SCP-237-DE

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SCP-237-DE-A

Objekt-Nr.: SCP-237-DE

Klassifizierung: Euclid Neutralisiert

Sicherheitsmaßnahmen: SCP-237-DE-A und B wurden nach zwölfjähriger Eindämmung ohne jegliche negative Vorkommnisse und in Anbetracht ihres Alters von Ebene 4 zu Ebene 3 in Standort-DE17 verbracht. Sie sind stets gemeinsam in einer erweiterten Eindämmungseinheit für Humanoide einzudämmen. Anfragen zu Mobiliar, Unterhaltungsmedien und sonstigen Gütern ist nach Überprüfung und einem Gespräch mit SCP-237-DE-A möglichst nachzukommen. Beide Instanzen dürfen sich frei im Mensa- und Rekreationsbereich des Standortes auf Ebene 2 bewegen, Gespräche mit Personal sind gestattet. Neben der dem Alter angepassten Diät ist besonderes Augenmerk auf die Typ-2-Diabetes von SCP-237-DE-B zu legen, momentan kann die Anomalie Blutzuckertests und Insulingabe noch selbst vornehmen. SCP-237-DE-A benötigt einmal pro Woche Unterstützung bei der Reinigung ihrer Eindämmungszelle, seit dem 14.2.2002 wird diese Aufgabe von D-78008 übernommen.

Nach dem Ableben der Instanzen erfolgte am 31.1.2015 die Reklassifizierung zum Neutralisiert-Status.

Beschreibung: Dolores S████, Instanz SCP-237-DE-A, ist eine 76-jährige Frau mit einer Körpergröße von 1,54 m bei einem Körpergewicht von 63 Kilogramm. SCP-237-DE-A ist dunkelhäutig und hat braune Augen. Sie ist die Tochter eines mit seiner Familie nach dem 2. Weltkrieg nach Deutschland ausgewanderten GIs aus Baton Rouge, Louisiana, USA. Ihrer eigenen Aussage nach ist sie eine Mambo des Nachon-Ritus, also eine Voodoo-Priesterin der Rada-Tradition (Gesamtheit friedfertiger Loa-Geistwesen).

Dolores' Ehemann, Gabriel S████, geführt als SCP-237-DE-B, ist ein 78 Jahre alter Mann mit einer Körpergröße von 1,72 m und wiegt 69 kg. Vor seinen schweren Erkrankungen war er 39 Jahre lang als Gleisarbeiter tätig. SCP-273-DE-B war erwiesenermaßen an fortgeschrittenem Krebs im Zwöffingerdarm erkrankt sowie an einer speziellen Form von systemischer Sklerose, die noch immer seine inneren Organe angreift. Hinzu kommt eine altersbedingte Diabetes.

SCP-237-DE ist ein anomaler ritueller Heilungsprozess, der im Normalfall zwischen den beiden obengenannten Instanzen stattfindet. Das Ritual konnte zweimal direkt von der SCP-Foundation beobachtet und aufgezeichnet, allerdings niemals mit positiven Ergebnissen nachgestellt werden. Es beinhaltet mehrere Räucherungen mit verschiedenen Ingredienzien, Gebete, die auf Englisch, Cajun-Französisch und sogar stark verfremdetem Latein verbalisiert werden und einen durch ständige wiederholte ruckartige Bewegungen und den Konsum hochprozentigen Schnapses herbeigeführten tranceähnlichen Zustand. Außerdem wird während des Rituals der Fetisch hergestellt, der später das fehlende Organ ersetzen soll. Von der Foundation in den beiden dokumentierten Fällen zwar nicht beobachtet, aber von SCP-237-DE-A beschrieben, können zuweilen durchaus auch Tieropfer vonnöten sein. Der gesamte Vorgang stellt eine Anrufung des Rada-Loas "Papa Loko" dar, einer positiv konnotierten, mit Heilungen in Zusammenhang gebrachten Entität.

