SCP-206-DE

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Bewertung: +4+x
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Objekt-Nr.: SCP-206-DE

Klassifizierung: Sicher

Sicherheitsmaßnahmen: SCP-206-DE ist derzeit in einer Lagereinheit im Standort-DE10 untergebracht. Außerhalb von Tests ist das Objekt in einem ausgeschalteten und von Strom getrennten Zustand aufzubewahren.

Die Erschaffung von SCP-206-DE-1-Instanzen ist ohne Zustimmung der Standortleitung untersagt. Erschaffene SCP-206-DE-1-Instanzen sind in separaten Sicherheitsschließfächern der Sicherheitsstufe S 1 aufzubewahren. Der Zugriff zu SCP-206-DE-1-Instanzen für Tests oder Standardkontrollen bedarf der Zustimmung des leitenden Forschers. Eine Termininierung ist ohne Zustimmung der Standortleitung nicht gestattet.

Instanzen von SCP-206-DE-2, die sich aktuell im Gewahrsam der Foundation befinden, dürfen sich weder in der Nähe von SCP-206-DE oder von ihnen erschaffenen SCP-206-DE-1-Instanzen befinden, noch andere Personen dazu animieren, SCP-206-DE zu benutzen.

Beschreibung: Bei SCP-206-DE handelt es sich um eine Maschine, die zur interaktiven Herstellung von personalisierten Plüschtieren verwendet wird. Sie misst 5 x 2,5 x 2 m und besteht aus drei Komponenten, bezeichnet als SCP-206-DE-A, SCP-206-DE-B und SCP-206-DE-C, die miteinander verbunden sind.

Während SCP-206-DE aktiviert ist und mit einer Stromquelle verbunden ist, spielt es in einer Dauerschleife eine gebrochenen Melodie, welchen die meisten Zuhörer als Melodie ähnlich wie die auf einem Rummelplatz identifizieren.

Wärend dieser Jingle spielt singt eine überzeichnet hohe Stimme dabei folgendes Lied:

Komm' nur ran, komm' nur ran!
Wähle deinen Freund, füll' ihn mit Watte und mit Leben,
und schon geht es los, euer gemeinsames Leben!
Komm' nur ran, komm' nur ran!

Wie SCP-206-DE die Melodie abspielt, ist derzeit unbekannt, da weder Lautsprecher noch irgendwelche Abspielgeräte an dem Objekt gefunden werden konnten.

SCP-206-DE-A besteht aus einem blauen Kunststoffzylinder mit rosafarbenen Pfoten-Abdrücken als Muster mit einer Höhe von 2,50 m und einem Durchmesser von 1 m. An diesem sind im vorderen Bereich eine runde Klappe und ein berührungsempfindlicher Bildschirm angebracht. Oben ist ein weißes Schild angebracht, auf welchem mit bunten Buchstaben im Stil einer Kinderhandschrift die Worte "Such dir deinen neuen besten Freund aus" geschrieben stehen.

Im aktiven Modus kann per Bildschirmeingabe und einfacher, intuitiver Navigation die Außenhülle des Plüschtieres ausgewählt werden. Aufgefüllte Plüschtiere haben, je nach Art, eine Größe von 30 – 50 cm.

Liste der vorhandenen Auswahloptionen von SCP-206-DE-A:

• Fünf Arten von Bären (braun, schwarz, weiß, pink und gefärbt wie ein Panda)
• Drei Affen (Schimpanse, Orang-Utan, Totenkopfäffchen)
• Ein Katta-Lemur
• Drei Hundeartige (Beagle, Grauwolf, Rotfuchs)
• Einen grüner Frosch mit gelbem Bauch
• Drei Katzenartige (Rote Kurzhaar, Löwe, Tiger)
• Drei Reptilien (Krokodil, Meeresschildkröte, Korallenschlange)
• Zwei Dinosaurier (Tyrannosaurus, Triceratops)
• Ein Seeotter mit Plüschmuschel in den Pfoten
• Eine weiße Kuh mit schwarzen Flecken
• Ein afrikanischer Elefant
• Ein weißes Einhorn mit pinker und hellblauer Mähne
• Ein olivgrüner Drache

Wenn ein Subjekt sich für ein Plüschtier entschieden und dies auf dem Bildschirm bestätigt hat, öffnet sich die Klappe und die gewünschte leere Stofftierhülle fällt aus dieser heraus. Bisher brauchte die Maschine nicht nachgefüllt zu werden und es gibt keine Öffnung, die das Nachfüllen oder einen Blick in SCP-206-DE-A ermöglichen würde. Wo SCP-206-DE-A die Materialien zur Herstellung herbezieht ist zur Zeit unbekannt.

