Objekt-Nr.: SCP-250-DE
Klassifizierung: Thaumiel
Sicherheitsmaßnahmen: SCP-250-DE wird gegenwärtig in Außenposten-DE4/250 verwahrt und muss zu jeder Zeit in seinem Eisler-Johann-Raumisolator-System eingespannt sein. Dieses System ist zu jeder Zeit mit Energie zu versorgen und besitzt zu diesem Zweck zwei Backup-Generatoren, die im Falle eines Stromausfalls aktiviert werden. Sollte die Energieversorgung komplett ausfallen oder SCP-250-DE entwendet werden, ist der Normalzustand innerhalb von sechs Monaten wiederherzustellen. Andernfalls ist Standort-DE9 mit sämtlichem darin befindlichen Personal und Anomalien als verloren zu betrachten und seine Zugänge dürfen nicht wieder geöffnet werden.
Der Eisler-Johann-Raumisolator darf nur von Personen mit der Freigabe 4/250-DE bedient und justiert werden. Wartungen und Reparaturen müssen, wenn möglich, während des laufenden Betriebes erfolgen. Falls das nicht möglich ist, kann der Apparat mit vorheriger Anmeldung sowie Evakuierung des Standortes-DE9 für bis zu zwei Tage deaktiviert werden.
Aufgrund seiner strategischen Wichtigkeit ist in einer der Universität Bielefeld nahegelegenen Unterkunft ein Infanteriezug, bestehend aus vierzig Sicherheitskräften, unterzubringen, die SCP-250-DE in Schichten von je zehn Personen zu jeder Zeit bewachen. Weiterhin muss sich die Hälfte des anwesenden Gefechtspersonals von Standort-DE3-EX, -DE4, -DE8 und -DE15 jederzeit auf Abruf befinden, falls es zu einem Angriff auf SCP-250-DEs Isolierzelle in Außenposten-DE4/250 kommen sollte.
Um SCP-250-DEs Existenz zu kaschieren, müssen die Stromrechnungen der Universität Bielefeld bearbeitet werden, um den Energieverbrauch des Eisler-Johann-Raumisolator-Systems zu verbergen. Die Foundation erstattet der Universität über Spenden die anfallenden Stromkosten.
Sollte eine Nachricht mit dem Codewort TITAN an Außenposten-DE4/250 gesendet werden, so ist nach dem Erhalt der Genehmigung des Standortleiters des Standortes-DE9 unter Einsatz des Eisler-Wurmlochprojektors ein Wurmloch mit den gewünschten Spezifikationen an den in der Nachricht erhaltenen Koordinaten zu öffnen. Es ist zu beachten, dass eine derartige Aktion gegenwärtig nur in Abständen von einem Jahr oder länger sicher durchgeführt werden kann.
Die Sicherheit der durch das Eisler-Johann-Raumisolator-System generierten Wurmlöcher ist vor der Benutzung durch das Hindurchwerfen eines Gegenstandes, etwa Steinen oder Tennisbällen, zu überprüfen.
SCP-250-DE. Der Hintergrund erscheint durch das Gegenlicht schwarz.
Beschreibung: SCP-250-DE ist eine 75 cm durchmessender Kugel aus einem unbekannten Material. Sein Gewicht beträgt ca. 15 kg. Es leuchtet von innen heraus und besitzt ein sich kontinuierlich veränderndes Blasenmuster im Spektrum rosa bis rot. Bisher war es nicht möglich, Proben von dem Objekt zu nehmen, da es sich durch keine von der Foundation angewendeten Methoden beschädigen ließ.
Wird SCP-250-DE elektrischem Strom mit mindestens 200 Volt Spannung ausgesetzt, beginnt es, das Raumgefüge um sich herum zu verzerren, ein Effekt, dessen Wirkungsradius sich kontinuierlich mit zum Quadrat abnehmender Geschwindigkeit erweitert, je länger ihm Energie zugeführt wird. Unter SCP-250-DEs ungerichteter Einwirkung bilden sich spontan Wurmlöcher und räumliche Abmaße werden gedehnt und gestaucht. Das bleibt in der Regel ohne Folgen für statische Objekte, wenn die Energiezufuhr abgebrochen wird, aber Objekte und Lebewesen, die innerhalb des Wirkungsradius bewegt wurden, können unter Umständen räumliche Deformationen zurückbehalten, die sich in einer Verzerrung ihrer physischen Form und in seltenen Fällen Wurmlöchern in ihrem Inneren äußern. Insbesondere Wurmlöcher erweisen sich bei Lebewesen oft tödlich, da sie Organe miteinander verbinden, deren Inhalte sich negativ auf das jeweils andere auswirken. Das größte bisher dokumentierte Verzerrungsfeld betrug 50 m im Durchmesser.
Es wurde außerdem festgestellt, dass der Effekt durch starke Magnetfelder abgelenkt werden kann, wodurch er sich im verbleibenden Wirkungsbereich intensiviert und so ausgerichtet werden kann, dass es keinen Raum mehr krümmt, sondern lediglich extrem starken Druck auf das Raumgefüge ausübt. Dies kann dazu führen, dass Durchgänge zu anderen angrenzenden räumlichen Konstrukten wie etwa Taschendimensionen und metaphysischen Ebenen geöffnet werden.
