
SCP-174-DE
Objekt-Nr.: SCP-174-DE
Klassifizierung: Sicher
Sicherheitsmaßnahmen: Jeder Bestandteil von SCP-174-DE ist getrennt verschlossen in einer Standardeindämmungseinheit aufzubewahren. Alle Verwendungen von SCP-174-DE, die nicht Forschungszwecken dienen, sind durch das Ethikkomitee zu genehmigen. Bei allen Versuchen mit SCP-174-DE ist ein Mindestabstand von drei Metern sieben Metern zwischen den Subjekten einzuhalten. Alle Träger von SCP-174-DE-1 müssen nach Verlassen des Eindämmungsbereiches einer medizinischen Begutachtung unterzogen werden. Alle Träger von SCP-174-DE-2 müssen nach Verlassen des Eindämmungsbereiches einen Intelligenztest ablegen und einer pädagogischen Begutachtung unterzogen werden. Alle Träger von SCP-174-DE-3 sind während der gesamten Tragedauer durch standardmäßig bewaffnete Sicherheitskräfte unter Bewachung zu stellen und müssen nach Verlassen des Eindämmungsbereiches einer psychologischen Begutachtung unterzogen werden.
Beschreibung: SCP-174-DE besteht aus drei Teilen:

SCP-174-DE-1
SCP-174-DE-1 ist ein Amulett aus ausgehärteter Polymermodeliermasse. Es stellt zwei rote Tentakel dar, die um ein flaches, gläsernes Auge angeordnet sind. Die Tentakel sind mit einer doppelten Reihe Saugnäpfe aus dunkelrotem Polymerwerkstoff besetzt. Die Iris des Auges weist einen Farbverlauf von braun nach gelb-grün auf. Das Auge durchmisst 29,5 mm. Die schlitzförmige Pupille ist ca. 5 mm breit. SCP-174-DE-1 hängt an einem Kunstfaserband in roter Farbe von 53,6 cm Länge. Im Gegensatz zu SCP-174-DE-2 und SCP-174-DE-3 ist das Kunstfaserband mit einem Ring aus silberbeschichtetem Messing befestigt. SCP-174-DE-1 ist senkrecht zur Pupille 76,66 mm hoch, 67,38 mm breit, 15,2 mm dick und wiegt 23,21 g. SCP-174-DE-1 ist in jede Richtung asymmetrisch.

SCP-174-DE-2
SCP-174-DE-2 ist ein Amulett aus ausgehärteter Polymermodeliermasse. Es stellt zwei blaue Tentakel dar, die um ein flaches, gläsernes Auge angeordnet sind. Die Tentakel sind mit einer doppelten Reihe Saugnäpfe aus cyanfarbenem Polymerwerkstoff besetzt. Die Iris des Auges ist magentafarben. Das Auge durchmisst 29,5 mm. Die schlitzförmige Pupille ist ca. 9,5 mm breit. SCP-174-DE-2 hängt an einem Kunstfaserband in blauer Farbe von 64,7 cm Länge. SCP-174-DE-2 ist senkrecht zur Pupille 66,81 mm hoch, 84,95 mm breit, 12,35 mm dick und wiegt 27,18 g. SCP-174-DE-2 ist entlang einer senkrechten Achse weitgehend spiegelsymmetrisch.

SCP-174-DE-3
SCP-174-DE-3 ist ein Amulett aus ausgehärteter Polymermodeliermasse. Es stellt drei grüne Tentakel dar, die um ein flaches, gläsernes Auge angeordnet sind. Die Tentakel sind mit einer doppelten Reihe Saugnäpfe aus grasgrünem Polymerwerkstoff besetzt. Das Auge durchmisst 29,5 mm. Die Iris des Auges weist einen Farbverlauf von rot nach gelb auf. Die schlitzförmige Pupille ist ca. 7,5 mm breit. SCP-174-DE-3 hängt an einem Kunstfaserband in grüner Farbe von 51,5 cm Länge. Am oberen Ende sind die Enden des Kunstfaserbandes mit zwei verschiebbaren Knoten verbunden. SCP-174-DE-3 ist senkrecht zur Pupille 61,39 mm hoch, 76 mm breit, 15,2 mm dick und wiegt 28,18 g. SCP-174-DE-3 ist entlang einer senkrechten Achse weitgehend spiegelsymmetrisch.
Der Herstellungszeitpunkt aller Komponenten von SCP-174-DE liegt unterhalb des Minimalbereiches für eine Radiokarbondatierung (300 Jahre).
Anmerkung Dr. ██████: Sie haben ernsthaft eine Radiokarbondatierung für ein anomales Objekt aus Fimo durchgeführt? Das Material wurde erst 1938 erfunden, Herrgott!
