Abschied, Teil 2

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Das letzte Mal bei Nexus:
Abschied Teil 1

Der Bogalberg ragt über Corbenic auf wie eine Mauer. Mit über dreißig Kilometern Höhe schlägt er sogar den größten Berg des Sonnensystems, Olympus Mons. Menschen gab es hier nur wenige, denn dies war das Herz des Territoriums der Strider.

Und hoch oben auf dem wolkenverhangenen Gipfel lebte die Älteste der Strider, die Hexen-Königin, in ihrem Schloss.

Viele Strider erklommen den Berg immer wieder, mit sich Körbe voller Menschen, mit denen die Anführerin versorgt wurde. Sie hasste Menschen. Für sie waren sie nicht mehr als Futter, dass sich gefälligst nicht gegen seinen vorgesehenen Zweck stellen sollte. Ihre Abscheu gegen die menschliche Eigenständigkeit ging so weit, dass man in der Großen Wüste und im Tal der Strider unwiederbringlich zu Stein erstarrte, wenn man so viel tat wie schlecht über sie zu reden.

All das war Elli herzlich egal. Sie saß zusammen mit Dean und einer vor Angst wimmernden Lin auf der rechten Schulter von Gomo, der den Berg mit beachtlichem Geschick erkletterte. Damit ihm nicht langweilig wurde, brüllte sie ihm Witze ins Ohr.

"-DARAUFHIN SAGT ER: 'NEIN, ABER EIN DUTZEND SCHAFE'."

Gomos Gelächter löste in der Nähe eine kleine Steinlawine aus. Dean schaute dabei zu, wie die Steine in die Tiefe fielen.

"WIR SIND DA", grollte Gomo dann, als er sich auf den Gipfel hievte.

Man sagt zwar, dass die Hexenkönigin in einem Schloss lebte, das lag aber daran, dass Menschen schon die kleinsten Behausungen der Strider wie Burgen vorkamen.

Im Prinzip stand auf dem Plateau, das den Gipfel des Bogalbergs darstellte, ein etwa fünfzehn Kilometer großes, eingeschossiges Haus, errichtet aus gewaltigen Felsbrocken, die anscheinend miteinander verschmolzen waren.

Die Eingangstür aus titanischen Baumstämmen schien für jemanden gemacht zu sein, der mehr als dreimal so groß war wie ein durchschnittlicher Strider, weswegen Gomo eine kleinere Tür benutzte, die in ebendiese eingebaut war.

Das Haus war so riesig, dass es sein eigenes Wetter hatte. Elli meinte zu hören, wie in einem der angrenzenden Räume ein Unwetter tobte. Wahrscheinlich wurden hier regelmäßig Wolken gefegt. Der Raum in die sie jetzt waren bestand auf einer sehr langen Esstafel mit passenden Stühlen in Stridergröße, daneben gab es einen primitiven Thron aus schwarzem Stein. Und darauf …

Wer denkt, dass Strider absurd riesig sind, der hat ihre Anführerin noch nicht gesehen. Die Hexenkönigin maß zehn Kilometer, wenn sie aufrecht stand und Ähnliches ließ sich wohl auch über ihren Körperumfang behaupten. Sie war so fett, dass ihre Masse vermutlich die Raumzeit krümmte und Personen in ihrer Nähe langsamer altern ließ. Anderweitig hob sie sich von anderen Stridern nur durch ihre etwas längeren Kopfhaare und weicheren Gesichtszüge ab.

Auf der rechten Armlehne des Throns stand eine Schüssel aus Stein, aus der hunderte Menschen zu fliehen versuchten. Offenbar war gerade Essenszeit. Die Hexen-Königin griff hinein, holte eine Handvoll panisch schreiender Menschen heraus, warf sie sich in den Rachen und begann zu kauen.

Elli wusste, dass das, was diesen armen Seelen widerfuhr, kein angenehmes Schicksal war, aber wenigstens war es vorrübergehend. Anders als bei anderen Stridern, die ja auch nicht unbedingt fressen mussten, war der Aufenthalt im Körper ihrer Anführerin nur temporär, das hieß, zwei bis drei Monate. Man behielt nicht mehr davon zurück als ein Trauma, was gegenüber den anderen Dingen, die einem Strider antuen konnten, wie ein leichtes Tappen auf die Handgelenke war.

"BOSS, GOMO IST WIEDER DA!", begrüßte Gomo sie.

Die Hexenkönigin wandte sich ihm zu. In ihren Augen blitzte eine heimtückische Intelligenz, untypisch für Strider.

