SCP-186-DE bei seiner Verhaftung.
Objekt-Nr.: SCP-186-DE
Klassifizierung: Keter
Sicherheitsmaßnahmen: SCP-186-DE ist in einer Standard-Zelle für humanoide Anomalien unterzubringen und pro Tag mit drei Mahlzeiten zu versorgen. Seine Zelle ist mit erhöhten Sicherheitsmaßnahmen gegen Eindringen von außen auszustatten und ihm sind Möglichkeiten zur Unterhaltung zu gewähren, welche allerdings zuerst vom Eindämmungsteamleiter begutachtet und genehmigt werden müssen. SCP-186-DE kann in diesem Zusammenhang Bitten stellen, die allerdings nicht erfüllt werden müssen.
Briefe, die sich durch SCP-186-DEs anomale Eigenschaften manifestieren, sind, nachdem SCP-186-DE sie gelesen hat, einzuscannen, auf Schlüsselbegriffe zu überprüfen und in dem Fall, dass sie wichtige Informationen enthalten zu archivieren. Andernfalls können sie mit dem normalen Papiermüll entsorgt werden. SCP-186-DE ist nicht davon abzuhalten diese Briefe zu lesen.
In der Nacht vom 24.12. zum 25.12. jedes Jahres ist SCP-186-DEs Position mit einem implantierten Ortungssensor zu jeder Zeit zu erfassen. Sollte ein Heilige-Nacht-Ereignis auftreten, ist MTF DE17-𝔚
"Die Grinchs" zu entsenden um SCP-186-DE wieder einzudämmen. MTF DE17-𝔚 ist keine dauerhaft aufgestellte MTF und ist nach dem 25.12. jedes Jahres aufzulösen und Anfang Dezember des nächsten Jahres wieder aufzustellen. Es ist zu beachten, dass eine Wiedereindämmung nur nach dem Ende des Heilige-Nacht-Ereignisses erfolgen kann.
Sollte eine Wiedereindämmung fehlschlagen, sind Einheiten von den SCP-186-DEs Position nächstgelegenen Foundation-Einrichtungen zu entsenden, um die Eindämmung wiederherzustellen. Sämtliche Zeugen sind zu amnesizieren, von SCP-186-DE gelieferte Objekte zu konfiszieren und von ihm ausgelöste Phänomene wenn nötig mit geeigneten Deckgeschichten zu vertuschen. Auf Medien muss in der Regel kein Einfluss genommen werden, da sie von der Allgemeinheit als Hoax abgetan werden, außer wenn es zu Fällen von Körperverletzung oder Schlimmeren kommt. In diesem Fall sind die Berichte zu zensieren und zu löschen.
Trotz seiner anomalen Natur ist zu beachten, dass SCP-186-DE mit gewöhnlichen Mitteln verletzt werden kann, außer wenn gerade ein Heilige-Nacht-Ereignis stattfindet.
Beschreibung: SCP-186-DE ist eine Entität mit dem Aussehen eines älteren Mannes, der ein klassisches Weihnachtskostüm trägt, inklusive Rute. Versuche dieses Kostüm abzulegen, sei es durch Personal der Foundation oder SCP-186-DE selbst, sind bisher gescheitert, obwohl nachweislich nichts an SCP-186-DEs Kleidung zu einem solchen Grad an ihm befestigt ist, dass ein Ablegen nicht möglich wäre. SCP-186-DE ist 193 cm groß und wiegt ca. 105 kg. Es beherrscht alle heute auf der Welt gesprochenen Sprachen und Schimpfworte in 32 weiteren.
SCP-186-DE weist zusätzlich zu seiner Unfähigkeit seine Kleidung abzulegen mehrere anomale Eigenschaften auf. Zum einen liegt die Hume-Konzentration seiner körpereigenen Realität bei 0,8 Hume, wobei zu bemerken ist, dass dieser Zustand nicht die zu erwartenden Effekte auf die Entität hat. Weiterhin regeneriert es Verletzungen augenblicklich, sobald es nicht mehr direkt angesehen wird. SCP-186-DE verfügt außerdem zu jedem Zeitpunkt über korrekte Informationen zu scheinbar jeder Person auf der Welt. Wie es diese Informationen erhält ohne mit besagten Menschen zu interagieren ist bisher unbekannt. Anderweitig besitzt SCP-186-DE allerdings dieselben Eigenschaften, die man von einem Menschen mit seiner Statur und seinem augenscheinlichen Alter erwarten würde.
