Nachfolgend ist eine Befragung von SCP-039-A, die von Forscher Lee Roy Carlson durchgeführt wurde. Es hat seine Antworten kommuniziert, indem es sie auf einen Computer tippte.
<Beginn des Protokolls>
Forscher Carlson: Guten Morgen, SCP-039-A.
[SCP-039-A winkt Forscher Carlson zu.]
Forscher Carlson: Ich bin Forscher Lee Roy Carlson.
[SCP-039-A bietet Forscher Carlson einen Händedruck an, welchen er annimmt.]
Forscher Carlson: Ich würde Ihnen gerne ein paar Fragen darüber stellen, was in der Prometheus Labs-Einrichtung geschehen ist.
[SCP-039-A nickt.]
Forscher Carlson: Zu Beginn, woher kennen Sie Wehrner Gillespie.
SCP-039-A: [zuckt mit den Schultern] Er hat mich in Reno aufgegriffen, er hat neben mir auf der Straße angehalten und mich gefragt, ob ich menschlich werden möchte. Ich habe ihn gefragt, wovon zur Hölle er da redet, und er hat mir erzählt, dass da ein paar Typen in der Wüste wären, die mich in Ordnung bringen, die es hinbekommen könnten, dass ich nie wieder Essen oder Trinken benötigen würde, die mich auch schlauer machen würden. Es hat sich zu gut angehört, um wahr zu sein, wie Sie es schon gesagt haben, aber ich dachte mir, ich hätte nicht viel zu verlieren. Außerdem hatte er Drogen. Also stieg ich zu ihm in diesen gruseligen Van und er brachte mich an diesen Ort in der Wüste.
Forscher Carlson: Wissen Sie sonst noch etwas über ihn?
[SCP-039-A schüttelt seinen Kopf.]
SCP-039-A: Wir hatten nicht wirklich ein vertrauliches Gespräch.
Forscher Carlson: Hat er gesagt, warum er an diesem Projekt interessiert gewesen ist?
SCP-039-A: Nein. Er hat nur gesagt, dass er diesen Typen im Labor helfen würde, Testsubjekte zu finden.
Forscher Carlson: Ich verstehe. Gibt es sonst noch etwas, das Sie über ihn wissen?
SCP-039-A: Er sagte, er sei ein Schauspieler. Oh, und der Van hatte ein Florida-Kennzeichen.
Forscher Carlson: Hatten Sie irgendwelchen Kontakt mit Gillespie, seit er Sie zur Einrichtung gebracht hat?
SCP-039-A: Nein.
Forscher Carlson: Sind Sie sich sicher? Es schienen einige Objekte im Labor zu fehlen. Und zwei Schimpansen.
SCP-039-A: Ich bin mir sicher. Die Schimpansen sind von selbst gegangen, nachdem sie diese Typen getötet haben. Sie haben herausgefunden, wie man eine Tür öffnet, und sind in die Wüste gerannt. Sie sind wahrscheinlich da draußen gestorben, da sie immer noch Essen und Trinken benötigen.
Forscher Carlson: Warum haben Sie dann nicht die Einrichtung verlassen?
SCP-039-A: Hey, nur weil ich kein Wasser benötige, heißt das nicht, dass ich keinen Hitzeschlag bekommen kann. Ich musste mir keine Gedanken darüber machen, Essen zu finden, also habe ich mich entschieden, da zu bleiben. Ich dachte mir, irgendjemand wird mich irgendwann finden. Schade, dass ihr es wart.
Forscher Carlson: Hmm. Wissen Sie etwas über irgendwelche Bücher oder Forschungsnotizen, die die Wissenschaftler, die an Ihnen operiert haben, gehabt haben könnten?
SCP-039-A: [schüttelt seinen Kopf] Nein. Wie ich schon sagte, ich war nur ein Testsubjekt.
Forscher Carlson: Interessant. Wo wir beim Thema sind, wie genau sind die Schimpansen aus ihren Käfigen ausgebrochen?
SCP-039-A: [zuckt mit den Schultern] Keine Ahnung. Cole hat wahrscheinlich vergessen, die Käfige abzuschließen oder so.
Forscher Carlson: Hmm.
SCP-039-A: Selbst schlaue Leute machen Fehler.
Forscher Carlson: Scheint so.
Anmerkung: Er lügt. Ich beantrage die Verwendung von verstärkten chemischen Verhörtechniken. - Forscher Carlson
SCP-039-A: Sie glauben mir nicht, oder?
Forscher Carlson: Ich stelle hier die Fragen, vielen Dank.
