SCP-1112

scp-heritage-v3.png
Bewertung: 0+x
Bewertung: 0+x

Objekt-Nr.: SCP-1112

Klassifizierung: Sicher

Sicherheitsmaßnahmen: SCP-1112 ist jederzeit in Isolierzelle 1112 einzuschließen. Die Erlaubnis, SCP-1112 zu studieren, muss über Dr. ██████ erfolgen. Da die Objekte fragil sind, wird das Personal darauf hingewiesen, die Objekte mit Vorsicht zu behandeln. Es sind keine weiteren Vorsichtsmaßnahmen notwendig.

Beschreibung: SCP-1112 ist die Sammelbezeichnung für vier (4) chinesische Schattenpuppen aus der Zeit der Han-Dynastie, die auf etwa ███ u. Z. datiert werden. Die Objekte sind aus bemaltem Leder geschnitten und 30 Zentimeter (12 Zoll) hoch, typisch für das Design der Epoche. An den Gelenken befestigte Holzstäbe beleben die Figuren. Wenn nicht mit ihnen hantiert wird, weisen die Objekte keine auffälligen Eigenschaften auf.

Die Wahrnehmungseffekte von SCP-1112 manifestieren sich, wenn die Objekte von einer oder mehreren Personen zwischen einer Lichtquelle und einer durchscheinenden Leinwand bewegt werden, wie in traditionellen Schattenspielen. Alle Zuschauer des Stücks werden einzelne Figuren als Silhouetten verstorbener, entfremdeter oder auf andere Weise unerreichbarer Personen in ihrem Leben wahrnehmen. Die Silhouettenfiguren "spielen" Szenen aus ihrem Leben, die entweder den Erinnerungen eines Subjekts entsprechen oder spekulativer und metaphorischer Art sind. Bei allen Stücken wurden keine Gemeinsamkeiten festgestellt, außer dass sie nur die verstorbene(n) Person(en) als Thema der Szene einschließen. Nur die Silhouetten sind sichtbar und interagieren oft mit unsichtbaren Charakteren und Requisiten (siehe Experimentprotokoll 1112-1 für dokumentierte Szenen).

Jede Figur ist archetypisch im Design und symbolisiert eine Kategorie zwischenmenschlicher Beziehungen, wie elterliche, familiäre oder romantische Bindungen. Das Subjekt nimmt jede Figur als unerreichbare Person wahr, mit der sie diese besondere Verbindung teilt. Wenn keine Personen im Leben des Subjekts einer Figur entsprechen, ist die Puppe nicht anomal. Eine genaue Beobachtung der Silhouetten durch die Subjekte hat gezeigt, dass sie sich in jeder Hinsicht als echte Individuen verhalten und sogar nervöse Ticks und Gestikulationen widerspiegeln, die nur der Betrachter kennt. Die Silhouetten bewegen sich mit einer Flüssigkeit und Präzision, die mit gewöhnlichen Schattenpuppen unmöglich wäre. Die Figuren sprechen jedoch nicht.

Zu beachten ist, dass männliche Figuren als weibliche Silhouetten beobachtet werden können und umgekehrt. Die Liste der SCP-1112-Objekte umfasst derzeit:

  • SCP-1112-1: Eine Konkubinenfigur in einem traditionellen Gewand. Wird oft als toter Liebhaberin, Ex-Frau, alte Flamme oder Objekt unerwiderter Zuneigung beobachtet.
  • SCP-1112-2: Eine Kaiserfigur, die eine Kampfrüstung trägt und ein Schwert schwingt. Beobachtet als toter/entfremdeter Vater oder Vaterfigur des Subjekts.
  • SCP-1112-3: Eine Kaiserinfigur in königlicher Kleidung. Beobachtet als tote/entfremdete Mutter oder Mutterfigur des Subjekts.
  • SCP-1112-4: Eine kunstvoll verzierte asketische Figur mit dämonischem Antlitz. Beobachtet als Person, die dem Subjekt ein physisches und/oder psychisches Trauma zugefügt hat.

Obwohl keine Effekte des memetischen Zwanges zur Bewegung der Gegenstände aufgezeichnet wurden, verstummen Personen, die dies tun (im Folgenden als Nutzer bezeichnet), bis das aktuelle "Stück" beendet ist. Ein Blick hinter die Leinwand zeigt keine Ursache für die Wahrnehmungseffekte der Figur; die Nutzer bedienen die Puppen einfach nach ihren Wünschen und Fähigkeiten, reagieren jedoch nicht auf äußere Reize. Solange die Figuren hinter der Leinwand bewegt werden, werden sich die Effekte von SCP-1112 manifestieren. Wenn der Nutzer aufhört, die Figuren zu bedienen, enden alle Szenen zusammen, wie unterschiedlich sie auch sein mögen.

Das von den Nutzern aufgeführte Stück wird vom Publikum nie gesehen und hat keinen Einfluss auf die wahrgenommene Thematik. Art und Inhalt der Aufführungen werden individuell auf das Publikum abgestimmt, auch wenn andere Personen im Raum anwesend sind. Der Inhalt der Szenen variiert stark je nach den verwendeten Figuren, dem Status der Beziehung des Subjekts zu den wahrgenommenen Personen und anderen psychologischen Vorlieben. Aufgrund der intimen und emotionalen Thematik der Aufführungen hängt das Verständnis des Kontexts dokumentierter Szenen von der Interpretation des Subjekts der oft privaten, undurchschaubaren und verstörenden Offenbarungen im Leben ihrer Liebsten ab.

Aufgenommene Stücke mit nur einer Figur enthalten Szenen, die die letzten Stunden der Person in Echtzeit darstellen, Geburt, Kindheit, traumatische Erfahrungen, Alltag, persönliche Triumphe und esoterischere Szenen, die unmöglich hätten vorkommen können, von denen aber vermutet wird, dass sie symbolische Darstellungen von einigen Aspekten aus dem Leben des Verstorbenen sind. Stücke, die mehrere Figuren enthalten, sind inhaltlich stark abgewichen, wie etwa die Figuren, die eine Diskussion am runden Tisch über ihre Meinung zum Subjekt führen (abgeleitet aufgrund fehlender Lautäußerungen), um [DATEN GELÖSCHT].

Sofern nicht anders angegeben, steht der Inhalt dieser Seite unter Lizenz Creative Commons Attribution-ShareAlike 3.0 License