SCP-024-DE an seinem ursprünglichen Fundort.
Objekt-Nr.: SCP-024-DE
Klassifizierung: Sicher
Sicherheitsmaßnahmen: SCP-024-DE ist in einer mit mindestens 50 cm dicken Bleiplatten abgeschirmten Isolierzelle mit einem Schleusentor zu verstauen, dessen Türen ebenfalls aus mindestens 90 cm dickem Blei bestehen. Auf den Außenwänden der Zelle sind Strahlungswarnsensoren anzubringen. SCP-024-DE-1 muss zu jeder Zeit von mindestens 70 cm Blei oder 2,5 m Beton in jede Richtung abgeschirmt werden. Es darf außerdem nur bei Tests aus SCP-024-DE-A herausgefahren werden und nur dann, wenn sich sämtliches Personal das nicht der Klasse D angehört hinter einer geeigneten Abschirmung befindet. Die Bleiverstärkung seiner Isolierzelle muss unter allen Umständen erweitert werden, wenn die bestehende Abschirmung nicht mehr ausreicht.
Beschreibung: SCP-024-DE setzt sich aus SCP-024-DE-1, SCP-024-DE-2 und SCP-024-DE-A zusammen. SCP-024-DE-1 ist ein kleiner Stein mit rötlicher Färbung und einem mittleren Durchmesser von 15 mm. SCP-024-DE ist auf einem Teleskoparm aus Stahl befestigt, welcher sich in einem modifizierten und ungewöhnlich großen Arbeitsbehälter für radioaktive Materialien befindet. Dieser wird im Folgenden als SCP-024-DE-A bezeichnet.
SCP-024-DE-A besitzt einen gelben Farbüberzug und hat einen Durchmesser von 120 Zentimetern. Es besteht mit Ausnahme einer kleinen Aluminiumkurbel auf seiner Rückseite vollständig aus Blei und besitzt eine minimale Wanddicke von 55 cm. SCP-024-DE-1 kann mit dem Teleskoparm aus SCP-024-DE-A herausgefahren werden, wenn seine Kurbel im Uhrzeigersinn gedreht wird. Dreht man in die andere Richtung, wird es wieder eingefahren.
SCP-024-DE-1's chemische Zusammensetzung konnte bis jetzt nicht abschließend bestimmt werden. Eine Probenentnahme hat sich bis jetzt als unmöglich erwiesen, da das Objekt allen thermischen und kinetischen Einflüssen standgehalten hat, die auf es eingewirkt haben. Zusätzlich emittiert es kontinuierlich eine einzigartige Form der Gamma-Strahlung, die als SCP-024-DE-2 bezeichnet wird.
SCP-024-DE-2 unterscheidet sich in einigen Aspekten stark von normaler Gammastrahlung. Während es sich wie gewohnt von Materialien wie Blei oder Beton abschirmen lässt, durchdringt es die meisten anderen Materialien ohne an Intensität zu verlieren und besitzt zudem eine andere Wirkung auf Lebewesen. Subjekte die SCP-024-DE-2 ausgesetzt sind werden in einen Zustand der Depression versetzt, der an Intensität zunimmt je länger SCP-024-DE-2 auf das Subjekt einwirkt. Eine Erholung von diesem Zustand ist möglich, solange das Subjekt SCP-024-DE-2 nicht länger als 10 Tage ausgesetzt ist. Diese Zeit akkumuliert sich unabhängig davon, wie lang die Zeiträume zwischen den Bestrahlungen sind.
Testperson: D-3549, männlicher Kaukasier, 178 cm groß, 75 kg schwer.
Vorwort: D-3549 wurde zusammen mit einer Matratze und einer Decke in SCP-024-DE's Isolierzelle gebracht und dort mit einer in der Wand eingelassenen Kette am rechten Fuß gefesselt damit er SCP-024-DE's Wirkungsbereich nicht verlassen und dem Objekt keinen Schaden zufügen konnte. Um die Auswirkungen von SCP-024-DE-2 in voller Gänze studieren zu können wird mit D-3549 nur so wenig wie möglich interagiert. SCP-024-DE wird mithilfe eines ferngesteuerten Greifarms bedient.