Die Foundation wurde 1993 auf SCP-250-DE und seine dazugehörigen Studien aufmerksam, als Gerüchte aufkamen, in denen es darum ging, dass an der Universität Bielefeld "Weltraumexperimente" durchgeführt werden, die Universität nach und nach zu einem Raumschiff umgebaut werde und eine Verschwörung existiere, die vertuschen sollte, dass es Bielefeld gar nicht gibt. Eine Untersuchung förderte daraufhin die Existenz von SCP-250-DE im Naturwissenschaftlichen Verein für Bielefeld und Umgegend e. V. zutage, worauf die Foundation das Objekt und sämtliche Akteure, die an den Studien zu dem Objekt beteiligt waren, in Gewahrsam nahm.
Das Objekt gelangte 1972 durch die Spende eines Hobbygeologen, der das Objekt angeblich auf dem Puys de Sancy im französischen Zentralmassiv gefunden hatte, in den Besitz des Vereins. Nachdem das Objekt offenbar versehentlich fallen gelassen und dabei eine Lampe zerstört hatte, wurden seine anomalen Eigenschaften festgestellt.
Durch Einsatz eines Induktionsofens aus der Fakultät Mathematik und Ingenieurwissenschaften der Universität Bielefeld gelang es später, SCP-250-DEs Auswirkung so zu bündeln und auszurichten, dass ein ungefährliches Wurmloch erzeugt werden konnte, dass sich allerdings mit keinem auf der Welt befindlichen Ort verband, sondern stattdessen den Zugang zu SCP-250-DE-1 öffnete.
Aufnahme aus SCP-250-DE-1.
SCP-250-DE-1 ist eine Taschendimension mit einer Fläche von etwa 270 km2. Der Himmel des Ortes ist zu jeder Zeit von grauen Wolken bedeckt, durch die Licht von einer unbekannten Quelle auf die ganze Taschendimension scheint. Innerhalb der Taschendimension herrschen konstant 23,5 °C Lufttemperatur. Sie beherbergte zum Zeitpunkt ihrer Entdeckung die teilweise überwucherten Ruinen einer verfallenen Stadt, sowie die Überreste ihrer ehemaligen Bewohner, die vom Naturwissenschaftlichen Verein für Bielefeld und Umgegend e. V. untersucht wurden. Laut ihren Befunden handelte es sich bei den Ruinen um die Überbleibsel der Stadt Bielefeld, welches offenbar im Jahre 1637 in diese Dimension verfrachtet worden war.
Vorwort: Die Verhöre werden in Standort-DE4 in einem entsprechenden Raum durchgeführt. Zusammen mit Agent Koschwitz, dem Verhörbeamten und dem Primärsubjekt █████ ████ befinden sich noch zwei Wachen im Raum.
<Beginn der Aufzeichnung>
█████ ████: Okay, ähm, bevor wir anfangen, ich glaube hier liegt ein gewaltiges Missverständnis vor.
Agent Koschwitz: Welches denn?
█████ ████: Also, äh, wir- wir haben doch nichts Unrechtes getan. Alles was da drin tot war, war es schon, bevor wir überhaupt ein Wurmloch geöffnet haben.
Agent Koschwitz: Ah, nein. Sie sind nicht hier wegen irgendwelcher Straftaten, Sie sind hier, weil Sie und Ihre Leute mit etwas herumgepfuscht haben, was wir allgemein als "anomal" bezeichnen.
█████ ████: Wa- Ach du Scheiße, ist das hier das MIB?
Agent Koschwitz: Jap.
█████ ████: Oh … das ist aber nicht gerade fair … Haben wir intergalaktisches Recht gebrochen?
Agent Koschwitz: Möglich, aber dafür belangen wir Sie nicht. Im Gegenteil. Wir würden Ihre Forschungen gerne fortführen, vorzugsweise in einer Weise, mit der wir nicht riskieren, dass die ganze Welt plötzlich in den Fotoverzerrungsfilter gerät.
█████ ████: Ähm … Sie werden entschuldigen, aber Sie haben eine merkwürdige Art, dafür auf uns zuzukommen. Ich meine, ich wurde auf dem Weg zur Arbeit in ein Auto gezerrt und so.
Agent Koschwitz: Sie sind für die Zeit krankgeschrieben. Plötzliche Grippe. Und der Umgang rührt daher, dass die Veröffentlichung Ihrer Befunde zum gegenwärtigen Zeitpunkt … Wellen schlagen könnte. Wissen Sie, was manche Organisationen machen würden, wenn sie wüssten, dass ihr ein Gerät habt, das Wurmlöcher erzeugt?
█████ ████: Woher will ich wissen, dass sie keine von denen sind?
Agent Koschwitz: Durch den Fakt, dass sie noch leben und nicht in irgendeiner Form erpresst werden. Wir sind genauso neugierig wie Sie. Und ich kann Ihnen versichern, wir haben wesentlich präzisere und umfassendere Methoden als einen Induktionsofen.
█████ ████: Zugegeben, der war improvisiert … Aber, was soll ich ihnen erzählen?
Agent Koschwitz: Zunächst einmal, wie sind Sie an diesen Stein gelangt?
█████ ████: Den hat ein gewisser Georg Siebenwurst gespendet, war irgendwann 1972. Stammt laut seinen Angaben vom Puys de Sancy. Das ist ein Berg in Frankreich.
