Objekt-Nr.: SCP-196-DE
Klassifizierung: Euclid
Sicherheitsmaßnahmen: SCP-196-DE ist in einer zehn mal acht mal drei (10 x 8 x 3) Meter großen Zelle in Standort-DE14 aufzubewahren. Es muss ein Teich von mindestens sechs (6) Metern im Durchmesser und einer Tiefe von mindestens vier (4) Metern vorhanden sein. Der Raum muss zudem fünfzehn Stunden am Tag auf dreißig bis vierzig Grad Celsius erwärmt werden. Die restliche Zeit sind Temperaturen von zwanzig bis maximal zweiundzwanzig Grad Celsius zu halten. Wände und Decke müssen aus Stahlbeton bestehen und mit einer Vertäfelung aus festem Gestein wie Granit verkleidet, der Boden vollständig mit Gräsern und Sand bedeckt sein. SCP-196-DE muss täglich mit zehn (10) Kilogramm rohen Fleisches gefüttert werden. Es müssen jederzeit mindestens drei einsatzbereite Wachen mit Fixierschaum und Betäubungsgewehren vor Ort sein. Bei einem weiteren Eindämmungsbruch ist der gesamte Sektor-DE17-196-DE-01 zu evakuieren und abzuriegeln. Der Zutritt ist jeglichem Personal nur mit Erlaubnis des Standortleiters gestattet. Sollte eine Terminierung des Subjektes als notwendig erachtet werden, wird die Nutzung von Laugen empfohlen.
Beschreibung: SCP-196-DE wirkt im Normalzustand wie ein normaler Mensch, jedoch ist es keinem Geschlecht zuzuordnen. Es hat halblange schwarze Haare und eine karminrote Iris im rechtem Auge, während das linke erblindet ist und eine mattweiße Färbung hat. SCP-196-DE bewegt sich immerzu auf allen Vieren fort und ist ein herausragender Schwimmer.
Wenn es jedoch gereizt wird, etwa durch zu langes Anblicken oder durch einen Angriff, oder sich zu lange außerhalb einer natürlich wirkenden Umgebung aufhält, bilden sich Schuppen aus der Haut heraus und die Pupille verformt sich zu einem Schlitz. Zudem bildet sich eine krokodilartige Schnauze, jedoch mit zwei blutroten Zahnreihen. Dies benötigt exakt eine halbe Sekunde. Wenn diese Verwandlung vonstatten geht, verfällt SCP-196-DE in eine Art Blutrausch, in dem es Geschwindigkeiten von bis zu 37 km/h erreicht und eine anomale Agilität vorweist. Zudem scheinen die Schuppen feuer-, säure- und kugelresistent zu sein, wohingegen Laugen nach wie vor ungehindert wirken. Der Rausch hält zwischen dreißig und fünfundvierzig Minuten an, in denen es versucht, den Reizauslöser zu terminieren. Sollte dies eintreten, sucht sich SCP-196-DE ohne ersichtliches Muster entweder ein neues Opfer oder zieht sich zurück. Nach dem Rausch bilden sich die anomalen Merkmale zurück.
SCP-196-DE kann sowohl an der Luft als auch im Wasser atmen, obwohl es nur eine Lunge und keine Kiemen besitzt. Jedoch ist eine gewisse Temperatur und ein regelmäßiges Bad nötig, damit SCP-196-DE sich ungehindert fortbewegen kann. Ab einer Temperatur von 29 °C abwärts werden die Bewegungen immer eingeschränkter. Ab 22 °C abwärts fällt die Anomalie in eine Winterstarre. Sollte die Temperatur unter 20 °C fallen, beginnen sich die Organe zu verkrampfen, was nach Berechnungen von Dr. Ernson innerhalb von fünfzehn Minuten zum Tode führt.
Während des oben beschriebenen Blutrausches wird SCP-196-DE erst von Temperaturen unter 0 °C beeinflusst. Ohne regelmäßiges Bad trocknet SCP-196-DE aus, was nach Dr. Ernson innerhalb von zehn Stunden zum Tode führt. Die Anomalie legt raubtierhaftes Verhalten an den Tag und scheint keine hohe ansatzweise höhere Intelligenz zu besitzen.
Entdeckung: SCP-196-DE wurde am 03.08.1992 von Agent L█████ bei ████, Hessen, Deutschland auf einem Acker entdeckt. Er alarmierte die Foundation unmittelbar nach der Sichtung und die Anomalie wurde unter Verwendung von Fixierschaum geborgen. Agent Z████████ traf SCP-196-DE dennoch mit einem Betäubungsgewehr ins linke Auge, infolgedessen es erblindete.
