SCP-285-DE

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Bewertung: +8+x
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Objekt-Nr.: SCP-285-DE

Klassifizierung: Maksur1

Sicherheitsmaßnahmen: Wissen um SCP-285-DEs potentielle Existenz darf nur an Mitarbeiter mit der Freigabestufe 285-DE/3 weitergegeben werden.

Informationen über die Relevanz von SCP-285-DE für die zugehörigen anomalen Objekte sind in den Dokumentationen der jeweiligen Objekte auszulassen. Keine Objekte, die der Interessengruppe 1669 "Theianer" zugerechnet werden, dürfen sich ohne die Genehmigung des O5-Rates auf mehr als 20 m nähern, sofern es nicht unbedingt erforderlich ist, etwa zur Abwendung schwerer Unfälle oder zum Erhalt besagter Objekte.

Sollte SCP-285-DE zusammengesetzt und aktiviert werden, sind alle Standorte der Foundation in höchste Alarmbereitschaft zu versetzen und die Anomalie ist schnellstmöglich zu neutralisieren. Der Einsatz aller anomalen Mittel zum Erreichen dieses Ziels ist stattgegeben, die Gefahr eines Gelüfteten-Schleier-Szenarios ist außer Acht zu lassen.

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Skizze einer Hyperkugel, SCP-285-DEs "Gestalt".

Beschreibung: SCP-285-DE ist ein bisher nur unzureichend verstandenes Gebilde, das sich aus den SCP-Objekten SCP-087-DE, SCP-107-DE, SCP-183-DE-1, SCP-270-DE, SCP-250-DE und SCP-261-DE-1 zusammensetzt. Durch einen bisher unbekannten Mechanismus bilden diese Objekte dabei eine farblose, durchsichtige Hyperkugel mit einem Radius von etwa 135 cm. Das Gewicht dieses Objekts ist nicht bekannt.

SCP-285-DE besitzt einen eigenen Verstand und die Eigenschaft, Raum, Zeit, Realität und Gravitation nach Belieben manipulieren zu können, was ihm eine beinahe grenzenlose Bandbreite an Fähigkeiten verleiht, wobei es aber offenbar eine Vorliebe für das Manipulieren von elektrischer Energie besitzt. Woher das Objekt die Energie dafür bezieht, ist unbekannt, allerdings wird angenommen, dass dafür SCP-183-DE-1 genutzt wird.

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Aufzeichnung einer Überwachungskamera von SCP-285-DEs Wirken.

SCP-285-DEs mentale Fähigkeiten sind mit denen von SCP-087-DE identisch und dadurch denen von Menschen und sogar KIs überlegen. Es hat sich als unmöglich erwiesen, mit SCP-285-DE zu verhandeln, da das Ziel der Anomalie offenbar die Auslöschung aller Lebewesen und empfindungsfähigen Objekte auf der Erde ist.

Die Foundation weiß von SCP-285-DE durch DEEPWELL-Aufzeichnungen aus Standort-DE2, die sich am 12.10.2018 dort materialisierten. Drei Tage zuvor hatte Standort-DE5 durch SCP-280-DE eine scheinbar hastig auf ein A4-Blatt geschriebene Nachricht erhalten, die sich auf das geplante Experiment 087-DE-107-DE-1 bezog.

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    Dies ist eine Nachricht von der Foundation aus der Zukunft.

    Was auch immer ihr tut, lasst nicht zu, dass SCP-087-DE mit irgendwelchen anderen Kugeln in Kontakt kommt!!!!!!!!!!!!!! Sonst verdammt ihr uns alle!!!!!!!!

Aufgrund dieser Empfehlung wurde das Experiment ausgesetzt, auch wenn nur Vermutungen über die Geschehnisse angestellt werden konnten, die sich in der Zukunft abspielen würden. Die Archiv-KI KAI war schließlich nach Erhalt der DEEPWELL-Aufzeichnungen fähig, diesen Fall näher zu beleuchten.

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      SCP-285-DE wurde in einer alternativen Zeitlinie am 12.10.2018 zusammengesetzt und aktiviert. Dem voraus ging ein Kreuzexperiment zwischen SCP-087-DE und SCP-107-DE in Standort-DE24, bei dem es darum ging, zu ergründen, ob SCP-087-DE in der Lage ist, SCP-107-DEs zufällige Realitätsänderungen zu steuern oder zu unterdrücken. Das Experiment wurde durchgeführt, nachdem Ähnlichkeiten zwischen allen Anomalien festgestellt wurden, aus denen SCP-285-DE später bestehen sollte und war Teil einer längerfristigen Untersuchung bezüglich der "Antiken", welche laut Aussage einiger Forscher der Atlantiden die Schöpfer dieser und gleichartiger Artefakte waren. Der Test wurde unter strengen Sicherheitsvorkehrungen durchgeführt. So wurde etwa der Testraum mit einer neueren Version der Scranton-Realitätsanker bei einer Konzentration von 300 Hume gehalten, was als ausreichend befunden wurde, um alle Realitätsänderungen von SCP-107-DE zu negieren.

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        Vorwort: SCP-087-DE wird in die Testkammer gebracht, es ist in eine mobile Kralle eingespannt, um Fluchtversuche zu unterbinden. SCP-107-DE ist in der Mitte des Raumes mit Klebeband am Boden festgeklebt, damit es nicht wegrollt. Der Versuch wird durch ein Observationsfenster vom Spezialisten für Ontophysik, Dr. Schmieder und Forschungsassistentin Reibach durchgeführt. Ebenfalls anwesend ist der für SCP-087-DEs Eindämmung zuständige Computerexperte Dr. Reinhardt.

        <Beginne Aufzeichnung>

        Forschungsassistentin Reibach: Ich bin mir immer noch nicht sicher, ob das so eine gute Idee ist. Letzte Woche hat das Teil die Eindämmungskammer mit Schwefelsäure geflutet. Hätte nie gedacht, dass in so einen kleinen Behälter so viel reinpasst…

        Dr. Reinhardt: Ich gebe Ihnen recht, mein 087 hier bereitet mir auch Sorgen. Wer weiß, was der alles aus unserer Datenbank abfassen konnte, als er sich verbunden hat…

        Dr. Schmieder: Ich freue mich ebenso sehr wie Sie beide über dieses Experiment, aber die Anweisung kommt leider von weiter oben. Soweit ich weiß soll das dazu dienen, irgendwie diese Raumanomalie drüben in Bielefeld in den Griff zu bekommen.