Agent Koschwitz: Wo ist dieser Herr Siebenwurst jetzt?
█████ ████: Wenn ihn keiner ausgebuddelt hat, müsste er immer noch auf dem Bielefelder Zentralfriedhof liegen …
Agent Koschwitz: Oh … Also, ähm, wie sind Sie hinter die Wirkungsweise dieses Objektes gekommen? Ich meine, wer hält elektrische Kontakte an einen Stein?
█████ ████: Das haben wir letztes Jahr beim Umräumen herausgefunden. Bill war damit beauftragt, mal das Lager auszuräumen, in dem sich die Kugel befand. Der Stein war seiner Zeit nie ausgestellt worden, er war zu schwer und zu groß, um ihn in eine unserer Vitrinen zu packen und frei rumstehen lassen wollte ihn keiner, weil man ihn zu leicht wegrollen konnte. Nun, jedenfalls hat er das Teil fortrollen lassen. Es ist einer Treppe hinuntergehüpft und in eine Wandleuchte gekracht. Hat offenbar direkt an einen der Kontakte angedockt, denn es begann sofort damit, seine Umgebung zu verzerren.
Agent Koschwitz: Wie sind Sie auf die Idee gekommen, den Strom auszuschalten?
█████ ████: Gar nicht, das Teil hat so viel Saft gezogen, dass es einen Kurzschluss verursacht hat. Aber wir haben daraus unsere Schlüsse gezogen, als wir den Unfall rekonstruiert haben.
Agent Koschwitz: Verstehe. Aber warum haben Sie mit der Forschung angefangen?
█████ ████: Kennen Sie etwas Vergleichbares? Wir haben uns gefühlt, als wären wir auf dem Mond gelandet. Wir haben uns gedacht "Wenn wir das erforschen, gehen wir in die Annalen der Geschichte ein". Und das taten wir dann auch.
Agent Koschwitz: Und der Ofen?
█████ ████: Lustige Sache, das mit den Magnetfeldern war eine Zufallsentdeckung. Der Raum, in dem wir experimentiert hatten, hatte ein White-Board mit ein paar Kühlschrankmagneten. Erstaunlicherweise wurden die nicht so stark in Mitleidenschaft gezogen wie der Rest des Raumes. Wir haben uns daher gefragt, ob man den Effekt nicht gerichtet einsetzen könnte. Eines unserer Mitglieder ist Werkstoffwissenschaftler an der Uni Bielefeld und hat uns Zugang zum Induktionsofen versorgt.
Agent Koschwitz: Und Ihnen sind dabei nicht die Kabel geschmolzen, die den Stein mit Energie versorgten?
█████ ████: Wir haben die Frequenz so herabgesetzt, dass es erst gar nicht zu einer nennenswerten Induktion kam, die Kupfer schmelzen konnte.
Agent Koschwitz: Okay. Und das Wurmloch?
█████ ████: Oh, Sie können sich gar nicht vorstellen, wie überrascht wir waren. Eine ganze Dimension, die sich uns eröffnete. Wir haben jede Menge Experimente gemacht, um herauszufinden, ob wir uns da drin gefahrlos bewegen können. Dann haben wir eine einwöchige Exkursion bei geschlossenem Wurmloch gemacht, denn wir konnten ja den Ofen nicht ständig blockieren.
Agent Koschwitz: Hatten Sie keine Angst, dass Sie nicht wieder zurück können?
█████ ████: Ein bisschen hatte das wohl jeder von uns, aber man hat starke Nerven gebraucht, um sich da drin zu bewegen. Ich meine, da drin lagen überall mumifizierte Leichen. Tiere, Männer, Frauen, Alte, Kinder … Babies … Uiuiui … Wir haben extra außerhalb der Stadt gezeltet, wo der Tod nicht so allgegenwärtig war, aber es hat uns doch ziemlich mitgenommen. Trotzdem, das, was wir herausgefunden haben, war den Horror wert.
Agent Koschwitz: Mhm? Was hätten Sie denn mit ihren Ergebnissen gemacht?
█████ ████: Naja, der Plan war, das Ganze als Kompendium zu öffnen, uns die Geschichte von wissenschaftlichen Vertretern bestätigen zu lassen und völlig neue Erkenntnisse über unsere Stadt kundzutun.
Agent Koschwitz: Die gar nicht existiert?
█████ ████: Äh, ja, das war ein Running Gag unter uns. Ich meine, wenn Bielefeld da drin ist, kann es ja nicht in unserer Welt existieren. Ergo, Bielefeld existiert nicht. Na gut, existiert nicht mehr. Und jemand versucht, das mit aller Macht zu verbergen.
Agent Koschwitz: Und die Sache mit dem Raumschiff?
█████ ████: Ich nehme an, die Studenten haben unseren Versuchsaufbau mitbekommen, an dem wir ständig rumgefeilt haben. Wir hatten die Erlaubnis bekommen, das ganze Gestell einfach in die Ecke zu räumen, damit wir es nicht ständig neu aufbauen mussten. Der Rest ist das Ergebnis der Gerüchteküche, fürchte ich.
Rest des Interviews wegen Irrelevanz gekürzt.
