SCP-246-DE

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Bewertung: +9+x
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Objekt-Nr.: SCP-246-DE

Klassifizierung: Nicht eingedämmt

Sicherheitsmaßnahmen: Zur Ortung von 246-DE-Ereignissen wurde die Region Ostfriesland mit insgesamt zwölf Hume-Triangulationsvorrichtungen ausgestattet, jede zusammengesetzt aus je drei Hochleistungs-Realitätsdichtemessgeräten und einem Reservemessgerät. Sollte der Ausfall eines der Module vorliegen, so ist dieses umgehend zu ersetzen und schnellstmöglich ein weiteres Reservemodul bereitzustellen. Die Messaparate müssen zu jeder Zeit von zwei künstlichen Intelligenzen auf Schäden überprüft und die Daten von mindestens drei Computerprogrammen ausgewertet werden. Hierbei haben die KIs und Computerprogramme unabhängig voneinander zu handeln. Sollte eine der KIs ausfallen oder Fehler aufweisen, sind beide umgehend zu ersetzen. Zudem müssen sie und die gesamte Messvorrichtung mindestens alle sechs Monate Routinewartungen unterzogen werden. Die Computerprogramme haben alle sieben Tage auf Fehlfunktionen überprüft zu werden.

Sollte eine Spitze in der Realitätsdichte gemeldet werden, muss das zuständige Einsatzteam umgehend zum ermittelten Ort aufbrechen. Dort hat es zu versuchen, SCP-246-DE mit allen vom Forschungsteam vorgeschlagenen Mitteln einzudämmen. Sollte es nicht in Konflikt mit den Eindämmungsmitteln stehen, so ist die Zielperson des 246-DE-Ereignisses schnellstmöglich zu evakuieren.

Sollte die Evakuierung erfolgreich sein, ist die Zielperson zu verhören und anschließend zu amnesizieren. Alle eventuellen Zeugen des 246-DE-Ereignisses müssen ebenfalls amnesiziert werden. Im Falle eines vermehrten Aufkommens von Gerüchten über ein Wesen, das mit SCP-246-DE vergleichbar ist, ist umgehend eine großangelegte Desinformationskampagne zu starten.

Beschreibung: SCP-246-DE beschreibt einen 2,12 Meter großen Mann mit schwarzem Haar und braunen Augen. Die Gesichtszüge deuten insgesamt auf eine skandinavische Abstammung hin. DNS-Analysen zeigten, dass etwa 65% des Erbgutes aus den südlicheren Gefilden der Region kommen. Der Mann trägt das Haupthaar schulterlang und den Bart als Vollbart, der teilweise bis auf die Brust reicht. Er trägt einen dunkelbraunen Ledermantel mit dunklen Flicken an den Ellenbogen, nebst einer schwarzen Stoffhose, die von einem schwarzen Ledergürtel mit eiserner Schnalle gehalten wird. Die Hosenbeine sind ab den Knien in dunklen Lederstiefeln mit ebenfalls eisernen Beschlägen verborgen. Unter dem Mantel trägt der Mann ein Oberteil aus dem Pelz eines bisher unidentifizierten Tieres, Forschungen legen jedoch eine unbekannte Hasenrasse nahe. Als Kopfbedeckung trägt er einen Zimmermannshut aus Wollfilz, an dem eine karmesinrote, künstliche Feder steckt.

SCP-246-DE trägt immer drei bestimmte Gegenstände bei sich, bisherige Versuche, sie dauerhaft zu entwenden, schlugen fehl.

  • Das erste Objekt, erfasst als SCP-246-DE-1, ist ein Sack aus grobem Stoff und mit einem Fassungsvolumen von schätzungsweise etwa 500 Litern.
  • Das zweite, SCP-246-DE-2, ist eine Birkenrute, ein Bündel mehrerer Birkenäste, die an einem Ende durch ein Lederband zu einer Art Griff zusammengebunden sind.
  • Der dritte Gegenstand, als SCP-246-DE-3 bezeichnet, ist ein überdimensionierter Angelhaken an einem Lederseil. Der Haken hat eine Dicke von durchschnittlich 2 Zentimetern, das Seil eine von etwa 1 Zentimeter.

SCP-246-DE-1 kann wesentlich größere Mengen an Materie fassen als ersichtlich. Experimente gaben bisher keine eindeutigen Ergebnisse um das tatsächliche Fassungsvermögen, jedoch beträgt es mindestens 100.000 Liter. Versuche, das Innere des Sacks vollständig auszuleuchten, schlugen allesamt fehl, da das Licht sich bereits nach wenigen Zentimetern verflüchtigt. Auch Laser verschiedenster Wellenlängen und die Bestrahlung mit Infrarot- und Ultraviolett-Strahlung, sowie das Beschießen des Inneren mit Alpha-, Beta- und Gammastrahlen konnten keine weiteren Informationen liefern. Es trat exakt derselbe Effekt auf wie bei herkömmlichen Lichtquellen.

