SCP-223-DE

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Hinweis der Wissenschaftsabteilung

Die nachfolgend beschriebene Anomalie befindet sich aktuell in Untersuchung auf die Fähigkeit, durch ihre Wirkung getötete Menschen, in Form von Spektralwesen an seine unmittelbare Umgebung zu binden. Sämtliches Personal ist angehalten, jegliche für solche Erscheinungen arttypische Indizien an Standort-DE18 unter StandortDE18@scp.int mit dem Betreff "Objekt 223" zu melden. Zu jenen möglichen Anzeigern können unter Anderem Phantomstimmen und -Texte, Geistererscheinungen, Gefriertemperaturen in Nähe von Eindämmungsstätten oder Halluzinationen zählen. Wir danken für Ihre Beihilfe!


Objekt-Nr.: SCP-223-DE

Bedrohungsstufe: Gelb

Klassifizierung: Keter Sicher

Sicherheitsmaßnahmen: Sämtliche Komponenten von SCP-223-DE, die miteinander interagieren können, haben über den geographischen Zuständigkeitsbereich der deutschsprachigen SCP-Foundation verteilt in unterschiedlichen Standorten und Außenposten verwahrt zu werden. Um zu gewährleisten, dass die gefährlichen Wirkungen der anomalen Kräfte zwischen den Komponenten unterdrückt werden, haben die Lagerstätten mindestens 10 km voneinander entfernt zu sein. Des Weitern ist es nicht gestattet, die einzelnen Komponenten zusammen zu lagern, diese haben mindestens 10 m voneinander separiert verwahrt zu werden. Zu den Bestandteilen, welche sich nicht an selber Örtlichkeit befinden dürfen, gehören SCP-223-DE-AK und SCP-223-DE-TK sowie die Kombination SCP-223-DE-CK und SCP-223-DE-GK1. Mitarbeiter, die unmittelbaren Kontakt zu interagierenden SCP-223-DE Komponenten hatten oder die Zeichen von SCP-223-DEs Einwirkungen aufweisen sind sofort als Klasse-E-Personal einzustufen und in eine drei (3) monatige Quarantäne zu platzieren. Jeglicher Versuch, Bestanteile zusammenzubringen wird mit schweren Disziplinarmaßnahmen geahndet. Für SCP-223-DE eingetragener zuständiger Standort ist DE19 DE18. Vorbereitung der Arbeiten zur potenziellen Neutralisation von SCP-223-DE im Fall, dass die zuverlässige Eindämmung sich nicht mehr als effektiv erweist, laufen. In einem solchen Szenario ohne Alternativen kann die Ausmusterung von SCP-223-DE durch das Direktionsgremium genehmigt werden, zum Wohl von Personal und Allgemeinheit. Sollte sich SCP-223-DE als unzerstörbar erweisen sind Sondermaßnahmen SCP-223-E3/ARC einzuleiten, die die Isolation von SCP-223-DE auf der Insel ██████ vorsieht.

Beschreibung: SCP-223-DE ist ein ca. 31 cm hohes und 15 cm breites Steckmodel eines Desoxyribonukleinsäure-Moleküls, bestehend aus 17 Komponenten. Die Basis bildet eine schraubig gewundene Doppelschiene mit Stativfuß, auf der die 16 Körper, welche Nucleotide darstellen, angebracht werden können. Die einzelnen Bestandteile, die auf der Schiene platziert werden, setzten sich aus einem weißen aus einer Pyramide und einem Würfel zusammengesetzten Kunststoffkörper, der ein Glucosemolekül darstellt, einer violetten Gummikugel, die Phosphorsäure repräsentiert, und einem Quader in einer definierten Farbe zusammen. Jene farbigen Quader repräsentieren eine der vier organischen Basen, welche in der irdischen Desoxyribonukleinsäure vorzufinden sind, wobei rot für Adenin, blau für Thymin, gelb für Cytosyn und grün für Guanin steht2.

