. Hat mir aber schon gereicht, dass die Nachbarn nichts mehr mit uns zu tun haben wollten.

Bernfeld: Bitte, entschuldigen Sie die Frage. Machen wir weiter. Wie ging es dann weiter?

Dona: Nun, eines Tages kam er auf die Idee, Anzeigen aufzugeben. Er könne ja bei Geburtstagen auftreten. Auftreten gegen Bezahlung, können Sie sich das vorstellen? Der konnte nicht mal richtig dieses komische Gitarren-Dingsda spielen oder irgendwelche Zaubertricks oder sonst irgendetwas. Aber er wollte auftreten! Ich könnte noch heute darüber lachen, wenn es nicht zum Heulen gewesen wäre. Was er da von meiner Kohle rausgeschmissen hat, das glauben se gar nicht. Aber dann hatte wirklich mal einer bei uns angerufen. Irgend so ein Typ wollte eine billige Geburtstagsfeier für seinen Sohn geben. Ich glaube, Kevin hieß das Kind oder so. Martin meinte, dass ich unbedingt mitkommen sollte, um ihn zu unterstützen. Wollte ja erst nicht, aber er bestand halt so sehr drauf. Hat richtig gebettelt. Also bin ich hingegangen und hab mir das Elend angesehen. Und was soll ich sagen: Ein Elend ohne gleichen! Wie der letzte nervöse Depp stand er da beim Geburtstag in seinem dämlichen Kostüm, ist rum getänzelt vor den Gören, hat mehr gejault als gesungen. Die Kinder buhten ihn aus, ein kleines Mädchen hat sogar geweint. Als ob's nicht schon schlimm genug wäre, kam noch das maulende Geburtstagskind zu ihm gelaufen und hat Martin getreten. Oh je, da ging die Hölle los.

Bernfeld: Was ist passiert?

Dona: Martin ist total ausgeflippt, das ist passiert! Er schrie „Du kleiner mieser Spaßverderber!“.Er packte den Jungen und schüttelte ihn durch wie so ein Irrer. Alle schrien durch einander und die anwesenden Eltern versuchten, den Jungen von ihm wegzureißen. Irgendwann hat der Vater Martin in die Fresse geschlagen. Hat richtig geblutet. Der schreiende Kevin fiel auf den Boden und der wütende Vater hat uns vom Hof gejagt. Das war der peinlichste Moment meines Lebens! Es war so peinlich! Und Martin jammerte nur herum „Buhuuu, das wollte ich nicht, ich wollte ihm nicht aua machen, ich bin nicht böse, buhuuu…“. Die ganze verdammte Zeit hat er herum gejammert. Ich hatte danach so gehofft, dass der ganze Scheiß mit dem dämlichen Kostüm vorbei ist und er jetzt was anständiges macht, irgendwas in der Werkstatt oder so.

Bernfeld: Hat er?

Dona: Was glauben Sie denn? Nee, natürlich nicht. Er war nur ziemlich angepisst gewesen wegen Kevins Verhalten, hier, das hatte er am Abend gezeichnet. Das habe ich gefunden, als ich sein Zimmer leergeräumt hatte.

Frau Dona greift wieder in ihre Handtasche und holt einen weiteren Zettel mit einer Zeichnung darauf hervor. Es zeigt Bazoo, wie es ein Kind verschlingt, ähnlich wie SCP-289-DE es mit seinen Opfern macht. Daneben steht geschrieben: „Wie Kevin‘s Geburtstag eine dramatische Wendung nahm. Kevin, 5, stört in Zukunft niemanden mehr.“

Von Frau Dona vorgelegte Zeichnung von ihrem Sohn.

Dona: Er wollte trotz allem weiter machen. Er liebte noch immer Kinder! Da hatte ich die Schnauze voll und hab ihn rausgeworfen. Über dreißig Jahre habe ich mir den Rücken kaputt geackert und er macht weiter mit seinem albernen Kinderkram.

Bernfeld: Dann… Dann verstehe ich nicht ganz, warum Sie jetzt das Geld wollen.

Dona: Weil es ihn am Ende umgebracht hat. Ziemlich tragisch.

Bernfeld: zu sich selbst Anscheinend weniger für Sie.

Dona: Was war das?

Bernfeld: Nichts. Erzählen Sie, was genau passiert ist.

Dona: Er hatte einfach weiter gemacht. Hat Musik gemacht auf der Straße, die Nachbarskinder verfolgt, versuchte, mit ihnen zu spielen. Tja, aber dann hatte anscheinend jemand herumerzählt, dass Martin angeblich „Kinder zu sehr lieb“ hat, wenn Sie verstehen. Wahrscheinlich war es der Vater von diesem Kevin. Da hat sich ein Mob aus Leuten zusammen getan und hat Martin durch die halbe Stadt gejagt. Zumindest habe ich das so gehört.

Bernfeld: Was war dann geschehen?