<Ende der Aufzeichnung>
Abschließende Bemerkungen: █████ ████ sowie mehrere andere Forschungsmitglieder wurden später aufgrund ihrer herausragenden Arbeit bei der Erforschung von SCP-250-DE-1 von der Foundation angeworben und gehen gegenwärtig ihrer Arbeit in Standort-DE9 nach. Die restlichen Mitglieder wurden einem Amnesikaregime unterzogen und auf freien Fuß gesetzt.
Die Foundation besaß zum damaligen Zeitpunkt nicht die Mittel, die aufgekommene "Bielefeld-Verschwörungstheorie" vollständig zu unterdrücken und beschränkte sich daher darauf, ihren Ursprung so abzuändern, dass keine Parallelen mehr zu SCP-250-DE gezogen werden konnten. Im Nachhinein stellte sich das als Glücksfall heraus, da █████████ ██████, damaliges Mitglied der SCP-250-DE-Exkursion, 2009 aufgrund einer zuvor unbekannten Resistenz gegen die damals eingesetzten Amnesika einen Rückfall erlitt. Seine versuchte Enthüllung wurde allerdings von der Öffentlichkeit ohne Einfluss der Foundation als Marketing-Gag für den anstehenden Film Die Bielefeld-Verschwörung abgetan. ██████ wurde später wieder in Gewahrsam genommen und sein Gedächtnis mit weiteren, stärkeren Amnesika bereinigt.
Die Foundation richtete nach dem Abschluss der Ermittlungen einen Außenposten-DE4/250 in abgelegenen, unterirdischen Räumlichkeiten der Universität Bielefeld ein, die für die Öffentlichkeit und den Lehrkörper der Universität nicht zugänglich sind. Wartungsarbeiter und Hausmeister mit Zugang zu dem Bereich sind alle von der Foundation eingesetzt und werden von ihr bezahlt. Diese Aktion war unumgänglich, da SCP-250-DE an keinem anderen Ort, den die Foundation in Bielefeld getestet hat, ein Portal erzeugen konnte.
Nach der Einrichtung von Außenposten-DE4/250 begannen ausgiebige Studien zu SCP-250-DE-1 und den Gründen für seine Existenz. Zahlreiche Dokumente konnten aus der Taschendimension geborgen werden, die allerdings aufgrund ihres Alters und der fehlenden Pflege zu großen Teilen nicht mehr leserlich waren.
Anmerkung: Die folgenden Texte wurden aus SCP-250-DE geborgen und für die Rekonstruktion von SCP-250-DEs Erschaffung und deren Folgen zurate gezogen und werden in der Reihenfolge ihrer Abfassung aufgelistet.
All die Jahre hat diese Stadt nichts als Leid erfahren müssen. Als junger Bursche erfuhren wir ein schweres Erdbeben, bei dem meine Mutter von einem Ziegelstein erschlagen wurde, der sich aus einer Wand gelöst hatte. Als Mann musste ich den Heeren der Holländer und der Spanier ins Auge sehen und nun darauf warten, dass uns die Hessen und die Schweden befreien. Ich kann die Tage der letzten Jahre, an denen ich mit vollem Bauch einschlief, an einer Hand abzählen. Und nun, wo ich allmählich ergraue und noch immer kein Frieden in Sicht ist, fällt der Schwarze Tod auf uns herab. Haben wir nicht genug gelitten? Haben wir uns nicht Ruhe verdient, Geborgenheit erkämpft? Der Herrgott scheint uns verlassen zu haben, doch ich sage, es ist genug. Wenn Er seine Hand nicht über uns hält, dann werde ich uns in Seine Hand zwingen.
Ich habe als Gelehrter der Wissenschaften nie viel von den Praktiken heiliger Männer und Hexenwerk gehalten, denn ich glaube, dass Er allein entscheidet, auf wen Er seinen Blick legt. Aber dieses Buch, dass ich nun in den Händen halte, könnte der Schlüssel zur Lösung unserer Qualen sein. Ich habe es aus den Beständen des Zauberers, der uns die Pest gesandt hat. Ich konnte es retten, bevor es zusammen mit ihm und seinen restlichen Besitztümern auf den Scheiterhaufen verbrannte. Ich habe die Anweisungen des Buches befolgt und tatsächlich, ich konnte in meiner Wasserschüssel einen Eiswürfel schaffen. Vielleicht kann ich mit dieser Macht retten, was der Zauberer und der Krieg verdorben haben.
Meine Macht wächst, aber ich muss sie und das Buch noch besser verbergen. Die Leute reden noch immer von der Explosion vor einigen Wochen, aber sie glauben wohl an ein verlegtes Pulverfass.
Ich glaube, ich habe einen Weg gefunden, Bilevelt zu retten. Das Buch berichtet von Geistern. Mächtigen Wesen, denen nachgesagt wird, dass die mächtigsten von ihnen Himmel und Erde teilen können. Mit ihnen kann ich meine Leute retten. Ich kann Einlass ins Himmelreich erzwingen.
Die Vorbereitungen sind abgeschlossen. An allen Ecken und allen Grenzen Bilevelts wurden die Opfer dargebracht und Rituale vollzogen. Ich musste mich des Nachts aus der Stadt und in die Lager der Hessen und Schweden schleichen, um alles herzurichten, aber dank meiner Kräfte war das nicht mit viel Aufwand verbunden. Alles, was jetzt noch bleibt, ist, die letzten Worte zu sprechen und die Schleuder auszulösen, die Bielefeld entrücken wird. Sollen die Engel über die Spanier richten, die in unserer Burg sitzen.