Untersuchungen des Objektes ergaben, dass die anomalen Wirkungen von SCP-223-DE nicht vom Objekt als einzelnes, sondern von dem Verhalten einer bislang unbekannten Energie zwischen den Bestanteilen ausgehen. Diese Energie bildet Feldlinien, welche sich stark bewegen und optisch Ähnlichkeiten zu Protuberanzen aufweist. Aufgrund der Tatsche, dass sie im elektromagnetischem Spektrum sichtbar sind, konnten sie mit einer Spezialkamera, die jenes Spektrum sichtbar macht, aufgenommen werden, was ihr Verhalten erforschbar machte. Die Feldlinien weisen eine Krümmung vom Objekt weg auf, die sich vergrößert3. Sollte die Flussdichte des anomalen Feldes den Wert von 1,5 T (Tesla) überschreiten4, entlädt sie sich und setzt die anomale Energie in Form von Wellen frei. Die so freigewordenen Impulse anomaler Energie, welche eine starke Durchdringungsfähigkeit aufweisen, wirken sich auf Eiweiß-, Zucker- und andere im Körper5 befindliche makromolekulare Verbindungen aus, welche sie in ihre Bestandteile zerlegen. Organismen, die davon betroffen sind, erleiden schwere Blessuren in Form, schwarzer schleimiger Flecken bis hin zum Tod durch Organversagen oder vollständiger Desintegration des Gewebes. Untersuchungen ergaben, dass die tödliche Dosis 2076 MJ/Kg ist. Unabhängig der Dosis wird der Körper des Subjektes nach eintritt des Todes desintegriert. Meist bleibt von direkt Betroffenen nicht mehr als das Skelet und eine schwarze Lache aus Aminosäuren, Monosacchariden und nicht weiter aufgeführten Reststoffen übrig.

Die Stärke und Häufigkeit dieses Phänomens durchläuft einen permanenten Zyklus aus Ruhe- und aktiver Phase, wobei beobachtet wurde, dass die Aktivität, in Form der zeitlichen Frequenz des Entladens pro Komponentenpaar, exponentiell zu steigen scheint. Die Frequenz des Feldaufbaus pro Komponenten Paar wurde auf ca. 0,05 Herz [REVIDIERT: 0,075 Herz] artikuliert, das bedeutet das aller 13,33 s bis 14 s die anomalen Wellen freigesetzt werden. Obwohl bekannt ist, dass der anomale Wirkungsgrad der Energie mit zunehmender Strecke abnimmt, ist nicht abschließend geklärt, wie weit die anomalen Kräfte von SCP-223-DE reichen noch in welche Energieform sie übergeht. Bislang sind rund 218 Verletzte, davon 26 E-Klasse-Mitarbeiter, und 24 Todesfälle bekannt sowie die Existenz von 37 Verdachtsfällen, darunter auch in Nachbarländern. Des Weiteren gilt die Annahme, dass die Stärke der anomalen Kräfte bei der Bildung der Feldlinien von der Kombination der Bestandteile abhängig ist. Messergebnissen zu Folge herrschen zwischen SCP-223-DE-AK und SCP-223-DE-TK sowie SCP-223-DE-GK und SCP-223-DE-CK jeweils höhere Wechselwirkungen, was auch in erhöhter Intensität der anomalen Kräfte resultiert. Unter Komponenten des gleichen Typus wurden bisher keine Wechselwirkungen registriert. Des Weiteren ist anzumerken, dass eine erstaunlich hohe Distanz bei der Feldlinienbildung zwischen den Bestandteilen existieren kann. Die bislang größte Ausdehnung konnte auf 7 km bestimmt werden, wobei zu beachten ist, dass der Aufbau der Protuberanz fast eineinhalb Jahre dauerte, jedoch nicht weniger katastrophal war. Insgesamt wurden dabei 35 Opfer identifiziert6.

