SCP-139-DE

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Eine Instanz von SCP-139-DE.

Objekt-Nr.: SCP-139-DE

Klassifizierung: Sicher

Sicherheitsmaßnahmen: Die 25 intakten und die Einzelteile der zwei zerlegten Instanzen von SCP-139-DE sind in einem Eindämmungsschrank in Standort-DE5 zu verwahren. SCP-139-DE darf nicht für Berechnungen verwendet werden, außer zu Testzwecken. Sämtliche Experimente mit SCP-139-DE sind von Personal der Klasse D durchzuführen.

Durch SCP-139-DE betroffene Personen sind unter dem Vorwand, sie leiden an einer hochansteckenden Erkrankung des Gehirns, in Gewahrsam zu nehmen. Ihnen ist, außer bei Tests mit D-Klasse-Personal, eine Terminierung anzubieten, diese aber nur bei Einwilligung auszuführen. Bei Ablehnung ist das Individuum bis zum natürlichen Ableben einzudämmen. Die Überreste sind anschließend einzuäschern und den Angehörigen zuzustellen.

Beschreibung: SCP-139-DE ist ein modifizierter SR1 (Schul-Rechner 1) des VEB Mikroelektronik "Wilhelm Pieck" Mühlhausen, auf dessen Rückseite die Buchstaben I.M.B.W. eingraviert wurden. Die Foundation besitzt im Moment 25 intakte Instanzen dieses Objekts, die unterschiedliche Mengen an Gebrauchsspuren aufweisen. Anstatt eines Rechenchips besitzt SCP-139-DE ein bisher nur rudimentär verstandenes, quadratisches Bauelement, das aus einer Gold-Kupferlegierung besteht. Es konnte durch Tests festgestellt werden, dass dieses Bauteil für SCP-139-DEs anomale Eigenschaften verantwortlich ist, allerdings ist die Funktionsweise dieses Objekts noch immer größtenteils unbekannt.

Wird SCP-139-DE für Berechnungen benutzt, errechnet es die gesuchten Ergebnisse nicht immer mit der für derartige Geräte üblichen Geschwindigkeit, sondern braucht meist merklich länger. Observierte Zeiten betrugen bei einfachen Multiplikations- und Divisionsaufgaben bis zu 2 Minuten. Zu bemerken ist, dass die benötigte Zeit immer in Korrelation zur Fähigkeit des rechnenden Individuums steht besagte Aufgaben zu lösen. Bei fortwährender Benutzung für mindestens 20 Minuten aber steigt die Rechengeschwindigkeit des Objekts immer weiter an, wobei der Anstieg von Nutzer zu Nutzer unterschiedlich ist.

SCP-139-DE hat während seinem Einsatz einen sekundären Effekt auf die Hirnzellen seines Nutzers. Die Nervenzellen erhalten die Fähigkeit, sich kontrolliert zu teilen und neu zu vernetzen, ein Prozess, der sich auch fortsetzt, nachdem SCP-139-DE nicht mehr benutzt wird. Als Resultat wird das Gehirn leistungsfähiger, allerdings gehen bei der Neuvernetzung immer wieder einzelne Erinnerungen verloren. Probanden mit ursprünglich durchschnittlichen IQ erreichen nach zwei Monaten bei Standard-IQ-Tests 130 Punkte oder mehr. Veränderungen der Persönlichkeit wurden beobachtet, die vermutlich auf natürlichem Wege mit einer plötzlichen Steigerung der Leistungsfähigkeit des Gehirns einhergehen. Aufgrund der immer weiter zunehmenden Dichte des Gehirns ist der Hals spätestens ein Jahr nach Einsetzen des Effekts nicht mehr fähig den Kopf ohne Hilfsmittel zu tragen. In diesem Stadium ist der IQ der jeweiligen Person nicht mehr mit Standard-IQ-Tests messbar und steigt scheinbar noch weiter. Nach ca. anderthalb Jahren füllen Nervenzellen sämtlichen verfügbaren Platz im Schädel aus, wodurch sich bei weiterer Vermehrung Druck aufbaut, bis der Schädelknochen unter der Belastung schließlich nachgibt. Probanden, die danach weiterhin künstlich am Leben erhalten wurden, haben gezeigt, dass es für SCP-139-DEs Effekt offenbar keine Grenze zu geben scheint. Das größte dokumentierte Gehirn besaß bei der Autopsie eine Masse von 50 kg.

Die Foundation besaß lange Zeit keine Anhaltspunkte zu SCP-139-DE, bis Rechercheteam 25 einen Teil der Dokumentation des Projekts "Schlaufix" wiederherstellte, welches von Abteilung XXV durchgeführt worden war.

Entdeckung: 27 Exemplare von SCP-139-DE wurden bei einem Überfall auf die Interessengruppe "Institut für menschliche Bildung und Weiterentwicklung" sichergestellt. Die Gruppierung hatte sie bei "Mathematiktrainingsseminaren" ausgegeben und ihre Effekte auf die Teilnehmer wirken lassen, ohne sich über die Nebenwirkungen im Klaren zu sein. Als Resultat kam es nach ca. einem Jahr in den Gebieten, wo das Seminar abgehalten worden war, bei mehreren Personen zu den Langzeitbeschwerden der SCP-139-DE-Einwirkung. Die Foundation war auf diese Fälle aufmerksam geworden und ermittelte zu dem Seminar, das inzwischen eingestellt worden war. Durch Hinweise, die von Teilnehmern und forensische Methoden erhalten worden waren, konnte ein Standort des Instituts ausfindig gemacht und überfallen werden. Bei dem Überfall konnten einige Mitglieder des IMBWs gefangengenommen werden, welche jedoch auch unter Einsatz fortgeschrittener Verhörmethoden nur wenige Informationen preisgaben. Es konnten lediglich Pläne in Erfahrung gebracht werden, die die weitflächige Anwendung von SCP-139-DEs Effekt zum Inhalt haben (siehe Interview 139-DE-1).