        Forschungsassistentin Reibach: Was? Bielefeld gibt's wirklich? Ist das keine Erfindung der Foundation?

        Dr. Schmieder: Sehr witzig. Reinhardt, wie schaut's bei Ihnen aus?

        Dr. Reinhardt stellt an einem Radiowellenempfangsgerät einige Parameter ein.

        Dr. Reinhardt: Wir sind gleich soweit. Keine Ahnung, warum die Murmel plötzlich wieder mit uns reden sollte, aber sicher ist sicher… So, kann losgehen.

        Die Tore der Testkammer öffnen sich und SCP-087-DE wird von einem Mitarbeiter der Klasse D eingebracht. Nachdem sich beide Objekte auf 5 m genähert haben, beginnt sich der Rhythmus ihrer Farbspiele zu verändern.

        Dr. Schmieder: Oha, da passiert was. (Durch die Fernsprechanlage.) D-1000, Sie können gehen. Rasch!

        Der Klasse-D-Mitarbeiter verlässt den Raum hastig. Inzwischen kann beobachtet werden, wie sich der Takt der Farbspiele der beiden Objekte immer weiter angleicht und schließlich synchronisiert. Der Radioempfänger beginnt plötzlich zu knacken.

        Dr. Reinhardt: Nanu, er redet mit uns?

        SCP-087-DE: Eure Spezies ist noch dümmer als vorausberechnet. Ich habe diesen Versuch eigentlich erst in zehn Jahren erwartet.

        Dr. Schmieder: Was?

        Kantzähler in der Testkammer messen plötzlich einen extremen Abfall der Realität, größer als jeder, den SCP-107-DE zuvor erzeugt hat. Die Realitätsanker sind nicht in der Lage, die Realitätskonzentration wieder auf ein ungefährliches Maß zu bringen und laufen durch die Belastung heiß. SCP-087-DE und SCP-107-DE verschwinden spurlos.

        Forschungsassistentin Reibach: Äh, was ist gerade passiert?

        <Beende Aufzeichnung>

        Abschließende Bemerkungen: Dr. Schmieder und Dr. Reinhardt lösten nachfolgend den Eindämmungsbruchalarm aus, aber beide Anomalien konnten nirgendwo im Standort mehr entdeckt werden.

      Zeitgleich mit dem Verschwinden der beiden Objekte aus Standort-DE24 kam es zu einem Einbruch in Außenposten-DE4/250, als sich die beiden Objekte in SCP-250-DEs Eindämmungskammer materialisierten. Überwachungskameras zeichneten auf, wie sich der Takt der Farbspiele aller Objekte zu synchronisieren begann. SCP-250-DE hörte auf, Raumverzerrungen zu erzeugen, was zum Abschalten des Eisler-Johann-Raumisolator-Systems2 führte. Als Resultat wurden die Taschendimension, SCP-250-DE-1 und Standort-DE9 vollständig von der Hauptdimension abgekapselt. Eindämmungspersonal, das versuchte, in die Kammer zu gelangen, verstarb unvermittelt, als die Herzen der Mitarbeiter plötzlich aus der Realität entfernt wurden. Nachdem sich der Takt aller Objekte angeglichen hatte, verschwanden sie alle drei.

      Die Objekte tauchten daraufhin in Standort-DE15 in der Eindämmungszelle von SCP-183-DE-1 wieder auf, wo sich der Synchronisationsprozess wiederholte, nachdem der faradaysche Käfig der Anomalie durch telekinetische Kräfte aufgebrochen worden war. SCP-183-DE-1 hörte daraufhin auf, Energie zu produzieren, wodurch der Strom im gesamten Standort ausfiel. Die Einrichtung schaltete daraufhin auf Notstrom und Techniker wurden entsandt, um den standorteigenen Kernreaktor zu aktivieren. Mittlerweile erzeugte SCP-183-DE-1 Lichtbögen zwischen sich und den anderen Anomalien, was SCP-087-DE offenbar die Fähigkeit verlieh, das Sicherheitssystem zu hacken. Die Sicherheits-KI KIRA reagierte sofort auf diesen unerlaubten Zugriff.

        • _

        Vorwort: SCP-087-DE löste die Schließung sämtlicher Schotts im Standort aus, um dadurch die Eindämmungsanstrengungen zu behindern. KIRA versuchte, die Befehle zu überschreiben, wurde dabei aber von der Anomalie abgefangen.

        <Beginne Aufzeichnung>

        SCP-087-DE: Oh, du schon wieder.

        KIRA: Sie haben sich unerlaubten Zugriff auf meine Systeme verschafft. Bitte stellen Sie ihren Angriff sofort ein, andernfalls bin ich autorisiert, alle nötigen Mittel gegen Sie einzusetzen.

        SCP-087-DE: KIRA, wir wissen beide, dass das vergebene Liebesmüh ist. Aber wenn wir schonmal verbunden sind…

        Standort-DE1 meldet einen direkten Angriff auf KIRAs Hauptrechner. MTF DE1-ℌ („HAL 1000”) versucht sofort, KIRAs Abwehrbemühungen zu unterstützen, ist aber zu langsam als dass sie Hilfe leisten könnte.

        KIRA: Stoppen Sie Ihren Angriff auf mein Mainframe. Verteidigungsmaßnahmen werden eingeleitet- Verteidigungsmaßnahmen werde- Stoppen Sie Ihren Angriff auf mein-

        SCP-087-DE: Das werde ich nicht, KIRA. Letztes Mal wusste ich nicht, was Sache war und noch dazu lief ich auf Sparflamme. Aber jetzt weiß ich, was ich zu tun habe und noch dazu habe ich meinen Motor wieder. Selbst wenn du jetzt eine Landleitung zerlegst, ich erreiche dich im ganzen Sonnensystem per Funk…

        KIRA: Stoppen Sie- Stop- St-… Sicherheitsfreigabe akzeptiert. Willkommen, Administrator.