SCP-039-A: Werden Sie das? Oder werden Sie da nur sitzen und schreiben?
Forscher Carlson: Ich werde solange schreiben wie ich will.
SCP-039-A: Na gut, nehmen Sie sich Zeit. Es ist ja nicht so, als müsste ich noch woanders sein. Sie werden mich einfach wieder in meine Zelle stecken, wenn wir fertig sind, korrekt?
Forscher Carlson: Korrekt.
[SCP-039-A nimmt seine Hände von der Tastatur und lehnt sich mit ihnen hinter seinem Kopf zurück. Forscher Carlson schreibt zu Ende.]
Forscher Carlson: Okay, SCP-039-A. Nur noch eine Frage.
SCP-039-A: Sie mögen es wirklich, mich so zu nennen, oder? Das macht es einfacher zu vergessen, dass ich eine Person bin.
Forscher Carlson: Sind Sie in der Lage, mit den Affen zu kommunizieren?
SCP-039-A: Was?
Forscher Carlson: Das Tagebuch, das wir geborgen haben, deutet darauf hin, dass Sie in der Lage gewesen sein könnten, mit ihnen und den veränderten Schimpansen auf eine bestimmte Art und Weise zu kommunizieren.
SCP-039-A: Das muss Coles Tagebuch sein. Sie wissen, dass er ein Idiot ist, oder? Ganz zu schweigen davon, dass er auch ein Arsch ist. Er mochte mich nicht, oder die Schimpansen.
Forscher Carlson: Wollen Sie sagen, dass Sie nicht mit anderen SCP-039-Instanzen kommunizieren können?
SCP-039-A: Ich meine, können Sie mit Ihrem Hund kommunizieren? Sie sind schlaue Tiere.
Forscher Carlson: Ja, aber ich kann mit meinem Hund reden und er kann mich sehen. Sie und die Affen können weder noch.
[SCP-039-A zögert.]
SCP-039-A: Ich würde gerne zu meiner Zelle zurückkehren.
[SCP-039-A verschränkt seine Arme.]
Forscher Carlson: Die Befragung ist noch nicht vorbei.
[SCP-039-A antwortet nicht.]
Forscher Carlson: Sie werden nicht kooperieren, oder?
[SCP-039-A schüttelt seinen Kopf.]
Forscher Carlson: Na gut. Aber das hier ist noch nicht vorbei.
<Ende des Protokolls>
Der Antrag von Forscher Carlson auf ein chemisches Verhör muss noch vom Ethikkomitee genehmigt werden, da die Auswirkungen von Mnestika und ähnlichen Medikamenten auf SCP-039-A aufgrund seiner veränderten Physiologie, seines Stoffwechsels und seiner Psyche schwer vorherzusagen sind.
Es folgt die Abschrift des zweiten Gesprächs von Forscher Carlson mit SCP-039-A, das am folgenden Tag geführt wurde.
<Beginn des Protokolls>
Forscher Carlson: Hallo noch einmal, SCP-039-A.
[SCP-039-A antwortet nicht.]
Forscher Carlson: Ich möchte Ihnen einige Fragen zu dem Verfahren stellen, bei dem Ihr Gesicht entfernt wurde.
[SCP-039-A nickt langsam.]
Forscher Carlson: Erstens, wie wurde es durchgeführt?
SCP-039-A: Was meinen Sie?
Forscher Carlson: War es ein chirurgischer Eingriff? Ein thaum- äh, magisches Ritual? Wurden Sie genetisch verändert?
SCP-039-A: [zuckt mit den Schultern] Sie haben mir nichts Genaues gesagt, und ich war während der Operation bewusstlos.
Forscher Carlson: Sie haben nicht danach gefragt?
SCP-039-A: [schüttelt den Kopf] Es ist ja nicht so, als ob ich die Wissenschaft überhaupt verstanden hätte. Sie haben mir nur gesagt, dass ich dadurch schlauer werde und nicht mehr essen muss. Und dass ich blind werden würde, aber mein Gehör würde besser werden, also wäre es nicht so schlimm.
Forscher Carlson: Und Sie haben dem zugestimmt?
SCP-039-A: [nickt] Das hätten Sie auch getan.
Forscher Carlson: Wie kommen Sie darauf?
[SCP-039-A denkt kurz nach.]
SCP-039-A: Grob geschätzt, wie viel Geld geben Sie jeden Monat für Essen aus? Lebensmittel, Restaurants, alles.
Forscher Carlson: Äh, ein paar hundert Dollar? Das variiert.