Entdeckung: SCP-223-DE wurde in der ██████-Universität in ██████ durch die deutschsprachige Foundation entdeckt, nachdem Berichte von unnatürlichen Verletzungen bei Studenten und Bewohnern in der Nähe sowie Vermisstenfällen auftraten. Am 01.04.2020 kontaktierte ein besorgter anonymer Anrufer die Polizeileitzentrale in ██████ und schilderte jene Ereignisse. Kurz darauf am 02.04.2020 erreichten Feldagenten als Polizisten getarnt die Universität und begonnen die Untersuchungen, jedoch konnten sie nichts Ungewöhnliches festselten. Befragungen der Studenten sowie vorzeigen der Blessuren und ärztlicher Bestätigung dieser ergaben keinen Aufschluss. Die Schule wurde daraufhin wegen eines, gemäß der aktuellen Lage, angeblichen Coronafalls geschlossen. Das Gebäude wurde für mehrere Tage unter Beobachtung gestellt. Zusätzlich wurden die Lehrkräfte befragt.

Nach zweiwöchiger Untersuchung wurde der Fall niedergelegt und die Universität frei gegeben. Die Verletzungen wurden einem Befall von Pediculus humanus (Kleiderlaus) zugeschrieben und der Vermisstenfall wurde einem Ermittlungsteam der Landespolizei übergeben. Als am 23.04.2020 ein weiterer Vermisstenfall hinzu kam und die Landespolizei keine Erfolge erzielte, wurden die Ermittlungen erneut aufgenommen. Unter Agent Schäfer wurden erneut Betroffene befragt und das Gelände durchkämt, wobei auch hier erneut keinerlei Indizien sichergestellt werden konnte. Agent Schäfer stellte erneut die Anfrage auf Durchsuchung des Büros des Schulleiters, welcher genehmigt wurde. In der Mailbox von Herrn Durand wurde ein Nachrichtenverkehr mit der Biologielehrerin Frau Gerste aufgefunden.

Sehr geehrter Herr Durand,

Wie Sie sicherlich schon mitbekommen haben, kam es jüngst zum Erscheinen verschiedener Blessuren bei den Biologiestudenten, welche ich mir nicht logisch erklären kann. Ich weiß, Sie werden mich jetzt wahrscheinlich für verrückt halten, was ich vermutlich auch bin, aber dieses neue Modell, das wir uns gekauft haben, ich habe in seiner Nähe so einen stechenden Schmerz und auch andere Lehrkräfte und Studenten berichten davon sowie einem starken Unbehagen. Nicht nur das, sondern auch gegeben der Tatsache, dass dieses Phänomen erst seit dem Vorhanden sein des DNS-Models auftritt.
Mit freundlichen Grüßen
Ellena Gerste

Sehr geehrte Frau Gerste,

Ich danke für Ihren Beitrag im Bezug auf die mysteriösen Ereignisse der letzten Wochen, allerdings werden wir es wohl kaum mit etwas Übernatürlichen zutuen haben, wohl eher mit einer Infektionskrankheit. Nicht nur, dass schon genug Unterricht wegen der Pandemie ausgefallen ist, jetzt werden wir auch noch welchen an einen Besuch des Gesundheitsamtes verlieren. Ich bitte Sie, bleiben Sie ruhig und warten ab. Ich weiß, dass Sie gläubig sind und dagegen spricht auch Garnichts, dennoch appelliere ich an Sie, keine Horrorgeschichten zu verbreiten. Ein Untersuchungsteam ist bereits alarmiert und wird am Mittwoch die Universitätsgebäude überprüfen.

In der Hoffnung, dass Sie wohl auf sind, gezeichnet
André Durand

André,
Es hat sich einen geholt. Was sollen wir machen? Die Polizei rufen? Die werden uns doch eh nicht glauben. Alex hat dir die Aufnahmen gezeigt, du weißt, dass es wahr ist. Es wird sich noch Weitere holen. Wir müssen handeln und zwar schnell. Ich werde meinen Unterricht zukünftig im außen Gelände halten, aber inzwischen haben auch schon Studenten in andern Komplexen diese schwarzen Flecken.

Ellena,

Ich bin fassungslos. Verstecke was du kannst, wir haben einen Ruf zu verlieren! Ich sage dir Eines, wenn du auch nur ein Sterbens Wörtchen darüber ausplauderst, kannst du dich auf dem Arbeitsmarkt umschauen! Alex habe ich bereits gebeten, alle Aufnahmen zu vernichten. Wegschmeißen können wir dieses vermaledeite Ding doch auch nicht, ich verstehe nicht, wie das sein kann. Es kommt immer wieder. Und noch schlimmer, was passiert wohl, wenn wir es los werden, wer wird dann gepeinigt?

