Objekt-Nr.: SCP-126-DE
Klassifizierung: Sicher
Sicherheitsmaßnahmen: SCP-126-DE muss in einem Schließfach aufbewahrt werden und darf nicht abgespielt werden. Sollte SCP-126-DE abgespielt werden, ist die Wiedergabe sofort zu stoppen.
Beschreibung: SCP-126-DE beschreibt eine VHS-Kassette, mit der Aufschrift "ANTARR" und einem Video mit der Länge von genau 5 Minuten. Der anomale Effekt der Kassette tritt jedoch erst auf, wenn ein Mensch das auf ihr enthaltene Video sieht. Auf der Aufnahme ist ein Wald zu sehen, in dem mehrere Instanzen von SCP-126-DE-1 stehen. Das Abspielen der Aufnahme an sich löst diesen Effekt nicht aus (siehe Protokoll 126-DE-1). Sieht ein Mensch das auf SCP-126-DE enthaltene Video, verfällt er nach etwa 40 bis 50 Sekunden in eine Trance. Die Verzögerung der Trance ist abhängig vom Geisteszustand und der mentalen Stabilität des Subjektes. Ein Subjekt mit einer hohen Resistenz zu Suggestionen und memetischer Beeinflussung braucht bis zu 30 Sekunden, um von der Trance erfasst zu werden, während Subjekte ohne diese Widerstandsfähigkeit bereits nach dem ersten Blick auf SCP-126-DEs Video von dieser beeinflusst werden. Nach dem Erblicken der Aufnahme erscheinen eine oder mehrere Instanzen von SCP-126-DE-1 hinter dem Subjekt. Alle Instanzen von SCP-126-DE-1 fixieren sich nach ihrem Erscheinen auf das Subjekt und bewegen sich nicht. Sie zeigen auch bei äußeren Einflüssen keine Reaktion.
Sollte das Subjekt aus der Trance befreit werden und eine Instanz von SCP-126-DE-1 vor dem Ende des Videos bemerken, packt diese das Subjekt und versucht es mit aller Kraft in die Nähe des Bildschirms, auf dem das Video abgespielt wird, zu bringen und den Kopf wieder auf diesen auszurichten. Geschieht dies nicht, beginnt das Subjekt während dem Schauen des Videos nach genau einer Minute und 30 Sekunden aufgrund von starken Kopf- und Körperschmerzen zusammenzubrechen. Innerhalb von drei Minuten beginnt eine Transformation des Körpers des Subjektes, zu einer weiteren Instanz von SCP-126-DE-1. Diese weist die gleichen Eigenschaften wie die anwesenden Instanzen von SCP-126-DE-1 auf. Hat das Subjekt jedoch SCP-126-DE-1 bemerkt und wurde davon gefangen, so kann es aus der Trance des Videos entkommen, wird dann jedoch von mindestens einer der anwesenden Instanzen festgehalten. Ab diesem Zeitpunkt besteht keine Möglichkeit mehr, das Subjekt zu retten. Das Subjekt ist von nun an als eine weitere Instanz von SCP-126-DE-1 anzusehen, welche, genau wie alle anderen Instanzen, nach dem Stoppen des Videos verschwinden.
SCP-126-DE-1 ist ein humanoides Wesen, mit einer Größe von 3,36 m und überproportional langen Armen und Beinen. Dessen Haut ist dunkelbraun, verkrustet und mit einer dünnen Schleimschicht überzogen. Proben dieser Schicht konnten nicht analysiert werden, da sie verschwanden, sobald SCP-126-DEs Aufnahme komplett abgespielt oder unterbrochen wurde. Dies gilt für die komplette Existenz einer Instanz von SCP-126-DE-1. Wird eine Instanz von der Munition einer Schusswaffe (unabhängig von Art oder Geschwindigkeit des Projektils) getroffen, heilen die entstandenen Wunden innerhalb von Sekunden. Schnitt- und Stichwunden konnten bisher nur mit hohem Kraftaufwand erzeugt werden (siehe Protokoll 126-DE-4). Reaktionen seitens der Instanzen bleiben aus, solange ein Mensch die Aufnahme von SCP-126-DE nicht gesehen hat.