Untersuchungen zeigten, dass die Äste von SCP-246-DE-2 von der Betula exilis (Zwerg-Birke), und das Lederband um den Griff vom Ovibos Moschatus (Moschusochse) stammt. Rein visuell und materiell sind keine Anomalien an SCP-246-DE-2 festzustellen, jedoch durchaus, sobald ein Mensch mit einem Alter von vierzehn bis zweiundzwanzig Jahren die Äste mit der Haut berührt. In diesem Falle werden die Nervenzellen in unmittelbarer Umgebung um die Kontakte so manipuliert, dass das Subjekt Schmerzen fühlt, die nach derzeitigem Wissen in etwa mit denen von Verbrennungen vierten Grades vergleichbar sind. Folgereaktionen des Körpers inklusive Abwehr- und Fluchtreflexen werden unterdrückt, nicht aber typische Ausdrucksweisen des Schmerzempfindes, wie etwa Tränenfluss oder Aufschreien. Es ist möglich, dass die Effekte SCP-246-DEs auch bei jüngeren Individuen auftreten, jedoch ist dies nicht ausreichend beweisbar, da zum Einen noch kein Fall gemeldet wurde, bei dem SCP-246-DE SCP-246-DE-2 gegen eine unter-vierzehnjährige Person verwendet hätte, und zum Anderen, da das Ethikkommitee mit Bestätigung des gesamten O4-Rates Versuche an Personen, die ihr vierzehntes Lebensjahr noch nicht abgeschlossen haben, untersagt.

An SCP-246-DE-3 konnte bislang keine Anomalie definitiv bestätigt werden, jedoch wird vermutet, dass es beim Werfen durch anomales Wirken eine wesentlich erhöhte Genauigkeit und Durchschlagskraft erlangt.

SCP-246-DE erscheint nach bisherigen Kenntnissen ausschließlich während 246-DE-Ereignissen. Ein 246-DE-Ereignis tritt nur ein, wenn sich Personen mit einem Maximalalter von zweiundzwanzig Jahren selbstständig in Lebensgefahr bringen, sei es beabsichtigt oder nicht. Sollte ein solcher Fall eintreten, so erscheint SCP-246-DE im Umkreis von zwei Kilometern um den Ort, an dem die größte Gefahr für die Person besteht, und zwanzig bis dreißig Minuten vor Eintritt der Lebensgefahr. Es gibt nach bisherigen Kenntnissen drei Wege, über die sich SCP-246-DE manifestieren kann:

Die erste Option ist das Auftauchen aus einem Wasservorkommen. Das Vorkommen kann entweder stehend oder fließend sein, muss aber mindestens eine Oberfläche von 1,5 Metern im Durchmesser sowie eine Tiefe von mindestens 20 Zentimetern besitzen. Sollte SCP-246-DE auf diese Art erscheinen, verlässt er das Wasservorkommen nach maximal fünfzehn Sekunden. Während des Verlassens tritt ein weiterer anomaler Effekt auf, durch den sich Nebel aus allen Wasservorkommen im Umkreis von dreißig Metern um die Hauptinstanz bildet und diese locker umhüllt. Der Nebel bleibt an SCP-246-DE gebunden, bis er sich zweihundert Meter von dem Wasservorkommen entfernt hat. Danach verhält er sich wie natürlicher Nebel.

Die zweite Möglichkeit des Manifestierens bilden bereits vorhandene Nebelschwaden. Hierbei scheint sich ein Teil des Dunstes zu verdichten und SCP-246-DE mitsamt seiner Ausrüstung zu bilden. Erst, wenn die Gestalt den Nebel verlässt, manifestiert sie sich wirklich als SCP-246-DE.

Die letzte bekannte Möglichkeit ist das Erscheinen in dunklen Binnenschatten. In diesem Fall zeichnet sich SCP-246-DE langsam von dem hinter ihm befindlichen Körper ab. Sobald er sich komplett manifestiert hat, kann er sich frei bewegen. Sollte er auf diese Weise erscheinen, so entsteht ein kurzzeitiger Anstieg der Realitätsdichte, sobald er sich bewegen kann.

Für SCP-246-DE besteht nach bisherigen Kenntnissen immer die Möglichkeit, sich im Nebel oder in besonders dunklen Schatten zu teleportieren. Beim Nebel löst sich die Instanz in Nebelschwaden auf, die sich an anderer Stelle desselben Nebels wieder zusammensetzen können, und bei den Schatten verblasst SCP-246-DE, bis er verschwunden ist. Dann kann er aus einem anderen Schatten in fünfzig Metern Umkreis wieder erscheinen.