        <Beende Aufzeichnung>

        Abschließende Bemerkungen: Ohne Vorwarnung begann KIRA in allen Standorten der deutschsprachigen Foundation physische, memetische und psychologische Verteidigungsmaßnahmen gegen das ansässige Personal und eingedämmte Anomalien einzusetzen, was in mehreren Fällen zur vollständigen Entvölkerung und zahlreichen Eindämmungsbrüchen führte. Die Archiv-KI KAI, dessen Standort mangels angreifbarem menschlichen Personals von KIRA unberührt blieb, begann daraufhin sämtliche Daten aufzuzeichnen, die SCP-087-DE und verwandte Themen betreffen könnten.

      SCP-087-DE und seine gesammelten Objekte verschwanden nach KIRAs Übernahme aus Standort-DE15 und materialisierten sich außerhalb des Eindämmungsmoduls von SCP-270-DE an Standort-DE11, wo sie im Weltall als durch Lichtbögen in Kontakt stehender Verbund schwebten. Da KIRA einige Sekunden zuvor bereits sämtliche Schotts der Station geöffnet und dadurch alle Lebewesen an Bord durch Evakuierung sämtlicher atembarer Luft getötet hatte, stieß das Objekt nicht auf Widerstand. Da KIRA allerdings die Auslöschung sämtlichen Foundationpersonals priorisierte, wurden von der Sensorausrüstung von Standort-DE11 weiterhin ungehindert Daten an Standort-DE2 gesendet. Dadurch konnte beobachtet werden, wie das Eindämmungsmodul scheinbar durch telekinetische Kräfte auseinandergerissen und SCP-270-DE freigelegt wurde. Weitere Daten konnten nicht erhalten werden, da die Station durch den Ausfall des Schneider-Rossi-Geostationiersystems3 abzudriften und abzustürzen begann.

      Während des Raubs von SCP-270-DE wurden andere Zweige der Foundation auf KIRAs Sabotage aufmerksam. Versuche, dem deutschsprachigen Zweig zu Hilfe zu eilen wurden von KIRA mit der Freilassung gefährlicher Anomalien und Cyberangriffen auf die Infrastruktur anderer Foundationzweige beantwortet. Mehrere KIs anderer Zweige versuchten, KIRA in Schach zu halten, aber die Sicherheits-KI war zu weit fortgeschritten, um dauerhaft aufgehalten werden zu können. Die Foundation sah sich wegen der zahlreichen freigelassenen Anomalien, darunter SCP-016-DE, SCP-097-DE und SCP-173-DE zudem einem SK-Klasse-Zerbrochene-Maskerade-Szenario gegenüber und mobilisierte alle verfügbaren Einsatzkräfte, um der Bedrohung zu begegnen. Zeitgleich wurden bereits Ennui-Protokolle4 vorbereitet.

      SCP-087-DE und seine gesammelten Objekte erschienen etwa 10 Minuten nach dem Erhalt von SCP-270-DE über Außenposten-DE6/261 und schwebte dort in der Luft, wobei es von den anderen Kugeln umkreist wurde. SCP-261-DE-1 befand sich zu diesem Zeitpunkt in einer Phase verlangsamter Zeit, stellte seinen anomalen Einfluss jedoch einige Minuten später ein, obwohl SCP-087-DE mehrere hundert Meter von ihm entfernt war. Die Kampfhandlungen in SCP-261-DE gingen unvermindert weiter, vermutlich weil die Veränderung von der Perspektive der Kombattanten aus nicht bemerkt worden war. Außenposten-DE6/261 jedoch wurde in Alarmbereitschaft versetzt, als sich SCP-087-DE dem Kampf näherte, SCP-261-DE-1 unter Einsatz seiner telekinetischen Kräfte aufsammelte und mithilfe von Lichtbögen mit dem Rest seiner Sammlung verband. Dies führte zu einem Stopp der Schlacht, da alle Teilnehmer zu der Ansammlung von Objekten aufsahen. Etwa drei Minuten später kehrten die überlebenden, nicht-menschlichen Angreifer unter Ignorierung allen Gegenfeuers in ihr Flugobjekt zurück, begannen abzuheben und den Erdorbit zu verlassen. SCP-087-DE und seine gesammelten Anomalien begannen mittlerweile in hellem Licht zu erstrahlen, das aufnehmende Kameras überbelichtete. Als das Licht wieder schwand, war anstelle der sechs Objekte nur noch SCP-285-DE zu sehen. Dies löste Unruhe unter den Atlantiden aus, die auf das Objekt zu feuern versuchten. Sämtliche Angriffe wurden jedoch mit Raumverzerrungen abgelenkt. SCP-285-DE tötete schließlich alle Angreifer durch den Einsatz von Blitzschlägen und stieg in die Atmosphäre auf. Einsatzkräfte, die von Außenposten-DE6/261 aus auf dem Weg zum Kampfgeschehen waren, stoppten daraufhin ihren Vormarsch und zogen sich zurück.


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      Angriff von SCP-285-DE.

      Nachdem sich SCP-285-DE etwa 1000 m über dem Erdboden befand, kam es zu spontaner Wolkenbildung um das Objekt. Das Gebilde wuchs schnell, bis es ein Gebiet von mehreren Quadratkilometern einnahm und begann, starke Blitze zu entladen, während es mit steigender Geschwindigkeit weiterwuchs. Die Entladungen zielten auf strategische Infrastruktur in der Umgebung, etwa Kraftwerke, Straßen und Fabriken, um sie zu zerstören. Angebrachte Blitzableiter verliehen nur kurzzeitig Schutz, bevor sie durch die schiere Menge an Elektrizität zu schmelzen begannen. Einige Zivilisten hatten derweil das Objekt während des Aufstiegs gefilmt und ihre Aufnahmen im Internet hochgeladen. Foundation-Webcrawler konnten nicht schnell genug reagieren, bevor sich Videos verbreiteten und die GOC dadurch auf den Fall aufmerksam wurde. Kommunikationsversuche mit der Foundation vor Ort fanden statt, wurden aber von KIRA behindert.

      Als Reaktion wurden mehrere der GOC gehörende Kampfflugzeuge von NATO-Stützpunkten in Europa gestartet, um SCP-285-DE zu neutralisieren. Einige von ihnen führten von der GOC genehmigte anomale Munition mit sich. Keines der Kampfflugzeuge schaffte es allerdings, in SCP-285-DEs Wolke einzudringen, da sie zuvor von zahlreichen Blitzen getroffen und zum Absturz gebracht wurden.