Werden digitale Aufnahmen oder Kopien von SCP-126-DE erstellt, so geben diese weder das Video wieder, noch sind auf ihnen die Instanzen von SCP-126-DE-1 zu sehen. Eine Vervielfältigung von SCP-126-DE oder ein Eindämmungsbruch durch eine Kettenreaktion auf Grund des Einsehens von Sicherheitsaufnahmen, auf denen SCP-126-DE-1 enthalten sein könnte, ist daher nicht möglich.
Alle anomalen Eigenschaften von SCP-126-DE und SCP-126-DE-1 verschwinden mit der Beendigung der Wiedergabe des Videos von SCP-126-DE. Hat die Transformation eines Subjektes jedoch schon begonnen, lässt sich das Video mit einer Unterbrechung der Stromzufuhr erst beenden, nachdem die Transformation vollständig abgeschlossen ist. Es besteht die Möglichkeit, die Aufnahme nach Beginn der Transformation zu beenden, indem das Fernsehgerät zerstört wird. Die Subjekte, die sich währenddessen bei der Transformation befanden, sind meist an dessen Folgen und den fehlenden Effekten von SCP-126-DE, die es am Leben gehalten haben, gestorben.
Protokoll 126-DE-1
Durchgeführt von Dr. Remer, █4.██.1975 um 16:35 Uhr. Beendet um 16:37 Uhr. Ziel des Experiments war es, die Auswirkungen der anomalen Eigenschaften von SCP-126-DE weiter zu erforschen.
Durchführung: Ein Raum mit Überwachungskameras, Mikrofonen, einem Lautsprecher, einem Stuhl, einem Kathodenstrahlröhrenbildschirm mit einem VHS-Kassetten-Spieler und einer Spiegelglaswand ist vorzubereiten. Ein Sichtschutz um den Fernseher ist so zu befestigen, dass die Aufnahme aus Richtung der Spiegelglaswand nicht zu sehen ist. Ein Testsubjekt wird angewiesen, SCP-126-DE abzuspielen. Ziel ist das erforschen der Effekte von SCP-126-DE und der Rolle der Instanzen von SCP-126-DE-1 bei diesen Effekten.
Beobachtung:
<LOG START>
Dr. Remer: Legen Sie nun die Kassette ein und berichten Sie, was Sie sehen.
(D-13528 legt die Kassette ein.)
D-13528: Ich sehe ein Rauschen, nein, warten sie, jetzt kommt ein Bild. Ein Wald, mit Bäumen.
Dr. Remer: Könnten sie den Wald noch genauer beschreiben?
D-13528: Die Bäume sind groß und dünn, einige schaukeln im Wind. Da bewegt sich noch etwas. Nein! Das sind gar keine Bäume! Das ist irgendein… Monster!
(Eine Instanz von SCP-126-DE-1 entsteht hinter D-13528.)
Dr. Remer: ARGH! ABBRUCH! SOFORT!
(Die Stromzufuhr des Fernsehers wird unterbrochen. Die Instanz von SCP-126-DE-1 verschwindet.)
<LOG ENDE>
Auswertung: Das Experiment wurde abgebrochen, da Dr. Remer von großen Augenschmerzen geklagt hatte und erblindet ist. Nach dem Experiment wurde die Zelle untersucht: Die Spiegelglaswand war mit einer runenähnlichen Schrift versehen, deren Herkunft nicht identifiziert werden konnte. Die selben Runen konnten auf Dr. Remers Augäpfeln erkannt werden, bevor sie behandelt wurden. Bei beiden Oberflächen wurden die Runen eingebrannt. Auf der Spiegelglaswand sind die betreffenden Stellen angeschmolzen, auf Dr. Remers Augäpfeln waren die betreffenden Stellen verkohlt. Anscheinend wurde durch das Spiegelbild der Instanz von SCP-126-DE-1 ein Effekt ausgelöst, der alle spiegelnden Flächen mit einer Art von Brandmal versieht. Was die runenähnlichen Symbole bedeuten, wurde noch nicht geklärt.