Weiß der Herrgott, was passiert ist, aber unsere schöne Stadt wurde von einem Erdbeben erschüttert. Über uns ist nun ein wolkenverhangener Himmel, der sich bis zum Horizont erstreckt. Der Bürgermeister hat eine Zählung machen lassen, um zu sehen, ob jemand zu Schaden gekommen ist. Alle scheinen unverletzt, aber der Gelehrte Heinkel ist verschwunden. Wir werden ihn morgen suchen, wenn wir ihn nicht schon während der Begutachtung der Schäden finden.
Wir können nicht hinaus. Bilevelt und ein Teil der Belagerungskräfte wurden von grauem Nebel umhüllt. Wer ihn betritt, erscheint auf der anderen Seite der Stadt. Noch dazu sind alle Bäche und Flüsse in der Umgebung versiegt und große Seen haben sich an den Grenzen des Nebels gebildet, die allmählich im Boden versickern. Ist das eine seiner Prüfungen? Ich gestehe, die Kirche wurde von den Scharmützeln erfasst und ich habe Sie noch nicht vollständig reparieren lassen, aber kann dies dich bereits erzürnen, Herr?
Die schwedischen und die hessischen Soldaten scheinen ebenso verwirrt zu sein wie wir und versuchten nicht, uns aufzuhalten. Ein Lichtblick in diesen düsteren Zeiten.
Heinkel scheint es rausgeschafft zu haben, wir konnten ihn nirgendwo finden. Wo mag er sein? Kann er uns nicht mitnehmen?
Der Bürgermeister hat eine Inventur der Vorräte machen lassen. Unsere Felder reichen nicht aus, um die Bevölkerung zu ernähren, auch wenn die Saat bereits ausgebracht wurde. Unsere Nahrungsmittel sollten für eine Weile reichen, allerdings ist bereits durchgesickert, dass rationiert wird. Die Spanier haben sich in der Festung verschanzt, sie schicken nur immer wieder mal jemanden, der nach dem Rechten sieht.
Wir haben die Pest aus den Augen verloren. In den Wirrungen dieses Chaos kam es unbemerkt zu weiteren Fällen. Ein Feldlazarett wurde außerhalb der Stadt eingerichtet.
Kann nicht schlafen. Tag und Nacht existiert hier drin nicht mehr. Immer derselbe bewölkte Himmel. Nur durch die Turmuhr wissen wir, wann es Zeit ist, ins Bett zu gehen. Heute kam ein Kind zu mir und fragte, wann die Sonne, der Mond und die Sterne wiederkommen. Ich sagte ihm, so Gott will und ermunterte ihn, sein Abendgebet in voller Inbrunst abzulegen.
Die Belagerer haben angeboten, uns zu helfen wo sie können, solange wir hier gefangen sind. Gute Leute. Die Spanier aber setzen kaum einen Fuß aus der Feste. Einige fragen sich, wie es um ihre Ernährung bestellt ist.
Der Himmel zehrt an unserem Verstand. Keine Sonne, kein Regen, kein Wind, nicht einmal die Temperatur ändert sich. Habe ein paar Kinder und auch Erwachsene gesehen, die durch die Straßen rennen, einfach weil sie den Wind spüren wollen.
Man könnte meinen, ohne Regen trocknen wir aus, aber das Grün gedeiht auch weiter, wenn auch langsamer. Vielleicht kann auch das Wasser nicht von hier fort und sammelt sich irgendwo.
Die Pest breitet sich weiter aus, trotz unserer Anstrengungen, sie einzudämmen. Ich bin kein Arzt, aber kann es sein, dass sich die Krankheit durch den fehlenden Wind in den Mauern festsetzt wie Ruß?
Immer mehr Menschen kommen zu mir, um zu beten. Die Pest fordert weitere Opfer. Die Ärzte sagen, dass wir bei dieser Geschwindigkeit in drei Monaten alle krank sein werden.
Der Junge, der mich nach den Sternen fragte, wurde heute ins Lazarett gebracht. Es wird immer größer. Wahrscheinlich beansprucht es bald einen ganzen Ortsteil.
Eines der Vorratslager hat Feuer gefangen. Ich dachte ich sehe nicht Recht, anstatt es zu löschen, standen die Leute davor und freuten sich über die Sonne, bevor die Feuerwehr sie wieder zur Vernunft rief.
Die Schäden sind beziffert. Wie es aussieht, erliegen wir eher dem Hunger als der Krankheit, wenn die Spanier uns nicht in die Festung lassen.
Ein Mob, angeführt von den Belagerern, ist in das Lazarett eingebrochen. Die Wache war der schieren Menge nicht gewachsen. Alle Patienten und die, die sie zu verteidigen gesucht haben, sind tot. Anscheinend wollen sie denen, die todgeweiht schienen, keine Nahrung mehr geben.
Trotz der Säuberung überdauert die Pest. Es gibt neue Fälle, die meisten unter jenen, die das Lazarett gestürmt haben. Misstrauen macht sich breit, weil jeder denkt, jeder sei befallen.