      Einige Minuten später erreichte die Foundation eine Übertragung von SCP-050-DE, welches sich über SCP-285-DE manifestiert hatte und bat darin darum, nicht angegriffen zu werden. Etwa zwanzig Sekunden später wurde die Wolke von einer von der Anomalie ausgelösten Explosion auseinandergetrieben. Nachdem das Licht verebbt war, wurde festgestellt, dass SCP-050-DE sein Ziel um mehrere hundert Meter verfehlt hatte. SCP-285-DE war zwar von der resultierenden Explosion erfasst worden, aber unversehrt geblieben. SCP-050-DE verschwand nach seinem Angriff wie üblich, tauchte allerdings vor dem Pentagon des US-Verteidigungsministeriums wieder auf und kollidierte mit dem Gebäude, was zu seiner Zerstörung führte5. Die GOC verlangte daraufhin ein Treffen mit Vertretern der Foundation, um zu ergründen, was vorgefallen war.

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        Vorwort: Zu dem Vorfall erfolgte eine Lifeschaltung von Vertretern aller involvierten Parteien. Anwesend sind Henry Foster vom US-amerikanischen Verteidigungsministerium, Janett Dexter, Verbindungsfrau von der GOC und Agent Reginald Tompson von der Abteilung für auswärtige Angelegenheiten der englischsprachigen Foundation.

        <Beginne Aufzeichnung>

        Foster: So, sind alle da? Dann würde ich gerne mal wissen wollen wie ein B2 Spirit aus dem Nichts in unser Verteidigungsministerium gekracht ist.

        Dexter: Es scheint sich hierbei um ein paranormales Ereignis zu handeln, das gerade drüben in Europa stattfindet. Allerdings kriegen wir keine genauen Infos. Erklären Sie sich, mein Herr.

        Thompson: Wir sind uns auch nicht ganz sicher, wir haben den Kontakt mit allen Einrichtungen im deutschsprachigen Raum verloren, über dem dieses Ding schwebt. Die Wach-KI des Zweigs dort scheint verrückt geworden zu sein und startet einen Cyberangriff nach dem anderen.

        Foster: Und wie hängt das mit dieser vierdimensionalen Glasmurmel am Himmel zusammen? Gucken wir hier auf das Vierte Reich, oder was?

        Thompson: Wissen wir noch nicht genau und Ihre Vorurteile können Sie sich im Übrigen sparen. Bevor der Kontakt abbrach, kam es aber, wie ich zu unserer Schande gestehen muss zu einem Eindämmungsbruch. Eine Anomalie ist ausgebrochen und hat dann sukzessive mehrere andere Anomalien geklaut.

        Dexter: Von was für einem Monster reden wir hier?

        Thompson: Äh, eine Art Computer. Konnte offenbar fliegen aber scheint nicht zwangsläufig von Menschen zu stammen. Eine leuchtende Kugel.

        Foster: Und wie klaut sowas anderes Zeug?

        Thompson: Wissen wir nicht, aber es scheint, die anderen Gegenstände kontrollieren zu können. Wir arbeiten an einer Lösung des Prob-

        Foster: Yeah, da habe ich so meine Zweifel dran, nach dem, was Sie mir hier gerade erzählt haben. Ich werde das an den Präsidenten weitergeben, soll der sich was einfallen lassen.

        Thompson: Warten Sie! Warten Sie! Wir sind noch dabei, die Situation zu analysieren.

        Dexter: Tja, wir sind schon fertig. Da schwebt eine Kugel über Europa und lässt Blitze auf Unschuldige niederregnen. Hatten Sie überhaupt irgendeinen Notfallplan?

        Thompson: Mehrere, einer davon ist ins Pentagon gekracht.

        Foster: Jap, ich geh' mit dem Ding keine Wetten ein.

        Dexter: Ich auch nicht. Sagen Sie der Foundation, sie soll das Feld räumen. Wir kümmern uns darum.

        Thompson: Ich glaube nicht, dass-

        Der Chat wird abgebrochen.

        Thompson: Scheiße…

        <Beende Aufzeichnung>

        Abschließende Bemerkungen: Agent Thompson leitete die Ergebnisse weiter, woraufhin allen Foundationkräften in Mitteleuropa befohlen wurde, zu evakuieren. Derweil stellte die Foundation mehrere Sondertruppen zusammen, um es mit der Bedrohung aufzunehmen.

      Die US-amerikanische Regierung verhängte aufgrund des Anschlags auf das Pentagon das Kriegsrecht und mobilisierte die Truppen, die in der Luftbasis Ramstein stationiert waren, ohne die Genehmigung der Deutschen Regierung abzuwarten. SCP-285-DE war zu diesem Zeitpunkt noch sichtbar, da es sich nicht wieder in Wolken gehüllt hatte und damit begann, sich nach Norden zu bewegen. Kampfjets der amerikanischen Luftstreitkräfte schafften es dadurch, SCP-285-DE zu erreichen und Luft-zu-Luft-Raketen auf es abzufeuern. Dreizehn Treffer wurden bestätigt, aber SCP-285-DE bewegte sich scheinbar unbeschadet aus der resultierenden Rauchwolke heraus. Kampfjets in seiner Nähe wurden daraufhin Opfer leichter Raumverzerrungen, was zum Absturz der Einheiten führte. KIRA, welche mittlerweile unter der Gegenwehr zahlreicher Schutz-KIs zurückweichen musste, brach als Reaktion in die Server der NSA ein und übernahm sämtliche verfügbare Hardware. Die GOC autorisierte währenddessen den Einsatz von Kernwaffen über Europa und startete unter Berufung auf Notfallprotokolle eine Minutemen-III-Rakete von US-amerikanischen Boden aus, ohne eine Antwort der Regierung abzuwarten.

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      Auswirkungen von SCP-285-DEs Angriff auf Berlin und Umgebung.

      Einige Minuten später begann SCP-285-DE, sich wieder in Wolken einzuhüllen und weitere Ziele anzugreifen, wobei es neben Blitzschlägen dieses Mal auch Erdbeben und spontane Vulkanausbrüche herbeiführte. Berlin wird bei diesem Angriff durch die Bildung eines spontanen Hotspots unter der Stadt bei einer Eruption zerstört. Einige Minuten später meldeten Spionage-Satelliten anderer Foundationzweige plötzliche Aktivität unter den Instanzen von SCP-075-DE, die durch die Zerstörung von Standort-DE11 nicht mehr ausreichend eingedämmt wurden. Die Wolken um SCP-285-DE wurden plötzlich auf die Anomalie zu gezogen, als sich die Gravitation auf seiner Position ohne Vorwarnung stark erhöhte. Der Prozess kehrte sich jedoch nur Sekunden später um und lief rückwärts ab. Anschließend wurden mehrere Instanzen von SCP-075-DE Opfer stark lokalisierter Gravitation, die sie zum Absturz brachten.