Jedes Jahr Ende November bis zum 24. Dezember beginnen sich Briefe in SCP-186-DEs Umgebung zu manifestieren. Aufgrund von Experimenten mit Papier mit speziellen Wasserzeichen ist anzunehmen, dass jeder dieser Briefe eine Kopie eines real existierenden Briefes auf dieser Welt ist. Um als Kopie zu SCP-186-DE teleportiert zu werden, muss ein Brief laut den Ergebnissen mehrerer Testes folgende Eigenschaften besitzen:
- Der Brief muss an "den Weihnachtsmann", an "den Nordpol" oder eine Adresse oder einen Adressant adressiert sein, welche den Weihnachtsmann als Empfänger vorsehen.
- Der Brief muss eine Liste von Bitten und/oder Gegenständen beinhalten, die der Weihnachtsmann erfüllen und/oder liefern soll.
- Der Brief muss den Besitz des Verfassers verlassen.
SCP-186-DE wird anschließend die Zeit in seiner unmittelbaren Körperumgebung und allem was es berührt um ein vielfaches beschleunigen und eine vergilbte Schriftrolle und einen Füllfederhalter aus seinen Mantel holen und die Briefe lesen. Es ist zu vermuten, dass der Mantel über raumkrümmende Eigenschaften verfügt, da die Rolle, der Füller und auch andere Gegenstände nicht geortet werden können, wenn SCP-186-DE sie einsteckt. Aufnahmen mit Hochgeschwindigkeitskameras zeigen, dass auf der Rolle die Namen von real existierenden Personen zusammen mit ihrer Adresse und, falls auf diese Weise zwei Personen nicht eindeutig identifiziert werden können, weil sie den gleichen Namen tragen und am gleichen Ort leben, weitere identifizierende Merkmale vermerkt sind. Die Sortierung erfolgt alphabetisch dem Familiennamen nach.
SCP-186-DE kann vom Lesen eines Briefes abgehalten werden, allerdings wird sich innerhalb weniger Minuten eine weitere Kopie in der Nähe von SCP-186-DE manifestieren. Dieser Vorgang setzt sich fort, sollte auch diese Kopie entfernt werden.
SCP-186-DE wird nach dem Lesen eines Briefes den Absender auf der Liste heraussuchen und seinen Namen durchstreichen. In seltenen Fällen wird es allerdings stattdessen ein Häkchen neben den Namen setzen. Die Kriterien für ein Abhaken konnten bisher nicht vollständig erfasst werden, als generelle Regel wurde jedoch festgehalten, dass SCP-186-DE die Namen von all jenen Briefsendern durchstreicht, die im vergangenen Jahr Aktionen ausgeführt haben, die von der Mehrzahl der Personen in seiner näheren Umgebung als moralisch verwerflich betrachtet werden. Tests unter Einsatz von [ZENSIERT] lassen den Schluss zu, dass SCP-186-DEs Wissen über solche Handlungen nicht von Telepathie oder ähnlichen Phänomenen herrührt, sondern offenbar allein auf den Erinnerungen der Entität basiert.
SCP-186-DE erhält pro Saison ca. 200 Millionen Briefe, was eine Überwachung sämtlicher Bearbeitungen von SCP-186-DE nur mit Computertechnologie möglich macht. Es konnte beobachtet werden, dass SCP-186-DE in der Nacht vom 24.12. zum 25.12. ein Heilige-Nacht-Ereignis auslöst, wenn es einen oder mehrere Namen auf seiner Liste abgehakt hat. Während eines solchen Ereignisses erhält SCP-186-DE die Fähigkeit, Materie und Widerstand gegen seine Person zu ignorieren und wird versuchen ins Freie zu gelangen. Wenn ihm das gelingt, wird sich vor ihm SCP-186-DE-1 materialisieren.