Werden alle drei Bestandteile von SCP-174-DE gleichzeitig von drei unterschiedlichen Personen um den Hals getragen, beginnen zeitgleich drei Übertragungsprozesse zwischen den Individuen. Der Träger oder die Trägerin von SCP-174-DE-1 (im folgenden Subjekt A) überträgt – in Ermangelung eines besseren Ausdruckes – seine oder ihre „Vitalität“ auf den Träger oder die Trägerin von SCP-174-DE-2 (im Folgenden Subjekt B). Subjekt B überträgt Gedanken, Erinnerungen, Wissen und geistige Fähigkeiten auf den Träger oder die Trägerin von SCP-174-DE-3 (im folgenden Subjekt C). Subjekt C überträgt Glücksgefühle, psychische Stabilität und psychische Gesundheit auf Subjekt A.
Körperliche Auswirkungen: Subjekt A fühlt sich schwächer und träger. Der Blutdruck und die Herzfrequenz sinken. Bei längerer oder intensiverer Nutzung (siehe unten) treten gesundheitliche Defizite auf. Beobachtete Beeinträchtigungen umfassten unter Anderem:
• Erkältung
• Muskelschwäche
• Sehschwäche
• Herz-Kreislauf Störungen
• Tumorbildung
• Lungenembolie
• Leberversagen
• Tod
Subjekt B erfährt eine gesundheitliche Verbesserung in verschiedenen Bereichen. Vorhandene Krankheiten werden bei ausreichend langer oder intensiver Verwendung gelindert oder kuriert. Laborwerte, Leberwerte und allgemeine Vitalität erreichen Bestwerte. Es besteht eine Korrelation zwischen den gesundheitlichen Verbesserungen und der Beeinträchtigung, welche Subjekt A erfährt. So trat beispielsweise ein bei Subjekt B geheilter Tumor bei Subjekt A auf oder ein Subjekt A übertrug seine sehr gute Lungenkapazität auf Subjekt B.
Kognitive Auswirkungen: Subjekt B vergisst bei kurzzeitiger Anwendung Details der zuletzt vergangenen Minuten. Bei mittelfristiger Anwendung können Fakten, Daten, und sonstiges beliebiges Wissen bis zum eigenen Vornamen betroffen sein. Mit fortschreitender Anwendung ist eine Reduktion der Intelligenz messbar und das Subjekt durchläuft eine fortschreitende Regression der geistigen Reife. Außerdem verliert es antrainierte kognitive Fähigkeiten. Dazu gehörten bisher unter anderem:
• Der Umgang mit einer Schusswaffe
• Erweitertes Wissen in den Bereichen Chemie, Physik, IT und Sicherheitstechnik
• Das Fahren eines Kraftfahrzeugs
• Das Bedienen eines Smartphones
• Höhere Mathematik
• Jegliche Mathematik
• Lesen und Schreiben
Je länger oder intensiver die Anwendung andauert, um so rudimentärer sind die verlorenen Fähigkeiten. Am Ende verliert das Subjekt die Fähigkeit zu sprechen und tritt in einen vegetativen Zustand ein.
Subjekt C entwickelt zunächst konkretes Wissen über die Details und Fakten, welche Subjekt B vergessen hat. Das gleiche gilt für die von Subjekt B vergessenen Fähigkeiten.
Bei längerer Anwendung ist eine Erhöhung der Intelligenz messbar, die in Extremfällen die Skala des Intelligenztests überschreitet.
Geistige/Seelische Auswirkungen: Subjekt C verspürt während der Übertragung Gefühle von innerer Unruhe, Trauer oder Mutlosigkeit. Bei fortschreitender Verwendung wurde von Verzweiflung und Angstzuständen berichtet. Bei sehr intensiver Verwendung treten dauerhafte geistige Schäden auf. Unter anderem:
• Depressionen
• Ich-Bezogene Persönlichkeitsstörungen
• Schizophrenie
• Ausgeprägte Soziopathie
• Multiple Persönlichkeitsspaltung
• Psychopathie
• Zwangsstörungen
Bei übermäßig langer Verwendung tritt ein völliger mentaler Zusammenbruch des Subjektes auf, der sich in Selbstmord, Amoklauf oder vergleichbar extremem Verhalten zeigt. Einige Subjekte mussten in der Vergangenheit einer dauerhaften Psychiatrischen Behandlung überstellt oder terminiert werden.
