Anmerkung: Serie-1-Protokolle beschreiben die erste Reihe von Experimenten, die von Dr. S█████ durchgeführt wurden. Für laufende Experimente und von anderen Forschern beigesteuerte Daten siehe Serie 2.
Protokoll 02.01.██
Subjekt/e: D-Klasse, weiblich, 22 Jahre
Verfahren: Das Subjekt wurde in einen schalldichten Raum gesetzt und angewiesen, SCP-1090 über den Ohren zu platzieren und zu entfernen, wenn ein rotes Licht aufleuchtet.
Dauer: Zwei Minuten
Ergebnisse:
Das Subjekt sah überrascht aus, als sie das Gerät über ihren Ohren platzierte, unternahm jedoch keinen Versuch, es zu entfernen. Sie schien sich intensiv zu konzentrieren und reagierte nicht auf das aufleuchtende rote Licht, bis weitere zehn Sekunden verstrichen waren. Das Subjekt schien sich unwohl zu fühlen, als sie nach der Erfahrung gefragt wurde; möglicherweise einfache Nervosität.
Das Subjekt beschrieb klare und durchdringende Musik, die "spielte, bevor ich die Kopfhörer anzog … es klang wie die Mitte des Songs." Der "Song" wurde als Kinderchor beschrieben, der in einer Fremdsprache sang. "Es war wahrscheinlich, äh, asiatisch oder so. Irgendwie gruselig, eigentlich."
Protokoll 02.–08.01.██
Subjekt/e: D-0886 (männlich; 38), D-0423 (männlich, 24), D-1002 (weiblich, 31) und Nachwuchsforscher M██
Verfahren: Jedes Subjekt wurde in einen schalldichten Raum gesetzt und angewiesen, SCP-1090 über seinen/ihren Ohren zu platzieren und zu entfernen, wenn ein rotes Licht aufleuchtet. Im Falle von D-1002 wurde das Licht durch einen lauten Klingelton ersetzt.
Dauer: Zwei Minuten
Ergebnisse:
D-0886: Berichtete gehört zu haben, wie Gitarren mehrere Melodien gleichzeitig spielten. "Komischer Scheiß. Wie Hendrix in einem verdammten Spiegelkabinett."
D-0423: Hörte eine tiefe lange Note, "wie ein Saitenbass", gefolgt von einer Melodie, die er als ein schlechtes Basssolo beschrieb. "Aber … mit Absicht schlecht gespielt, wissen Sie?" Das Subjekt schien auf diesen Gedanken fixiert zu sein und hätte die Befragung um mehrere Stunden verlängert, um sich zu erklären.
D-1002: Obwohl das Subjekt darüber informiert wurde, dass ein Ton gespielt wird, um das Ende des Tests zu signalisieren, reagierte sie trotz der hohen Lautstärke nicht auf den Ton. Nach weiteren fünfzehn Sekunden leuchtete das rote Licht auf und sie entfernte das Gerät. Das Subjekt schien benommen zu sein und reagierte nicht auf Fragen, bis fast fünfzehn Minuten vergangen.
Das Subjekt berichtete dann: "Ich denke, das war meine Katze … es klang genau wie meine Katze. Er hat ein Lied für mich gesungen. Über Fisch."
Juniorforscher M██: "Es waren bloß … Spechte. Pickend. Also mindestens zwanzig Spechte."
Protokoll 04.02.██
Subjekt/e: Dr. S█████
Verfahren: Seit dem 03.02.██ haben die D-Klasse-Subjekte aus vorherigen Tests keine unmittelbaren oder kumulativen Anzeichen einer Verletzung. Dr. S█████ meldete sich freiwillig als Testsubjekt und das Originalexperiment wurde ohne Zwischenfälle wiederholt.
Dauer: Zwei Minuten
Ergebnisse:
Das Subjekt berichtete von einem leisen anhaltenden Dröhnen in den ersten dreißig Sekunden, das langsam an Lautstärke zunahm. Dies wurde Berichten zufolge von einem Gefühl der Erwartung begleitet – "Als ob etwas Wichtiges passieren würde". Das Subjekt äußerte Zweifel, dass sie das Gerät in diesen ersten Sekunden entfernt hätte, selbst wenn sie dazu aufgefordert worden wäre. Sie beschrieb, dass das Dröhnen schließlich in eine Reihe von zufälligen Tönen überging, die an elektronische Musik erinnerten.
"Es war wie normale Musik, denke ich … mit deutlichen Noten und Pausen. Aber es ist schwer, den Klang von … nein, ich würde es nicht wirklich als Angst beschreiben. Ich kenne Angst, okay? Es fühlte sich ein wenig beunruhigend an, als ob ich nicht mithören sollte … aber gleichzeitig wusste ich, wenn ich weiter zuhöre … ich weiß es nicht. Ich bin mir nicht sicher."