Während der 246-DE-Ereignisse versucht SCP-246-DE, direkten Kontakt mit dem Sonnenlicht so gut es geht zu vermeiden. Grund ist, dass er dabei Schmerzen erleidet. Wie stark genau sie sind, ist derzeit unklar, wird aber so früh wie möglich untersucht.

SCP-246-DE versucht immer so schnell wie möglich die Stelle zu erreichen, an der die größte Lebensgefahr für die Person, die das 246-DE-Ereignis ausgelöst hat, bestehen wird. Wenn er die Gegend erreicht, versteckt sich SCP-246-DE in unmittelbarer Nähe, bis die Zielperson ankommt. Wenn sie nun den Punkt der größten Gefahr erreicht, schleudert das Subjekt SCP-246-DE-3. Der Haken trifft immer den Unterleib und durchdringt diesen. Sobald der Haken wieder aus der anderen Seite ausgetreten ist, rotiert er um 90° um die eigene Achse, sodass die Spitze wieder in unversehrtes Fleisch greifen kann. SCP-246-DE reißt dann an dem Seil und zieht die Zielperson zu sich. Sobald sie bei ihm angekommen ist, drückt er ihr SCP-246-DE-2 in die von SCP-246-DE-3 verursachten Wunden. Zeitgleich zieht SCP-246-DE wieder den Haken aus dem Körper. Nach etwa zwanzig Sekunden Kontakt mit SCP-246-DE-2 hebt SCP-246-DE die Zielperson am Nacken in die Luft, breitet mit einer Hand SCP-246-DE-1 unter ihr aus und drückt sie dann gewaltsam hinein. Danach verschließt er die Öffnung kurz mit den Händen, worauf die Zielperson aus SCP-246-DE-1 verschwindet. Versuche, herauszufinden, was mit den Personen darauf geschieht, schlugen bisher allesamt fehl. Nachdem diese Prozedur abgeschlossen wurde, murmelt SCP-246-DE etwas auf einer noch nicht identifizierten Sprache, worauf er sich mitsamt seiner Ausrüstung in Nebelschwaden auflöst. Bislang wurde kein Weg gefunden, das Verschwinden zu verhindern.

246-DE-Ereignisse konnten bisher nur in der Gegend Ostfriesland beobachtet werden. Bisher sind 38 Ereignisse bestätigt und weitere 51 vermutet. In mehreren historischen Büchern, meist in Tagebüchern, wird von SCP-246-DE berichtet. Die erste historische Aufzeichnung wird auf 885 nach Christus datiert. In der Quelle wird ein Bezug zur Schlacht von Norditi, die nur ein Jahr zuvor stattfand und den Rückzug der dänischen Wikinger aus Ostfriesland zur Folge hatte, hergestellt. Es wird gesagt, dass SCP-246-DE einer der Wikinger sei, der nun wie ein Fluch die Bewohner der Gegend belästige. SCP-246-DE wird in den Quellen mit Namen wie "Busebeller", "Busabella", oder "Busemann" (nach Lauten ins lateinische Alphabet übersetzt) bezeichnet. Die leitenden Forscher sind gemeinsam mit mehreren Foundation-Historikern zu der Vermutung gelangt, dass mindestens 5.000 Menschen von einem 246-DE-Ereignis betroffen waren.

Entdeckung: Die Foundation wurde auf SCP-246-DE aufmerksam, als vermehrt Vermisstenmeldungen von unter 22-Jährigen in der Region Ostfriesland auftraten. Auch mehrere Vorwürfe, die verschwundenen Personen seien entführt worden, jedoch habe sich die Spur des Entführers immer schnell verloren, lenkten den Fokus der Ermittlungsabteilung der SCP Foundation auf die Anomalie. Zwei Monate nachdem mehrere Agenten zur Beobachtung in der Region eingesetzt wurden, wurde die erste Videoaufnahme von SCP-246-DE aufgenommen. Auf dieser ist zu sehen, wie er sein Opfer in den Beutel hineindrückt, die Öffnung kurz verschlossen hält und anschließend mitsamt der Ausrüstung verschwindet.

Als Grund für das Verschwinden der unter 22-Jährigen wurde D-57452 als Serienmörder ausgegeben, der nach längerer Untersuchung durch die Kriminalpolizei verhaftet werden konnte. Um eine mögliche Verbreitung von Informationen über die SCP Foundation durch D-57452 zu vermeiden, wurde dieser amnesiziert und mittels SCP-███-DE mit falschen Erinnerungen an die vorgegebenen Taten ausgestattet. Ein ordnungsgemäßes Gerichtsverfahren wurde durch das Landesgericht Nordrhein-Westfalen durchgeführt und D-57452 erhielt einen lebenslangen Freiheitsentzug.

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