Objekt-Nr.: SCP-118-DE
Klassifizierung: Sicher
Sicherheitsmaßnahmen: Der jüdische Friedhof in ████, Nordrhein-Westfalen, ist von einer mehrwandig ausgeführten Kuppel bestehend aus Stahl, Beton und einer Gummiverkleidung umgeben. Die Kuppel hat einen Radius von 25 Metern und ist mit einer grünen Plane zu umhüllen. Ebenso ist die Kuppel unterirdisch weiterzuführen, um den Boden des Gebietes ebenfalls einzuschließen. Die Luftzufuhr, Feuchtigkeit und Temperatur in der Kuppel werden durch dementsprechende Regelungssysteme ausgeglichen oder angepasst.
Die Leuchtstofflampen im Inneren sind durch dünne Schutzgitterkästen aus Edelstahl zu schützen. An der Decke des Eindämmungsbereichs sind zudem fünf (5) Selbstschussanlagen anzubringen, die auf das Ziel SCP-118-DE programmiert wurden. In der Kuppel müssen bis zu sieben (7) Überwachungskameras mit Nachtsichtfunktion angebracht sein. Diese sind ebenfalls durch Schutzgitterkästen zu schützen. Außerhalb des Eindämmungsbereiches müssen sich zudem sechzehn (16) weitere Überwachungskameras befinden. Der Eingang zur Kuppel ist mit drei (3) Sicherheitstüren auszustatten, des Weiteren ist es nicht erlaubt Gegenstände ohne Befugnis in die Kuppel einzuschleusen.
In der Nacht zum 31. Oktober ist das Gebiet um SCP-118-DEs Eindämmungsbereich unauffällig durch mehrere MTF-Einheiten zu überwachen. Das Innere der Kuppel ist die gesamte Nacht strengstens zu beobachten. Auffälligkeiten sind unverzüglich dem Sicherheitspersonal mitzuteilen. Am Vormittag des 31. Oktober sind sämtliche Öffnungen der Gruft mit flüssigem Gummi zu versiegeln. An der Gruft müssen mindestens zehn (10) Davidsterne aus Holz befestigt werden. Zudem ist die Gruft mit fünfunddreißig (35) Stahlnetzen zu umhüllen und SCP-118-DEs Eindämmungsbereich ist zur Hälfte mit flüssigem Beton zu befüllen. Nach 24 Stunden wird sich das Gebiet in der Kuppel wieder zurücksetzen. Am 1. November sind durch SCP-118-DE entstandene Schäden im Sicherheitsbereich zu reparieren.
SCP-118-DE ist bei seinem Erscheinen, sofern es sich aus seiner Gruft befreien konnte, mit einem Ortungssensor auszustatten. Dieser wird durch ein spezielles Schussanlagensystem in den Kopf von SCP-118-DE geschossen. Sollte SCP-118-DE kurz davorstehen den Eindämmungsbereich zu verlassen, sind weitgehende Sicherheitsvorkehrungen zu treffen.
SCP-118-DE-1 wird separat von SCP-118-DE in der Lagereinheit-C in Standort-DE19 aufbewahrt. Für Testzwecke benötigen Forscher eine Sicherheitsfreigabe der Stufe 3 und eine Befugnis von Dr. Garamond.
Beschreibung: SCP-118-DE beschreibt eine 2,20 Meter große, untote humanoide Gestalt aus dem 19. Jahrhundert, die jährlich am 31. Oktober zum Leben erwacht. Im Allgemeinen erscheint SCP-118-DE als ein der menschlichen Knochenstruktur entsprechendes Skelett, dessen Knochen über eine schwarze Tönung verfügen. Die Knochen sind mit in Salbeiöl getränkten Bandagen umwickelt, die über die Zeit hinweg eine dunkelgraue Verfärbung angenommen haben. Es scheint, dass jeder einzelne Knochen eingehüllt ist. Auf seinem Kopf trägt SCP-118-DE einen dunkelorangen Pickelkürbis mit eingeschnitzter Mimik. Testpersonal beschrieb die eingeschnittene Grimasse als grimmig lachendes Gesicht. Im Inneren sind zwei weißleuchtende Punkte zu erkennen, die vermutlich die Darstellung der Augen sein könnten. Im Bereich des eingeschnitzten Lächelns sind spitze, im Dunklen leuchtende Reißzähne zu erkennen. Der leuchtende Effekt kann von SCP-118-DE aber auch jederzeit unterbunden werden.