"HM? IST DAS SO EINE ART CHALLENGE UNTER EUCH, WER DIE MEISTEN MENSCHEN HIER RAUF BEKOMMT OHNE KORB? LASST DEN MIST! ICH WILL ESSEN!"

"ÖÖH, NEIN BOSS, DAS IST BLONDI. GOMO HAT DIR GESAGT, WER BLONDI IST."

"BLONDI?"

Gomos Vorgesetzte beugte sich interessiert nach vorn, was ungefähr so wirkte wie ein Berg, der sich auf den Gipfel zu stellen versuchte.

Gomo hielt seine Handfläche an seine Schulter, damit Elli, Dean und Lin darauf treten konnten, anschließend wechselten sie auf den ausgestreckten Zeigefinger der Hexenkönigin. Der Finger war so riesig, dass seine Pappillarleisten wie Hügel und Täler wirkten. Wenn man irgendwo die Fingerabdrücke dieses Striders fand, man hätte sie für Geoglyphen gehalten.

"HAB NOCH NIE ERLEBT, DASS EINER VON EUCH FREIWILLIG ZU MIR GEKOMMEN IST", kommentierte sie. "HAB GEHÖRT, DU ERZÄHLST GUTE WITZE. LETZTENS HABEN SICH DIE STRIDER HIER VOR LACHEN SO GEKUGELT, DASS EIN PAAR VON IHNEN DEN BERG RUNTERGEFALLEN SIND. NICHT TOLL, LAUTER BLAUE FLECKEN."

Die Hexenkönigin öffnete ihren Schlund, um sie zu verschlingen. Lin schrie vor Schreck auf.

"WARTE, OH HÉKATI-BØGAL!", rief Elli. "WIR SIND NICHT ZUM ESSEN HIER. WIR HABEN EIN ANGEBOT FÜR DICH!"

Die Meisterin der Strider hielt inne und schloss den Mund. Lin atmete hörbar auf.

"EIN ANGEBOT? WIE KOMMST DU DARAUF, DASS ICH MIT EUCH MENSCHGEWÜRM VERHANDLE?"

Elli verdrehte die Augen. Genau darum hasste sie es, mit Göttern und gottähnlichen Wesen zu reden. Sie hatten alle ihren eigenen Kopf, inklusive Gottleichen wie Ku.

"OKAY, DANN FRISS MICH. SCHAU WAS DANN PASSIERT."

Die Hexenkönigin machte den Mund wieder auf, um die Herausforderung anzunehmen, doch hielt wieder inne als sie offenbar merkte, dass Elli nicht bluffte. Sie schloss den Mund wieder und betrachtete Elli abschätzend.

"EIN ANGEBOT, SAGST DU? WAS KÖNNTE EIN MENSCH VON MIR VERLANGEN? SOLL ICH ETWA DEIN VOLK VERSCHONEN?"

"GANZ IM GEGENTEIL, OH HÉKATI-BØGAL!", brüllte Elli ihr entgegen. "FÜR EUCH IST DER WAHRSCHEINLICH GRÖẞTE MITTELFINGER DRIN, DEN IHR DEM WEBERKNECHT JALAKÅRA SEIT JAHRTAUSENDEN GEZEIGT HABT, IHR MÜSST UNS NUR INS ZENTRALE RECHENZENTRUM DER THREE MOONS INITIATIVE AUF … äh, naja … DEN DREI MONDEN BRINGEN! DA MACH ICH DANN RABATZ."

Die Anführerin der Strider legte den Kopf schräg.

"DU WILLST DICH ALLEIN MIT DEN SCHOẞHUNDEN DER SPINNE ANLEGEN? WAS GLAUBST DU, DAMIT ERREICHEN ZU KÖNNEN?"

"GENUG, UM DICH ZUM LACHEN ZU BRINGEN, OH HÉKATI-BØGAL! ICH WERDE DAFÜR SORGEN, DASS DER WEBER VOR MIR IN DIE KNIE GEHT."

Ein grässliches Grinsen kroch auf das Gesicht der Striderkönigin. Es erschien, als öffne sich eine Erdspalte im Boden.

"WEIẞT DU, ALLEIN WEIL DU MEINE JUNGS AMÜSIERST, WERDE ICH AUF DEIN ANGEBOT EINGEHEN. ICH BRINGE DICH ZU DEINEM ORT, ABER WISSE, SÄMTLICHE FLÜCHE DER STRIDER WERDEN DICH EREILEN, WENN JALAKÅRA SIEGREICH AUS DEINEM KAMPF HERVORGEHT."

