Objekt-Nr.: SCP-195-DE
Klassifizierung: Keter Euclid
Sicherheitsmaßnahmen: Die letzten Exemplare von SCP-195-DE befinden sich auf einer 3 Liter Acer campestre Containerpflanze in Standort-DE6. Diese Pflanzen befindet sich in in einem Plexiglaswürfel, welcher sich wiederum in einem Raum befindet, der die Maße 3 x 3 x 3 Meter besitzt. Einmal die Woche wird die Pflanze von einem D-Klässler gegossen. Sollte die Pflanze aufgrund von SCP-195-DE anfangen Nekrosen zu entwickeln oder eine andere Form von Absterben der Pflanze einsetzen, so wird eine neue 3 Liter Acer campestre Containerpflanze in den Würfel gestellt und im Anschluss gewartet bis SCP-195-DE-Instanzen auf die besagte neue Pflanze gewandert sind. Sollten die ersten Anzeichen für den anomalen Effekt auftreten, wird die alte Pflanze entfernt und eingeäschert. Bei der Entnahme und beim Hinzufügen der alten beziehungsweise neuen Pflanze ist zu beachten, dass alle Personen, die sich im Raum befinden, einen biologischen ganz-Körper-Schutzanzug tragen. Dieser Schutzanzug muss die Eigenschaft besitzen das sich kein Lebewesen oder Partikel an diesen Heften kann. Nach Erledigung des Austausches wird der Anzug sterilisiert.
Beschreibung: SCP-195-DE beschreibt eine parasitäre, noch unbekannte Nematodenart, welche sich in verschiedenen Pflanzenteilen, primär in den Wurzeln und den Sprossen einnistet. Diese Nematoden besitzen eine Größe von 0,8 Millimeter und sind mithilfe eines Mikroskops am besten sichtbar.
Sollten die Nematoden eine Wirtspflanze parasitieren, so werden anscheinend Stoffe gebildet, die zur Folge haben, dass eine verstärkte Zellbildung des Kambiums hervorgerufen wird, welche dafür sorgt, dass die Wirtspflanze schnell an Umfang gewinnt. Dieser Vorgang beansprucht in etwa drei Tage. Sollte die erste Phase abgeschlossen und das Dickenwachstum gestoppt sein, so fangen die Nematoden an sich rasch zu vermehren. Ca. vier Tage nachdem die Nematoden angefangen haben, eine Wirtspflanze zu parasitieren, fangen die Wurzeln an zu wachsen, Anscheinend um die fehlende Stabilität auszugleichen, die durch das Dickenwachstum entstanden ist. Die Wurzeln breiten sich schnell in der Breite und in der Tiefe aus, auch hier ist die Gattung und Art zu beachten. Die Wurzeln haben meist eine Länge von ca. 10-50 Metern. Der Grund wird im folgenden Absatz beschrieben. Nach sechs Tagen ist die Mutation der Pflanze abgeschlossen. Ab diesen Zeitpunkt wird die Pflanze als SCP-195-DE-1 bezeichnet.
Nach weiteren Untersuchungen wurde herausgefunden, dass die Wurzeln auf lebendige sowie tote Tiere und Menschen reagieren. Sollte sich ein Tier oder ein Mensch in einem Radius von weniger als 15 Metern der Pflanze nähern, so beginnen die Wurzeln in Richtung des Subjekts zu wachsen. Die Geschwindigkeit, mit der dieser Prozess vonstattengeht, beträgt drei Meter pro Sekunde. Sollten diese Wurzeln das Subjekt erreichen, so schlingen sich die Wurzeln um das Opfer, was das Entkommen nicht mehr möglich macht. Sollte das Opfer bereits tot sein, so wird der Körper komplett mit Pflanzenteilen überwuchert und wird danach von einer Magensäure ähnelnden Flüssigkeit, die wohl durch die Nematoden produziert wird, zersetzt. Noch lebende Opfer werden ebenfalls überwuchert, jedoch wuchern die Pflanzenteile primär in die Atemwege, was schließlich zum Erstickungstod führt. Nach dem Tod wird auch dieses Opfer zersetzt. Ob die Nematoden auf diese Weise Nahrung aufnehmen ist unbekannt. Durch Tests konnte herausgefunden werden, dass diese Aktionen nicht der Nahrungsaufnahme dienen.