Auf dem Pickelkürbis befindet sich des Weiteren ein dunkelgrauer Strohhut mit Zackenmuster. Über dem bandagierten Körper trägt dieser eine eingerissene, graue und enganliegende Hose mit elastischen Hosenträgern, die über seine Schultern führen. Bei seiner Bergung trug SCP-118-DE noch eine schwarze, elegante Weste. Diese ist seit dem 31. Oktober 19██ nicht wieder aufgetreten und gilt als verloren. An seinen Füßen trägt SCP-118-DE schwarze, gekräuselte Lumpenschuhe aus Stoff. Diese scheinen jedoch von vor der Zeit des 19. Jahrhunderts zu stammen. SCP-118-DEs Kleidung, sowie Bandagen sind geprägt von etlichen Löchern mit Blut versehener Einkerbung, die in seine Knochen führen.
SCP-118-DE kann sich verbal ausdrücken und besitzt eine tiefe, sehr raue und zugleich laute Stimme mit unverkennbarem Nachhall. Dennoch meidet es den Dialog mit dem Personal, äußert jedoch häufiger Anekdoten aus dem Leben seiner Opfer. Inzwischen kommt es regelmäßig zu hasserfüllten und inhumanen Anfeindungen zum Testpersonal.
Mehrere anomale Fähigkeiten erlauben es SCP-118-DE, eine Reihe an unerklärlichen Handlungen auszuführen. So ist SCP-118-DE in der Lage, seinen Kopf samt Pickelkürbis um 360° zu drehen, ohne die Orientierung im Raum zu verlieren. Bislang ist die Orientierungsfähigkeit des SCPs in Untersuchung. Zudem scheint SCP-118-DE den Gesetzen der Schwerkraft nur bedingt ausgesetzt zu sein, weshalb dieser auch an Decken oder Wänden gehen kann. Das Forschungspersonal untersucht gerade ähnliche anomale Prozesse bei einer Vielzahl anderer SCPs, um in diesem Forschungsgebiet mehr Erkenntnis zu erlangen. Die weitaus stärkste anomale Fähigkeit von SCP-118-DE ist das Erzeugen von 2 cm breiten Bändern, bestehend aus einer Mischung von Kürbisranken und Stacheldraht. Diese kann SCP-118-DE regelrecht aus seinen blutigen Körpereinkerbungen schießen lassen und beliebig steuern. Die besagten Ranken können bisherigen Erfahrungen nach eine unbestimmte Länge annehmen und schwere Gegenstände und Personen heben. SCP-118-DE verwendet seine Ranken für alle möglichen Zwecke. Unter anderem zum Würgen, Festhalten oder Durchbohren von Menschen und Dingen, aber auch zur Stabilisierung oder zur Fortbewegung. SCP-118-DE hat bewiesen, dass es ein pferdeähnliches Tier aus Ranken und Stacheldraht erzeugen kann. Dieses nutzt es des Öfteren als Reittier. Es hat sich aber ergeben, dass es nur zur visuellen Anschauung erzeugt wird und keine Vorteile wie eine schnellere Fortbewegung mit sich bringt. Beim Durchschneiden oder Abtrennen der von SCP-118-DE kreierten Ranken kann es problemlos wieder eine neue Ranke an derselben Stelle seines Körpers erzeugen.
Bemerkenswert ist der Zustand, dem SCP-118-DE bei Vollmond ausgesetzt ist. Bei direkter Einstrahlung von Vollmondlicht auf seine Oberfläche tritt ein weiterer anomaler Prozess ein. Dieser versorgt SCP-118-DE mit einer unbekannten Kraft, durch welche seine anomalen Fähigkeiten enorm gesteigert werden. Beobachtungen nach nimmt SCP-118-DE seinen Strohhut ab, wenn dieser dem Vollmondlicht ausgesetzt ist.