Anhang:
Anhang_DE-196-01: Versuchsergebnisse
Datum | Bezeichnung | Ergebnisse |
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15.02.1993 | DE-196-01-A | SCP-196-DE scheint nicht in der Lage zu sein, seine Nahrung zu rationieren. Es verspeiste 30 kg rohes Fleisch innerhalb von sieben Minuten. Nach etwa drei Stunden würgte SCP-196-DE die überschüssigen 20 kg in halbverdauten Zustand wieder aus. Während einer der Schlafphasen der Anomalie entfernte D-1385 die Überreste. |
04.03.1993 | DE-196-01-B | SCP-196-DE kann ca. zwanzig mal besser riechen und sehen als der Mensch. Auf etwa 500 Meter Entfernung war es in der Lage, einen Kilogramm rohes Rinderfleisch aufzuspüren. |
21.03.1993 | DE-196-01-C | SCP-196-DE frisst nur Fleisch, das roh und maximal zwei Tage alt ist. Älteres Fleisch ließ SCP-196-DE einfach liegen. Es wurde während einer der Schlafphasen entfernt. |
30.03.1993 | DE-196-01-D | SCP-196-DE versteht keine verbalen Aufforderungen. Es ist jedoch in der Lage, anhand des Tonfalls die Stimmung des Sprechers herauszufinden. |
22.04.1993 | DE-196-01-E | SCP-196-DEs Desoxyribonukleinsäure (DNS) zeigt Merkmale eines Alligators und eines Komodowarans. |
02.05.1993 | DE-196-01-F | SCP-196-DEs Schuppen sind feuer-, säure- und kugelresistent. Gegen Laugen jedoch können sie nichts ausrichten. Geringfügige Verletzung der Anomalie. Der Standortleiter von Standort-DE17 drohte mit dem Abbruch der Versuche. |
16.05.1993 | DE-196-01-G | SCP-196-DE kam fast um bei einem Test zur Explosionsresistenz. Der Standortleiter verbietet das Weiterführen der Versuchsreihe. |
Anhang_DE-196-02: Antrag zur Versuchsfortführung
Antrag vom 07.12.1998
Ich stelle einen Antrag zur Fortführung der Versuche an SCP-196-DE; in Zukunft werden keine Waffen oder Laugen mehr eingesetzt werden. ~ Dr. Ernson
Antrag abgelehnt. Sie haben Ihr Glück bereits überstrapaziert. ~ O4-9
Anhang_DE-196-03: Eindämmungsbruch
Infolge dieses Ereignisses wurde SCP-196-DE in Standort-DE14 verlegt und bekam eine Sonderzelle mit personalisierter Ausstattung.
Anhang_DE-196-04: Versuch zur Kommunikationsaufnahme
Um zu überprüfen, ob SCP-196-DE wirklich keine höhere Intelligenz besitzt, stellte Dr. Ernson einen Antrag, der den Versuch von Kommunikation zwischen SCP-196-DE und SCP-121-DE-A1 beinhielt. O4-9 gab dem Antrag statt.
Im Nachfolgenden ist ein Interview zwischen SCP-196-DE und SCP-121-DE-A1 aufgeführt, niedergeschrieben nach Bericht durch SCP-121-DE-A1. Weder SCP-196-DE, noch SCP-121-DE-A1 haben wirklich gesprochen.
SCP-121-DE-A1: Hallo?
SCP-196-DE: Wo? (Schaut sich sichtlich verwirrt um.)
SCP-121-DE-A1: Du kannst mich nicht sehen oder riechen.
SCP-196-DE: Nicht sehen oder riechen… Wo?
SCP-121-DE-A1: Nicht da. Woanders.
SCP-196-DE: Nicht da. Nicht da! Wo andere?
SCP-121-DE-A1: Ja! Kannst du mich verstehen?
[Kurzes Schweigen]
SCP-196-DE: Verstehen?
SCP-121-DE-A1: Genau!
SCP-196-DE: Verstehen. Verstehen! (Laut SCP-121-DE-A1 aufgeregt und fast kindlich.)
SCP-121-DE-A1: Also, wer bist du? Was bist du?
SCP-196-DE: Wer? Was? Nicht verstehen. Nicht verstehen, nicht verstehen! (Laut SCP-121-DE-A1 wütend.)
[Infolge der letzten Frage verfiel SCP-196-DE in einen Blutrausch, der jedoch aufgrund einer sehr kurzen Dauer keine nennenswerten Folgen mit sich zog.]
Abschließende Bemerkung:
Die Frage Wo andere? von SCP-196-DE wurde im Nachhinein als Frage an SCP-121-DE-A1 eingestuft, und nicht als Missverständnis der Aussage des Letzteren. Wen SCP-196-DE mit den Anderen meinte, wissen wir nicht. Die an der Anomalie forschenden Forscher sind sich uneinig, ob es weitere Exemplare seiner Art meinte oder Anomalien im Allgemeinen.
Spätere Befragungen brachten vergleichbare Ergebnisse und endeten immer auf die gleiche Weise wie das erste.
Zumindest wissen wir jetzt, dass SCP-196-DE ansatzweise höhere Intelligenz besitzt.
In näherer Zukunft werden zwar keine weiteren nennenswerten Ergebnisse erwartet, wir werden uns aber trotzdem keine Chance entgehen lassen, mehr über diese Anomalie herauszufinden.
— Dr. Ernson
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