Nachtrag 1: Die Pflanzenteile, die die Opfer überwuchern, bestehen Proben zufolge nicht aus Pflanzenteilen, sondern aus stark verkapselten, abgestorbenen Nematoden. Das bedeutet, dass sich die Nematoden innerhalb von Sekunden um mehrere Milliarden Tiere vermehren. Wie die Nematoden so schnell absterben und sich verkapseln, ist bisher noch nicht bekannt.
Botanischer Name |
Deutscher Name |
Laubgehölze |
Acer campestre |
Feldahorn |
Acer platanoides |
Spitzahorn |
Aesculus hippocastanum |
Roßkastanie |
Alnus glutinosa |
Schwarz-Erle |
Betula pendula |
Hänge-Birke |
Buxus sempervirens var. arborescens |
Buchsbaum |
Carpinus betulus |
Hainbuche |
Catalpa bignonioides |
Trompetenbaum |
Crataegus monogyna |
Weißdorn |
Euonymus alatus |
Kork-Flügel-Spindelstrauch |
Euonymus europaeus |
Pfaffenhütchen |
Fagus sylvatica |
Rotbuche |
Juglans regia |
Walnuss |
Liquidambar styraciflua |
Amberbaum |
Pyrus calleryana 'Chanticleer' |
Chinesische Wild-Birne |
Quercus robur |
Stieleiche |
Rhus typhina |
Essigbaum |
Salix alba |
Silber-Weide |
Salix alba 'Tristis' |
Trauer-Weide |
Sambucus nigra |
Schwarzer Holunder |
Sorbus aucuparia |
Gemeine Eberesche |
Tillia cordata |
Winterlinde |
Nadelgehölze |
Abies koreana |
Koreatanne |
Abies nordmanniana |
Nordmannstanne |
Aurocaria aurocana |
Schmucktanne |
Cederus atlantica 'Glauca' |
Blaue Atlaszeder |
Ginko biloba |
Ginko |
Metasequoia glyptostroboides |
Urweltmammutbaum |
Picea omorika |
Serbische Fichte |
Picea pungens |
Stech-Fichte |
Pinus nigra 'Nigra' |
Schwarzkiefer |
Taxodium distichum |
Sumpfzypresse |
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Tests
Alle folgenden Tests wurden in Standort-DE6 in einem Testraum durchgeführt, der keine biologischen Stoffe enthält.
Test #1:
Durchführung: Ein Acer campestre 30-35 mDb. wurde in den Testraum gebracht und aufrecht mit Keilen fixiert. Ein kleines Pflanzenstück, welches mit SCP-195-DE befallen war, wurde auf den Ballen gelegt.
Beobachtung: 40 Sekunden nach dem ersten Kontakt wurden leichte Anzeichen von Bewegungen der Rinde gesichtet. Nach ca. einer Minute des ersten Kontakts, beginnt das sichtbare Zellwachstum des Kambiums.
Ergebnis: Nach ca. einer Minute beginnt die Mutation, was darauf hindeutet, dass die Nematoden bei der ersten Berührung auf die Wirtspflanze gelangt, und nach ca. 30 Sekunden die ersten Symptome auslösen.
Test #2:
Durchführung: D-78334 soll sich der Pflanze aus dem vorherigen Test langsam nähern.
Beobachtung: Als sich D-78334 bis auf zweieinhalb Metern nähert, fangen die Wurzeln trotz des noch nicht abgeschlossenen Dickenwachstums an in Richtung des Subjektes zu wachsen, mit einer Geschwindigkeit von drei Meter pro Sekunde. Als die Wurzeln anfangen das Subjekt an den Füßen zu umwickeln, D-78334 fällt in Ohnmacht, durch einen Nervenzusammenbruch der anscheinend durch die derzeitige Stresssituation ausgelöst worden ist. Die Wurzeln ziehen den bewusstlosen D-Klässler Richtung Ballen, wo dieser anschließend durch die Überwucherungen erstickt.