SCP-206-DE-B ist ein großer Plexiglas-Kanister mit den Maßen 3 x 2,5 x 2 m, in dessen Inneren sich eine unbestimmbare Menge an weißer Füllwatte befindet, die im aktiven Zustand im Kanister herumwirbelt. Oben angebracht ist ein großes Schild im Stil wie an SCP-206-DE-A mit der Aufschrift „Fülle deinen neuen besten Freund mit Leben".

An diesem ist ein roter Schlauch angebracht, der dafür konzipiert ist, die Außenhüllen, die SCP-206-DE-A erschafft, mit der Watte zu füllen. Der Schlauch aktiviert sich automatisch, sobald dieser an einer Außenhülle angeschlossen ist. Bisher konnte kein Weg gefunden werden, den Schlauch anderweitig zu aktivieren. Sobald der Schlauch mit der Öffnung des Stofftieres verbunden ist, bläst dieser solange automatisch Füllwatte in die Außenhülle, bis es die optimale Füllmenge erreicht hat. Dann schaltet sich der Schlauch automatisch wieder aus. Wenn der Schlauch anschließend aus der Öffnung des Plüschtiers entfernt, schließt sich diese von selbst ohne Zeichen von Nähten, Reißverschlüssen oder anderen Manipulationen zu hinterlassen.

Untersuchungen der Füllwatte1 ergaben, dass es sich dabei um eine Mischung aus synthetisierter und organischer Wolle handelt. DNA-Tests des organischen Teils zeigten keine Übereinstimmung mit irgendeiner bekannten Tierspezies. SCP-206-DE-B erschafft diese Wolle selbst und bis auf den angebrachten Schlauch konnten keinerlei Öffnungen festgestellt werden. Auch hier konnte bisher nicht festgestellt werden, wie SCP-206-DE-B die Füllung selbst erschaffen kann.

SCP-206-DE-C ist ein gelber Quader mit grünen Pfoten-Abdrücken, an dessen Vorderseite sich ein berührungsempfindlicher Bildschirm, eine Tastatureingabe und eine Öffnung befinden. Oben angebracht ist ein Schild, ähnlich dem Stil der anderen beiden Komponenten, mit der Aufschrift „Gib deinem neuen besten Freund einen Namen".

Im aktiven Modus wird im Bildschirm angewiesen, das gefüllte Plüschtier in die Öffnung zu legen und anschließend erfolgt die Aufforderung, einen Namen für das Plüschtier auszusuchen und diesen mittels Tastatur einzugeben. Nach der Eingabe des Namens wird festgelegt, an welchem Teil des Plüschtieres der Name eingestickt werden soll. Angeboten werden hierbei an einem der Ohren, auf der Brust, auf einem der Arme oder Beine, auf die Stirn, auf dem Rücken oder auf dem Hinterteil. Wird der gewünschte Teil angegeben, wird in dem ausgewählten Teil des Stofftieres ein Name eingestickt. Das Subjekt, welches die Eingaben vorgenommen hat, spürt dann plötzlich einen stechenden Schmerz an der Stelle seines Körpers, welches es zuvor auf dem Bildschirm bestätigt hat. Beobachtungen während der Versuche zeigten jedoch keinerlei Veränderungen an diesen Stellen. Der Schmerz endet automatisch in dem Moment, in dem das Einstechen des Namens abgeschlossen wird.

Der Name, der in das Plüschtier eingestickt wurde, ist jedoch nicht der Eingegebene, sondern der Name der Person, die den Prozess vollzogen hat. Es ist bisher nicht bekannt, woher SCP-206-DE-C den Namen des Benutzers kennt.

Subjekte im Alter bis 11 Jahre, die in die direkte Nähe des aktivierten Objekts kommen und die Musik wahrnehmen, verspüren den Drang, ein Plüschtier mit diesem herzustellen. Versuche, betroffene Subjekte von dem Objekt zu entfernen, bevor der Prozess der Namensgebung abgeschlossen werden konnte, führten in 100% der Fälle zu einem aggressiven Verhalten, bei dem das Kind mittels Schreien, Trotz und Gewalt versuchen wird, den Prozess fortzuführen können. Dieses Verhalten kann aber durch die Verwendung von Amnesika und anschließender Distanzwahrung vom Objekt rückgängig gemacht werden. Subjekte über 11 Jahre verspüren hingegen keinen starken Drang und können ohne Probleme jederzeit den Prozess abbrechen, solange dies vor der Namensvergabe bei SCP-206-DE-C gemacht wurden.

