SCP-270-DE

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Objekt-Nr.: SCP-270-DE

Klassifizierung: Thaumiel Keter

Sicherheitsmaßnahmen: SCP-270-DE muss zu jeder Zeit im Schneider-Rossi-Geostationiersystem eingespannt sein. Das Schneider-Rossi-Geostationiersystem muss wöchentlich von Ingenieuren von Standort-DE11 überprüft und im laufenden Betrieb gewartet werden. Die Sicherheits-KI KIRA ist damit betraut, SCP-270-DEs Schwerkraftschwankungen zu korrigieren und das gesamte System im Minutentakt auf Unregelmäßigkeiten zu überprüfen.

Sollte das Schneider-Rossi-Geostationiersystem für mehr als 10 Minuten ausfallen, ist ein katastrophaler Eindämmungsbruch auszurufen und Standort-DE11 zu evakuieren. Die Raumstation selbst wird dann durch KIRA gesteuert sämtlichen verbleibenden Treibstoff benutzen, um sich aus der Erdumlaufbahn in den offenen Weltraum zu manövrieren. Auf keinen Fall darf SCP-270-DE auf die Erde oder den Mond gelangen.

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SCP-270-DE während des Transports auf einem Lederkissen.

Beschreibung: SCP-270-DE ist eine 75 cm durchmessende Kugel aus einem unbekannten Material. Sein Gewicht beträgt unter Normalbedingungen ca. 15 kg. Es leuchtet von innen heraus und besitzt ein sich kontinuierlich veränderndes, violett- bis rosafarbenes Rauchmuster.

SCP-270-DE besitzt die Fähigkeit, seine eigene Gravitation, die seiner Umgebung und die aller Objekte, die es berührt, zu manipulieren. Bei seiner Entdeckung setzte es im Normalfall die Schwerkraft in seiner Umgebung herab, jedoch durch das Anlegen einer elektrischen Spannung oder Elektronenstrahlen an verschiedenen Punkten seiner Oberfläche konnte SCP-270-DE dazu gebracht werden, sie Gravitation weiter abzusenken, aufzuheben oder zu verstärken. Seit Vorfall 270-DE-1 allerdings manipuliert SCP-270-DE seine Gravitation und die aller Objekte die es berührt zufällig, jedoch können diese Manipulationen weiterhin mit Spannungszufuhr oder Elektronenstrahlen neutralisiert und weiterhin nutzbar gemacht werden. Um dies zu bewerkstelligen, ist jedoch ein Maß an Reaktionsgeschwindigkeit und Präzision erforderlich, die den Einsatz einer Steuer-KI erzwingt. Unkontrolliert erzeugt SCP-270-DE Fallbeschleunigungen zwischen 0 und 100 m/s2.

Entdeckung: SCP-270-DE wurde am 20.11.1963 auf der damals neu entstandenen Insel Surtsey, Island von der Mutter-Foundation entdeckt. Da SCP-270-DEs Effekte nach unten und oben in unbegrenzte Richtung wirken, gerieten darüber sowohl sowjetische als auch amerikanischen Satelliten leicht von ihrem Kurs ab, was Korrekturen erforderlich machte. Ebenfalls berichteten isländische Seefahrer, die die Umgebung der Insel passierten, dass die Gravitation nahe Surtsey herabgesetzt sei. Die Foundation erklärte derartige Berichte als Halluzinationen, ausgelöst durch giftige vulkanische Gase und vertuschte die Kurskorrekturen, die die NASA an ihren Satelliten vornehmen musste. Es ist unbekannt, was mit den Informationen in der Sowjetunion passierte, allerdings wird angenommen, dass sie ebenfalls vertuscht wurden, um das Ansehen des sowjetischen Raumfahrtprogramms nicht zu beschädigen. Im Moment wird angenommen, dass SCP-270-DEs Einfluss zuvor nicht aufgefallen war, da es sich unter dem Meeresboden in ständiger Bewegung durch Magmaströme befand.