Beginn der SCP-024-DE-2-Bestrahlung
[00:00:00]: D-3549 versucht sich unter wütendem Schreien von seiner Fessel zu befreien.
[00:00:09]: D-3549 stellt seine Befreiungsversuche und Schreie plötzlich ein und setzt sich langsam auf die Matratze. Seine Mimik und Körpersprache lässt auf einen Zustand von Trauer schließen.
[02:56:34]: D-3549 legt sich mit lethargischen Bewegungen auf den Boden. Er hat seit der letzten Niederschrift kein Wort gesprochen.
[08:47:57]: Eine ferngesteuerte Drohne bringt D-3549 eine Mahlzeit in die Zelle, die dieser langsam im Liegen verzehrt.
[12:23:12]: Eine ferngesteuerte Drohne bringt eine Chemietoilette in den Raum. D-3549 scheint dieses Ereignis zu registrieren, reagiert aber nicht weiter darauf.
[14:00:31]: D-3549 bewegt sich mit sichtlicher mentaler Anstrengung zu der Chemietoilette und verwendet sie für den vorgesehen Zweck. Anschließend geht er zurück zur Matratze, deckt sich zu und schläft ein.
[16:12:25]: Die Mimik von D-3549 lässt auf einen Alptraum schließen.
[21:43:19]: D-3549 wacht auf, bewegt sich aber nicht weiter.
[24:01:00]: Eine ferngesteuerte Drohne bringt D-3549 eine Mahlzeit in die Zelle, die dieser nach fünf Minuten Anstarren langsam im Liegen verzehrt.
[27:39:40]: D-3549 beginnt plötzlich zu schluchzen und schließlich zu weinen. Dabei flüstert er immer wieder das Wort "Warum".
[32:23:59]: D-3549 stellt das Weinen ein und legt sich wieder auf seine Matratze. Als daraufhin eine ferngesteuerte Drohne eine Mahlzeit in die Zelle bringt, schreit D-3549 sie lautstark an das sie die Zelle verlassen möge. Die Mahlzeit wird ignoriert.
[34:54:24]: D-3549 schläft ein.
[35:46:21]: Die Mimik von D-3549 lässt auf einen Alptraum schließen.
[43:04:04]: D-3549 wacht auf, beginnt zu schluchzen und versucht sich unter Tränen mit seiner Kette zu erwürgen. Allerdings wird dieses Unterfangen durch seine Schutzreflexe gestört. Anschließend versucht er sich mittels der Decke zu ersticken, was ebenfalls durch seine Schutzreflexe nicht erfolgreich verläuft. Danach fährt er damit fort seinen Kopf gegen die Wand zu schlagen bis ein deutliches Knacken zu hören ist. D-3549 bricht daraufhin tot zusammen.
Beendigung der SCP-024-DE-2 Bestrahlung
Abschließende Bemerkungen: D-3549 verstarb durch das Zerbrechen seiner Schädeldecke. Bei der Autopsie wurde außerdem festgestellt, dass D-3549 nach seiner ersten Defäkation alle darauffolgenden Verdauungsprodukte in seine Beinkleider entlassen hatte.
Entdeckung: Die Foundation wurde auf SCP-024-DE aufmerksam als Rechercheteam 25 erfolgreich einen Großteil einer Projektdokumentation der Abteilung XXV aus den vernichteten Unterlagen des Ministeriums für Staatssicherheit der DDR wiederherstellen konnte. Abteilung XXV hatte SCP-024-DE unter dem Namen "Zersetzungswaffe Typ TB-50" geführt und für die psychologische Zermürbung von Gegnern der SED entwickelt.
Ministerium für Staatssicherheit
Abteilung XXV
Projektbericht zu Zersetzungswaffe Typ TB-50
Offizier Mader genehmigte nach der Fertigstellung des Prototyps am 12. 03. 1964 den Test-Einsatz gegen ████ ██████, einen proimperialistischen Aktivisten, der verlässlichen Quellen zu Folge zusammen mit anderen versucht hatte das sozialistische System der DDR durch die Organisation öffentlicher Demonstrationen zu untergraben. Dieser Test wurde am 18. 04. 1964 ausgeführt und sah den Einsatz der TB-50 gegen ██████ vor. Die Waffe wurde immer dann eingesetzt, wenn sich ██████ in seiner Wohnung aufhielt. ██████ wurde der TB-50 für zwei Wochen ausgesetzt und beging anschließend Selbstmord. Seine Komplizen stellten später alle Unterminierungsversuche gegen das bestehende System ein als sie von ██████s Tod erfuhren.