André,

Es kommt nicht wieder, sie bringen es immer wieder zurück, die die die Wahrheit haben wollen, die die leiden mussten. Sie sind nicht tot, sie sind immer noch hier. Sie rufen nach uns und sie werden es auch mit Gewalt tuen. Wir sind Diejenigen, die den Schleier über ihren Tod legen, wir verheimlichen ihren Liebesten ihr wahres Schicksal. Wie kannst du nur so leben? Wenn es uns nicht holt, dann werden sie es vermutlich tun. Wir müssen die Wahrheit kund geben. Ich appelliere an dich.

TuEn SiE was sIe SaGt. VeRküNdEn Sie dIE WaHrheIt. ErlÓsen SIe uNs, biTte!


WaS Ist mIt UnS geSchehen?

Nach dem Analysieren der Mailbox wurde der Westflügel durchsucht und es konnte ein 3D-Model eines DNS-Moleküls in einer verschlossenen Abstellkammer ausfindig gemacht werden. Anscheinend wurde es dort vorsätzlich versteckt. Anschließend wurde es in Verwahrung genommen und nach Standort-DE19 gebracht. Die Nachrichten wurden kopiert und anschließend von Herrn Durands Rechner gelöscht. Die Überreste der Studenten wurden bislang nicht gefunden. Erneute Anfrage eines weiteren Interviews lehnten Herr Durand sowie die äußerst ängstliche Frau Gerste ab, hingegen erwies sich der Hausmeister Alexander ████████ als kooperativ. Er stellte Agent Schäfer, nachdem dieser vor der Abreise noch einmal auf die Toilette ging, im Schutz eines toten Winkels eine DVD mit Überwachungsaufnahmen zur Verfügung.

Nachdem das Objekt eingedämmt wurde, erhielten Herr Durand, Frau Gerste und Herr ████████ ein Klasse-G-Amnesikum. Für die Todesfälle wurde ein Gerichtsurteil mit fingiertem Angeklagten initiiert. Bei jenem Angeklagten handelte es sich um ein Mitglied des Klasse-D-Personals D-7415, welcher mittels Hypnose in seine Rolle gezwungen wurde. Die Belessuren wurden erneut einem Parasiten-Befall zugetan und als Absicherung sterilisierte Exemplare der Pediculus humanus freigelassen.

Die nachfolgende Eindämmung von SCP-223-DE erwies sich zunächst als schwierig, da es keine Möglichkeit gab, die anomalen Wellen des Objektes zu isolieren. Die daraus resultierende Sicherheitslücke verursachte im Laufe der Zeit eine Vielzahl an Betroffenen sowohl bei Angehörige des Personals, darunter auch der ehemalige Leitender Forscher Dr. Klaus Shöne, als auch bei Zivilisten in den Wohngebieten nahe der Einrichtung. Nachdem das Prinzip des Freiwerdens der anomalen Wellen verstanden wurde, kurz bevor SCP-223-DE zur Isolation auf die unbewohnte Insel ██████ gebracht wurde, beschloss die neue leitende Forscherin Dr. Emilia von Fallersleben das Objekt in seine Komponenten zu zerlegen und diese zu separieren. Die Eindämmung wurde anschließend mit der Reklassifikation von "Keter" auf "Sicher" vom deutschen Objektklassenausschuss finalisiert. Das Konzept der Verwahrung auf ██████ wird vorerst archiviert. Allerdings ist nach wie vor unklar, ob SCP-223-DE nekrophage Attribute besitzt, was jedoch mit großer Sicherheit nicht zutrifft.



. Es ernährt sich von dem Zerfall seiner Opfer und dem Leid ihrer Geister, um mächtiger zu werden. Ihr wundert euch warum die Aktivität steigt? In der Foundation arbeiten keine Stümper, ihr Schweine wisst doch ganz genau, was Sache ist, nicht war ? -K.S.










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