Dr. S█████ berichtete, dass die "Musik" verstummte, unmittelbar bevor das Zwei-Minuten-Licht aufleuchtete.
Protokoll 05.02.██
Subjekt/e: D-███ ([ZENSIERT]), D-2101 (männlich, 22), D-4040 (männlich, 56)
Verfahren: Das Subjekt wird in einen Raum (nicht schalldicht) gesetzt und angewiesen, das Objekt über den Ohren zu platzieren; das leuchtende rote Licht signalisiert das Entfernen.
Dauer: Acht Minuten
Ergebnisse:
D-███: Nach den ersten zwei Minuten hob das Subjekt beide Hände und drückte sie gegen die Ohrhörer. Die Beschreibung des Subjekts von [ZENSIERT].
D -2101: Das Subjekt zeigte eine ähnliche Reaktion wie D-1002, reagierte fast drei Minuten lang nicht auf das blinkende Licht und blieb nach Abschluss des Tests fast eine Stunde lang in einem behäbigen und gefühllosen Zustand. Das Subjekt gab an, "Windspiele" gehört zu haben, die nicht aus den Ohrhörern kamen, sondern "manche waren richtig nah und manche wirklich weit weg … zu weit weg, um sie zu hören. Es müssen Hunderte gewesen sein."
D-4040: Das Subjekt zeigte beim Tragen des Geräts zunehmendes Unbehagen und entfernte es sofort, als das Licht aufleuchtete. Als er gebeten wurde, seine Erfahrung zu beschreiben, weigerte sich das Subjekt, mehr zu sagen als: "Es war braun."
Anhang: D-███ wurde kürzlich terminiert, während [ZENSIERT]. Ein aufsehender Agent informierte uns darüber, dass D-███ zehn Stunden vor dem aufgezeichneten Todeszeitpunkt mehrere Anfragen gestellt hatte, SCP-1090 zu benutzen. Als dieser Anfrage abgelehnt wurde, zeigte D-███ erhebliche emotionale Belastungen.
Anhang 08.02.██: Sowohl D-2101 als auch D-4040 haben dem Forschungspersonal fast identische Symptome geschildert; es ist zu beachten, dass keinem der Subjekte seit dem Ende ihrer jeweiligen Tests Kontakt mit dem anderen erlaubt wurde. Beide berichten, dass die "Musik", die sie beim Tragen von SCP-1090 gehört haben, ununterbrochen "in ihren Köpfen" gespielt hat. Im Gegensatz zu normalen Fällen von kognitivem Ohrwurm behaupten sie, dass sich die Geräusche ändern und zunehmend lauter werden.
Anmerkung: Als primärer psychiatrischer Berater dieses Forschungsteams bitte ich darum, dass keine weiteren Experimente stattfinden, bis ein "sicher Bereich" für Aussetzungen festgelegt ist. – Dr. Rhys
AKTUALISIERUNG 24.02.██
Eine Reihe von Experimenten, um den "sicheren Bereich" für Aussetzungen gegenüber SCP-1090 festzulegen, wurde im Verlauf einer Woche durchgeführt, wobei bei der Wiederholung konsistente Ergebnisse erzielt wurden. Als "sicherer Bereich" für Aussetzungen wurden sechs (6) Minuten und dreißig (30) Sekunden mit einem Puffer von ungefähr zwanzig Sekunden festgelegt. Jedes an den Tests beteiligte D-Klasse-Personal wurde dreißig Tage beobachtet; geplante Terminierungen wurden bei Bedarf verschoben.
Anhang: D-2101 und D-4040, Subjekte früherer Experimente, klagten weiterhin über "laute Musik"; bei beiden wurde festgestellt, dass sie Schlafstörungen hatten, und sie sprachen während Befragungen laut, als ob sie schlechtes Gehör kompensieren wollten. Alle Subjekte der Tests im sicheren Bereich, die dem Gerät länger als sieben Minuten ausgesetzt waren, haben seitdem fast identische Symptome geschildert.
Anhang: D-4040 wurde nach einer heftigen Auseinandersetzung mit D-3██ tot aufgefunden; Zeugenberichte – obwohl ihre Verlässlichkeit fraglich ist – bezogen sich alle auf die Symptome von D-4040. Alle ähnlich betroffenen Subjekte wurden von den D-Klasse-Gemeinschaftsbereichen ausgeschlossen.
Siehe Vorfallbericht 1090-1.