Die Experimente an SCP-126-DE müssen eingestellt werden. Es gibt aus meiner Sicht keinen Grund, dessen Effekt weiter zu erforschen, wenn wir jedes Mal einen Menschen verlieren oder verstümmeln und eigentlich schon wissen, wie man es effektiv eindämmt. Wenn, dann sollten wir eher darauf bedacht sein, die Herkunft von SCP-126-DE herauszufinden. SCPs, die mit modernen Gegenständen verbunden sind, kommen nicht einfach aus dem Nichts.
- Dr. Remer, 20.11.1975
Ihre Auffassung ist löblich, Dr. Remer. Doch wenn Sie sich nicht im Stande fühlen, diese Anomalie weiter zu untersuchen, würde ich dies übernehmen. Die Symbole, die SCP-126-DE-1s Effekt auf spiegelnde Oberflächen hinterlässt, beschäftigen mich. Wir können dieses Mysterium, welches bisher nicht in das Schema von SCP-126-DEs Effekt passt, nicht ignorieren.
- Dr. Randt, 21.11.1975
Der O4-Rat stimmt dem Antrag von Dr. Randt zu. Die Untersuchungen werden am Folgetag der Veröffentlichung dieser Nachricht unter der Leitung von Dr. Randt fortgesetzt. Eine grundlegende Struktur dieser Untersuchung wurde Dr. Randt zukommen gelassen.
- O4-██, 24.11.1975
Nach Erlass des O4-Rates wurde die Untersuchung zu SCP-126-DEs Texten, die bei dem Effekt von SCP-126-DE-1s auf spiegelnde Oberflächen auftritt, unter der Leitung von Dr. Randt am 25.11.1975 fortgesetzt. Folgende Ergebnisse sind daraus entsprungen:
Es konnte kein Zusammenhang zwischen den Schriftzeichen, die bei dem besonderen Effekt von SCP-126-DE-1s Erscheinung auf spiegelnden Oberflächen auftritt, und Runen verschiedener Völker und Epochen der Menschheit hergestellt werden. Auch wenn diese gewisse Ähnlichkeiten besitzen, war eine Übersetzung mit den vorliegenden Systemen bisher nicht möglich. Jedoch ist nach Wiederverwendung einzelner Glyphen davon auszugehen, dass es sich um eine phonetische Schrift handelt.
Unter diesen Umständen wurde eine künstliche Intelligenz, die auf einen Großteil moderner und antiker Sprachen und Sprachsystemen trainiert war, auf die gegebenen Daten angesetzt. Sie konnte Verbindungen zum alten sumerischen Sprachsystem herstellen, welche auf ihre Analyse hin große Ähnlichkeiten zur Struktur der Symbole und Wortbildung aufweist, auch wenn die Schriftzeichen vollkommen andere waren. Der direkte Zusammenhang zwischen den beiden Sprachen konnte noch nicht geklärt werden.
Unter diesem Aspekt wurde sich erneut an einer Übersetzung versucht. Dr. Sperling konnte dabei einige Wörter einzeln entziffern, auf das sumerische zurückführen und übersetzen. Zwei dieser Wörter, die am häufigsten in den Texten vorkamen, waren "Wald" und "Meer". Dadurch konnten neue Kriterien beschlossen werden, nach denen ein Suchgebiet für den im Video gezeigten Wald eingegrenzt werden konnte. Satellitenbilder und Berichte von Untersuchungsteams wurden mit den Zeichnungen und Beschreibungen von SCP-126-DEs Aufnahme verglichen, es konnte jedoch keine Übereinstimmung gefunden werden.