SCP-186-DE-1 ist ein Schlitten von roter Farbe, der von neun Wesen gezogen wird, die Rentieren (Rangifer tarandus) gleichen. Diese Wesen sind in Zweierreihen eingespannt, bis auf das vorderste, welches zentral steht. Anders als seine Artgenossen verfügt es über eine leuchtende rote Nase. SCP-186-DE ist zudem mit einem großen, zugeschnürten Sack beladen (im Folgenden als SCP-186-DE-2 bezeichnet), der prall gefüllt zu sein scheint. SCP-186-DE wird dann auf SCP-186-DE-1 aufsteigen und seine Zugtiere antreiben. Das Fortbewegungsmittel wird sich anschließend unabhängig vom Untergrund in Bewegung setzen und nach einigen Metern entgegen seines eigentlichen Einsatzzwecks mitsamt seinem Gespann vom Boden abheben. In der Luft kann SCP-186-DE laut Ortungsdaten Geschwindigkeiten von bis zu Mach 24 erreichen. Wie SCP-186-DE oder die Zugtiere diese Geschwindigkeiten unbeschadet überstehen ist bisher nicht bekannt.
SCP-186-DE sucht auf diese Weise diejenigen Personen auf, die es auf seiner Liste abgehakt hat und ihm die Wünsche erfüllen, die sie auf ihrem Brief vorgetragen haben. Dieser Vorgang wurde bisher nur zweimal von der Foundation direkt beobachtet, allerdings gibt es zahlreiche Videoaufnahmen und Zeugenaussagen von unbeteiligten Personen, aus denen Daten erhoben werden können. Demnach landet SCP-186-DE mit SCP-186-DE-1 auf dem Dach oder ein Äquivalent der Wohnstatt des Empfängers und betritt dann sein Haus oder Wohnung durch den Schornstein. Die Dimensionen des Schornsteins spielen hierbei offenbar keine Rolle, es wurde sogar beobachtet wie es sich erfolgreich in Schornsteinöffnungen von 5 cm Durchmesser gezwängt hat, wobei sich sein Körper augenscheinlich dem Zweck angemessen verformte. Sollte es nicht möglich sein die Wohnung auf diese Art zu betreten, wird SCP-186-DE stattdessen ein Fenster oder den Eingang benutzen, je nachdem, was leichter erreichbar ist.
Sobald SCP-186-DE die Wohnung seines Ziels erreicht hat, wird es die gewünschten Objekte aus SCP-186-DE-2 ziehen und es unter einem aufgestellten Weihnachtsbaum oder in einer aufgehängten Weihnachtssocke ablegen oder, wenn der Rezipient im Raum und wach ist, ihm direkt überreichen. Steht nichts davon nicht zur Verfügung, lässt es die Gegenstände offenbar neben der Schlafstatt des Empfängers liegen. Etwaige Zeugen seines Eindringens werden zwar auf seine Anwesenheit aufmerksam und sich eventuell negativ darüber äußern, aber aus bisher nicht vollständig geklärten Gründen nichts unternehmen um gegen sein Eindringen vorzugehen. Sollten Phänomene gewünscht worden sein, zieht SCP-186-DE glitzernden Staub aus SCP-186-DE-2 und wirft ihn in den Raum, der seine Bedingungen für das Ablegen von Gegenständen erfüllt. Das gewünschte Phänomen wird sich daraufhin manifestieren, außer ein Zeitpunkt für seine Manifestation wurde festgelegt. In diesem Fall wird es erst zum gewünschten Zeitpunkt eintreten.
Nach Beendung seiner Lieferung wird sich SCP-186-DE zum nächsten Empfänger begeben oder, wenn es keinen mehr gibt, auf dem Boden landen. SCP-186-DE-1 und -2 werden daraufhin vollständig verschwinden und SCP-186-DE verliert seine durch das Ereignis gewonnenen anomalen Eigenschaften. Das Heilige-Nacht-Ereignis ist damit abgeschlossen und SCP-186-DE ist an seinem gegenwärtigen Ort gestrandet.
SCP-186-DE besitzt eine allgemein eher negative und narzisstische Einstellung und ist leicht reizbar. Es scheint einen Groll gegenüber seiner Existenz und im Besonderen Heilige-Nacht-Ereignissen zu hegen, erkennbar daran, dass es bei ihrem Einsetzen laut zu fluchen beginnt, was es scheinbar auch während seines Fluges fortsetzt. Auch wenn es darauf angesprochen wird, reagiert es mitunter sehr cholerisch. SCP-186-DE scheint außerdem eine extreme Abneigung gegenüber Kindern zu besitzen und zeigt bei Lieferungen ausgeprägte Misanthropie. Es beleidigt dabei in der Umgebung befindliche Personen, lässt abfällige Bemerkungen über eventuell im Raum befindlichen Festtagsschmuck fallen und versucht offenbar aktiv, an es gerichtete Wünsche in einer solchen Form auszuführen, dass dabei maximale materielle, körperliche und/oder psychologische Schäden für eine möglichst große Anzahl von Personen entstehen.
