Achtung: Sie sind im Begriff, Dateien der Geheimhaltungsstufe 3/164-DE abzurufen. Der Abruf dieser Datei wird zusammen mit ihrem derzeitigen Standort registriert, vermerkt und gemeldet. Der Abruf dieser Datei ohne eine genügende Sicherheitsfreigabe führt zu ihrer sofortigen Verhaftung. Der Abruf dieser Datei durch einen nicht mit dem Intranet der Foundation verbundenen Computer hat ihre sofortige Terminierung zur Folge, unabhängig von ihrer Sicherheitsfreigabe.
Bitte legen sie ihren Berechtigungsnachweis vor.
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Berechtigungsnachweis akzeptiert.
Objekt-Nr.: SCP-164-DE
Klassifizierung: Thaumiel
Sicherheitsmaßnahmen: SCP-164-DE ist in Standort-DE15 zu verwahren. Es ist im Zentrum einer Eindämmungskammer mit beidseitig stahlverstärkten, detonations- und korrosionsbeständigen Wänden und Toren unterzubringen, die die Mindestmaße von 10 m x 10 m x 5 m besitzt. In den Wänden dürfen keinerlei Leitungen verlaufen, mit Ausnahme einer Standardstromleitung, die für seinen Betrieb und die Logistik benötigt wird. Die exakte Position dieser Leitung ist allerdings nur Wartungspersonal der Stufe 164-DE/3 preiszugeben. In dem Raum sind außerdem zwei elektrobetriebene Hubwagen bereitzustellen, um SCP-164-DEs Erzeugnisse transportieren zu können. Diese sind nur in SCP-164-DEs Isolierzelle zu laden und dürfen sie nur verlassen, wenn eine Fehlfunktion vorliegt. Die Tore sind mit biometrischen Schlössern zu versehen, die mindestens drei verschiedene Identifikationen gleichzeitig vornehmen, wenn jemand auf SCP-164-DE zugreifen will.
Nur Mitarbeitern mit der Sicherheitsfreigabestufe 164/3 oder höher ist es erlaubt, die Isolierzelle von SCP-164-DE zu betreten. Nur Personal der Sicherheitsfreigabestufe 164/4 darf SCP-164-DE bedienen. Jede Person, die diesen Richtlinien zuwider handelt ist zu verhaften, zu verhören oder in Notfällen zu terminieren.
Es ist für eventuelle Verlegungen zu berücksichtigen, dass diese Sicherheitsvorkehrungen nicht aufgrund von SCP-164-DEs anomalen Eigenschaften, sondern aufgrund seiner strategischen Wichtigkeit und seines Missbrauchspotentials implementiert wurden. Aufgrund dessen darf es nur durch einen bewaffneten Konvoi transportiert werden, der als Schwertransport zu tarnen ist.
SCP-164-DEs Stromzufuhr und Bedienelemente sind monatlich von Wartungspersonal der Stufe 164-DE/3 zu warten. Bis diese Wartung erfolgt ist, darf das Gerät nicht weiter benutzt werden. Keine Befehle sind in SCP-164-DE zu speichern. SCP-164-DE darf nicht dafür benutzt werden, um hochreaktive Chemikalien oder unkonventionelle Materie jedweder Art herzustellen. Sämtliche produzierte feste Materie muss aus logistischen Gründen mit einer Form und Masse geschaffen werden, die von den Hubwagen aufgenommen und transportiert werden kann.
Sollte es zu einem Homunkulus-Ereignis kommen, ist Richtlinie 164-DE-𝔅 einzuhalten. Im Falle einer Endlosschleife ist SCP-164-DE von der Stromversorgung zu trennen.
Beschreibung: SCP-164-DE ist eine Maschine, die sich aus weiß lackierten Computerbedienelementen und einer lilafarbigen Kugel mit einem Durchmesser von 30 cm, fixiert auf einer schwarzen, einen Meter durchmessenden und 10 cm dicken Scheibe, zusammensetzt. Die Kugel besitzt zwar eine feste Oberfläche, aber ihr durchscheinendes Inneres scheint sich in ständiger Bewegung zu befinden und zeigt durchgehend verschiedene Muster, deren Bedeutung bisher nicht bekannt ist, sofern diese eine haben1. Die Materialien, aus denen Kugel und Scheibe bestehen, sind bisher unbekannt, allerdings Gegenstand laufender Forschungen. An der Scheibe wurden offenbar mit Klebeband 30 von den Bedienelementen ausgehende Kupferdrähte befestigt, die codierte elektrische Signale an die Scheibe senden und von ihr empfangen. Das Gerät wiegt komplett ca. 70 kg. Die gesamte Apparatur zeigt leichte Abnutzungserscheinungen und kann mit einer gewöhnlichen 230-Volt-Wechselstromsteckdose betrieben werden, die mit den Bedienelementen verbunden werden muss.