Die durch die Seminare betroffenen Personen wurden in Gewahrsam genommen und bei der Äußerung des Wunsches terminiert. Die Verbliebenen Patienten wurden untersucht, um eine Methode zu finden, SCP-139-DEs Effekte rückgängig zu machen, was allerdings ohne Erfolg blieb. Sämtliche verbliebenen Opfer erlagen schließlich den Auswirkungen der SCP-139-DE-Aussetzung. Im Verlauf der Forschung wurden weiterhin zwei SCP-139-DE-Instanzen zerlegt, wodurch sich ihre Zahl auf 25 reduziert hat.

Vorfall 139-DE-1: Am ██.██.20██ ereignete sich in ████████ eine Explosion mit im Moment unbekannter Ursache. Es gab keine Verletzten oder Tote, jedoch wurde ein grelles gelbes Licht freigesetzt. Kurze Zeit später kamen über soziale Netzwerke Nachrichten von "plötzlichen Genies" auf. Die fraglichen Personen wurden von der Foundation kurzzeitig verhaftet und untersucht. Beim Vergleich mit den bisherigen medizinischen Akten stellte sich heraus, dass auf die Probanden ein Effekt gewirkt hatte, der mit dem von SCP-139-DE vergleichbar ist, weshalb von der Involvierung des IMBW ausgegangen wird. Allerdings hatte das Zellwachstum nach kurzer Zeit wieder gestoppt, wodurch sämtliche Betroffenen nun einen Durchschnitts-IQ von 140 besaßen. Keine weiteren anomalen Veränderungen konnten festgestellt werden, weshalb die Probanden aufgrund ihres potentiellen Nutzens von der Foundation rekrutiert wurden um den Vorfall zu vertuschen1. Die Explosion wurde als Streich von lokalen Jugendlichen hingestellt und Zusammenhänge mit den Betroffenen vertuscht.

Nachtrag 139-DE-1: Aufgrund der Vorkommnisse aus Vorfall 139-DE-1 wurde Dr. Klaare damit beauftragt, eine Prognose zu dem von ██████ Strak angesprochene Szenario zu erstellen, um eventuelle Folgen absehen zu können.

Prognose 139-DE

Best-Case-Szenario: Nach der Einwirkung bricht kurze Panik aus, wonach sich alle Betroffenen mit ihrer erhöhten Intelligenz arrangieren. Als Folge werden immer mehr Leute anfangen sich in ihrer Freizeit kreativ zu betätigen, wodurch es zu einem vermehrten Aufkommen von Kunst in allen Formen kommt. Weiterhin beschleunigt sich der technologische Fortschritt, wobei im Falle der Foundation auch Anomalien besser verstanden werden. Die Vereinten Nationen legen gemeinsame Standards für verschiedene Bereiche fest und reformieren ihre Sozialsysteme, um mehr Gleichheit zu schaffen. Die Kriminalität wird abnehmen, da es durch die insgesamt verbesserten Lebensumstände weniger Motivation dafür gibt.

Worst-Case-Szenario: Die Einwirkung führt zu Unruhen in den Unterschichten aller Länder, die Revolutionen nach sich ziehen. Die Foundation muss mit den neuen Machthabern neue Beziehungen aushandeln, die sich mit hoher Wahrscheinlichkeit nachteilig auf die Organisation auswirken und im Falle großer Eindämmungsbrüche in Frage gestellt werden. Verluste eingedämmter Anomalien können eine Folge sein. Technologische Fortschritte werden auf die Staaten, in denen sie gemacht wurden und deren Verbündete, beschränkt, was eine konstante Veränderung des Machtgefüges nach sich zieht, wobei bestimmte Staaten komplett von bestimmten Ressourcen abgeschnitten oder abhängig gemacht werden. Spontane Verbrechen würden durch eine bessere Strafverfolgung abnehmen, allerdings würde es zu einem vermehrten Aufkommen organisierter Kriminalität kommen.

Unabhängig vom Resultat wird die Foundation mit hoher Wahrscheinlichkeit mit folgenden Veränderungen konfrontiert:

  • Erschwerung der Aufrechterhaltung der Maskerade, da die Öffentlichkeit Vertuschungsversuche der Foundation stärker hinterfragen wird
  • Erschwerte Gewährleistung der inneren Sicherheit durch raffiniertere Eindring- und Infiltrationsversuche von außen
  • Zunahme der Aktivität und Gefährlichkeit verschiedener Interessengruppen
  • Vermehrtes Aufkommen von menschengemachten Anomalien
  • Erschwerung der Beschaffung von Finanzmitteln durch aufkommende Marktkonkurrenten von Foundation-Scheinfirmen.

Gezeichnet: Dr. Klaare

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