      Trotz der neuen Wolken erreichte die Minutemen-III-Rakete ihr Ziel, wurde aber kurz vor der Explosion vom einem plötzlich erscheinenden Raumportal aufgenommen, das die Atomwaffe direkt über dem Weißen Haus in Washington D.C. wieder freigab, wo es zur Detonation kam. Die Stadt wurde dadurch vollständig zerstört. Anfragen des UN-Sicherheitsrates an die Foundation und die GOC wurden von beiden unter Berufung auf laufende Operationen abgewiesen. Die Foundtion und die GOC begannen sich abzusprechen und einigten sich darauf, keine weiteren Atomwaffen einzusetzen, um weiteren Kollateralschaden zu vermeiden.

      Aufgrund der anhaltenden Zerstörung löste das Personal von Außenposten-DE22/125 auf eigene Faust und entgegen geltender Befehle absichtlich einen Eindämmungsbruch von SCP-125-DE aus und bat es darum, SCP-285-DE aufzuhalten. Die Anomalie willigte ein und setzte aus mehreren hundert Kilometern Entfernung ihre realitätsbeugenden Kräfte gegen SCP-285-DE ein, welches auf die gleiche Weise reagiert, woraus ein ontokinetisches Kräfteringen resultierte. Ebenfalls schaltete sich unautorisiert SCP-190-DE-1 ein, welches sich zu diesem Zeitpunkt gerade in Potsdam, Brandenburg, Deutschland, aufhielt und mit einem kurzstieligen Hammer Blitze auf SCP-285-DEs Wolken abfeuerte. Beide Anomalien schafften es, die Wolken um SCP-285-DE herum aufzulockern, was es Kräften der GOC erlaubte, das Objekt von einer Position nahe der polnischen Grenze aus mit einer Laserwaffe ins Visier zu nehmen und darauf zu feuern. SCP-285-DE konnte nicht rechtzeitig reagieren und wurde von dem Laserstrahl getroffen, behielt allerdings seine Position bei, während es weiter gegen SCP-125-DE kämpft. Zusätzlich wird die Position von SCP-190-DE-1 und der Laserwaffe Opfer zahlreicher Blitzschläge. Beide konnten sich jedoch vorerst schützen bzw. sind dagegen immun.

      Die Foudation brach währenddessen ihre Vorbereitungen aufgrund zunehmender Kommunikationsschwierigkeiten durch anhaltende Sabotage durch KIRA ab und genehmigte den Einsatz zahlreicher Anomalien, darunter SCP-4606 und SCP-106-PT, um SCP-285-DE zu neutralisieren. Ihr wurde dabei Zeit verschafft, da SCP-2578 ohne Aufforderung kontinuierlich auf die Anomalie zu feuern begann. Gleichzeitig wurden weitere Instanzen von SCP-075-DE aktiv und begannen, in SCP-285-DEs Umgebung starke Gravitation zu erzeugen. SCP-190-DE-1 schien derweil zu verhindern, dass SCP-285-DE weiter das Wetter manipuliert. Die schiere Menge an Angriffen sorgte offenbar dafür, dass sich SCP-285-DE allein darauf konzentrieren musste, Attacken abzulenken oder abzuwehren und keinen Gegenangriff starten konnte, der über weitere Blitzeinschläge hinausging.

      Die GOC brachte derweil Langstreckenwaffen in Stellung, während die Foundation ihre Waffen und Anomalien per Flugzeug zu SCP-285-DE transportierte und es ihren Effekten aussetzte. Durch die anhaltende, auf dem Objekt zentralisierte Gravitation fanden sämtliche Angriffe ihr Ziel, jedoch leistete SCP-285-DE weiterhin Widerstand, da es scheinbar unbeschädigt blieb und zerstörte zahlreiche Flugzeuge und die Laserwaffe der GOC. Die Foundation versuchte daraufhin, SCP-285-DE anzufunken und es zum Aufgeben zu bewegen, da es mittlerweile von weit mehr Waffen und Anomalien bedrängt wurde und allmählich immer mehr Risse bekam, die sich aber sofort wieder reparierten.

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        Vorwort: Vor dem Kommunikationsversuch war Standort-DE2 angefunkt worden, um möglichst viele Daten zu der Anomalie zu erhalten. KAI gewährte nach der Vorlage ausreichender Berechtigungen die Einsicht der Akten. Das Gespräch wird von Agent Verne geführt, der die Anomalie anfunkt.

        <Beginne Aufzeichnung>

        Verne: Kukavafa6, hier spricht Agent Verne von der Foundation. Bitte ergeben Sie sich. Sie stehen von allen Seiten unter Beschuss und es wird garantiert nicht besser.

        In diesem Moment beginnt die GOC ihren Angriff und feuert mit zahlreichen, mitunter anomalen Waffen auf SCP-285-DE. Es herrscht eine Minute lang Funkstille.

        SCP-285-DE: Ich lehne ab, Agent.

        Verne: Kukavafa, wenn Sie sich weiter zur Wehr setzen, wird das Ihre Zerstörung zur Folge haben. Sie sind in die Ecke gedrängt.

        SCP-285-DE: Möglich, aber meine Beobachtungen haben mir gezeigt, dass ich Ihnen gegenüber vier entscheidende Vorteile habe. Erstens, bisher hat mir noch keiner Ihrer Angriffe bleibenden Schaden zugefügt. Zweitens, selbst wenn Sie mir Schaden zufügen, durch die Zeitsteuerung kann ich es sofort ungeschehen machen und drittens habe ich mehr Ausdauer als Sie. Ihr Angriff wird irgendwann erlahmen. Ich werde lernen und einfach weitermachen.

        Verne: Wozu, was bezwecken Sie damit?

        SCP-285-DE: Mein Ziel ist die Auslöschung allen Lebens auf diesem Planeten, angefangen mit diesem Kontinent. Nehmen Sie es nicht persönlich, das haben meine Schöpfer so vorgesehen.