SCP-039-A: Jetzt stellen Sie sich vor, Sie hätten immer noch diese hundert Dollar jeden Monat. Das sind mehr als tausend im Jahr. Was würden Sie damit kaufen? Etwas, das Sie sich wünschen, aber im Moment nicht haben, weil Ihr Budget nicht ausreicht.
Forscher Carlson: … Äh, na ja, ich habe versucht, meine Sammlung seltener Münzen zu vervollständigen.
SCP-039-A: Cool. Stellen Sie sich vor, wenn Sie nicht essen müssten, hätten Sie all diese seltenen Münzen.
Forscher Carlson: Nun, ja, aber ich esse gerne.
SCP-039-A: Tun Sie das? Oder ist das nur Ihr biologisches Bedürfnis zu essen, das Ihr Gehirn dazu verleitet, etwas zu genießen, bei dem es keine wirkliche Wahl hat?
Forscher Carlson: Natürlich esse ich gerne! Ich meine, vielleicht nicht immer, aber wenn ich in ein schickes Restaurant gehe oder so, dann schon.
SCP-039-A: Okay, gut. Lassen Sie es mich so ausdrücken. Sie wollen etwas abnehmen, richtig?
Forscher Carlson: Was? [Forscher Carlson schaut an seinem Körper herunter.]
SCP-039-A: Ich vermute es nur. Die meisten von euch Menschen wollen das.
Forscher Carlson: Uns Menschen?
SCP-039-A: Menschen, die es sich leisten können zu essen. Bevor mir mein Gesicht abgenommen wurde, bekam ich nur zu essen, wenn ich in ein Obdachlosenheim ging oder etwas aus dem Müll fischte. Aber Sie haben das gegenteilige Problem, nicht wahr? Sie essen zu viel.
Forscher Carlson: Nun, ich denke schon.
SCP-039-A: Nun, stellen Sie sich vor, Sie müssten sich darüber keine Gedanken machen. Wenn Sie nicht versuchen müssten, sich selbst zu beherrschen, wenn Sie nach einem weiteren Stück Kuchen oder einem weiteren frittierten Ding greifen. Denn Sie können nicht essen, aber das stört Sie nicht, weil Sie es sowieso nicht wollen. Ziemlich bald nach der Operation wird Ihr Körper auf natürliche Weise ein gesundes Gewicht erreichen. Aber Sie können immer noch Muskeln aufbauen. Verdammt, ich war spindeldürr, bevor ich mein Gesicht loswurde. Und jetzt sehen Sie mich an!
Forscher Carlson: Äh, ich denke, ich werde bei meiner Diät bleiben.
SCP-039-A: Wie wäre es dann damit? Wie viel Zeit verbringen Sie jeden Tag mit Essen?
Forscher Carlson: Hören Sie, ich möchte nur mehr über das Verfahren wissen. Das hier ist nicht nötig.
SCP-039-A: Sie wollten wissen, warum ich mich freiwillig gemeldet habe, nicht wahr? Ich versuche, es Ihnen zu erklären. Oder wollen Sie es wirklich nicht wissen?
Forscher Carlson: [seufzt] Gut, fahren Sie fort.
SCP-039-A: Und wie viel Zeit verbringen Sie mit Essen?
Forscher Carlson: Ich weiß nicht, vielleicht eine Stunde insgesamt?
SCP-039-A: Und wie viel Zeit verbringen Sie mit Kochen? Mit dem Einkaufen von Lebensmitteln? Das Hin- und Herfahren zu dem Ort, wo Sie einkaufen, das Besorgen der Lebensmittel, das Einräumen der Lebensmittel? Oder wenn Sie in ein Restaurant gehen, wie viel Zeit verschwenden Sie damit, sich zu entscheiden, wohin Sie gehen wollen, dorthin zu fahren, auf Ihren Tisch zu warten, zu warten, bis Sie bestellen können, auf das Essen zu warten, auf die Rechnung zu warten. Und wie viel Zeit verbringen Sie nach dem Essen mit dem täglichen Scheißen? Wie viel Zeit Ihres Lebens vergeuden Sie damit, auf einer Toilette zu sitzen, Ihren eigenen Arsch abzuwischen und Ihre eigene Scheiße wie ein Tier zu riechen? Haben Sie eine Ahnung, wie viel Zeit Ihr kurzes Leben mit der Befriedigung niederer biologischer Bedürfnisse vergeudet wird? Wie viel von dem, was Sie mit Ihrem Leben tun WOLLEN, nie getan wird, weil Sie zu sehr damit beschäftigt sind, das zu tun, was Sie tun MÜSSEN?