Die Foundation hat wiederholt versucht, SCP-186-DEs scheinbare Allwissenheit im Bezug auf alle Personen auf der Welt auszunutzen, scheiterte allerdings bisher an mangelnder Kooperation von Seiten SCP-186-DEs, welches dafür immer seine Freilassungen oder andere, allesamt absurde Forderungen stellte, wie etwa die Darbringung von mehreren Menschenopfern, den Bau eines Tempels, die Vernichtung des Coca-Cola-Konzerns oder das vollständige weltweite Verbot der Herstellung von Schokoladenweihnachtsmännern. Folter wurde zur Erzwingung von Kooperation in Betracht gezogen, allerdings durch das Ethikkomitee abgelehnt. Durch sein Wissen über alle Mitarbeiter der Foundation stellt es aber ein extremes Sicherheitsrisiko dar, was zusammen mit seiner Uneindämmbarkeit während Heilige-Nacht-Ereignissen zu seiner Keter-Klassifizierung führte.
Anhang 186-DE-1:
Geäußerter Wunsch: "Ich wünsche mir, mein Teddybär könnte sprechen."
Objekt/Phänomen: SCP-186-DE suchte den Teddybären des Wünschenden auf und pustete ihn mit glitzernden Staub an. Das Objekt erhielt dadurch aus tierischen Proteinen bestehende Stimmbänder, Lungen und Lippen, sowie einen Mund und eine Zunge.
Folgen: Das Objekt wurde konfisziert, hat aber bisher noch nie einen Laut von sich gegeben. Die organischen Komponenten zeigen bisher keine Anzeichen von Verrottung.
Notizen: SCP-186-DE scheint den Wunsch extrem wörtlich genommen zu haben. Untersuchungen haben ergeben, dass das Objekt sprechen könnte, wenn es dafür ein entsprechendes Gehirn besitzen würde.
Geäußerter Wunsch: "Ich wünsche mir, nach Disneyland zu gehen."
Objekt/Phänomen: SCP-186-DE suchte den Wünschenden auf und pustete ihm glitzernden Staub ins Gesicht, der sich sofort auf den direktem Weg nach Disneyland Paris begab, offensichtlich ohne dass das Subjekt seinen Körper willentlich bewegte. Keine Auswirkungen von außen, mit Außnahme von physishen Barieren wie etwa Mauern oder Zäunen, konnten das Subjekt stoppen oder von seinem Kurs abbringen, auch wenn es ihnen gegenüber vollständig verwundbar blieb. Selbst der Versuch, das Opfer nach Disneyland Paris zu fahren blieb fruchtlos, da der Bodenkontakt des Subjekts nicht aufgehoben werden konnte. Es setzte seinen Weg auch fort nachdem es seine Schuhe durch die ständige Beanspruchung kaputt gemacht und sich massive Schürfwunden an den Füßen zugezogen hatte und nachdem es bei der Durchquerung eines Flusses ertrunken war. Die Anomalie verschwand erst, als das Subjekt das Eingangstor von Disneyland Paris erreichte.
Folgen: Agenten der Foundation versuchten das Subjekt am Leben zu erhalten, konnten jedoch nicht schnell genug ein Atemgerät auftreiben, da angenommen wurde, dass das Subjekt die nächste Brücke aufsuchen würde. Alle Zeugen wurden amnesiziert und für das Phänomen abhängig von seinem Ort des Auftretens verschiedene Deckgeschichten verbreitet.
Geäußerter Wunsch: "Ich wünsche mir ich werde wieder gesund."
Objekt/Phänomen: SCP-186-DE suchte den Wünschenden auf und pustete ihm glitzernden Staub ins Gesicht. Alle malignen Lymphome des Subjekts wurden entfernt. Jedoch bildeten sich innerhalb der nächsten Stunden neue. Das Subjekt wurde ob dieses Umstandes sehr depressiv, bis es den Vorfall mithilfe von Amnesika vergaß.
Folgen: Das medizinische Personal wurde zusammen mit dem Subjekt und anwesenden Zeugen amnesiziert und Krankenakten entsprechend geändert.
Notizen: SCP-186-DE scheint gezielt nur eine temporäre Gesundung herbeigeführt zu haben.