SCP-270-DEs genaue Position wurde dank seines kreisförmigen Einflussbereichs trianguliert und Ausgrabungen begannen nahe dem Zentrum der Insel. Sie dauerte mehrere Tage, da die Grabungen aufgrund der noch immer andauernden Eruptionen immer wieder unterbrochen werden mussten. SCP-270-DE, damals als Anomales Objekt-5683 klassifiziert, wurde schließlich zutage gefördert und wurde zur Eindämmung auf die SCPS Keystone verfrachtet, die mit dem Objekt von da an in den internationalen Gewässern des Atlantiks verweilte.

Da die Anomalie mit der steigenden Anzahl von Satelliten von anderen Parteien immer leichter geortet werden konnte, wurde das Anomale Objekt-5683 1996 mithilfe von SCP-120 auf den Mond befördert und dort in 7 km Entfernung von Außenposten Thoth-1, der später zu Mondareal-32 werden sollte, mit einem angeklebten Peilsender im Boden vergraben, da man auf dem Mond keine anderen Kräfte als die der Foundation erwartete. Die Eindämmung wurde später als ausreichend betrachtet und so belassen, da das Anomale Objekt-5683 einen zu großen Einfluss auf die Systeme und die eingedämmten Anomalien von Außenposten Thoth-1 und später Mondareal-32 ausübte. Experimente mit der Anomalie wurden über die nächsten Jahre hinweg aus Sicherheitsgründen mit ferngesteuerten Drohnen auf der freien Mondoberfläche durchgeführt.

Während des Baus von Standort-DE11 im Jahre 2007 kam es zu logistischen Problemen, da vorgesehen war, die Raumstation über Mitteleuropa geostationär zu halten. Die Foundation-Forscher Prof. Schneider und Dr. Rossi versuchten das Problem mithilfe eines Gravitationsankers zu umgehen und stießen bei der Suche nach geeigneten Anomalien für deren Betrieb auf das Anomale Objekt-5683. Nach entsprechenden Anträgen an den O5-Rat wurde der Einsatz von Objekt-5683 genehmigt, welches aufgrund seiner Wichtigkeit in die Obhut der deutschsprachigen Foundation übergeben und mit seiner jetzigen Designation versehen wurde. Die Bedingung war jedoch, dass SCP-270-DE nicht auf die Erde gebracht werden durfte, da es mittlerweile durch die weiterentwickelte Überwachungstechnologie von Staaten und wissenschaftlichen Organisation sehr einfach entdeckt werden konnte.

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Das Kernstück des Schneider-Rossi-Geostationiersystems.

Durch Analyse der Gravitationstechnologie, die von Raptor Tec. Industries für verschiedene Produkte eingesetzt wird, gelang es Prof. Schneider und Dr. Rossi, ein Material zu entwickeln, das zu einem Gerüst geformt und die Richtung der Gravitation gezielt lenken konnte. In Kombination mit SCP-270-DE entstand daraus das Schneider-Rossi-Geostationiersystem, das bestimmte Fliehkräfte der Erdumkreisung gezielt über durch Elektronenstrahlbeschuss von SCP-270-DE generierte Gravitation neutralisiert. SCP-270-DE wird dabei in einem Vakuum gehalten.

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Das Schneider-Rossi-Geostationiersystem-Modul während der Fertigstellung.

Die einzelnen Module von Standort-DE11 wurden mit dem Gerüst ausgestattet und konnten 2008 planmäßig in der Erdumlaufbahn zusammengebaut werden. Das Geostationiersystem wurde langsam hochgefahren, als sich der Standort auf seiner Umlaufbahn Mitteleuropa annäherte, um es zu testen und um die Station abzubremsen, bevor es über Österreich zu voller Leistung auflief und Standort-DE11 von da an in einem geostationären Orbit hielt.