Die Bedienelemente bestehen aus verschiedenen Computerkomponenten, wie etwa einer Tastatur, einer Maus, einem Röhrenbildschirm und mehreren Speicherkarten mit einem Gesamtvolumen von 100 Gb. In sie lassen sich in Binärcode codierte Daten eingeben oder per USB-Anschluss abrufen oder hineinkopieren, um SCP-164-DE anschließend zu aktivieren. Auch das Speichern verschiedener Daten zur späteren Überarbeitung und Neuabrufung auf der Festplatte ist möglich.2 Bisher konnte kein Limit des Speichervolumens des Systems gefunden werden, ein Umstand, der wohl auf die nicht-computertechnischen Komponenten des Objekts zurückzuführen ist. Der Apparat besitzt allerdings mehrere Bugs, die dafür sorgen, dass gelegentlich statt der eingegeben Daten Daten aus dem Speicher abgerufen werden. Aus diesem Grund sieht die Foundation im Moment davon ab, Befehle auf SCP-164-DEs Speicher abzulegen.
Wird SCP-164-DE aktiviert, zeigt sein Bildschirm ein Texteditorfenster. In dieses können alle mit der QWERTZ-Tastaturbelung möglichen Zeichen eingetragen werden oder mit einem neben dem Fenster befindlichen USB-Stick-Icon der Inhalt von .txt-Dateien von angeschlossenen Speichermedien oder dem Speicher eingefügt werden. Ein weiterer Button mit dem Wort "ERSCHAFFEN" ist in diesem Editor vorhanden, der allerdings nur dann auswählbar ist, wenn das System eine gültige Beschreibung eines physischen Objekts in Binärcode erkennt. Um gültig zu sein, müssen folgende Daten enthalten sein: Abmessungen, Form und die Beschreibung der einzelnen Materialien aus denen das Objekt besteht auf molekularer Ebene. Ebenfalls eingegeben werden können unter anderem die Strukturen der Materialien und der Aggregatzustand.
Sobald SCP-164-DE einen gültigen "ERSCHAFFEN"-Befehl erhalten hat, leuchtet die Kugel auf und beginnt an einem zufälligen Punkt in dem Raum, in dem es sich befindet, aus bisher unbekannter Quelle Materie zu generieren. Die einzigen Kriterien, die diese Erscheinungsorte immer erfüllen, sind, dass sie sich nie innerhalb eines anderen Objekts befinden und immer auf einer Fläche erscheinen, die parallel zur schwarzen Scheibe von SCP-164-DE ausgerichtet ist3. Die Form und Art der geschaffenen Materie entspricht den Spezifikationen, die in SCP-164-DE eingegeben wurden und verhält sich genau so, wie es gewöhnliche Materie desselben Typs tut, inklusive ihrer Reaktivität mit anderen Stoffen. Daher sind Experimente mit hochreaktiven Stoffen und andersartiger Materie im Moment ausgesetzt, um Schäden an dem Objekt zu vermeiden. Werden Flüssigkeiten produziert, erscheinen diese nach und nach ca. 10 cm über der Zielfläche und verteilen sich anschließend auf ihr und dem Boden, sofern sie nicht in einem Gefäß aufgefangen werden. Produzierte Gase beginnen sich mit der Raumluft zu vermischen, wodurch SCP-164-DE für die Produktion nutzbringender Gase nicht geeignet ist. Bezüglich Größe und Masse werden SCP-164-DE offenbar nur durch den Raum, in dem es sich befindet Grenzen gesetzt.
Die Zeit, die SCP-164-DE für die Erstellung eines Objektes benötigt, variiert stark mit seiner Komplexität, Größe und Zusammensetzung. Es wurde allerdings bereits erkannt, dass SCP-164-DE umso länger für einen Schaffungsprozess benötigt, je komplexer die Form und Zusammensetzung ist, je dichter die Materialien sind, je größer das Objekt ist und je schwerer die chemischen Elemente sind, aus denen es sich zusammensetzt. Für einen massiven Eisenwürfel mit den Maßen 10 cm x 10 cm x 10 cm benötigt SCP-164-DE normalerweise 10 Sekunden, allerdings wurde bei der experimentellen Erstellung einer 10 cm langen Brezel aus Blei eine Bearbeitungszeit von 5 Minuten beobachtet.