Fazit: Die Zersetzungswaffe Typ TB-50 erlaubt eine vollständige Zersetzung von Gruppen deren Ziel die Schädigung der sozialistische Bevölkerung darstellt. Weitere Einsatzorte werden derzeit festgelegt.
[Dokumente wegen Trivialität ausgelassen]
Ministerium für Staatssicherheit
Abteilung XXV
Ausmusterung von Zersetzungswaffe Typ TB-50
Es hat sich ergeben, daß Zersetzungswaffe Typ TB-50 inzwischen als Werkzeug zur Zersetzung feindlicher Gruppierungen ineffektiv geworden ist. Da sie aufgrund ihrer Größe nur in Lastwagen transportiert werden kann und diese vor allem in Wohngebieten schwerlich übersehen werden können, gelingt es den angezielten Gruppen immer öfter rechtzeitig das Quartier zu wechseln bevor die TB-50 ihre volle Wirkung entfaltet. Nicht zu vergessen sind auch die Kollateralschäden an unschuldigen Bürgern die diese Apparatur bei seinem Einsatz erzeugt. Diese werden mittlerweile von seinem Nutzen nicht mehr aufgewogen. Daher wird die Zersetzungswaffe Typ TB-50 hiermit ausgemustert. Da die Reproduktion des Prototypen fehlgeschlagen ist, wird dieses Projekt beendet.
Gezeichnet: Offizier Konstantin Mader
Abteilung XXV
Lagerung der Zersetzungswaffe Typ TB-50
Es wird zunehmend schwieriger das strahlende Material der TB-50 abzuschirmen, seine Strahlenintensität steigt kontinuierlich an.
SCP-024-DE wurde am 02.08.1978 in einem Bunker in der Nähe von ██████ verfrachtet, wo es 2009 von der Foundation geborgen werden konnte. Da seine Eigenschaften bekannt waren, konnte SCP-024-DE ohne Zwischenfall per ferngesteuerten Drohnen in seine momentane Eindämmung transportiert werden.
Nachtrag 024-DE-1: Am ██.██.20██ begannen die Strahlungswarnsensoren von SCP-024-DE's Isolierzelle plötzlich Alarm zu schlagen. Es wurde festgestellt, dass geringe Mengen an SCP-024-DE-2 aus der Kammer austraten, woraufhin ihre Decke, Fußboden und Wände durch 25 cm Blei verstärkt wurden. Die Sicherheitsmaßnahmen wurden entsprechend angepasst.
"Unsere Messungen haben ergeben, dass die Strahlenintensität von SCP-024-DE-1 jährlich um den Faktor 1,08 zunimmt. Ich möchte darauf hinweisen, dass es sich hierbei um ein exponentielles Wachstum handelt, soll heißen die Strahlenintensität steigt langsam immer schneller und schneller. Wenn wir die Abschirmmung nicht ständig erweitern, wird SCP-024-DE-2 irgendwann die Eindämmung durchbrechen. Dieses Ereignis liegt nicht irgendwo in der fernen Zukunft, sondern geschieht beim Beibehalt der momentanen Bedingungen in nur 22 Jahren! Dann breitet sich SCP-024-DE-2 unkontrolliert immer weiter aus und stößt ein immer größer werdendes Gebiet in eine niemals endende Depression, bis es schließlich den gesamten Planeten beeinflusst. Ein AK-Klasse-Wahnsinnszenario wie es im Buche steht, eines das im Moment nicht abgewendet werden kann! Ich beantrage aufgrund dieser bestehenden Gefahr die Reklassifikation von SCP-024-DE zu Keter." -Dr. Joch
Der Antrag zur Reklassifikation von SCP-024-DE wird momentan vom O4-Rat bearbeitet. Es ist vorgesehen, SCP-024-DE von Standort-DE5 nach Standort-DE3 zu verlegen.