Heute sind Kämpfe am Vorratslager ausgebrochen. Der Lagerverwalter will kein Essen mehr für Pestkranke ausgeben, darum bestehlen und berauben sich jetzt alle gegenseitig
Mehrere Männer versuchen, in die Festung einzubrechen. Sie haben einen Rammbock improvisiert. Ihnen wurde eine Pestleiche aus der Burg vor die Füße geworfen. Der Tod hat also auch dort Einzug gehalten. Wer weiß, ob ihr Essen überhaupt noch genießbar ist.
Heute ist ein Feuer in der Schmiede ausgebrochen. Offenbar hat der Schmied Höfer seine Frau gegen einen Einbrecher verteidigt. Man glaubte wohl, sie sei an der Pest erkrankt.
Ich habe schwarze Beulen auf meinem Arm entdeckt.
Anmerkung: Die folgenden Texte stammen aus verschiedenen Archiven in Deutschland tätiger Foundation-Vorläufer, sowie den Archiven des Vatikans und beziehen sich auf Bielefelds Verschwinden und die Folgen. Sie werden in der Reihenfolge ihrer Abfassung aufgelistet.
Militärbericht von Obrist Stöcker
Es war ein unglaublicher Anblick, der sich uns bot. Von einem Moment auf den anderen gab es einen Lichtblitz und die Stadt, die wir zu erobern gesucht hatten, war nicht mehr. Zusammen mit unseren vordersten Truppen war sie verschwunden. An ihrer Stelle gab es nur noch leeres Ödland und den Mann.
Der Mann war eine schreckliche Erscheinung. Er glühte von innen heraus in hellem Blau und Funken knisterten auf dem Boden, wenn er einen Schritt trat. Er sprach mit einer Stimme, die nicht einem Mann allein gehören kann, sondern einem ganzen Chor.
Mit einer lauteren Stimme, als es einem Lebewesen möglich sein sollte, stellte er sich uns vor. Er sagte, er sei Arbarab, Geist einer anderen Ebene und Verschlinger von Bilevelt.
Ich und meine Soldaten wussten nichts damit anzufangen, aber wenn er eine ganze Stadt vernichten konnte, so war es wohl mehr als notwendig, ihn so schnell wie möglich niederzustrecken. Unsere Kanoniere feuerten auf ihn, aber die Kanonenkugeln wurden von einer unsichtbaren Macht abgelenkt und schlugen harmlos hinter ihm ein.
Ich forderte die Gewehrschützen auf, zusammen mit den Kanonieren auf diese Abscheulichkeit zu feuern, denn, so dünkte ich, konnte er nicht alle Kugeln ablenken und wenn doch, dann nicht unendlich lange. Doch es kam anders. Die Kanonenkugeln wurden weiter vom Kurs abgebracht und schlugen im Ödland ein, doch die Gewehrkugeln machten mitten im Flug kehrt und streckten die Schützen nieder.
Während wir uns noch von dem Schock erholten, verschwand unser Gegner plötzlich und tauchte unvermittelt inmitten unserer Reihen wieder auf. Eine Handbewegung von ihm reichte, um zwanzig Männern um ihn herum die Kopf von den Schultern zu trennen.
Er war sadistisch. Er forderte uns auf, sich ihm zu ergeben und seine Vasallen zu werden, mit denen er die umgebenden Lande erobern wollte. "Frieden" wollte er bringen, sagte er, sodass es nie wieder Krieg gäbe. Keiner von uns hat es ihm geglaubt.
Einige der Schweden dachten wohl, sie werden verhöhnt, denn sie stürmten einfach los, während ihre Gewehre donnerten, ungeachtet der Tatsache, dass sie damit meine Truppen ins Kreuzfeuer nahmen. Ein Aufstampfen des Feindes hob sie von den Füßen und ließ sie zurückprallen. Blitze zuckten aus seinen Fingern und fällten die tapferen Schweden, während die Gewehrschüsse weiterhin nur ihre eigenen Schützen trafen. Und dabei lachte er.
Dieses Monster war so mit seinem Gemetzel beschäftigt, dass es gar nicht bemerkte, wie ein kleines Pulverfass aus unseren Reihen auf ihn zurollte. Ich wusste er auch nicht, was das sollte, bis ich die Lunte erkannte. Das Fass explodierte in dem Moment, als es gegen die Fersen des Mannes stieß. Es war nicht genug, um ihn zu töten, doch er stand in Flammen und wand sich am Boden unter Schmerzensschreien. Ich wies meine Truppen an, mit den Schwertern und Pieken auf ihn einzustechen, auf dass er Eins werde mit dem Stahl.
Er hielt uns nicht auf. Offenbar konnte er das nicht mehr, dennoch brauchte es zwei Dutzend Stichwunden, bis er aufhörte sich zu bewegen. Ich und meine Männer können bezeugen, dass danach ein blauer Schemen seinen Körper verließ und hoch im Himmel über uns zerbarst. Was auch immer in diesen armen Kerl gefahren war, hatte ihn verlassen.
Mehrere Soldaten versuchten, den Ruhm für die Bombe für sich zu beanspruchen, doch ich kenne meine Mannen. Eine Gruppe von ihnen verwies auf den jungen Wilhelm Steiner. Er hat einen klugen Kopf auf den Schultern, ich möchte ihn daher für eine Beförderung vorschlagen.