Vorfall 270-DE-1: Am ██.██.2010 kam es zu einer plötzlichen Änderung von SCP-270-DEs Verhalten. Entgegen des Inputs durch den Elektronenstrahler begann SCP-270-DE stattdessen, seine Gravitation und die aller Objekte, die es berührt, in kurzer und beständig wechselnder Frequenz zufällig zu manipulieren und brachte damit das Schneider-Rossi-Geostationiersystem durcheinander. Es war nie dafür benutzt wurden, um künstliche Schwerkraft an Bord zu erzeugen, dadurch blieb die Crew relativ unbeschadet, außer in Fällen, wo sie die Schwerkraft des Systems nach innen richtete, was einige Prellungen, Knochenbrüche und einen Todesfall nach sich zog. Die Station blieb trotz der Belastung wegen ihrer Leichtbauweise weitgehend unbeschadet, jedoch ging ein Eindämmungsmodul verloren. Standort-DE11 verlor durch die ausbleibende Koordination seinen geostationären Orbit und begann langsam abzustürzen. Die Techniker von Standort-DE11 setzten daraufhin die Schubdüsen des Standorts ein, um wieder einen stabilen Orbit zu erreichen, allerdings war der Treibstoffvorrat begrenzt. Der Leiter des SCP-270-DE-Projektteams vor Ort, Forscher Mathias Sandmann, sendete nach einigen erfolglosen Versuchen, die Kontrolle über SCP-270-DE wiederzugewinnen, einen Notruf an Standort-DE1 und erbat eine Notfallautorisierung für KIRA, damit sie auf das Schneider-Rossi-Geostationiersystem zugreifen sollte, während er selbst die KI mit den zum Steuern des Geräts nötigen Daten versorgte. KIRA erhielt durch die folgende Zustimmung von O4-1 Zugriff und verbrachte die nächsten Minuten damit, das Verhalten von SCP-270-DE zu analysieren, bevor es ihr gelang, das System wieder zu stabilisieren.

Nachdem Standort-DE11 wieder in seine zugewiesene Umlaufbahn zurückgekehrt war, wurde Prof. Schneider einberufen, um zu klären, wie es zu dieser Fehlfunktion kam. Die Untersuchung ergab allerdings, dass das System einwandfrei funktionierte, was auch von KIRA bestätigt wurde. SCP-270-DE selbst war der Auslöser des Problems gewesen und hat seine zufällige Schwerkraftmanipulation bis heute nicht eingestellt, was KIRAs fortwährende Bedienung notwendig macht, um Standort-DE11 in seinem Orbit zu halten. Da das Kernstück des Schneider-Rossi-Geostationiersystems allerdings nicht für eine solche Belastung ausgelegt war, ist zu erwarten, dass es etwa 2025 wegen Materialermüdung ausfallen wird. Gefahrlose Verfahren zum Austausch der Systemkomponenten werden im Moment noch erarbeitet.

Nach dem Vorfall wurde die Frage in den Raum geworfen, was genau SCP-270-DE in seinem jetzigen Zustand als "ein Objekt" ansieht. Aus Sicherheitsgründen darf die Anomalie unter keinen Umständen auf der Erde oder dem Mond landen, um zu vermeiden, dass die Schwerkraft des gesamten Himmelskörpers von seinem Effekt erfasst wird.

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Das unbekannte Objekt unter Standort-DE11.

Vorfall 270-DE-2: Am ██.██.2011 registrierte KIRA einen kurzzeitigen Abfall der Intensität von SCP-270-DEs Gravitationsbeeinflussungen, die weit über die statistische Abweichung hinaus gingen. Agent Stübel bemerkte etwa zur gleichen Zeit ein etwa 1000 m großes, längliches Objekt, das in etwa 10 km Entfernung zu Standort-DE11 aus dem Weltraum zur Erde hinunterflog. Selbst nachdem Agent Stübel das Objekt gemeldet hatte, waren elektronische System auf der Erde oder von Standort-DE11 nicht in der Lage, es zu erfassen. Es begann einige Kilometer über der Mesosphäre zu verharren, wo es von der Erde aus wegen starker Bewölkung nicht gesehen werden konnte, bevor es etwa zwei Stunden später wieder aufstieg und die Erdumlaufbahn verließ, woraufhin SCP-270-DE wieder seine normale Aktivität aufnahm. Augenzeugenberichten zufolge wirkte das Objekt, als sei es aus schwarzem Stein und buntem Kristall gebaut. Die Signifikanz dieses Phänomens wird noch untersucht.

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