Dona: Ich weiß es nicht wirklich. Ich habe es auch erst mit bekommen, als ich am Nachmittag die Zeitung aufgeschlagen hab. War am Abend davor mit einem netten neuen Kerl aus und hab bis Mittag bei ihm gepennt. In der Zeitung stand jedenfalls, dass die Polizei eine verbrannte Leiche im Wald gefunden hat. Ich schätze, jemand hat Martin dort aufgelauert und hat ihn dann totgeprügelt. Er trug wohl sein Kostüm, als man ihn mit Benzin übergossen und angezündet hat. Angeblich sollen nur noch das verbrannte und geschmolzene Kostüm und die Knochen übrig geblieben sein.Keine Ahnung, wie das geht, bin kein Kriminal-Mediziner oder so was. Aber zum Bestatten hatten die wohl nichts Brauchbares mehr.

Bernfeld: Wieso denn das?

Dona: Ach, wissen Sie, ich hatte angefragt, wann die Beerdigung stattfinden soll. Nicht, dass ich wirklich hin wollte, aber zumindest hin und wieder nach seinem Grab schauen. Gehört sich ja so. Da sagen die mir allen Ernstes, dass die Überreste sich mitten in der Pathologie einfach von selbst aufgelöst hätten! Einfach so! Wie soll das funktionieren? So ein Schwachsinn! Ich wette, das war der Vater von diesem Kevin, der nicht in den Knast wollte! Beweise verschwinden lassen wollte der, um seinen Arsch zu retten!

Bernfeld: Danke, Frau Dona. Das denke ich war alles soweit.

Dona: Wie auch immer. Wann bekomme ich endlich mein Geld, verdammt!

<Protokoll Ende>

Nachtrag: Frau Dona wurde nach dem Gespräch mit einem Amnesikum der Klasse C behandelt und nach Hause geschickt. Der anschließende Antrag von Agent Bernfeld, Frau Dona als D-Klasse-Angestellte aufzunehmen, wurde abgelehnt und Agent Bernfeld ermahnt, seine Neutralität zu wahren.

SCP-289-DE wurde anschließend über Martin und Gisela Dona befragt, aber gab an, dass er nie diese Namen gehört habe, ehe er begann, „Donastag ist Donartag, den ich so mag!“ zu singen. Ob er wirklich nichts darüber weiß oder nur so getan hat, ist nicht bekannt.

Eine Abfrage in der Pathologie von ██████ brachte keinerlei Ergebnisse. Die Papiere, die Akte von Martin Dona, waren laut Aussage des leitenden Pathologen am Tag nach seinem Verschwinden durch Esspapier⁸ ersetzt worden. Wer dafür verantwortlich war konnte nicht mehr nachgewiesen werden. Den dort arbeitenden Pathologen wurden danach ebenfalls Amnesika verabreicht.

Anhang: Vorfall SCP-289-DE-1 vom 03.03.2020

Am 03.03.2020 erschien im ██████-Abendblatt folgende Anzeige von SCP-289-DE-1:

„Hallo liebe Eltern!

Wollt ihr eine super-knallig-bunte Geburtstagsparty mit eurem Kind feiern und sucht eine großartige Unterhaltung, die es nie wieder vergessen wird?

Dann bucht jetzt den „Großartigen Bazoo“!

Mit Musik, Tanz, Spiel und Spaß macht Bazoo jeden Geburtstag zu einem einmaligen und besonderen Moment! Egal ob für groß oder klein, für Familienfeiern, den Kindergarten, Schulklassen oder auf großen Festen! Bazoo bringt alle zum Lachen!

Ruft einfach an unter der 01████████████ an und bucht jetzt den „Großartigen Bazoo“!

Und demnächst neu: Die Bazoonettes! Jetzt buchen!“

Als SCP-289-DE zu den „Bazoonettes“ befragt wurde verweigerte es die Aussage mit der Begründung, es „wolle nicht die große Überraschung verderben“. Die Sicherheitsmaßen wurden daraufhin verstärkt.

Fußnoten

1. Siehe Interview SCP-289-DE-α

2. Wie z.B. das Legen einer Spur aus Süßigkeiten, bevorzugt werden Fruchtkamelle

3. Was eigentlich aufgrund der Beschaffenheit des Stoffes nicht möglich wäre

4. Es ist dennoch möglich, es mit ausreichender Feuerkraft im Notfall zu immobilisieren.

5. Ob diese verdaut werden oder was genau nach dem Konsum von Nahrung geschieht ist aufgrund eines fehlenden Verdauungssystems derzeit unbekannt.

6. Wobei dies variiert, je nachdem, wann der Termin zwischen der Person und SCP-289-DE vereinbart wurde.

7. Die auf diese Weise erschaffenen Objekte zeigen keine anomalen Eigenschaften, jedoch ist zum aktuellen Zeitpunkt unbekannt, wie SCP-289-DE diese erschaffen kann.

8. Brause-Esspapier mit Traubengeschmack