Anmerkung: Der folgende Brief stammt von Kardinal Carlo Emmanuele Pio di Savoia aus Vatikanstadt und war an den neu ernannten deutsch-römischen Kaiser Ferdinand III. adressiert gewesen.
Seine Heiligkeit Urban VIII. sowie auch ich gratulieren Eurer Majestät zu Eurer Krönung zum Kaiser. Bevor Ihr weiterlest, muss ich eindringlich darauf hinweisen, dass der Inhalt dieses Briefes sowie etwaige Schritte, die Ihr hieraus folgend einleiten werdet, so geheim wie möglich haltet, denn es geht um eine Sache von solcher Wichtigkeit, das ganze Königreiche darunter leiden könnten, wenn Ihr dieses Problem, das ich Euch nun schildern werde, falsch angeht.
Dem Vatikan kam vor einigen Wochen zu Ohren, dass eine blasphemische Kreatur die Stadt Bilevelt ausgelöscht hat. Aufgrund der Beschreibung, die wir erhielten, haben unsere Archivare eine sehr genaue Vorstellung von dem Wesen, das zu einer solchen Zerstörung fähig ist. Es ist hierbei besser, wenn wir von dieser Kreatur nun schweigen.
Leider müssen wir davon ausgehen, dass auch andere um die Existenz einer solchen Abscheulichkeit wissen und versuchen werden, sie sich untertan zu machen, um die Tragödie von Bilevelt zu wiederholen. Ich muss Euch hoffentlich nicht erklären, was für ein Desaster das für das Kaiserreich bedeuten würde.
Unter der Mithilfe einiger Verbündeter lassen wir im Moment nichts unversucht, um diese Katastrophe zu verbergen, doch der Fakt, dass die Stadt nicht mehr existiert, ist unwiderlegbar. Seine Heiligkeit bittet Euch daher inständig darum, Bilevelts ehemaliges Gebiet neu zu besiedeln, wenn möglich unter gleichem Namen. Zu diesem Zweck stellen wir Euch 5.000.000 Gulden in Aussicht, solltet Ihr dieses Unterfangen, ohne das Schweigen zu brechen, bewältigen.
Ich wünsche Ihnen alles Glück, das der Herr Euch geben kann.
Kardinal Carlo Emmanuele Pio di Savoia
Auf Geheiß seiner Majestät, dem römisch-deutschen Kaiser Ferdinand dem Dritten wird die vernichtete Stadt Bilevelt hiermit neu gegründet. Es ist vorgesehen, Bauern zu bezahlen, die beginnen, das Land urbar zu machen, während Architekten, Maurer, Dachdecker, Zimmerleute und all die anderen Arbeiter, die man zum Errichten von Bauten braucht, die Festung Sparrenburg, sowie die Häuser der Stadt wieder so errichten, wie sie auf Gemälden und Fresken festgehalten wurde. Bewohnern der Stadt wird es bei Androhung der Todesstrafe verboten sein, über ihren Herzug oder den Neuaufbau der Stadt zu berichten. Zuwiderhandlungen werden diskret geahndet. Um diese aufzudecken, werden Spione in die Stadt entsendet. Das Haus Hohenzollern hat für die Einhaltung dieser Richtlinien Sorge zu tragen. Ein unabwendbares Versagen bei dieser Aufgabe hat die umfassende Enthebung aus dem Adelsstand per Dekret seiner Majestät, dem römisch-deutschen Kaiser, zur Folge.
Eine Magnetringkomponente des Eisler-Johan-Raumisolator-Systems.
Um SCP-250-DE frei erkunden zu können, wurde in Standort-DE12 der Eisler-Johann-Raumisolator-System entwickelt und 1998 fertiggestellt. Diese Geräte benutzen magnetische Felder, um den Effekt der Anomalie auszurichten und anzupassen. Nach einigen Experimenten konnte herausgefunden werden, dass sich der Effekt innerhalb von SCP-250-DE-1 über ringförmige Elektromagnete weiterleiten, ablenken und verstärken ließ. Unter Ausnutzung dieser Eigenschaften wurde es möglich, Wurmlöcher beliebigen Durchmessers zu weit entfernten Orten zu öffnen. Daher wurde nach ausführlichen Experimenten ein Wurmloch in Standort-DE19 geöffnet, durch das die Taschendimension ohne großen Aufwand erkundet werden konnte. 1999 wurde von der zuständigen Projektleitern Dr. Buchenwald ein Projektvorschlag an den O4-Rat gesendet, der auf den gewonnenen Erkenntnissen basiert.
Projektvorschlag WARP
Von: Dr. Ines Waldtraut Buchenwald
An: O4-Rat
Datum: 25.10.1999
Sehr geehrter O4-Rat,
Im Zuge unserer Erforschung von SCP-250-DE-1 und Fortschritten bei der Weiterentwicklung des Eisler-Johann-Raumisolator-Systems sehen wir in dieser Taschendimension ein großes Potential für die Errichtung eines neuen Foundation-Standortes. Dieses Raumkonstrukt bietet die Möglichkeit der sicheren Eindämmung aufwandsintensiver und hochgefährlicher Anomalien, ohne in Gefahr zu laufen, dass die Öffentlichkeit selbst im Falle eines Eindämmungsbruches von ihrer Existenz erfährt. Zusätzlich bestünde als letzte Option die permanente Verschließung von allen Zugängen zu SCP-250-DE.