Bergung: Die Foundation wurde auf SCP-164-DE aufmerksam, als es in ████████ zu einem Aufkommen von identischen Personen kam. Martin █████, ein Informatiker und Hobbykryptograf, hatte SCP-164-DE gebaut und dafür benutzt, die Verstorbene Sophia █████████ zu klonen. SCP-164-DE befand sich in der Waschküche seines Hauses und hing anscheinend in einer Endlosschleife fest, durch die es immer weiter Klone generierte. Der Produktionsprozess konnte abgebrochen werden, als SCP-164-DE von der Stromversorgung abgeschnitten wurde. Herr █████ stand für ein Verhör nicht zur Verfügung, da er offenbar von mehreren Produkten von SCP-164-DE getötet worden war (siehe Interview 164-DE-1). In seinem Haus verstreut wurden allerdings Notizen verschiedener Natur gefunden, die hier in chronologischer Reihenfolge wiedergegeben werden.
Sämtliche Individuen wurden von den Kräften der Foundation eingefangen und nach einer Untersuchung aufgrund der Abwesenheit jeglicher Anomalien dem Klasse-D-Personal zugeführt. Einer der Klone wurde nach einer Amnesizierung der Familie █████████ übergeben. In Herrn █████s Garten vergraben wurden weitere Klone, sowie andere, teilweise von Anfang an nicht lebensfähige Organismen gefunden.
Die Foundation setzt SCP-164-DE im Moment dafür ein, verschiedene Rohstoffe für den eigenen Gebrauch zu erzeugen. Die Generierung von komplexen Gegenständen oder exotischen Materialien ist zwar potentiell möglich, allerdings verlangt SCP-164-DE dafür extrem viele und genaue Informationen. Ein Versuch eine gewöhnliche M8-Schraube zu erzeugen schlug fehl, da bis zu 500 Gb an Informationen offenbar nicht für eine vollständige Wiedergabe ausreichten. Metalle zum Beispiel stellen hierbei eine Herausforderung dar, da SCP-164-DE Informationen für jedes einzelne Gefügekorn im zu erschaffenden Objekt benötigt und andernfalls nur einen extrem großen Metalleinkristall erzeugt, der sich ohne vorheriges Einschmelzen und Umformen nicht weiterverwenden lässt. Ähnliches gilt für die Fasern von Holz und Stoff. Die in den Aufzeichnungen erwähnte Funktion des "Instant-Teachings" wurde bisher noch nicht erforscht, da im Moment angenommen wird, dass auf diese Weise eingefügte Daten hartcodiert werden, was potentiell dafür sorgen könnte, dass die Bugs den Produktionsprozess öfter stören.
Die Daten zur Erschaffung von Klonen von Sophia █████████ sind noch immer in SCP-164-DE eingespeichert und können offenbar nicht gelöscht werden, selbst wenn sämtliche Coputerkomponenten ausgetauscht werden. Aufgrund der ebenfalls offenbar nicht entfernbaren Bugs in seinem Betriebssystem werden diese Daten gelegentlich abgerufen und SCP-164-DE erzeugt einen weiteren Klon. Dies wird als Homunkulus-Szenario bezeichnet und dauert ungefähr 90 Minuten. Der Klon weist einen normalen menschlichen Intellekt auf und besitzt keine Anomalien, weshalb er nach den Richtlinien des HOMUNKULUS-Protokolls zur Verfahrensweise mit anomal geschaffenen, biologisch und anomal unauffälligen Menschen dem Personal der Klasse-D zugeführt werden kann. Zu einer Endlosschleife wie bei der ursprünglichen Bergung ist es bisher allerdings noch nicht gekommen.
Versuche, SCP-164-DE zur Reproduktion zu untersuchen, kommen nur sehr langsam voran. Die Computerteile sind zwar alle völlig normale Einheiten ihres jeweiligen Models, die Scheibe und die Kugel allerdings ließen sich bisher kaum erforschen. Die Materialien, aus denen sie bestehen, sind offenbar härter als Diamant, besitzen einen bisher nicht bekannten Schmelzpunkt und sind chemisch inert, was eine Ergründung ihrer Zusammensetzung unmöglich macht. Allerdings konnte durch Auswertung der von dem Objekt ausgehenden Strahlung bereits ermittelt werden, dass das Objekt Samarium und Neodym enthält, außerdem ließ es eine Datierung des Objekts zu, nach welcher Kugel und Scheibe ca. 4,5 Milliarden Jahre alt sind.