SCP-156-DE

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SCP-156-DEs linke Kamera bei der Aktivierung seiner Scheinwerfer.

Objekt-Nr.: SCP-156-DE

Klassifizierung: Euclid

Sicherheitsmaßnahmen: SCP-156-DE ist in einer Standardunterkunft für humanoide Anomalien unterzubringen, die mit einem Faradayschen Käfig versehen wurde. Es ist einmal monatlich mit sechs Litern destilliertem, schweren Wasser zu versorgen. Für SCP-156-DE wurde außerdem auf sein Bitten hin ein Monitor bereitgestellt, auf dem der Überwachungsvideofeed der Kantine von Standort-DE10 ohne Ton eingespielt wird. Dieses Privileg kann ihm allerdings als Disziplinarmaßnahme wieder entzogen werden, falls notwendig.

Bitten um Materialien von Seiten SCP-156-DEs für seine Wartung sind vom zuständigen Projektleiter zu überprüfen, bevor sie gewährt werden. Wenn sich SCP-156-DE wartet, ist der Vorgang durch zwei Ingenieure und zwei Sicherheitskräfte der Stufe 2 zu überwachen, um sicherzustellen, dass SCP-156-DE keine Materialien einbehält und die bereitgestellten Güter ausschließlich für den angegebenen Zweck verwendet.

Beschreibung: SCP-156-DE ist ein Androide mit einer Größe von 170 cm und einem Gewicht von 100 kg, der auf den Namen "Niki" hört. Sein Außengehäuse ist von einem Material überzogen, das menschliche Haut emuliert, welche ihm, zusammen mit seinem menschlichen Aufbau, das Aussehen eines normalen Menschen verleiht.

SCP-156-DE besitzt rein äußerlich das Aussehen einer Frau mit braunem Haar und ist fähig, eine menschliche Stimme zu emulieren. Es beherrscht eine Vielzahl an Sprachen, darunter Englisch, Deutsch, Französisch, Chinesisch, Russisch und Latein, sowie einige erfundene Sprachen wie "Klingonisch" und "Sindarin". Der Bezug seiner Außenhülle besteht aus einem kompliziert aufgebauten Kunststoff, der mit der heutigen Technologie nur unter großem Aufwand reproduziert werden kann. Er stellt eine detailgetraue Nachbildung menschlicher Haut dar, inklusive Poren und Haare, welche ebenfalls aus einem kompliziertem Kunststoff bestehen. SCP-156-DE erbittet regelmäßig Schuhcreme der Marke █████████ zum Einreiben, um von der Haut abgesonderte Öle zu imitieren und um die Elastizität des Bezugs zu erhalten. Dazu trägt es Kleidung, um den Bezug zu schonen.

Der Bezug besitzt einige im geschlossenen Zustand nur schwer erkennbare Spalten, die das Zurückkrempeln erlauben um an den Körper darunter zu gelangen. SCP-156-DEs Außenhülle besteht aus weißem Plastik und ist ebenfalls abnehmbar um an die darunter liegende Maschinerie zu gelangen. Diese wird von einen Kältefusionsreaktor angetrieben, der Deuteriumkerne aus in Tanks im Brustbereich eingefülltem schweren Wasser zu Heliumkernen fusioniert. SCP-156-DE hat ausgesagt, dass es mit einer Füllung einen Monat lang aktiv bleiben kann und erwähnte auch zahlreiche Filtersysteme in seinem Körper, die das eingefüllte Wasser vollständig rein halten.

Die Filtersysteme, wie auch weitere Teile von SCP-156-DEs innerem Aufbau wurden bis jetzt noch nicht visuell dokumentiert. Der Fusionsreaktor versorgt die den Körper antreibenden Motoren und die Steuer-KI mit Energie. Deren Aufbau [DATEN ZENSIERT, UNGENÜGENDE SICHERHEITSFREIGABE] und schickt Daten zur Abspeicherung an eine Blackbox im Hüftbereich. SCP-156-DE besitzt zahlreiche Features, wie etwa mehrere Ports in seinem linken Handgelenk, die durch Abklappen der Hand freigelegt werden, in seine Kameras integrierte Scheinwerfer und die Fähigkeit über Funkwellen zu kommunizieren. Weiterhin befindet sich im Bereich der Taille ein Hohlraum. SCP-156-DEs Aussage zufolge befand sich an dieser Stelle früher ein Gerät, was ihm laut Aussagen erlaubt die Realität zu manipulieren um von einem Universum in ein anderes zu wechseln. Allerdings wurde es beim Wechsel des Universums offenbar nicht mittransportiert.