Weiterhin ist es durch den Einsatz von SCP-250-DE möglich, Wurmlöcher zu allen Standorten unseres Zuständigkeitsbereiches, wenn nicht sogar darüber hinaus zu erzeugen, was die Logistik von Einsatzkräften und vor allem von hochgefährlichen Anomalien stark vereinfacht.
Das einzige Problem, das für uns besteht, ist die Energieversorgung. Experimente mit dem Eisler-Johann-Raumisolator-System haben gezeigt, dass man SCP-250-DEs Krümmungseffekt auf mehrere verschiedene Punkte gleichzeitig richten kann, allerdings würde diese Konstruktion nach der Fertigstellung und Zugang zu allen Standorten etwa die zwanzigfache Menge an Strom benötigen, die gegenwärtig aufgewendet wird. Daher wird die Einrichtung von Prioritäten bei zu erhaltenden Wurmlöchern und die Einrichtung eines Kraftwerks innerhalb von SCP-250-DE dringend empfohlen.
Der Eisler-Wurmlochprojektor.
Nach einer 9-4-Entscheidung des O4-Rates zu Gunsten des Vorschlages wurde mit den Bauarbeiten an Standort-DE9 begonnen, während zeitgleich begonnen wurde, das Eisler-Johann-Raumisolator-System so zu erweitern, dass mehrere Standorte gleichzeitig mit SCP-250-DE verbunden werden konnten. Zudem begann der Bau des Eisler-Wurmlochprojektors, einer Weiterentwicklung des Raumisolator-Systems, das es erlaubt, temporär Wurmlöcher an theoretisch jedem beliebigen Ort im Universum zu öffnen. Es wurde festgelegt, dass Zugänge zu den Standorten DE19, DE25 und DE6 oberste Priorität haben und besonders gesichert werden müssen.
Standort-DE9 ging am 15.11.2007 in Betrieb. Zu diesem Zeitpunkt ist das Eisler-Johann-Raumisolator-System allerdings noch nicht gut genug kalibriert, um weitere Standorte anzubinden, weshalb erste große Logistikunternehmungen mit dem Eisler-Wurmlochprojektor erfolgen. 2008 wurde Standort-DE20 angebunden, 2009 folgte Standort-DE6. Weitere Standorte konnten allerdings nicht mehr angebunden werden, da sich 2010 Vorfall 250-DE-1 ereignete.
Vorfall 250-DE-1: Der Vorfall ereignete sich am Vormittag, als weitere Tests durchgeführt wurden, um ein passendes Wurmloch nach Standort-DE12 zu öffnen. SCP-250-DE zeigte plötzlich zuvor nicht dokumentierte Aktivitäten und begann, die Intensität seiner Effekte unabhängig vom anliegenden Strom scheinbar zufällig zu verstärken und abzusenken. Diese Abweichung wurde festgestellt, als D-28837 zum Test ein Schaf durch das neu erzeugte Wurmloch treiben sollte. Das Schaf wurde bei Betreten des Wurmloches durch eine Raumverzerrung zerfetzt, wobei D-28837 zurückschreckte, bevor er ebenfalls Opfer der Anomalie werden konnte. Ähnliche Vorfälle ereigneten sich auch bei Personenverkehr durch die bereits bestehenden Wurmlöcher mit Ausnahme des originalen Portals in Außenposten-DE4/250.
Das Eisler-Johann-Raumisolator-System wurde daraufhin über sechs Monate hinweg überarbeitet, um derartigen Phänomenen besser wiederstehen zu können und die Stabilität der bestehenden Wurmlöcher zu sichern. Dieses Unterfangen gelang zwar zur vollen Zufriedenheit aller Beteiligten, jedoch erschwerte die neue, unvorhersehbare Natur von SCP-250-DE die Kalibrierung neuer Wurmlöcher zu einem solchen Grad, dass ihre Erzeugung nicht mehr wirtschaftlich tragbar war. Zusätzlich scheint SCP-250-DE nun eine Art "Abklingzeit" von einem Jahr zu besitzen, die sich auf den Einsatz des Eisler-Raumzeitprojektors auswirkt. Nach dessen Einsatz nehmen die Intensitätsschwankungen der Anomalie zu einem solchen Grad zu, dass ein weiterer Einsatz des Gerätes ein hohes Risiko eines fehlerhaften Wurmlochs mit sich trägt und dazu die Sicherheit des gesamten Eisler-Johann-Raumisolator-Systems und damit der bestehenden Wurmlöcher gefährdet. Die Sicherheitsmaßnahmen wurden dahingehend angepasst.
Es wird mittlerweile angenommen, dass SCP-250-DE durch die immer weiter steigende Belastung beschädigt wurde, allerdings ist Standort-DE9 inzwischen ein derart wichtiger Eindämmungsstandort, dass das Risiko eines Versagens der Anomalie in Kauf genommen werden muss.
Anhang 250-DE-1: Messungen nach dem Vorfall haben ergeben, dass SCP-250-DE-1 damit begonnen hat, sich mit einer Rate von etwa 5 cm pro Jahr auszudehnen und dabei die Topografie um Bielefeld herum perfekt nachahmt. Forschungen zu den Implikationen dieses Phänomens sind im Gange.