Objekt-Nr.: SCP-173-DE
Klassifizierung: Euclid

Eine im Moment inerte Instanz von SCP-173-DE.
Sicherheitsmaßnahmen: Sämtliche Instanzen von SCP-173-DE sind mit einem komplett abschirmenden faradayschen Käfig zu umgeben. Außerdem dürfen sie nicht so nahe zusammengebracht werden, dass sie einen Verbund bilden können außer bei Experimenten, die von mindestens zwei Mitgliedern des O4-Rates genehmigt wurden. Dies gilt auch für einen eventuellen Transport. Der nötige Abstand, den eine Instanz zu anderen Instanzen einhalten muss, errechnet sich in wie folgt:
$s = {\sqrt {n\ *\ 0,13\ Nm^2 \over 1,5\ N}}$1
s: Abstand in m
n: Betrag der Masse der Instanz in kg
Der faradaysche Käfig aller Instanzen muss monatlich auf Schäden untersucht und unter Einsatz von Störsendern ausgetauscht werden, wenn er seine Abschirmfunktion nicht mehr ausreichend erfüllt. Sollte es aus diesen oder anderen Gründen erforderlich sein, Instanzen von SCP-173-DE zu handhaben, muss dafür eingeteiltes Personal Schutzanzüge tragen, die den Träger zuverlässig gegen Stromschläge von bis zu 3 Millionen Volt schützen können. Zum Einsatz kommende Arbeitsmaschinen müssen ebenso gegen derartige Entladungen geschützt sein. Im Moment befinden sich Drohnen in der Entwicklung, die diese Aufgabe zukünftig übernehmen sollen.
Sollte der Fall eintreten, dass genug SCP-173-DE-Instanzen zusammenkommen, um sich frei zu bewegen und ihre Umgebung anzugreifen, so muss ihr Verbund unter Einsatz von Wucht- und Explosionsgeschossen mit verzögerter Zündung zerstört und die einzelnen Instanzen so weit auseinandergetrieben werden, dass sie ihren Verbund nicht wiederherstellen können. Hierbei ist aus Sicherheitsgründen darauf zu achten, sich SCP-173-DE ohne oben beschriebene Schutzausrüstung nicht weiter als 5 m zu nähern. Dies gilt auch für vom Verbund als Projektile eingesetzte Instanzen.
Die Instanzen von SCP-173-DE sind auf mindestens drei Standorte zu verteilen, hierbei ist in logistischen Notfällen auch um Hilfe von anderen Zweigen der Foundation oder der Mutterfoundation zu bitten.
Beschreibung: SCP-173-DE ist die Designation für 58 1678 schwarze Steine. SCP-173-DE-Instanzen haben keine einheitliche Form und Größe, allerdings alle dieselbe Dichte und, soweit beurteilbar, dieselbe chemische Komposition. Das kleinste Exemplar hat eine Masse von 0,3 kg, während die größte bisher gefundene Instanz 3,8 t wiegt. Die chemische Zusammensetzung von SCP-173-DE ist im Moment unbekannt, da der Foundation derzeit kein Weg bekannt ist SCP-173-DE zu beschädigen.
SCP-173-DE-Instanzen sind in der Lage, sich gegenseitig anzuziehen, wobei die Kräfte ähnlich wirken wie Magnetismus und mit abnehmender Entfernung zum Quadrat ansteigen. Die Ausdehnung und Intensität der durch sie erzeugten Kraftfelder sind von Instanz zu Instanz unterschiedlich und offenbar direkt proportional zu ihrer jeweiligen Masse, wobei zu erwähnen ist, dass sich zwar die Intensitäten der wirkenden Kräfte, aber nicht die Reichweiten von Instanzen addieren, sollten sich mehrere davon am selben Ort befinden. Die Instanzen scheinen den Daten einiger Experimente zufolge außerdem einen "Nord-" und einen "Südpol" zu besitzen.
Alle SCP-173-DE-Exemplare besitzen eine Intelligenz vergleichbar mit der von Menschen und können ihre Umgebung offenbar optisch, auditiv und taktil wahrnehmen. Dies wurde bei Tests mit mehreren Instanzen herausgefunden, bei denen sie außerdem die Fähigkeit demonstriert haben, ihre wirkenden Anziehungskräfte lokal zu verändern vermutlich durch Veränderung ihrer Magnetpole und dadurch mit ihnen in Kontakt stehende andere Instanzen bewegen oder sich sogar wieder voneinander trennen zu können. Das versetzt sie in die Lage, sich fortzubewegen und, falls genug Instanzen zur Verfügung stehen, Gegenstände zu manipulieren. Es wurde beobachtet, dass Instanzen hierbei extrem starke Anziehungskräfte entwickeln und dadurch sogar Einheiten ihrer selbst bewegen können, die mehrere Tonnen wiegen.