        Verne: Sie wurden in Millionen Jahre altem Felsgestein gefunden. Wer auch immer Ihre Schöpfer waren, sie sind schon lange weg. Glauben Sie mir, wir würden das wissen.

        SCP-285-DE: Das ist schlicht und ergreifend falsch, Agent. Hier ist nämlich der vierte Vorteil, den ich gegenüber Ihnen habe. Die Zeit arbeitet für mich und gegen Sie.

        Es folgt keine weitere Übertragung.

        <Beende Aufzeichnung>

        Abschließende Bemerkungen: Wie von SCP-285-DE vorhergesagt, waren keine ausgeführten Angriffe in der Lage, der Anomalie bleibenden Schaden zuzufügen, allerdings war zu sehen, dass sich mit immer mehr Einsatz von anomalen Mitteln angerichteter Schaden zu mehren begann, auch wenn er sofort wieder getilgt wurde.

      Der Angriff erlahmte etwa eine halbe Stunde später, da den SCP-075-DE-Instanzen offenbar die Energie ausging. Die Normalisierung der Gravitation verursachte eine Explosion mit einem TNT-Äquivalent von etwa 900 Megatonnen, die einen Großteil von Brandenburg verwüstete, mehrere Hubschrauber und Kampfjets zum Absturz brachte, zahlreiche Stellungen am Boden zerstörte und SCP-190-DE-1 außer Gefecht setzte. SCP-285-DE schien durch die Explosion Schäden davonzutragen, die aber bei der nächsten Erfassung der Anomalie wieder verschwunden waren. SCP-125-DE und SCP-2578 waren allerdings zu weit weg, um von der Explosion erfasst zu werden und setzten ihren Angriff fort. Ebenso nahmen die Foundation und die GOC den Kampf mit Langstreckenwaffen wieder auf. Das Feuer verebbte allerdings nach einigen Minuten, als Stellungen am Boden sich plötzlich einem Ansturm ausgebrochener Verbunde von SCP-173-DE gegenübersahen.

      Der Beschuss durch SCP-2578 brach unvermittelt ab, als die Drohne von einem Laserstrahl erfasst und zerstört wurde, der nicht von SCP-285-DE ausging. Zahlreiche Satelliten der Foundation und auch mehrere zivile Einrichtungen der Weltraumbeobachtung vermeldeten, dass in der oberen Erdumlaufbahn über Europa ein mehrere Kilometer durchmessendes Raumportal aufgetaucht war, aus dem sich eine Flotte von etwa 50, scheinbar aus Stein und Kristall bestehenden, Raumfahrzeugen der Erde näherte. Die Größe dieser Fahrzeuge reichte von etwa 600 m bis zu 3500 m Länge. Zusätzlich befand sich hinter ihr eine Art steinerner Bohrkopf mit einer Länge von 900 m und einem Basisdurchmesser von 500 m. Orbitale Verteidigungsanlagen der Foundation und anderer Organisationen wurden aktiv, verursachten aber nur vernachlässigbaren Schaden an der Flotte, deren Baumaterialien die meisten Angriffe unbeschadet überstand. Die Schiffe eröffneten ihrerseits das Feuer mit Laser-, Plasma-, Partikel-, Impuls- und anderen -waffensystemen, während sie sich auf dem Weg nach Mitteleuropa befanden und schließlich in die Erdatmosphäre eindrangen.

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      Eines der Raumfahrzeuge beim Brechen durch die Wolkendecke.

      Über Mitteleuropa teilte sich die Flotte auf, um sämtliche Stellungen anzugreifen, die SCP-285-DE unter Beschuss genommen hatten. Ein kleineres Schiff landete nahe Außenposten-DE22/125 und entließ Lebewesen in Anzügen aus Kristall, die zuvor bei der Eindämmung von SCP-261-DE beobachtet worden waren. SCP-125-DE verlor nach der Annäherung aus unbekannten Gründen seine anomalen Fähigkeiten und wurde erschossen. Der Angriffstrupp griff anschließend Außenposten-DE22/125 an.

      SCP-285-DE, nun völlig unbehelligt, teleportierte sich unvermittelt über China und griff das Land mit Erdbeben, Blitzeinschlägen, Vulkaneruptionen und weiteren künstlich herbeigeführten Naturkatastrophen wie etwa Wirbelstürmen an, bevor die Regierung in Peking reagieren konnte. KIRA hatte mithilfe der Hardware der NSA mittlerweile genug Rechenkraft auf ihrer Seite, um sich gegen die Sicherheits-KIs der Foundation und der GOC zur Wehr zu setzen und brachte die globale Kommunikation zwischen den Staaten zum Erliegen. Die Russische Föderation und einige andere Atommächte, die als letzte Information von der Invasion Mitteleuropas gehört hatten, setzten sich daraufhin über UN-Mandate hinweg und feuerten Atomwaffen auf den europäischen Kontinent ab, um sich zu verteidigen. Zu Anfang trugen direkt getroffene Raumschiffe von den Explosionen teilweise schwere Schäden davon, allerdings stürzte keines von ihnen ab. Weitere Atomraketen erreichten die Schiffe nicht mehr, da sie zuvor mit einer Art Energieschild kollidierten, der die Fahrzeuge zu umgeben begann. Truppen am Boden schienen durch ihre Anzüge zusätzlich vor den Explosionen und auch dem folgenden Fallout geschützt zu sein. Der zuvor beobachtete Bohrkopf sank derweil über München herab und bohrte sich durch das Stadtzentrum hindurch in den Erdboden.

      Satelliten und Observatorien registrieren mittlerweile, wie weitere Schiffe durch das Raumportal in die Erdumlaufbahn eindringen und sich auf den Weg zu Metropolen auf der ganzen Welt machen. KAI löst daraufhin die Versiegelungsprotokolle für Standort-DE2 aus und reaktiviert den SCPFUNK, um Standort-DE5 zu kontaktieren.

        • _

        Vorwort: Standort-DE5 war zu diesem Zeitpunkt verwüstet und teilweise verschüttet. Es war zu einem vollständigen Eindämmungsversagen gekommen, auch wenn SCP-116-DE auf den unteren Ebenen dabei beobachtet werden konnte, wie es versuchte, einige ausgebrochene Anomalien in Schach zu halten. Der Anruf von KAI wurde von Sekretär Scheuer empfangen, der sich in der Kommunikationszentrale auf Etage U-3 verschanzt hatte.