"DAMIT KANN ICH ARBEITEN", versicherte Elli und holte Luft. Die Unterhaltungen mit den Stridern gingen ihr allmählich doch an die Kehle, trotz aller Regenerationskräfte.

Eine giftgrüne Blase begann sie zu umgeben. Hinter ihnen winkte Gomo zum Abschied.

"DANN ZEIG MIR, WAS IN DIR STECKT, MENSCHLEIN", grollte Die Hexenkönigin zufrieden.

Die grüne Kugel schoss mit ihrem Inhalt durchs Dach.

"BOSS, WENN BLONDI VERLIERT, KANN ICH SIE BEHALTEN?"

Seine Vorgesetzte lachte.

"DU MUSST NOCH VIEL LERNEN, GOMO. UND JETZT ZURÜCK AN DIE ARBEIT!"


Girard S. Niang, Ewiger Präsident der ☽☽☽-Initiative, arbeitete sich durch einen nicht enden wollenden Stapel Papier. Er hatte ein kunstvoll eingerichtetes Büro in der Undurchdringlichen, der Feste JALAKÅRA's, einige Lichtjahre über Corbenic. Die Festung bestand eigentlich fast komplett aus der Seide des Gottes, aber man hatte den Raum mit Holz vertäfelt und Teppichboden verlegt.

Sein Telefon klingelte. Videochat.

"Hier Niang?", meldete er sich genervt.

Er hatte zwar dafür gesorgt, dass der Menschheit in Corbenic die wahre Hölle unter der Herrschaft seiner Schrecken erspart geblieben war, aber irgendwie hatte er das Gefühl, dass er das gegen seine ganz eigene Hölle aus Papierkram eingetauscht hatte …

Das Gesicht des Lt. O'Brian erschien im Bild. Mehr als sein faltiges Gesicht sah man nicht, da er noch immer in seiner Ausrüstung steckte …

"Hier O'Brian, wir haben die Irregularität."

"Herzeigen!", verlangte Niang augenblicklich.

JALAKÅRA war in seinem Befehl ernst wie sonst nie gewesen. Nicht nur ernst, er schien eine Art Zorn auf diese Frau gehabt zu haben. Er hatte ihr Abbild in Niangs Kopf projiziert und ihm gesagt, wie die Messgeräte zu kalibrieren waren, um sie aufzuspüren.

Nur, was O'Brian ihm zeigte, war weder blond, noch eine erwachsene Frau.

"Soll das ein Scherz sein, Lieutenant?"

"Sir?", fragte O'Brian verwirrt. "Ich verstehe nicht ganz. Wir hatten kein Foto von ihr, aber die Messwerte sind eindeutig. Dieses Mädchen kommt aus einer anderen Dimension. Und ist sterblich."

"Was?"

Niangs Gedanken rasten. Er würde den Großen Weber darüber unterrichten müssen.

"Okay, ähm, bringt sie erstmal ins Hauptquartier und aktiviert mindestens drei Realitätsanker in ihrer Nähe. Ich werde JALAKÅRA Bericht erstatten.

"Alles klar, Sir. Gepriesen sei JALAKÅRA!"

"Gepriesen sei JALAKÅRA", erwiderte Niang und beendete den Anruf.

Konnte hier zur Abwechslung mal irgendwas so funktionieren, wie er es aus der Welt der Lebenden kannte?

Er machte sich auf den Weg …

JALAKÅRA war eine titanische Spinne mit dem Gesicht eines bärtigen Mannes. Wie meistens ruhte er auf einem seiner Größe entsprechenden Netz im Zentrum der Undurchdringlichen. Hier sah man den Wänden an, dass sie aus Seide bestanden.

Niang trat durch ein gewaltiges Tor ein.

"Äh, oh Herr, ich komme mit … Nachrichten, ich komme mit Nachrichten."

Der Schutzgott krabbelte träge auf ihn zu.

"Sprich …", bat er.

"Äh, wir haben die Irregularität eingefangen-"

"Hervorragend …", applaudierte JALAKÅRA. "Du kannst dir gar nicht vorstellen was für eine Gefahr von ihr ausgeht für uns alle … Nun da wir sie in Gewahrsam haben … Können wir sie vielleicht für uns nutzbar machen … Ihr könntet Corbenic endlich verlassen und wärt nicht mehr auf Drohnen angewiesen um den Welten zu helfen …"

Nutzbar machen? Niang verscheuchte die Frage. Die Wege des Großen Webers waren immerhin unergründlich.