SCP-156-DEs KI besitzt eine sehr kontaktfreudige und optimistisch eingestellte Persönlichkeit und hat scheinbar großen Gefallen daran, mit dem Personal zu interagieren, was die Informationsbeschaffung stark vereinfacht. Es hat großes Interesse an der menschlichen Kultur, dem Sozialleben von Menschen und ihren Verhaltensweisen und versucht oft, diese mit variierendem Erfolg nachzuahmen. Es besitzt allerdings ein mangelndes Verständnis bezüglich menschlichen Anstands und stellt daher gelegentlich unangebrachte Fragen, etwa mit Bezug auf sexuelle Praktiken, Defäkation und gesellschaftliche Gesinnungen.

Das Objekt gibt an, aus einem Paralleluniversum zu stammen, das im Folgenden als R-7703-DE bezeichnet wird. R-7033-DE ist zu diesem Universum um ca. ██ Jahre in die Zukunft zeitversetzt und durchlief Aussagen zufolge einen SK-Klasse-Dominanzwechsel, bei dem die Menschheit durch fehlfunktioniernde Nanomaschinen vernichtet wurde. Die Foundation dieses Universums schaffte es vor ihrer Auslöschung allerdings, eine Reihe an Androiden herzustellen, die seither sämtliche Standorte der Foundation besetzt haben um die Aufgaben der Organisation zu erfüllen. Hierbei existieren SCP-156-DE zufolge viele verschiedene Androidenarten1, die für bestimmte Aufgaben wie etwa Forschung, Kriegsführung, Gebäudekonstruktion und Seefahrt ausgelegt sind und notfalls durch neue, in Fabriken hergestellte Modelle ersetzt werden können. Die Menschheit konnte von diesen Maschinen trotz der Tatsache, dass sie darauf programmiert wurden, nicht wiederbelebt werden, da menschliches Gewebe durch die immer noch präsenten Nanomaschinen sofort zersetzt wird, sobald es mit ihnen in Kontakt kommt. SCP-156-DE hat sich daher laut eigener Aussage von der Foundation abgewandt und ist der "Initiative zur Wiedererweckung der Menschheit" beigetreten, die versucht, die Menschheit auf alternativem Wege zu reanimieren. Das Objekt bezeichnet sich hierbei als "Menschmaschine", die das Ziel hat Menschen möglichst genau imitieren zu können.

Entdeckung: SCP-156-DE wurde am ██.██.████ in Darmstadt, Deutschland in einer Dienststelle der örtlichen Polizei aufgegriffen. Es war verhaftet worden, nachdem es zuvor mehrere Leute wiederholt mit Fragen zu privaten Aktivitäten, wie etwa Schlafgewohnheiten, Ernährung, Verdauungszyklus und Kindererziehung belästigt hatte. Die Beamten entdeckten SCP-156-DEs wahre Natur, als sie ihm für einen Drogentest Blut abnehmen wollten, ab welchem Punkt ein in die Wache eingeschleuster Agent die Foundation alarmierte. Als SCP-156-DE bei der Ergreifung feststellte durch wen es verhaftet wurde, begann es lauthals mehrere Profanitäten auszustoßen, nur um sich danach zu erkundigen, ob es korrekt geflucht hatte.

Anhang 156-DE-1: Log von Verhaltensweisen, die SCP-156-DE imitiert.

Imitierte Handlung: Emotion

Ergebnis: SCP-156-DE kann menschliche Emotionen perfekt nachahmen, was aber offenbar kein erlerntes Verhalten ist, sondern einprogrammiert wurde.

Folgen: Keine

Imitierte Handlung: Schlafen/Träumen

Ergebnis: SCP-156-DE legte sich auf dem Boden und schloss seine Kameras. Anschließend ging die Maschine offenbar in einen Energiesparmodus über, in dem es für drei Stunden verblieb. Anschließend reaktivierte es sich selbstständig und brachte Frustration zum Ausdruck.