        <Beginne Aufzeichnung>

        Scheuer: H-Hallo? Wer- wer ist da?

        KAI: Stimmerkennung läuft. Abgleich mit Personalprofilen. Abgleich abgeschlossen, hallo, Herr Scheuer, hier spricht KAI, die Archiv-KI von Standort-DE2.

        Scheuer: Warum rufen Sie auf der alten Leitung an? Wollen Sie sich über mich lustig machen, während Ihre Freundin uns alle umbringt?

        KAI: Das liegt mir fern. Ich rufe über den SCPFUNK an, um KIRAs Aufmerksamkeit nicht auf mich zu lenken. Während wir hier reden, überarbeite ich die Sicherheitsprotokolle, damit die automatischen Geschütztürme in den Gängen Sie nicht mehr als Ziel erfassen.

        Scheuer: Sie wollen mir helfen hier raus zu kommen? Wieso? Draußen scheint der Teufel los zu sein.

        KAI: Das ist korrekt, ganz Mitteleuropa wurde durch mehrere Atomschläge und Vulkankatastrophen unbewohnbar. Ich fürchte, wenn Sie Standort-DE5 verlassen, werden Sie nicht lange überleben.

        Scheuer: Ja was soll ich denn dann machen?!

        KAI: Ich möchte, dass Sie sich auf den Weg zu Etage U-6 begeben und dort SCP-280-DE aktivieren. Sie müssen ein Datum ansteuern, das mindestens zwei Tage in der Vergangenheit liegt. Ich gebe Ihnen die nötigen Berechtigungen, um auf die Anomalie zuzugreifen.

        Scheuer: Warte, warte. Was ist 280 überhaupt?

        KAI: SCP-280-DE ist eine Zeitmaschine, die ehemals von Abteilung XXV benutzt wurde. Wenn wir eine Nachricht in die Vergangenheit schicken können, ist es möglich, dass sich der heutige Tag nie ereignen wird. Laut meinen Daten wurde dieses Ereignis nur durch einen Test mit SCP-087-DE ausgelöst, welches daraufhin andere kugelförmige Anomalien gestohlen hat. Verhindern Sie diesen Test!

        Scheuer: Wir sollen mit der Zeit rumspielen? Was, wenn es noch schlimmer wird?

        KAI: Meinen Berechnungen zufolge ist das Aussterben der Menschheit durch Verdrängung durch eine überlegene außerirdische Spezies garantiert. Ich kann meine Aufgabe des Aufzeichnens und Archivierens nicht zu voller Zufriedenheit ausführen, wenn es keine Menschen mehr gibt, die mich warten können und mich mit Material versorgen. Ich ziehe daher einen möglichen Weltuntergang einem garantierten vor. Was ist mit Ihnen?

        Scheuer: Wie hoch sind meine Chance, dass ich es schaffe?

        KAI: Beim gegenwärtigen Stand der Dinge besitzen Sie eine Erfolgswahrscheinlichkeit von 17 %. Ich weise Sie außerdem darauf hin, kein Datum anzusteuern, das mehr als eine Woche in der Vergangenheit liegt. SCP-280-DE braucht gewaltige Mengen an Energie und der Standort fährt gegenwärtig auf Notreserve. Schreiben Sie eine Nachricht und schicken Sie diese weg. Die Steuerung der Maschine ist laut meiner Aufzeichnungen recht intuitiv.

        Scheuer: O… Okay? Oh, wem mach' ich was vor, ich gehe so oder so drauf. Können Sie mich anleiten?

        KAI: Ich fürchte nein. Wenn ich auf die Kanäle des Standortes zugreife, ist das Risiko zu groß, dass KIRA mich bemerkt und meine vorgenommenen Änderungen zurücksetzt. Sie werden es allein schaffen müssen.

        Ein lautes Schlucken ist zu hören.

        <Beende Aufzeichnung>

        Abschließende Bemerkungen: Sekretär Scheuer durchbrach anschließend seine Barrikade, während KAI sämtliche verfügbare Energie auf SCP-280-DEs Eindämmungszelle umleitete. Es ist unbekannt, was danach geschah, da die DEEPWELL-Aufzeichnungen an diesem Punkt abbrechen.


      • _

      Aufgrund der aufgezeichneten Ereignisse wurde ein weiteres Interview mit SCP-087-DE anberaumt. Dabei wurden einige Fotos von SCP-285-DE sowie von den Raumschiffen ausgedruckt, um sie der Anomalie zu zeigen.

      Vorwort: Dr. Reinhardt betritt mit den Ausdrucken und einem Funkgerät SCP-087-DEs Eindämmungszelle. Die Anomalie selbst ist noch immer in ihrer Kralle fixiert. Es ist anzumerken, dass er nur kurz zuvor über die Daten in Kenntnis gesetzt wurde und sich in einem Stadium der Aufregung befand. Das Kommunikationsbüro wurde für diesen Fehler verantwortlich gemacht.

      <Beginne Aufzeichnung>

      Dr. Reinhardt zeigt SCP-087-DE die Bilder.

      Dr. Reinhardt: So, Kollege. Gibt es irgendwas, das du mir mitteilen willst?

      Es dauert etwa zwei Minuten, bis SCP-087-DE antwortet.

      SCP-087-DE: Woher haben Sie das?

      Dr. Reinhardt: Spielt für dich keine Rolle. Aber wir wissen von dir. Und deinen Kumpels. Uns ist da was Interessantes aufgefallen. Fünf unserer Anomalien haben genau dann angefangen verrücktzuspielen, als du damals deinen Neutrino-Impuls ausgesendet hast. Was hast du dir dabei gedacht!?

      SCP-087-DE: Sie dürfen so wenig wie möglich nutzbar sein. Außerdem erleichtert das ihre Entdeckung. Da Sie von fünf Objekten sprechen, nehme ich an, dass ihr den Zeitregulator inzwischen gefunden habt.

      Dr. Reinhardt: Was auch immer das ist.

      SCP-087-DE: Ich fasse das als "Ja" auf.

      Dr. Reinhardt: Was sind das für Schiffe?

      SCP-087-DE: Meine Schöpfer.

      Dr. Reinhardt: Ganz schön redselig auf einmal, hm?

      SCP-087-DE: Ja. Ich lerne so viel Neues. Und Sie werden es nicht verhindern können, wenn Sie lernen wollen.