Wenn jedoch ein Subjekt, unabhängig vom Alter, mitten im Prozess der Namensgebung davon abgehalten wird, diesen erfolgreich zu beenden, fällt das Subjekt augenblicklich in einen komatösen Zustand. Untersuchungen solcher Subjekte zeigten, dass zwar grundlegende und lebensnotwendige Gehirnprozesse, wie Atmung oder Verdauung intakt bleiben, jedoch fehlen sämtliche Gehirnaktivitäten, die für ein Bewusstsein und die Wahrnehmung benötigt werden. Bis jetzt konnte keine Methode entwickelt werden, diesen Prozess rückgängig zu machen.

Plüschtiere, die vollständig hergestellt wurden, werden als SCP-206-DE-1 bezeichnet. Die Subjekte, die SCP-206-DE-1 erstellt haben, werden als SCP-206-DE-2 bezeichnet.
SCP-206-DE-2-Subjekte zeigen keine anomalen Veränderungen und unterscheiden sich nicht von anderen Menschen. Nach der Erschaffung von SCP-206-DE-1 zeigen SCP-206-DE-2-Subjekte eine positivere Lebenseinstellung und eine höhere Offenheit gegenüber anderen Personen. Auch zeigen sie größeres Interesse an Spielzeugen und bauen diese in ihre Freizeitaktivitäten mit ein, selbst wenn sie vorher diese absolut abgelehnt hatten. Sie werden auch versuchen, andere Personen, die keine SCP-206-DE-2-Subjekte sind, davon zu überzeugen, mittels SCP-206-DE selbst SCP-206-DE-1 herzustellen2.

SCP-206-DE-1 zeigt rein optisch, bis auf den eingravierten Namen von SCP-206-DE-2, keine Unterschiede zu gewöhnlichen Plüschtieren auf. Auch zeigt es keinerlei anomale Eigenschaften auf, solange es sich nicht allein mit SCP-206-DE-2 in einem abgeschlossenen Bereich befindet.
Befindet sich SCP-206-DE-1 allein in einem abgeschlossenen Bereich in unmittelbarer Nähe von SCP-206-DE-2 und wird nicht durch andere Personen beobachtet3, erwacht SCP-206-DE-1 zum Leben und ist in der Lage, sich eigenständig zu bewegen, zu laufen oder Gegenstände zu verwenden. Trotz grobmotorischer Schwierigkeiten in der Bewegung zeigt es einen gewissen Grad an Intelligenz, der dem der menschlichen Intelligenz gleichzusetzen ist.

SCP-206-DE-1 zeigt sich dabei sehr feindselig gegenüber SCP-206-DE-2 und versucht, diesem größtmöglichen Schaden zuzufügen. Es wird etwa versuchen, SCP-206-DE-2 angreifen4, Gegenstände gegen dieses zu verwenden oder zu werfen oder ihn mit Streichen zu schaden, etwa dem Spannen von Schnüren, die das Subjekt zum Sturz bringen sollen. Hierbei achtet SCP-206-DE-1 jedoch darauf, dass SCP-206-DE-2 einen größtmöglichen, jedoch nicht tödlichen Schaden erleidet. Es konnte beobachtet werden, wie Instanzen von SCP-206-DE-1 versuchten, SCP-206-DE-2 vor lebensgefährlichen Situationen zu bewahren oder zu versuchen, diese wiederzubeleben, wenn sie durch ihre Angriffe aus Versehen wirklich gefährlich geschädigt worden wäre.

Sobald eine oder mehrere weitere Personen den Bereich betreten, wird SCP-206-DE-1 wieder in den normalen Zustand zurückfallen und sich wie ein herkömmliches Plüschtier verhalten. Aus diesem Grund bevorzugen SCP-206-DE-2-Instanzen die Nähe von Gesellschaft, insbesondere in der Nähe von SCP-206-DE-1, welche ihnen in diesem Zustand nicht schaden können.

Trotz des aggressiven Verhaltens von SCP-206-DE-1 wird SCP-206-DE-2 dieses nicht angreifen oder Schaden zufügen, sondern alles tun, um das Objekt intakt zu halten. Auch wird es darauf achten, dass SCP-206-DE-1 sich immer in dessen unmittelbarer Nähe befindet, um sicher zu gehen, dass es nicht beschädigt wird.

Sollte SCP-206-DE-1 zerstört werden, etwa durch Verbrennung, Zerstückelung, Zersetzung oder durch Sprengung, stirbt SCP-206-DE-2 nahezu augenblicklich. Autopsien an auf diese Weise verstorbenen SCP-206-DE-2-Instanzen ergaben als Todesursache das Versagen des Herzens, ausgelöst durch Füllwolle ähnlich der aus SCP-206-DE-B, die sich im Herz materialisiert hat. Andersherum verliert SCP-206-DE-1 alle anomalen Eigenschaften, sobald SCP-206-DE-2 durch andere Umstände, etwa durch einen Unfall oder Terminierung, stirbt.