Den Objekten ist zusätzlich offenbar die Fähigkeit zu Eigen, elektrische Ladungen in ihrem Inneren zu erzeugen und damit gezielt Stromschläge abzufeuern, die bei einigen Exemplaren mit besonders hoher Masse Spannungen von fast 3 Millionen Volt aufweisen und noch Ziele in 5 m Entfernung treffen können. Es dauert aber offenbar mindestens eine halbe Stunde, eine solche Entladung vorzubereiten. Die kleinsten Exemplare können nur Stromimpulse von maximal 500 Volt abgeben, benötigen aber nur fünf Minuten um die nötigen Spannungen zu erzeugen. Mehrere Experimente lassen den Schluss zu, dass alle Exemplare diese Spannungen bei Bedarf über einen langen Zeitraum aufrechterhalten und gezielt entladen können.
Es wurde weiterhin festgestellt, dass SCP-173-DE-Instanzen in der Lage sind, spezielle Funkwellen auszustrahlen, die von Gestein und Mineralen nicht behindert werden, wodurch es mit anderen Instanzen oder mit Funkempfängern kommunizieren kann. Rückantworten sind hierbei ebenfalls über Funk möglich, den SCP-173-DE offensichtlich empfangen kann (Für empfangene Kommunikation, siehe Interview 173-DE). Trotz dieser Tatsache wurde noch nie beobachtet, dass SCP-173-DE einen menschengemachten Empfänger aus eigenem Antrieb angefunkt hätte. Da die von SCP-173-DE benutzte Verschlüsselung stark von der moderner Telekommunikation abweicht, wird davon ausgegangen, dass es normalen Funk nicht verstehen kann und daher auch keinen Versuch der Kommunikation unternimmt.
Es wurde die Theorie aufgestellt, dass alle von SCP-173-DEs Fähigkeiten auf ein einziges Wirkprinzip zurückgehen, Forschungen hierzu sind noch nicht abgeschlossen. Woher SCP-173-DE die Energie für seine Fähigkeiten bezieht, ist gegenwärtig unklar.
Befinden sich genug Instanzen von SCP-173-DE am selben Ort, bilden sie, wenn möglich, einen Verbund, der eine humanoide Form annimmt, aber meistens ohne "Kopf" bleibt. Es wird hierbei vermutet, dass die einzelnen Instanzen hierbei eine Schwarmintelligenz bilden und per Funkwellen und Stromstößen miteinander kommunizieren. Durch komplizierte fortlaufende Änderungen der lokalen Anziehungskräfte aller Instanzen zueinander ist es dem Verbund möglich, sich ähnlich einem humanoiden Wesen zu bewegen und Teile seiner Selbst zu werfen. Ein solcher Verbund lässt sich wieder durch plötzliche, starke Krafteinwirkung trennen, etwa durch einschlagende Wuchtgeschosse. Allerdings sorgen die Anziehungskräfte des SCP-173-DE-Verbunds dafür, dass nicht weit genug weggeschleuderte Instanzen sofort wieder angezogen werden. Sollten sich mehrere weggeschleuderte Instanzen in ausreichender Nähe zueinander befinden, bilden sie kleinere Zusammenschlüsse, die versuchen werden, zum Hauptverbund zurückzukehren. Jeder Verbund, der bis jetzt beobachtet wurde, scheint nicht zu erschöpfen und war gegenüber jedweden Lebewesen und Maschinen extrem feindselig.