Subjekt A verspürt während der Übertragung Glücksgefühle, Zufriedenheit, innere Wärme und vergleichbares. Bei fortlaufender Verwendung stellt sich eine Linderung oder Überwindung geistiger Krankheiten ein, wobei ein Zusammenhang zu bestehen scheint, zu den von Subjekt C erfahrenen Beeinträchtigungen. Subjekte berichteten trotz körperlicher Einschränkungen (siehe körperliche Auswirkungen) von erhöhter Lebenszufriedenheit.
Verwendungsintensität: Während einer Übertragung geht von den Bestandteilen von SCP-174-DE eine schwache Elektromagnetische Strahlung niederer Frequenz aus. Die Strahlungsleistung nimmt dabei umgekehrt proportional zum Quadrat des Abstands zwischen den am weitesten entfernten Bestandteilen von SCP-174-DE ab. Diese Strahlungsleistung korreliert linear mit der Geschwindigkeit der beobachteten Auswirkungen auf die Subjekte. Je näher sich die Subjekte kommen, um so schneller geht die Übertragung. Halbiert man die Distanz zwischen den Subjekten, so gehen vergleichbare Veränderungen in einem viertel der Zeit von statten. Ausschlaggebend ist hierbei immer die längste Distanz zwischen zwei Subjekten. Hierdurch lässt sich die Intensität der Verwendung steuern. Distanzen unterhalb von ca. 5 Metern haben dabei eine so große Intensität zur Folge, dass die Auswirkungen äußerst schwer zu dosieren sind.
Anhang A:
Versuchsprotokoll zu SCP-174-DE
Versuchsleiter: Dr. NiehausVersuch 174-01:
Subjekt A: Männlich, 46
Subjekt B: Männlich, 22
Subjekt C: Weiblich, 35
Anwendungszeit: 20 Minuten
Anwendungsdistanz: 9 Meter
Protokoll Dr. Niehaus: Subjekt A berichtet von Kurzatmigkeit und Müdigkeit, scheint daran aber keinen Anstoß zu nehmen. Subjekt A‘s Serotoninwert ist signifikant erhöht. Subjekt B kann sich nicht daran erinnern, wie er in den Testraum gelangt ist. Seine Telefonnummer ist ihm entfallen. Sauerstoffwert im Blut erhöht, sonst keine Auffälligkeit. Subjekt C berichtet von „schlechter Laune“ und kann die Telefonnummer von Subjekt B rezitieren.Versuch 174-05:
Subjekt A: Weiblich, 20
Subjekt B: Männlich, 89
Subjekt C: Männlich, 33
Anwendungszeit: 122 Minuten
Anwedungsdistanz: 30 Meter
Protokoll Dr. Niehaus: Subjekt A klagt über Rücken- und Gelenkschmerzen. Blutdruck und allgemeine Vitalzeichen haben sich drastisch verschlechtert. Der gesundheitliche Zustand dem sich Subjekt B zu Beginn der Übertragung befindet,scheint eine signifikante Rolle bei der Intensität zu spielen. Diese Beobachtung bringt die Theorie auf, dass es sich nicht oder nicht ausschließlich um eine Übertragung von "Gesundheit" in die eine Richtung, sondern vielmehr von "Krankheit" in die Gegenrichtung handeln könnte. Die Übertragung von Erinnerungen von Subjekt B auf Subjekt C steht dieser Theorie jedoch entgegen. Die übrigen Beobachtungen bewegen sich innerhalb der Parameter vorheriger Versuche.Versuch 174-06:
Subjekt A: Männlich, 22
Subjekt B: Männlich, 38
Subjekt C: Exemplar der Gattung Canis lupus familiaris
Anwendungszeit: 120 Minuten
Anwendungsdistanz: Über den Zeitraum des Versuches von 12 Metern Schrittweise auf 3 Meter verringert.