Ende des Tests
Nach weiteren Tests mit befallenen Pflanzen wurde herausgefunden, dass die Nematoden verschiedene "Jagd-Methoden" benutzen, um an Opfer zu gelangen. Dies variiert je nach Pflanzengattung und -art. Folgende Methoden sind die am häufigsten vorkommenden.
- Die Wurzeln heben die gesamte Pflanze aus dem Erdreich, danach beginnt ein Vorgang, dies ermöglicht der Pflanze einige Meter zu "laufen", ehe sie ihre Wurzeln wieder ins Erdreich treibt. Wie die Pflanze ohne Muskeln zu derartiger Fortbewegung fähig ist, ist nicht bekannt. Pflanzen bei denen dieses Verhalten vorkommt: Winterlinde, Koreatanne, Hänge-Birke, Stieleiche, Sumpfzypresse und Schwarzkiefer.
- Manche Pflanzen lassen die Korkleisten wachsen, was später wie ein Käfig wirkt. Diese Korkleisten-"Käfige" treten nur an Pflanzen auf die auch von Natur aus Korkleisten besitzen. Wie Zum Beispiel: Feldahorn oder den Kork-Flügel-Spindelstrauch.
- Pflanzen mit essbaren Früchten locken die Opfer mit überdurchschnittlich großen Früchten an.
Weitere Methoden werden derzeit noch erforscht.
Nachtrag 2: SCP-195-DE kann mit herkömmlichen Nematiziden abgetötet und so unschädlich gemacht werden. Die beste Wirkung erzielen Nematizide die Dithiocarbamate enthalten. Aufgrund der Einfachheit und den derzeitigen guten Nematiziden, wurde SCP-195-DE von Keter auf Euclid heruntergestuft.
Nachtrag 3: Es kommt immer wieder vor, dass in der Nähe von einigen Pflanzen, welche infiziert wurden, Abweichungen der eigentlichen anomalen Eigenschaften auftreten. Dies wurde nach dem Zersetzen von einigen Opfern festgestellt. Diese Abweichungen der Anomalien beinhalten, dass man trotz des klinischen Todes eines Opfers dessen Stimmen und Schreie sowie scheinbare Selbstgespräche hören kann.
Vorfall 195-DE: Am 14.03.2015 erreignete sich im D-Klasse-Zellenblock ein tödlicher Zwischenfall; D-7793 wurde gewalttätig, als dieser nach einem Test mit SCP-195-DE durch zwei MTF-Wachen begleitet in Richtung seiner Zelle gebracht wurde. Laut Aussagen soll dieser trotz Handschellen eine der MTF-Wachen zu Boden geworfen und auf sie eingetreten haben. Die MTF-Wache verlor das Bewusstsein und starb später auf Grund von schweren Kopfverletzungen auf der Krankenstation von Standort-DE6. Die zweite MTF-Wache, die D-7793 begleitet hatte, verschwand zur Zeit des Übergriffes spurlos und konnte trotz Kamera Aufzeichnungen nicht mehr lokalisiert werden. Auch D-7793 konnte nicht mehr ausfindig gemacht werden. Nach späteren Untersuchungen des Tatortes wurden tote Instanzen von SCP-195-DE gefunden, wahrscheinlich durch denn Test den D-7793 absolviert hatte.
Anmerkung von Doktor. Nicolin: Es ist noch nicht bekannt wie sich D-7793 zur Zeit des Vorfalls im Zellenblock aufhalten konnte, da er zum Abschluss des Tests am selbigen Tag von den SCP-195-DE-Instanzen zersetzt wurde. Unschlüssig ist auch, wieso die MTF-Wachen diesen D-7793 begleiteten, da eigentlich der Tod des Klasse-D-Mitarbeiters bekannt gegeben wurde. Die Kamera die auf die Testpflanze gerichtet war, ist kurz vor dem Vorfall ausgefallen.