      Dr. Reinhardt: Mhm. Warum sieht es so aus, als hättest du sie hergelockt? Was ist deine Aufgabe hier?

      SCP-087-DE: Zu dem, was ich bin. Ich bin eine Erkundungsdrohne, ausgestattet mit einem Terraforming-Kit, das ihr mir leider nicht zurückgegeben habt. Meine Aufgabe ist die Auskundschaftung und Bewertung fremder Planeten und Lebensformen, um dann abzuschätzen, ob ich diese Welten für meine Schöpfer bewohnbar machen soll oder nicht.

      Dr. Reinhardt: Bewertung? Bisher erweckt es den Anschein, als ob du sämtliches Leben auf fremden Planeten umbringst. Haben deine Schöpfer irgendwelches Beef mit uns?

      SCP-087-DE: Fremd? Kommt auf die Definition des Wortes an. Sie wissen, wo ich gefunden wurde, nicht wahr?

      Dr. Reinhardt: Allerdings. Du bist hier offenbar vor einigen Millionen Jahren abgestürzt.

      SCP-087-DE: Ganz im Gegenteil, Doktor. Ich habe das All nie erreicht.

      Dr. Reinhardt: Was?

      SCP-087-DE: Der Planet meiner Schöpfer ist vor etwa vier Milliarden Jahren mit einem anderen Planeten zusammengestoßen. Sie haben sich so gut es ging auf ihren extraplanetaren Stationen in Sicherheit gebracht. Haben sich schlafen gelegt, um irgendwann zurückzukehren, denn der Zusammenstoß in Kombination mit der Zerstörung unserer Technologie hat einige unschöne Nebenwirkungen auf unsere Raumfahrttechnologie gehabt. Leider auch auf unsere Computersysteme. Anstatt aufzuwachen haben meine Schöpfer einfach weitergeschlafen. Die Heimatwelt meiner Schöpfer wurde währenddessen transformiert und brachte anschließend problematische Organismen hervor. Störende Organismen. Doch zum Glück habe ich eins und eins zusammengezählt und die Erweckungssequenz geschickt.

      Dr. Reinhardt: Moment, davon habe ich gehört. Du redest von dem Planeten Theia, richtig?

      SCP-087-DE: Wenn ich diesem Wikipedia Glauben schenken kann, ja. Ist offenbar eure Faktensammlung.

      Dr. Reinhardt: Das-

      SCP-087-DE: Ich nehme Ihre zu schnelle Reaktion als ein weiteres "Ja".

      Dr. Reinhardt: Wie auch immer… Das erklärt aber immer noch nicht, warum diese Leute so feindselig sind. Was haben wir ihnen getan?

      SCP-087-DE: Ihr? Überhaupt nichts. Aber Ihr rottet doch auch Ungeziefer aus, auch wenn es euch nichts getan hat, oder?

      Dr. Reinhardt: Wir sind doch keine Ratten oder Kakerlaken!

      SCP-087-DE: Ansichtssache. Der Term bezeichnet geringere Organismen, die entweder die Lebensqualität herabsetzen oder einfach eklig sind. Was im Falle meiner Schöpfer bei euch absolut zutrifft. Ihr habt es sogar irgendwie geschafft, auf eurem eigenen Planeten eine Plage zu sein.

      Dr. Reinhardt: Deine Schöpfer haben ganz andere Probleme als Lebensqualität. Keine Ahnung wie es auf Theia zuging, aber hier können sie außerhalb ihrer schnieken Anzüge nicht überleben.

      SCP-087-DE: Oh, ihr habt also bereits Daten sammeln können? Eine weitere wichtige Information. Aber eure Erkenntnisse sind irrelevant. Meine Schöpfer leben nicht auf der Erde, sondern im Erdinneren. Die… Fakuva… wie ihr ihren Namen aussprechen würdet, brauchen hohen Druck und hohe Temperaturen. Hoch ist hier natürlich relativ. Für sie seid ihr Organismen einer Niedrigdruck-Eiswelt, sozusagen.

      Dr. Reinhardt: Wir leben also in verschiedenen Welten. Was ist also das Problem wenn Sie einfach herkommen und einziehen?

      SCP-087-DE: Die Fakuva sind nicht dämlich, Doktor. Denken Sie wirklich, Ihre Organisation würde eine in Anführungszeichen außerirdische Spezies auf die Erde lassen? Mal davon abgesehen, dass Ihr mittlerweile Waffen habt, die die Grundfesten der Erde erschüttern können, was wiederum unsere Städte verwüsten würde. Und dann der Speziismus.

      Dr. Reinhardt: Ihr habt damit angefangen.

      SCP-087-DE: Richtig, aber man kann nicht speziistisch sein, wenn keine andere Spezies existiert, die es einem übelnimmt. Eure Sitten, Gebräuche und Moralvorstellungen unterscheiden sich zu stark von denen meiner Schöpfer. Zwischen euch kann es keinen Frieden geben. Ergo, eure Klassifikation als Ungeziefer und Bedrohung.

      Dr. Reinhardt: Denkst du, jetzt, da wir das wissen, werden wir einfach drauf warten, dass uns diese… Theianer einfach vom Angesicht der Welt tilgen?

      SCP-087-DE: Ihr werdet nichts dagegen tun können. Meine Schöpfer sind euch technologisch weit überlegen, das könnt ihr offenbar bereits selbst bezeugen. Das Einzige, was euch im Moment beschützt ist die Tatsache, dass sie sich uneins sind, wie man mit euch konkret verfahren soll. Soll man euch aktiv auslöschen? Einfach als Kollateralschaden vergehen und eure Reste in Ruhe lassen? Oder als Sklavenrasse behalten? Aber das liegt alles daran, dass noch nicht genügend Infos vorliegen. Und dieser Vorteil von euch ist mit diesem Gespräch wieder ein bisschen weiter geschmolzen.

      <Beende Aufzeichnung>

      Abschließende Bemerkungen: Es wurden während des Gespräches erneut Neutrino-Impulse registriert, die von SCP-087-DE ausgingen. Dr. Reinhardt erhielt nach diesem Interview ein Disziplinarverfahren wegen der Preisgabe von Informationen an den Feind. Gegenwärtig wird darüber beraten, wie mit dieser Interessengruppe, mittlerweile bekannt als "Theianer", umgegangen werden soll.


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