Protokoll Dr. Niehaus: Nach zwei Stunden ist nicht die geringste sichtbare oder messbare Wirkung aufgetreten. Canidae Testsubjekte scheinen nicht mit menschlichen kompatibel. Auch zwischen Subjekt A und Subjekt B gibt es keine Übertragung.Versuch 174-07:
Subjekt A: Exemplar der Gattung Pan
Subjekt B: Exemplar der Gattung Pan
Subjekt C: Exemplar der Gattung Pan
Anwendungszeit: 60 Minuten
Anwedungsdistanz: 3 Meter
Protokoll Dr. Niehaus: Trotz der weiter entwickelten Hirnfunktionen der Schimpansen scheint SCP-174-DE keinen Effekt auf nichtmenschliche Testsubjekte zu haben, auch wenn diese der gleichen Spezies und Gattung angehören.Versuch 174-08:
Subjekt A: Männlich, 32
Subjekt B: Weiblich, 24
Subjekt C: Männlich, 26
Anwendungszeit: 25 Sekunden
Anwendungsdistanz: < 1 Meter
Protokoll Dr. Niehaus: Mit einer Annäherung auf derartig kleinem Raum waren die Effekte unmöglich zu kontrollieren. Subjekt A ist innerhalb von 25 Sekunden an multiplem Organversagen verstorben. Lächelnd. Vermutlich hat der Tod die Übertragung abgebrochen. Subjekt B ist seit dem Versuch nicht ansprechbar und muss über eine Sonde ernährt werden. Die Tatsache, dass Sie sich in ausgezeichneter körperlicher Gesundheit befindet, ist leider nicht hilfreich beim Versuch mit ihr zu kommunizieren. Im MRT konnten keine signifikanten höheren Hirnfunktionen nachgewiesen werden. Subjekt C erlitt eine akute psychopathische Episode und versuchte sich selbst die Augen zu entfernen. Nach Anfrage durch die Standortleitung und Genehmigung durch das Ethikkomitee wurde Subjekt C ein Klasse-E-Amnesikum verabreicht. Leider traten hierbei Komplikationen auf und Subjekt C befindet sich seit diesem Zeitpunkt in einem konstant komatösen Zustand.Anmerkung: Sicherheitsprotokoll angepasst. Bei allen Versuchen mit SCP-174-DE ist ab sofort ein Mindestabstand von drei Metern zwischen den Subjekten einzuhalten.
Versuch 174-09:
Subjekt A: Männlich, 41
Subjekt B: Männlich, 38
Subjekt C: Männlich, 23
Anwendungszeit: 122 Sekunden
Anwedungsdistanz: 3 Meter
Protokoll Dr. Niehaus: Subjekt A entwickelte innerhalb von 20 Sekunden Symptome einer Chemotherapie, welcher sich Subjekt B zum Zeitpunkt des Versuches wegen eines Glioblastoms unterzog. Der Tod trat nach zwei Minuten und zwei Sekunden ein. Eine Autopsie zeigte multiple Rezidive in allen lebenswichtigen Organen. Subjekt B ist seid dem Versuch in Pädagogischer Betreuung. Er befindet sich laut Expertise im Entwicklungsstadium eines Kleinkindes und benötigt Vollzeitbetreuung. Röntgenaufnahmen zeigten eine vollständige Remission des Tumors. Subjekt C kann die Krankengeschichte von Subjekt B auswendig rezitieren, wenn er sich nicht gerade in einer psychotischen Episode befindet. Er behauptet hartnäckig Subjekt B UND Subjekt C zu sein und hat zwei Suizidversuche unternommen.Anmerkung: Sicherheitsprotokoll angepasst. Ab sofort beträgt der einzuhaltende Mindestabstand zwischen den Subjekten sieben Meter.
Anhang B:
Zwischenfall 174-01:
Agent A█████, der mobilen Taskforce DE4-𝖂 war während der Operation █████████████ zur Eindämmung von SCP-███-DE radioaktiv kontaminiert worden und erlitt Symptome einer akuten Strahlenkrankheit. Unter Berücksichtigung der Schlüsselrolle die Agent A█████ bei obiger Operation zu diesem Zeitpunkt inne hatte erteilte die Standortleitung aus taktischen Überlegungen die Genehmigung zum Einsatz von SCP-174-2 zur medizinischen Versorgung. SCP-174-DE-2 wurde Agent A█████ übergeben. Als Subjekte A und C wurden Mitarbeiter der Klasse D verwendet, die sich in der Vergangenheit als unkooperativ herausgestellt hatten. Wie erwartet besserte sich Agent A█████s Zustand nachdem der Abstand zu SCP-174-DE-1 und SCP-174-DE-3 auf 8 Meter verringert wurde. Die Symptome der Strahlenkrankheit bildeten sich jedoch erst nach über 12 Stunden zurück. Zu diesem Zeitpunkt hatte Agent A█████ leider sämtliche Informationen über Operation █████████████, sein Training und die Foundation vergessen und war in den geistigen Zustand eines Teenagers zurück verfallen. Erwartungsgemäß verfügte Subjekt C über sämtliches Wissen um Operation █████████████ und weitere Informationen, die nicht seiner Sicherheitsfreigabe entsprach. Beim nachfolgenden Versuch ein Amnesikum zu applizieren stellte sich heraus, dass Subjekt C auch die praktische Anwendung des Kampftrainings, welches Agent A█████ absolviert hatte, vollständig beherrschte. Subjekt C entwendete einem Sicherheitsmann seine Waffe und es gelang ihm zwei Mitarbeiter zu liquidieren und einen weiteren schwer zu verwunden bevor es terminiert wurde.