SCP-118-DE besitzt eine multifunktionale Waffe, bestehend aus einem unbekannten Stahl. Diese umfasst eine Sense, einen Dreizack und die Funktion eines angeblichen Zauberstabes. Dem Objekt sind anomale Fähigkeiten zuzusprechen, weshalb es als SCP-118-DE-1 verzeichnet wird. SCP-118-DE-1 scheint einer spezifischen Bedienung zu unterliegen und ist für Laien nicht funktionstüchtig. Bei richtiger Bedienung von SCP-118-DE-1 ist dieses in der Lage, eine Reihe an anomalen Fähigkeiten auszuüben. Viele dieser Fähigkeiten umfassen das Ermorden von Menschen, das Entziehen von Energie aus Pflanzen und elektronischen Geräten sowie weitere Beeinflussungen biologischer und chemischer Prozesse.
Das als SCP-118-DE-2 bezeichnete Gebiet umfasst den im 17. Jahrhundert errichteten jüdischen Friedhof, auf dem sich die Gruft von SCP-118-DE befindet. Das Gebiet umfasst eine Größe von 1862 m² und besitzt neben 24 Grabsteinen noch zahlreiche Fragmente. Der älteste Grabstein stammt aus dem Jahre 1771. Das von einer 3,40 Meter hohen Mauer umschlossene anomale Gelände kann sich bei Außeneinwirkung und Zerstörung selbstständig wiederaufbauen. Dieser Wiederaufbau findet jedoch erst 24 Stunden nach der Einwirkung statt. Das Aussehen des Friedhofes setzt sich bei Zerstörung immer auf den Zustand, in dem er sich in den 1990er Jahren befand, zurück.
Jedes Jahr am 31. Oktober wird SCP-118-DE zum Leben erwachen und aus seiner Gruft auferstehen. Sein Erscheinen am 31. Oktober leitet SCP-118-DE mit einer Musikeinlage ein, bei der es ein Streichquartett, einen Chor bestehend aus 14 Skeletten und mehrere Trompetenspieler erscheinen lässt. Sämtliche Musikanten scheinen wie aus dem Nichts mit ihren Musikinstrumenten aus dem Boden zu steigen und haben das Aussehen von schwarzen und weißen menschlichen Skeletten. Testpersonal bezeichnet die produzierte Melodie als „gruselige Halloween-Musik“ oder sogar als „amüsant“ und „feierlich“. Nach der Musikeinlage zerfallen die Musikanten zu Asche und SCP-118-DE macht sich auf den Weg, Menschen aufzusuchen, um diese, Angst und Schrecken verbreitend, zu verfolgen und zu morden. Abgesehen von dieser Tätigkeit verfolgt SCP-118-DE alle Arten, Unruhe und Terror zu verbreiten, indem es seine anomalen Fähigkeiten einsetzt, Totes zum Leben zu erwecken, zu brandstiften, Fallen zu stellen und Foltermaschinen zu errichten. Ca. eine Stunde vor Sonnenaufgang wird sich SCP-118-DE zurück zu seiner Gruft begeben und sich wieder in ihr einschließen. Schafft SCP-118-DE es jedoch nicht vor Sonnenaufgang zurück in seine Gruft, zerfällt es zu Staub und erscheint nächstes Jahr einfach wieder am Ort seiner Gruft. In diesem Fall schließt sich der Eingang der Gruft selbstständig.
Anhang-A: Einem zeitgenössischen Tagebucheintrag von 1878 konnte die Information entnommen werden, dass SCP-118-DE durch das jüdische Symbol des Davidsterns geschwächt wird. Dem Tagebucheintrag zufolge hat sich eine Gruppe von Bürgern in einer Synagoge vor SCP-118-DE verschanzt. SCP-118-DE sei nicht in der Lage gewesen, die Synagoge zu betreten. Der Davidstern erwies sich bis heute als eine geeignete Sicherheitsmaßnahme.
Anhang-B: Durch eine Radiokohlenstoffdatierung konnte das Jahrhundert von SCP-118-DEs Lebzeit datiert werden. Für die Datierung konnte das Forschungspersonal die sichergestellten Fragmente von SCP-118-DEs Ringfinger verwenden. Dieser wurde bei der Bergung im Gebiet rund um SCP-118-DEs Gruft aufgefunden. Die Gleichgewichtskonzentration von Radiokohlenstoff in den untersuchten Knochenfragmenten ergab, dass SCP-118-DE aus dem 19. Jahrhundert stammt.