"Äh, Herr, die Irregularität ist aber nicht die Frau, die Ihr mir beschrieben habt. Es ist eine Teenagerin. Mit weißen Haaren."

JALAKÅRA verlagerte sein Gewicht ein wenig.

"Hm? Das ist seltsam … Sie sollte die Kontrolle nicht einfach aufge-"

Der Spinnengott gab plötzlich ein gruseliges Keifen von sich.

"Sie ist noch da draußen! Sie ist ihrer größten Waffe beraubt … Aber immer noch eine Bedrohung … Sie muss gefasst werden, nein. besser noch vernichtet!"

Niang verstand immer weniger.

"Meint ihr die Blonde, oh Herr? Sie ist doch nur eine Person und wir mehrere Billionen, verteilt über ganz Corbenic, all die anomalen Wesen unter unserer Kontrolle gar nicht mitgerechnet. Was kann eine Person allein schon tun?"

"Wir mögen sie zahlenmäßig erdrücken …", erwiderte JALAKÅRA besorgt. "Aber sie ist hinterlistiger als ihr alle zusammen … Du musst alle in Alarmbereitschaft versetzen … Denn ihr habt ihr jene gestohlen die sie als ihre Brut ansieht! Es würde mich nicht erstaunen wenn sie bereits ihren Zug macht …"


"DAS WAR DEIN PLAN!?", brüllte Dean, während die wirkenden G-Kräfte ihr Möglichstes taten, um ihn zu verbiegen.

Die grüne Kugel der Hexenkönigin beschleunigte immer weiter, während sie Corbenics Atmosphäre verließen und direkt auf einen der drei Monde zuhielten. Jetzt, da er näherkam, entpuppte er sich, wie auch die anderen beiden, als eine Erde.

Den beiden Frauen ran derweil das Fleisch von den Knochen, was eine Antwort unmöglich machte. Die Kugel begann sich allmählich mit endlos generiertem Blut zu füllen.

Es dauerte ungefähr dreißig Minuten, bis die Kugel zu entschleunigen begann. Sie näherten sich der Erdatmosphäre trotzdem noch in beängstigendem Tempo.

Schließlich waren Elli und Lin wieder so weit auf der Höhe, dass sie mit Schreien anfangen konnten. Lin vor blankem Entsetzen, Elli vor Aufregung, als säße sie in der besten Achterbahn des Multiversums.

Sie brachen durch die Wolken. Unter ihnen wurde ein imposantes, schwarzes Bauwerk sichtbar, das wie ein Kristall aus der Landschaft ragte und groß wie ein Berg war.

"DAS RECHENZENTRUM!", jubelte Elli.

Dean sah das Ganze mit etwas Sorge, denn er konnte kleine schwarze Punkte erkennen, die sich mit steigender Nähe als Helikopter entpuppten. Truppentransporter. Offenbar wurden sie erwartet.

Elli wühlte ein wenig in ihrer Tasche herum, während Dean gebannt auf das Dach starrte, dem sie sich näherten.

Mit der Wucht eines Düsenjets krachten sie in das Rechenzentrum und durch unzählige Etagen bis runter ins Erdgeschoss.

Die Kugel platzte wie eine Seifenblase. Lin fiel in eine Pfütze, die zur Hälfte aus ihrem eigenen Blut bestand. Elli war blutverschmiert und hielt ihre Pfanne bereit.

Sie befanden sich in einer Art Atrium. Es war in futuristischem Weiß mit schwarzen Flächen gehalten und derart mit Pflanzen zugestellt, dass man meinen konnte, der Architekt hätte versucht, einen Dschungel anzulegen.

Durch das Grün wurden zahlreiche Gewehrläufe auf sie gerichtet.

"NICHT SCHIEẞEN", gebot Elli.

Alle Soldaten feuerten auf sie.

Es waren merkwürdige Patronen aus Kristall, die da auf sie zu flogen.

Nur machten sie alle kehrt, bevor sie Elli oder ihre Begleiter erreichen konnten und bohrten sich in die Schützen, die sie abgefeuert hatten. Ausnahmslos alle von ihnen zerfielen in Einzelteile.

Es dauerte eine Weile, aber dann herrschte wieder Stille. Wer noch auf den Beinen war, zog sich in andere Räume zurück.

"EL-DEGÜELLO-Munition!?", entfuhr es Elli entgeistert. "Oh, ouh … Oh Mist …"

Sie lief zu einem der zerstückelten Schützen und versuchte ihn ohne großen Erfolg wieder zusammenzubauen.

