SCP-224-DE

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Bewertung: +3+x
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Objekt-Nr.: SCP-224-DE

Klassifizierung: Sicher

Sicherheitsmaßnahmen: SCP-224-DE ist in einem möglichst kühlen und trockenen Sicherheitsschrank zu lagern und regelmäßig auf Beschädigungen der Verpackungen oder Anzeichen von Verderblichkeit zu kontrollieren. Der Konsum von SCP-224-DE ist strengstens untersagt. Um Verwechslungen zu vermeiden, dürfen sich keine Lebensmittel, insbesondere Schokoladenriegel, im näheren Umfeld von SCP-224-DE befinden. Der Zugriff ist nur mit Genehmigung des leitenden Forschers zu gewähren.

Aufgrund der aktuell geringen Menge dürfen ohne die Zustimmung des O4-Rates keine weiteren Tests durchgeführt werden.

Beschreibung: SCP-224-DE besteht aus aktuell 19 Schokoriegeln mit Erdnussbutterfüllung und Waffelboden der Marke „Hunger Buster“, die in einer Großpackung für 26 Stück gelagert werden. Es ist weder der Hersteller bekannt, noch wo oder wann sie hergestellt wurden. Da, bis auf den Namen und den kleinen Text „Gegen den ewigen Hunger, für mehr im Leben“ auf der Rückseite, alle Angaben auf dem Karton in einer unbekannten Schrift verfasst wurden, die keinerlei Ähnlichkeiten zu einer bekannten Schriftart oder Sprache hat, können die weiteren Angaben aktuell nicht entziffert werden.

Ein Riegel ohne Verpackung hat eine Größe von 6,5 cm x 3 cm x 1,5 cm und ein Gewicht von 50 Gramm, ist kantig geformt, mit einer sehr dicken hellbraunen Schokoladenschicht überzogen und mit Stücken bläulich glitzernder Kristalle, die an gefärbten Kandiszucker erinnern, dekoriert. Chemische Untersuchungen ergaben, dass der Riegel neben normalen oder bekannten Zutaten und Zusatzstoffen, wie etwa Zucker, Kakaobutter, Palmfett, Koffein und Vanillin eine große Menge unbekannter Zusatzstoffe enthält, die jedoch mit den aktuell verfügbaren Mitteln nicht identifizierbar sind.

Versuchssubjekte empfanden den anfänglichen Geschmack als überraschend gut, süß-salzig, mit einer angenehm säuerlich-bittereren Note mit einem Hauch Schärfe im Abgang sowie einem Geschmack, der sich nicht einordnen lässt, aber als angenehm von den Subjekten empfunden wird. Jedoch verliert der Riegel nach der Hälfte nahezu augenblicklich an Geschmack, weshalb die Testsubjekte kaum Interesse daran zu haben schienen, diesen weiter zu konsumieren.

SCP-224-DE anomale Eigenschaft trifft nach dem Konsum von diesem ein. Das Subjekt, welches mindestens den halben Riegel gegessen hatte, verliert zunächst seinen Geschmackssinn. Die Zunge des Subjektes kann noch Empfindungen wie Schmerz spüren, jedoch kann sie weder bekannte Geschmäcker1, noch Feinheiten wie Gewürze oder Zusatzstoffe wahrnehmen. Der Geruchssinn scheint ebenfalls beeinträchtigt und kann Gerüche von Speisen aller Art nicht mehr wahrnehmen und sogar das Gefühl bestimmter Speisen auf der Zunge wird nicht mehr in ihrer gewohnten Form wahrgenommen.

Das Subjekt verspürt keinerlei Hunger, noch nicht einmal Appetit. Selbst nach sehr langer Zeit ohne irgendwelche Nahrung schwächt dieser Effekt nicht ab. Das Subjekt verliert jegliches Interesse an Speisen aller Art. Dies schließt auch die mit ein, die es vor dem Konsum von SCP-224-DE am liebsten gegessen hat. Untersuchungen stellten nach Monaten keinerlei Anzeichen von Mangelerscheinungen oder Unterernährung fest, obwohl die Testsubjekte jegliche Art von Nahrung aus Desinteresse ablehnten. Körperliche Untersuchungen zeigten, dass in allen Organen, die für die Verdauung von Nahrung verantwortlich sind, keinerlei Reaktionen festzustellen waren, diese aber trotzdem noch gesund zu sein schienen. Wie der Körper trotz fehlender Ernährung das bewerkstelligt, ist unbekannt. Das Subjekt hat ebenfalls kein Bedürfnis mehr, Exkremente jeglicher Art abzusetzen.

Das fehlende Interesse schließt sämtliche Getränke und Genussmittel mit ein, die mit dem Geschmackssinn zu tun haben, etwa Alkohol oder Zigaretten. Versuche, Subjekte zum Essen zu zwingen, führten zu starkem aggressivem Verhalten und zum sofortigen Erbrechen der zugeführten Nahrung.

Der Verlust des Geschmackssinns wirkt sich auf das mögliche Erkennen schädlicher Stoffe aus. Versuchssubjekte, die nach dem Konsum von SCP-224-DE mittels technischer Geräte gezwungen wurden, verschiedene Flüssigkeiten zu probieren, konnten nicht erkennen, ob die Proben reines Wasser, Salzwasser oder Abwasser beinhalteten oder mit stark dosierter Bittermandel oder Arsen versetzt waren.

Obwohl es körperlich keinerlei Bedarf für Essen mehr gibt, zeigen längere Beobachtungen das teilweise starke Auftreten von Depressionen aufgrund des Verlustes des Geschmackssinnes und den damit verbundenen, fehlenden, positiven, seelischen und geistigen Effekten2. Subjekte, die den Konsum von Nahrung allein zum Erhalt der Körperfunktionen ansehen, leiden deutlich weniger an diesem Effekt als jene, die Essen als Genuss oder als wichtigen Teil ihres Lebens sehen und die dem Geschmack der Nahrung eine hohe Rolle zuweisen.

Die Wirkung ist zum derzeitigen Zeitpunkt permanent und unumkehrbar. Versuche, den Hunger mit Methoden zur Appetit-Förderung zu steigern, etwa starkes Krafttraining an der frischen Luft oder pflanzliche oder chemische Mittel, sind bisher gescheitert.

Entdeckung: SCP-224-DE wurde am 17.07.2017 in der Wohnung eines Süßwarengeschäftsleiters in Berlin gefunden. Einem Forscher der Foundation, der öfters dort zu privaten Zwecken einkaufen ging und den Besitzer seit seiner Kindheit her kannte, fiel das merkwürdige Verhalten des Besitzers in den letzten Wochen auf. Als er ihn am 17.07. in seiner Wohnung besuchen wollte, um mit ihm persönlich darüber zu reden, fand er den Besitzer erhängt vor, mit SCP-224-DE auf dem Wohnzimmertisch und einem Abschiedsbrief neben diesen. Nachdem der Forscher den Brief gelesen und SCP-224-DE identifiziert hatte, alarmierte er die Foundation, die SCP-224-DE und den Brief sicherstellten.

Nachtrag:

Zurzeit wird geprüft, ob und wie man SCP-224-DE vielleicht irgendwie in größeren Mengen produzieren kann, wenn möglich ohne den Verlust des Geschmackssinns. Die Fähigkeit, kein Bedürfnis nach Nahrung mehr zu haben, könnte vielleicht nützlich als Proviant für längere Expeditionen oder zur Sättigung von humanoiden oder anderen SCPs mit hohem Nährstoffbedarf sein. Oder zumindest als günstige Ernährung des D-Klasse-Personals.

- Leitender Forscher Dr. Lenzt

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