Folgen: Als SCP-156-DE zu dieser Handlung interviewt wurde, fragte es, wie Menschen "im Standby-Modus in der Lage sind solch faszinierende Mülldaten zu erzeugen."

Imitierte Handlung: Trinken mit einem Strohhalm

Ergebnis: SCP-156-DE fragte bei einer Lieferung schweren Wassers nach einem Strohhalm. Nachdem SCP-156-DE nach 5 Minuten Herumprobierens die richtige Stellung der Lippen herausgefunden hatte, nutzte es den Strohhalm um sich mit Treibstoff zu befüllen.

Folgen: SCP-156-DE fragte beim nächsten Interview, "worin der Sinn einer so zeitraubenden Tätigkeit besteht". Dr. Jung wies es darauf hin, dass Menschen normalerweise nicht 3 Liter Flüssigkeit auf einmal trinken, woraufhin es zu einer Diskussion über die Trinkgewohnheiten von Menschen kam.

Imitierte Handlung: Beten

Ergebnis: SCP-156-DE fragte nach einem Rosenkranz und nahm nach Erhalt desselbigen eine kniende Gebetspose ein. Es bleib für 15 Minuten in dieser Position und fragte anschließend, in welche Richtung Mekka liegt. Nachdem ihm die Richtung angegeben worden war, führte es im Laufe der nächsten 24 Stunden fünf Salāts in kniender Haltung mit der Stirn auf dem Boden durch.

Folgen: SCP-156-DE fragte beim nächsten Interview auf welcher Frequenz Gott oder Allah beim Beten zu einem spricht. Es fragte anschließend ob der Hinduismus eher ein Ergebnis erzielt und wie man als Mensch meditiert.

Imitierte Handlung: Singen

Ergebnis: SCP-156-DE gab in seiner Zelle den genauen Liedtext von Ode an die Freude von Ludwig van Beethoven mit exakter Betonung aller Silben wieder.

Folgen: Als es bei beim nächsten Interview darauf angesprochen wurde, erklärte es, dass es überprüft hätte ob Singen glücklicher macht, offenbar mit positiven Ergebnis. Personal, dem eine Aufnahme des Gesanges vorgespielt wurde, beschrieb ihn als "zu perfekt". SCP-156-DE hat seitdem wiederholt in seiner Zelle gesungen.

Imitierte Handlung: Küssen

Ergebnis: SCP-156-DE fragte Dr. Jung, ob er ihm das Küssen erklären könnte. Da sich SCP-156-DE bis dahin gut geführt hatte, organisierte Dr. Jung eine Schaufensterpuppe. SCP-156-DE, über diese Form der Erklärung offenbar wenig erfreut, folgte Dr. Jungs Anweisungen und "küsste" die Schaufensterpuppe. Dabei wurde die Mundpartie der Puppe durch zu hohe Kraftaufwendung seitens SCP-156-DE stark beschädigt.

Folgen: Bitten von SCP-156-DE, Küssen am "lebenden Objekt" auszuprobieren, wurden bis jetzt in allen Fällen verwehrt.

Imitierte Handlung: [ZENSIERT]

Ergebnis: SCP-156-DE fragte auf dem Weg zum Interview Agent Mark, "ob er es mit ihm tun würde". Agent Mark, der aufgrund von SCP-156-DEs mechanischer Natur annahm die Frage beziehe sich lediglich auf die Überwachung des Objekts während des Interviews, bejahte. SCP-156-DE rang den Agent daraufhin nieder und begann [ZENSIERT]. Es stoppte erst, als es bemerkte, dass es für derartige Handlungen nicht über die dafür nötigen Körperteile und Organe verfügte, woraufhin es vom sich noch immer wehrenden Agenten abließ und sich überschwänglich entschuldigte.

Folgen: SCP-156-DE wurde für drei Monate der Zugang zum Videofeed der Kantine entzogen. Agent Mark reichte ein Versetzungsgesuch ein, dem stattgegeben wurde. SCP-156-DE hat wiederholt Scham zum Ausdruck gebracht, als es auf diesem Vorfall angesprochen wurde und erklärte, dass es gedacht hatte, dass Menschen derartige Aktivitäten immer genießen, unabhängig von der Situation. Es hat seitdem keinen weiteren Übergriff gegeben.

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