Geäußerter Wunsch: "Ich wünsche mir, dass Peanut wieder lebt."
Objekt/Phänomen: Unbekannt, "Peanut" wurde reanimiert und mit SCP-008 infiziert.
Folgen: Bevor die Foundation durch Notrufe alarmiert wurde, schaffte es "Peanut", 31 Personen anzustecken. Sämtliche Infizierten wurden eingefangen und eingeäschert. Der Vorfall wurde als Mob von Nutzern einer neuen Designerdroge erklärt.
Geäußerter Wunsch: "Ich wünsche mir, dass die Mädchen die ich kenne mich mögen."
Objekt/Phänomen: SCP-186-DE suchte den Wünschenden auf und pustete ihm glitzernden Staub ins Gesicht. Das Subjekt besaß anschließend einen anomalen Effekt, der alle Frauen in seiner Bekanntschaft betraf. Betroffene zeigten dem Wünschenden gegenüber Zuneigung, die sich schnell bis zur Obsession steigerte, bis die Betroffenen emotional vom Wünschenden abhängig wurden.
Folgen: Insgesamt 23 Personen wurden von dem Effekt betroffen. Die Foundation war fähig den Effekt rückgängig zu machen, indem sie dem Wünschenden in Gewahrsam nahm und ihm zielgerichtete Amnesika verabreichte, die ihn alle seine Bekanntschaften vergessen ließ.
Notizen: SCP-186-DE scheint eine sehr weitgefasste Auffassung von "mögen" zu haben.
Geäußerter Wunsch: "Mama und Papa sollen sich nicht mehr ständig streiten!"
Objekt/Phänomen: SCP-186-DE tötete die Eltern des Wünschenden, indem es ihnen genug Zuckerstangen in den Rachen schob um sie zu ersticken.
Folgen: Die Polizei wurde alarmiert, der Fall dann aber von der Foundation übernommen und vertuscht. Den Zeugen wurden Klasse-A-Amnesika verabreicht.
Notizen: Der Wunsch scheint technisch gesehen erfüllt zu sein, da die beiden Toten nicht mehr miteinander streiten können.
Anhang 186-DE-2:
Vorwort: Dies war das erste Interview, das mit SCP-186-DE nach seiner ersten Wiedergefangennahme geführt wurde. Es lagen bereits Daten zu seinem Modus Operandi und seinen anomalen Effekten vor.
<Beginn des Logs>
Dr. Oswald: SCP-186-DE, nach den Ereignissen der letzten Tage, wie fühlen Sie sich?
SCP-186-DE: Beschissen, so fühle ich mich.
Dr. Oswald: Empfinden Sie Reue gegenüber dem was Sie getan haben?
SCP-186-DE: Nein, ich fühle mich beschissen weil dieser Mist schon wieder passiert ist. Blöde Musterkinder…
Dr. Oswald: Und gegeben dem Vorfall-
SCP-186-DE: Jetzt pass mal auf, ja? Die Rotznase hat sich gewünscht es seinem Vater heimzahlen zu können. Warum also keine AK47 für diesen Zweck?
Dr. Oswald: Sie sind was Personen angeht allwissend, ihnen muss klar gewesen sein, dass der Junge psychische Probleme hatte, weil er die ganze Zeit über eingesperrt gewesen war.
SCP-186-DE: Na und? Nicht mein Bier. Artige Kinder kriegen was sie wollen. Komm damit klar.
Dr. Oswald: Ihre Geschenke sind selten was die Kinder wollen. Man denke an diesen Zwischenfall mit dem Mädchen, dass sich gewünscht hat seine Mutter wäre bei ihr.
SCP-186-DE: Was kann ich denn dafür, dass ihre Mutter seit drei Jahren auf dem Grund des Bodensees lag? Diese Bälger wollen immer nur was von mir und tun nie was für mich. Wer da nicht genau formuliert, hat Pech gehabt.
Dr. Oswald: Wie Sie meinen. Ich weiß diese Frage wurde ihnen bereits gestellt aber woher wissen Sie was sie wissen? Über Personen, meine ich.
SCP-186-DE: Junge, ich bin der fucking Weihnachtsmann, Santa Claus. Von mir wird erwartet sowas zu wissen.
Dr. Oswald: Erwartet? Was bedeutet das genau?