Bei der ursprünglichen Bergung wurde festgestellt, das ein solcher Verbund bis zu 8 m groß werden kann, allerdings lässt Dokument 173-DE-1 den Schluss zu, dass Verbände noch wesentlich größer werden können vorausgesetzt, es sind genug SCP-173-DE-Einheiten vorhanden. Der bei der Bergung vorgefundene Verbund zeichnete sich durch extreme Körperkraft aus, die ausreichte, um einen Geländewagen anzuheben und 7 Meter weit zu werfen. Vermutlich aufgrund seines Gewichtes war der Verbund sehr langsam, was es Menschen ermöglichte vor ihm wegzulaufen, allerdings konnten vereinzelt schnelle Manöver durchgeführt werden, meistens wenn der Verbund zuschlug oder etwas warf. Teile seiner Selbst konnten dabei bis zu 15 m weit geschleudert werden und entluden sich noch im Flug, um anvisierte Ziele zu treffen. Es steht zu vermuten, dass solche beschleunigten Bewegungen ähnlich wie Stromentladungen von SCP-173-DE vorbereitet werden müssen.
Es wurde theoretisiert, dass für die Bewegungskoordination des Verbunds extensive Kommunikation erforderlich ist, was durch während der Bergung abgefangene Funksprüche bestätigt wurde. Versuche, einen Verbund mit Störsendern zur Auflösung zu bewegen, schlugen allerdings fehl, da die Instanzen in solchen Fällen anfingen durch schwache elektrische Entladungen zu kommunizieren, die benachbarte Instanzen bis an den vorgesehenen Empfänger weiterleiteten.
Entdeckung: Die Foundation wurde auf SCP-173-DE aufmerksam, als Instanzen davon im Zuge einer geologischen Grabung des geologischen Instituts der Technischen Universität Bergakademie Freiberg auf der Lausche im Zittauer Gebirge ausgegraben wurde und seinen ersten dokumentierten Verbund bildete, der aus Instanzen bestand, deren Masse zwischen 0,5 kg und 14 kg betrug. Dieser Verbund tötete oder verjagte zuerst alle Anwesenden und begann anschließend damit, weitere Instanzen auszugraben. Die Foundation fing einen Polizei-Notruf ab, nach dem auf der Lausche ein wütender "Golem" aufgetaucht sei. MTF-DE6-𝔇 "Das Aufgebot" wurde entsendet, um die Anomalie zu bekämpfen und einzufangen, sah sich jedoch zunächst mit dem Problem konfrontiert, dass sie SCP-173-DE keinen bleibenden Schaden zufügen konnte. Schließlich konnte der Verbund gesprengt werden, als drei Panzerfäuste mit verzögerter Zündung darin stecken blieben und explodierten. Die daraus entstehenden kleineren Verbände wurden anschließend mit Wuchtgeschossen weiter zerlegt und später eingedämmt, als sie keine unmittelbare Gefahr mehr darstellten. Sämtliche Zeugen wurden erfolgreich amnesiziert und der Kampflärm als fehlgeschlagener Sprengversuch im Zuge der geologischen Grabung erklärt, bei dem mehrere Personen starben.
Dokument 173-DE-1 ist eine Schriftrolle, die bei archäologischen Ausgrabungen auf der Insel Gyaros in einem wasserdichten Zylinder entdeckt und aufgrund ihrer offensichtlichen Verbindung mit der Church of the Broken God später von der Foundation beschlagnahmt wurde. Ihr Inhalt wurde mit einem Schriftsystem niedergeschrieben, dass sich aus mykenischem Griechisch ableitet. Die hier beschriebenen Wesen besitzen eine so große Ähnlichkeit zu einem SCP-173-DE-Verbund, dass eine Verwechselung ausgeschlossen ist.
Von der Foundation durchgeführte Suchaktionen rund um die griechische Insel Milos förderten weitere Instanzen von SCP-173-DE zutage, von denen einige aussahen, als wären sie zum Teil geschmolzen und wieder erstarrt. Instanzen konnten durch sehr schwache Funkverbindungen zwischen ihnen aufgespürt werden und lagen meist im Meersand begraben. Die Bergung erfolgte mit spezieller, stromschlagresistenter Ausrüstung und förderte 1620 Instanzen zutage.
"Es kann nicht sein, dass wir bereits alle Steine gefunden haben. Dass ein Forschungstrupp und zwei Heere zufällig schon alle gefunden haben, bzw. von ihnen gefunden wurden, wäre statistisch gesehen ein Wunder. Viel eher wahrscheinlich ist, dass da draußen noch viel mehr von diesen Dingern in der Erde vergraben liegen. Und wir sollten bereit sein, falls eine solche Menge an die Oberfläche kommt wie in Dokument 173-DE beschrieben."
Dr. Reinhardt, Mitglied des SCP-173-DE-Projektteams.