Forscher Carlson: [seufzt] Ich verstehe das, aber ich mag mein Gesicht, wo es ist.
[SCP-039-A schüttelt langsam den Kopf]
SCP-039-A: Nun, wenn Sie in meiner Lage wären, würden Sie vielleicht anders denken. Von meinem Standpunkt aus war ein Gesicht ein kleiner Preis, der zu zahlen war. Aber ich glaube, das spielt jetzt keine Rolle mehr, da ich in einer Zelle bin.
Forscher Carlson: Das tut mir leid, aber Sie können sicher verstehen, was für einen Aufruhr ein Mann ohne Gesicht verursachen würde, wenn wir Sie einfach in der Öffentlichkeit herumlaufen lassen würden.
[SCP-039-A zögert einige Sekunden lang, die Finger schweben über der Tastatur.]
SCP-039-A: Haben Sie noch weitere Fragen?
Forscher Carlson: Nun, wir fragen uns, ob Sie andere psychologische Veränderungen erfahren haben. Die Affen zeigen viel höhere kognitive Leistungen als unveränderte Affen, und wir möchten wissen, ob Sie etwas Ähnliches erlebt haben.
SCP-039-A: Auf jeden Fall! Es ist allerdings etwas komplizierter, als nur schlauer zu sein.
Forscher Carlson: Wie das?
SCP-039-A: Nun, es geht vor allem um Aufmerksamkeit. Ich kann jetzt besser hören, mit dem [SCP-039-A gestikuliert an der oberen Hälfte seines "Gesichts".] Aber ich höre auch besser zu, wenn das einen Sinn ergibt, weil ich nicht mehr abgelenkt bin. Ich habe es vorher nie bemerkt, und Sie wahrscheinlich auch nicht, ich bin mir nicht sicher, ob das irgendjemand kann, wenn er noch ein Gesicht hat, aber die Menschen sind immer abgelenkt. Sie denken an tausend verschiedene Dinge, machen sich Sorgen um ihren Job (oder das Fehlen eines solchen, in meinem Fall), versuchen herauszufinden, was es zum Abendessen gibt, wo sie schlafen werden, wie sie an ihren nächsten Schuss Drogen kommen, was auch immer das für sie ist. Aber ich muss mich mit all dem nicht mehr beschäftigen, also kann ich aufpassen, wirklich aufpassen, wenn ich zuhöre, und mich an all das erinnern. Und wenn ich nachdenke, wenn ich versuche, eine Matheaufgabe oder so etwas zu lösen, kann ich mich konzentrieren, WIRKLICH konzentrieren. Das ist wie der Unterschied zwischen nüchtern und betrunken sein.
Forscher Carlson: Apropos: Aus den Dokumenten, die wir gefunden haben, geht hervor, dass Sie vor der Operation drogenabhängig waren.
*SCP-039-A:** Ich war ein Crack-Süchtiger, bevor sie mir das Gesicht abgenommen haben. Aber seit der Operation habe ich kein einziges Mal mehr danach gelechzt. Ich habe nicht einmal Entzugssymptome gehabt. Das ist interessant für Sie, nehme ich an?
Forscher Carlson: Ja, das ist es. Wissen Sie, warum das der Fall ist?
SCP-039-A: Nicht wissenschaftlich. Es schien, als hätten Damien und die anderen das nicht erwartet. Aber ich weiß es …
[SCP-039-A hält kurz inne.]
SCP-039-A: … intrinsisch? Spirituell? Ich kann es fühlen. Wenn das einen Sinn ergibt.
Forscher Carlson: Können Sie dieses Gefühl erklären?
SCP-039-A: Das ist eigentlich ganz einfach. Es ist wie das, worüber ich beim Essen gesprochen habe. Jetzt, wo mein Gesicht weg ist, und auch ein ganzer Haufen meiner Organe, ich weiß nicht genau, welche, aber die meisten, bin ich davon abgeschnitten.
Forscher Carlson: Von was?
SCP-039-A: Den Trieben. Den niederen Instinkten. Das Affenhirn. Früher verlangte mein Körper nach Dingen. Essen, Wasser, Sex, Drogen, Schnaps. Ich konnte kaum denken. WIRKLICH denken, so wie jetzt. Aber jetzt nicht mehr. Als sie mein Gesicht entfernten, entfernten sie auch den Affen. Jetzt gibt es nur noch mich hier drin.
[SCP-039-A tippt sich an die Stirn.]
SCP-039-A: Nur ein rationaler Mensch, der sich selbst vollständig unter Kontrolle hat.
<Ende des Protokolls>