SCP-186-DE: Oih… Also gut, aufgepasst, das wird eine längere Geschichte. Weihnachten gab es nicht immer, dass weißt du hoffentlich.
Dr. Oswald: Durchaus, wurde von den Christen erfunden, wenn mich nicht alles täuscht.
SCP-186-DE: Nein, die haben es nur marktfähig gemacht. Vorläufer des Weihnachtsfestes wurden schon Jahrtausende vorher gefeiert. Oder, ausgeführt, sollte ich sagen.
Dr. Oswald: Worauf wollen sie hinaus?
SCP-186-DE: Ganz einfach, einstmals, ja? Einstmals, da war ich die gestaltgewordene Personifikation des Winters. Nicht irgend so ein popeliger Möchtegernwinter wie das was ihr euch hier heutzutage meistens vorstellt. Nein, ein richtiger Winter, mit Blizzards und langem Frost und Monaten ohne Sonnenschein. Hoho. Die Menschen taten Recht mich zu fürchten und haben mich mit Opfern bestochen. Mann, das waren noch Zeiten.
Dr. Oswald: Was für Opfer?
SCP-186-DE: Tieropfer und Menschenopfer, du Dussel, was denkst du wo die Sache mit dem Bohnenkönig herkommt? War eine Form des Loseziehens, wer die Bohne bekam, war dran. Wenigstens ward ihr so taktvoll das auf einen anderen Feiertag zu legen. Anders als die Briten mit ihrem Christmas Pudding…
Dr. Oswald: Und was taten Sie für diese Menschenopfer?
SCP-186-DE: Hab den Winter nicht so hart werden lassen. Meistens. Manchmal hab ich mich auch gehen lassen, einfach weil ich es konnte. Hab ganze Dörfer unter Eis begraben. Hoho, das war geil damals.
Dr. Oswald: Und das hörte dann auf weil?
SCP-186-DE: Südländer. Hab mich nie den Leuten gezeigt, konnte ich auch nicht, weil ich keine ausreichend kohärente Form hatte. Jeder Stamm hat an was anderes geglaubt das den Winter darstellt. Jedenfalls haben die Südländer von den Orten wo mein Einfluss nicht so groß war meinem Gefolge eingeredet, ich wäre gar nicht so mächtig und man müsse mir keine Opfer darbieten. Arschlöcher.
Dr. Oswald: Moment, Sie sagen Sie werden durch Glauben geformt.
SCP-186-DE: Ja natürlich, ich war ein Gott, Mann. Ein richtig krasser. Naja, die Südländer jedenfalls trieben Handel mit den nördlicheren Völkern und brachten ihre beschissenen Ideen mit. Dadurch wurde mein Tun im Laufe der Zeit anderen Göttern zugeschrieben. Persephone zum Beispiel. Kommt aus Griechenland.
Dr. Oswald: Hm.
SCP-186-DE: Dadurch wurde ich wesentlich weniger mächtig. Aber hey, ich war halt nur noch die Personifikation des Winters, jetzt im Dienste mächtigerer Götter. Nein, bergab ging’s erst richtig mit diesem Nikolaus von Myra, der kam mit diesem Geschenkequatsch und anstatt eine neue Figur zu erschaffen hat mich dieser Glaube erwischt… Von da an bekam ich ein neues Bild. Hab früher die Leute immer am Sechsten schon beschenkt, bis mein Termin auf den 24. gelegt wurde, weil die Leute von Heiligenverehrung die Nase voll hatten. Tja, dann wurde ich immer mehr zu dem was ich jetzt bin, vor allem durch die blöden Amerikaner.
Dr. Oswald: Kam ihr jetziges Design nicht durch Coca-Cola zustande?
SCP-186-DE: Ja, und pass auf was du sagst…
Dr. Oswald: Na gut, soviel dazu. Aber warum tun Sie dann, was sie tun?
SCP-186-DE: Weil ich muss. Das hat nichts mit Freiwilligkeit zu tun. Man glaubt dass ich artige Kinder beschenke und deswegen tue ich das.
Dr. Oswald: Und warum sind Sie dann nicht am Nordpol? Viele glauben Sie leben am Nordpol.