Am Ende des Rituals durchlebt SCP-237-DE-A eine ekstatische Erfahrung und wird in diesem Zustand die Stelle am Oberkörper von SCP-237-DE-B sowie die entsprechende eigene Körpergegend massieren, bis ihre Finger durch die Haut ins Innere des Körpers gleiten. Dabei tritt schwarzes, dickflüssiges Blut zutage, wenn auch nach Abschluss des Vorgangs weder Wunden noch Narben zurückbleiben. Eine Analyse der Flüssigkeit ergab, dass es sich um Hühnerblut handelt, obwohl bei keinem Ritual solches verwendet wurde und Dolores S████ in der Eindämmung auch keinen Zugang dazu gehabt hätte. SCP-237-DE-A entfernt zunächst mit der bloßen Hand das betroffene Organ aus dem Körper des Mannes, während sie das entsprechende aus dem eigenen Leib extrahiert. Dieses führt sie dann in den Körper des Mannes ein, wo es augenscheinlich sofort mit dem Gewebe verwächst und seine Tätigkeit aufnimmt. Es finden später keinerlei Abstoßungsreaktionen statt. Im abschließenden Schritt platziert SCP-273-DE-A den hergestellten Fetisch im eigenen Oberkörper, wo dieser auf anomale Art und Weise als Surrogat des entsprechenden Organes arbeitet. Die "künstlichen" Implantate lösen entgegen aller Annahmen keine Entzündungen oder Rejektionen aus, auch sind sie offenbar keinerlei Verfallserscheinungen ausgesetzt. Danach wird das kranke, unbrauchbar gewordene Körperteil in einer Schale zu Asche verbrannt. Mit dieser zeichnet SCP-237-DE-B das Veve1 des Loas "Papa Loko" auf die entsprechende Stelle des Körpers seiner Frau. Das Zeichen ist danach fixiert wie eine Tätowierung und kann nicht mehr abgewaschen werden. Damit ist das Ritual beendet und SCP-237-DE-A verlässt ihren ekstatischen Zustand.

Nachtrag vom 13.9.2013: Bei einem endoskopischen Test an SCP-237-DE-A wurde festgestellt, dass die Fetische im Oberkörper lilafarbenes, pulsierendes Licht emittieren. Der Ursprung des Leuchtens ist unbekannt.

Liste ausgetauschter Organe und deren Surrogate:

Anmerkung:

Hierbei handelt es sich um einen Nachtrag nach dem Ableben der beiden Instanzen. Die Fetische wurden bei der Obduktion von SCP-237-DE-A entfernt und untersucht. Später wurden sie zur Verwahrung nach Standort-DE20 übersandt.

Das Ritual zum Austausch der Gallenblase wurde vollständig von der Foundation dokumentiert, Video- und Audiomaterial sind in Dokument IHS-INPR-1.1 nach erfolgter Sicherheitsfreigabe der Stufe 3 einsehbar. Hierbei wurde die ohnehin zu entfernende Gallenblase von Dr. Soileau, einem Seniorforscher, ausgetauscht, der sich zu dem "Eingriff" freiwillig bereit erklärte. Auch SCP-237-DE-A war mit dem Vorgehen einverstanden, wobei sie sich explizit auf ihre katholische Religion und die dazugehörige Opferbereitschaft und Nächstenliebe berief. Sämtliche Materialien wurden von der Foundation gestellt und zuvor überprüft. Das Ritual verlief ohne Störungen und erfolgreich. Dr. Soileau lebt bis heute problemlos mit SCP-237-DEs Gallenblase.


Betroffenes Organ Surrogat Bemerkungen
Zwölffingerdarm Schlangenhaut, gefüllt mit Kohlenstaub Agkistrodon piscivorus (Wassermokassinotter)
Leber Schildkrötenpanzer, gefüllt mit Salbei und Lavendel Sternotherus carinatus (Kielrückige Moschusschildkröte), Salvia officinalis, Lavandula angustifolia
Gallenblase Grüne Glasmurmel, umwickelt mit rotem und schwarzem Bindfaden n. a.
Lungenflügel, links Senkrecht halbierter Flaschenkürbis, gefüllt mit Samenhaaren der Baumwolle Lagenaria siceraria, Gossypium barbadense


Abschlussnotiz zur Reklassifizierung vom 4.2.2015

Die beiden Instanzen von SCP-237-DE haben sich unter Vorspiegelung falscher Tatsachen unwiederbringlich der Kontrolle durch die Foundation entzogen. Mehr ist dazu nicht anzumerken, außer dass es dem Personal in Bezug auf den Tod der beiden alten Leute schwer fiel, die gebotene Objektivität und Passivität zu wahren. Nach Aussage von Dr. Soileau trat der Tod um 17.31 Uhr ein, beide Personen entschliefen gleichzeitig und sanft, im Tode die Hände haltend. Sie wurden gemäß ihren Wünschen kremiert. Ihre Asche befindet sich in einer von Dr. Soileau erstandenen Urne in seinem Büro.

-Dr. Himmeroth, Abt. Thaumaturgie, Standort-DE17


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