Objekt-Nr.: SCP-107
Klassifizierung: Sicher
Sicherheitsmaßnahmen: SCP-107 stellt keine unmittelbare Gefahr dar, so lange es nicht in Kontakt mit Flüssigkeiten kommt. Es ist im Areal-19 in einer 5 m² Eindämmungszelle auf einem 1 m hohen Sockel unter einem durchsichtigen Plexiglasbehältnis deponiert. Um mit SCP-107 experimentieren zu können, muss es zuerst nach draußen zum Forschungsgelände-06, einem 484 km² großen, abgeschiedenen Gebiet in ██████████ transportiert werden. Jeder, der versucht SCP-107 ohne Befugnis zu aktivieren, wird mit sofortiger Wirkung unschädlich gemacht.
Der Zugang zum Objekt, sowie die Durchführung eines vollständigen Experiments, erfordert jeweils die Genehmigung von zwei Stufe-4-Mitarbeitern. Sollte SCP-107, während es sich innerhalb von Areal-19 befindet, aktiviert werden, werden es zwei Klasse-D-Arbeitskräfte mit einem der speziellen Transport-LKWs über Laderampe-02 aus dem Gebiet entfernen. Wegen der Unvorhersehbarkeit der Wirkung von SCP-107 auf Pflanzen, muss dieser Vorgang unabhängig von der Substanz, mit der SCP-107 aktiviert worden ist, befolgt werden. SCP-107 darf nur zurückgebracht werden, wenn der Niederschlag vollständig aufgehört hat und das abnormale Pflanzenwachstum neutralisiert oder für weitere Studien gesichert worden ist.
Beschreibung: Der obere Teil von SCP-107 ähnelt einem leeren Schildkrötenpanzer. Die 'Schale' ist aus einem gehärteten, biologischen Material unbekannter Herkunft zusammengesetzt. Ob das Material, wegen seines Aussehens von einer normalen Meeresschildkröte (Gattung der Chelonioidea) stammt, ist nicht bekannt. Das Objekt ist solange inaktiv, bis das Innere des Schildkrötenpanzers in Kontakt mit einer Flüssigkeit kommt. Wenn das passiert, wird die Flüssigkeit scheinbar komplett von der Schale absorbiert. Wohin die Flüssigkeit in diesem Moment fließt, kann nicht erklärt werden, da sichtbare Poren an der Innenseite der Schale fehlen. Einmal aktiviert, fängt der rote Rand der Schale an schwach zu leuchten, und die Substanz, die in die Schale geschüttet wurde, beginnt in der Atmosphäre zu kondensieren und fällt als 'Regen' im einem Umkreis von mindestens 0,5 m (aber weniger als 10 km) vom Objekt nieder. Dieses Phänomen ist mobil: Wenn SCP-107 bewegt wird, wird auch der Wirkungsbereich samt Regen/Effekt mit bewegt.
Die Dauer und Intensität des Effekts ist proportional zu der eingefüllten Flüssigkeitsmenge. 10 ml Wasser resultieren in einer knappen halben Stunde Nieselregen, während eine 3/4-Füllung der Schale einen zwei Tagen langen sintflutartigen Regen auslöst. Von SCP-107 erzeugter Niederschlag hat unterschiedliche Auswirkungen auf Pflanzenmaterial, wobei diese Effekte nur an den Gewächsen im Wirkungsbereich zu sehen sind. Eine Bewässerung anderer Pflanzen mit der gesammelten Flüssigkeit verursacht keine abnormale Reaktion (siehe Versuchsprotokoll, Nachtrag 107-2).
Nachtrag 107-1: SCP-107 wurde von dem Archäologen Prof. M███████ █████████████ im heutigen Äthiopien neben einem begrabenen Stammes-Schamanen entdeckt. Durch die Anwendung der Radiokarbonmethode auf die Knochen zu Altersbestimmung des Schamanen, konnte eine Datierung von vor rund 18.000 v. Chr. ermittelt werden. SCP-107 erwies sich als resistent gegen alle Versuche eine Probe zu entnehmen, daher gibt es davon kein konkretes Entstehungsdatum. Die Foundation wurde nach dem Untersuchen von Berichten über seltsame Wetterereignisse und ungewöhnliches Pflanzenwachstum am Ausgrabungsort auf SCP-107 aufmerksam.