SCP-186-DE: Weil nicht alle daran glauben. Einige denken ich lebe in Lappland oder ganz woanders. Das Bild ist nicht kohärent genug. So wie auch viele Kinder nicht glauben, dass sie Knecht Ruprecht oder der Krampus besuchen kommt. Oder dass ich ihnen Kohle schenke, wenn sie nicht artig sind. Daran haben die Blödmänner nicht gedacht. Ich war übrigens schon mal zwei Jahre lang in der russischen Tundra gestrandet, stell dir das mal vor. Nur wegen diesem blöden Zwang.
Dr. Oswald: Also hat Ihnen der Glauben an den Weihnachtsmann Ihrer jetzige Form gegeben.
SCP-186-DE: Richtig erfasst.
Dr. Oswald: Das ist sehr aufschlussreich, wirklich, aber gestatten Sie mir noch eine letzte Frage. Warum haben Sie das so bereitwillig erzählt?
SCP-186-DE: Weil die Wahrheit rauskommen soll. Die Wahrheit die außer dir bis jetzt augenscheinlich keinen interessiert hat.
<Ende des Logs>
Abschließende Bemerkungen: SCP-186-DE verhält sich weiterhin sehr unhöflich und unkooperativen gegenüber Foundation-Personal. Seit diesem Interview wurden an seinem jeweiligen Eindämmungsstandort im Winter durchgehend tiefere Durchschnittstemperaturen festgestellt als anderswo in der näheren Umgebung.
Anhang 186-DE-3:
Vorwort: Es folgt eine Amateuraufnahme einer Weihnachtsfeier, zu der SCP-186-DE unvermittelt dazu stieß um den fünfjährigen Jochen Scholz zu beliefern.
<Beginn der Aufnahme>
Die Familie Scholz sitzt zu Tisch und ist in Konversation vertieft. Im Hintergrund ist SCP-186-DE zu sehen, wie es sich aus dem im Raum befindlichen Kammerofen zwängt und anschließend SCP-186-DE-2 herauszieht.
SCP-186-DE: Boah, da drin muss mal wieder saubergemacht werden.
Werner Scholz (Der Familienvater): W-Wer sind Sie denn? Und wie kommen sie hier rein?
SCP-186-DE tritt an den Tisch heran, alle Anwesenden bringen Beunruhigung zu Ausdruck, aber niemand steht auf.
SCP-186-DE: Na was denkst du wohl, Furzknoten?
Werner Scholz: Hey, gehen Sie sofort-
SCP-186-DE: Halt die Klappe, oder ich erzähle Wibke da was du jeden Dienstag anstellst wenn sie nicht im Haus ist. Alter, was ist dass denn für ein hässlicher Weihnachtsbaum? Lametta habt ihr euch wohl von den Nachbarn geklaut, hm?
Werner Scholz: Was!
SCP-186-DE: Und dann all die Geschenke. Ihr solltet das Fest in Kommerznachten umbenennen. Egal. Jochen Scholz, du hast dir was gewünscht, und da du das ganze Jahr über artig warst, gibt’s jetzt was vom Weihnachtsmann.
Jochen Scholz: Echt?
Werner Scholz: Jochen, bleib weg von ihm!
SCP-186-DE: Fresse, du Armleuchter! Hier, bitte sehr.
SCP-186-DE greift in SCP-186-DE-2 und holt ein etwa 20 cm x 30 cm x 15 cm abmessende Geschenkschachtel daraus hervor und legt sie auf den Tisch. Sie steht vollständig in Flammen, was der Entität aber offenbar keinen Schaden zufügt.
Jochen Scholz: Was ist das denn?
SCP-186-DE: Was ist das denn- Du hast dir doch ein Feuerauto gewünscht, oder?
Jochen Scholz: Ich wollte ein Feuerwehrauto!
SCP-186-DE: Dann schreib das nächste Mal gefälligst ordentlich, Pissnelke. Ich mach mich jetzt vom Acker. Frohes Fest wünsche ich noch, ihr Arschgegeigen.
SCP-186-DE steigt wieder in den Kammerofen und verlässt die Wohnung. Daraufhin bricht relative Panik aus während die Anwesenden versuchen das Feuer zu löschen, das sich allmählich über den gesamten Tisch ausbreitet.
<Ende der Aufnahme>
Abschließende Bemerkungen: Nach SCP-186-DEs Besuch brach in der Wohnung ein Feuer aus, bei dem drei Menschen ums Leben kamen. Dafür verantwortlich war das "Feuerauto", das sich selbst nach der Beschlagnahme durch die Foundation mit keinem Mittel hatte löschen lassen.