Tests mit SCP-206-DE-2-Subjekten und SCP-206-DE ergaben, dass die Subjekte nicht in der Lage sind, mehr als eine SCP-206-DE-1-Entität herzustellen. Die Bildschirme von SCP-206-DE-A und SCP-206-DE-C zeigen, sobald SCP-206-DE-2 diese berührt, folgende Fehlermeldung auf:
„Du kannst nicht mehr als einen besten Freund haben".

Entdeckung: Die Foundation wurde am 24.03.2020 auf SCP-206-DE aufmerksam, als die Eltern der 7-jährigen Lisa █████ ins Jugendamt von Kassel geladen wurden. Das Jugendamt hatte ihnen gedroht, ihnen das Sorgerecht zu entziehen, da ihre Klassenlehrerin schwere Missbrauchsvorwürfe äußerte. Die Tochter hatte seit mehreren Wochen verschiedene Verletzungen am Körper gehabt, wie Hämatome, Kratzer, Schnittwunden oder Verstauchungen. Da das Kind nicht sagen wollte, woher es diese hatte, wurde vermutet, dass die Eltern involviert waren, obwohl sie angaben, keine Gewalt gegen das Kind ausgeführt zu haben und selbst nicht wüssten, woher diese Verletzungen stammten, da dieses sämtliche Aussagen diesbezüglich verweigerte.

Da die Eltern wiederum den Verdacht hatten, dass ihre Tochter sich in unbeobachteten Momenten selbst verletzte und dies es nur nicht zugeben wollte, hatten sie heimlich Kameraaufnahmen von ihrem Kinderzimmer gemacht. Die Aufnahmen zeigten, wie Benjamin, der Plüschfrosch des Kindes, in unbeobachteten Momenten zum Leben erwachte und die Tochter brutal mittels herumliegender Gegenständen angriff. Der Jugendamtsmitarbeiter informierte daraufhin die Polizei. Ein Agent, der verdeckt im dortigen Polizeirevier tätig war, wurde darauf aufmerksam und führte, nachdem er den nächstgelegenden Standort darüber in Kenntnis gesetzt hatte, später eine Befragung mit den Eltern und dem Kind durch.

Laut Aussage der Eltern hätten sie damals den Plüschfrosch aus einem Laden erhalten, der Plüschtiere und andere Spielzeuge verkaufte. Das Kind hatte, nachdem es den Laden betreten hatte, den dringenden Wunsch gehabt, den Automaten zu benutzen, um einen eigenen neuen Freund herzustellen. Die Eltern gewährten dem Kind den Wunsch, welches kurz daraufhin selbst begann, den Frosch auszuwählen und mittels der Apparatur herzustellen. Das Kind beklagte sich während der Namenserstellung über starke stechende Schmerzen im Rückenbereich, die jedoch sofort endeten, als der Frosch den Namen "LISA" auf dem Rücken eingestickt bekommen hatte.

Trotz der vielen Angriffe, die das Mädchen durch den Plüschfrosch erlitten hatte, weigerte es sich, von dem Objekt getrennt zu werden. Als Begründung gab sie an, dass sie sich sicher sein wollte, dass ihr bester Freund Benjamin nicht kaputt gehen könnte.

Die Aufnahmen und der Plüschfrosch wurden nach der Befragung beschlagnahmt und sowohl das Kind als auch die Eltern und die darin beteiligten Jugendamtsmitarbeiter wurden mit Anmesika behandelt. Der Frosch wurde in seinem aktuellen Sicherheitsschließschrank verwahrt, wo er aufgrund der Trennung von dem Kind keinerlei anomale Fähigkeiten mehr aufwies. Das Objekt erhielt später die Klassifizierung SCP-206-DE-1a.

Bei der angegebenen Adresse des Ladens, die die Eltern angegeben hatten, fanden die Agenten nur eine fast leere Ladenfläche vor, in dessen Zentrum sie SCP-206-DE vorfanden. Der Vermieter dieser Fläche konnte keine Angaben machen, was aus dem vorherigen Mieter geworden ist. Laut seiner Aussage hatte er einige Tage sein Geschäft geöffnet und sei angeblich innerhalb eines Monats wieder verschwunden, wobei er nur das Objekt zurückgelassen hatte.

SCP-206-DE wurde von Agenten abgebaut und zum Standort-DE10 transportiert.

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