Nachtrag 107-2: Das folgende Dokument ist ein Protokoll aller mit SCP-107 durchgeführten Tests. Agenten mit Ideen für sinnvollere Prüfprotokolle, bitte ich mich zu kontaktieren. Fühlen Sie sich frei, 'sichere' Flüssigkeiten mit SCP-107 zu testen, aber notieren Sie hier bitte Ihre Ergebnisse (bitte beachten Sie, dass Sie für alle Testergebnisse verantwortlich sind). Wir müssen alle Daten sichern, die wir von dieser Kuriosität erhalten. Weitere Tests mit auf Flüssigkeit basierenden SCPs könnten zwar einen großen Forschungswert haben, aber die meisten sind einfach zu gefährlich, um sie durchzuführen, zumindest mit dem aktuellen Eindämmungsverfahren. Versuche mit SCP-107 und SCP-009, SCP-447-2 & SCP-874 wurden mit der Begründung, dass die Ergebnisse das Potenzial haben, gefährlich und/oder sehr instabil zu sein, abgelehnt.
- Dr. Quentin ███████
I███████
Input: 10 ml normales Leitungswasser
Ergebnis: Für 27 Minuten fiel leichter Regen auf das Testgelände. Wasserproben ergaben keine ungewöhnlichen Eigenschaften. Für mindestens zwei Wochen nach dem Test zeigte das Gras auf dem Testgelände eine erhöhte Wachstumsrate und die daraus resultierenden Pflanzen hatten ein sattes grün, als die Pflanzen, die vom Regen unberührt blieben.
Weiteres Vorgehen: Eine Probe des Regen wurde gesammelt, um andere Pflanzen außerhalb des Wirkungsbereichs zu bewässern.
Ergebnis: Es wurde keine Wirkung beobachtet.
Input: 55 ml normales Leitungswasser
Ergebnis: Für zwei Tage fielen sintflutartige Regenfälle über dem Testgelände, aber die Wirkung auf dem Gras war ähnlich wie beim ersten Test. Fruchttragende Pflanzen wuchsen auf dem Testgelände und trugen wesentlich größere Früchte als die unbetroffenen Gewächse. Nach drei Monaten ist der Effekt deutlich zurückgegangen.
Input: Ein 4 cm³ großer Holzklotz
Ergebnis: Es wurde keine Wirkung beobachtet.
Input: 20 Stahlkugeln mit je einem Radius von 2mm
Ergebnis: Es wurde keine Wirkung beobachtet.
Input: 10 ml Urin
Ergebnis: Für 27 Minuten regnete es Urin mit mittlerer Intensität auf das Testgelände. Das Gras begann zu sterben, aber andere auf dem Testgelände platzierte Pflanzenarten begannen sich zu insektenfressende Kannenpflanzen umzuwandeln, waren aber nicht in der Lage Insekten zu verdauen.
Input: 20 ml Urin
Ergebnis: Für 3 Stunden und 42 Minuten regnete es Urin mit etwas größerer Intensität auf das Gelände. Die Pflanzen (außer Gras) entwickelten sich zu größeren und stärkeren Kannnpflanzen, die in der Lage waren kleine Nager zu verdauen.
Input: 10 ml frisch gepresster Orangensaft
Ergebnis: Nieselregen für 27 Minuten. Platzierte Fruchtpflanzen begannen trotz der Kälte und unabhängig von der Pflanzenart, unbekannte Zitrusfrüchte zu bilden. Es wurden keine negativen Auswirkungen nach dem Verzehr der Früchte bemerkt. Für weitere Untersuchungen wurden Proben sichergestellt.
Input: 10 ml von 99,999 % isotopenreinen schweren Wasser
Ergebnis: Nieselregen für 27 Minuten. Eine Massenspektrometrie der Proben ergaben eine Deuteriumhäufigkeit von ca 154 ppm, was der Standard für natürliches Wasser ist.
Input: 5 ml Quecksilber
Ergebnis: Die Flüssigkeit wurde anfänglich teilweise absorbiert, dann aber wieder ausgeschieden.