"Lin?", fragte Dean die sich wieder aufsammelnde Dienerin. "Was wird das?"

"EL-DEGÜELLO-Munition", erklärte die Dienerin. "Ich glaube, die Meisterin hat nicht damit gerechnet, dass man sie, nun, 'unschädlich' machen will."

"Die wollen mich um die Ecke bringen, Dean", bestätigte Elli entgeistert, als sie zurückkehrte.

"Als ob das was Neues wäre …", entgegnete Dean trocken. "Wie hast du das gemacht und wo müssen wir hin?"

Elli setzte sich zwar in Bewegung, aber redete weiter auf Dean ein, während der Lin hinter sich her schleifte. Sie hinterließ eine rote Spur auf dem Boden.

"Du verstehst nicht, diese Soldaten werden nie wieder laufen können … oder irgendwas anderes, wenn wir schon darüber reden. Das ist Munition gegen Unsterbliche. Warum wenden die das auf uns an, wenn sie sich vorher mit Pacifiern zufriedengegeben haben?"

"Vielleicht, weil wir in ihre Zentrale eingedrungen sind?", vermutete Dean mit großen Mengen Sarkasmus. "Aber jetzt nochmal, wie hast du das mit den Kugeln angestellt?"

Elli holte eine schwarze Scheibe mit blau leuchtendem Rand aus der Tasche.

"Reflektorschild, hab ich aus dem Sortiment des SKP, das im Nexus gelandet ist. Ich hab's eingesteckt, weil ich dachte, mir bliebe noch ein wenig mehr Zeit … Auf jeden Fall wirkt das gegen alle kinetischen Projektile. Aber pass auf Laser- und Plasmawaffen auf. Oh, ich fühl mich so schlecht, Dean …"

Das war mal ganz was Neues …

"Elli, du hast ihnen extra gesagt sie sollen nicht schießen."

"Ich habe gedacht, es wäre ein guter Witz", kam es gequält zurück. "Woher hätte ich denn ahnen sollen, dass sie EL-DEGÜELLO-Munition rausholen …"

Elli kramte in ihrer Tasche und holte ihren Flachmann hervor. Sie trank ziemlich lange davon.

Sie fanden zwar mehrere Türen, aber sie alle waren durch Schotts verschlossen. Das gesamte Gebäude war abgeriegelt.

Elli schürzte pikiert die Lippen, bis ihr in der Nähe ein Computerterminal auffiel, das man in einen weißen Tresen gequetscht hatte. Es schien normalerweise von einem Sicherheitsbeamten besetzt zu sein.

"Das bringt mich auf eine Idee …", sagte sie.

Sie holte ihren Hacker-Stick mit den Kätzchen drauf hervor und benutzte seine Rechenkapazität, um das Sicherheitssystem zu hacken.

Es dauerte ein paar Minuten, aber dann öffneten sich die Schotten wieder.

Und andere senkten sich.

"Die waren nur weg, um neue Waffen zu holen, das sollte sie eine Weile aufhalten, bis ich habe, was ich will", erklärte Elli.

"Haben die wirklich ihr gesamtes Sicherheitssystem mit dem Tresen verbunden?", fragte Dean ungläubig.

"Die Three Moons Initiative ist die größte Organisation des Multiversums, dass sich da feindlich gesinnte Lager herausbilden, ist unvermeidlich. Darum sind alle wichtigen Gebäude so designt, dass man sie im Falle einer feindlichen Übernahme von innen heraus schnell wieder zurückerobern kann. Normale Belagerungstaktiken funktionieren bei Unsterblichen schließlich nicht und man kann diese Dinger nicht einfach in die Luft jagen."

"Klingt als geht die Initiative immer davon aus, dass sie zahlenmäßig überlegen ist", bemerkte Dean kopfschüttelnd.

"Die Initiative ist immer zahlenmäßig überlegen", erklärte ihm Lin, während sie sich wieder in Bewegung setzten.

Tatsächlich begegneten sie keiner Menschenseele, während sie die Treppen hinunter gingen und ins unterste Stockwerk der Zentrale vordrangen.

Leider hatten sie nicht mit den Sicherheitsvorkehrungen der Three Moons Initiative gerechnet.

Die Soldaten hatten dort im untersten Geschoss eine Railgun aufgebaut, ein Gerät das ungefähr so groß war wie ein kleines Panzergeschütz und auch ähnlich aussah.

Es war am Ende eines langen, geraden Ganges aufgebaut, dessen Betonwände unverputzt waren.

Der Schütze feuerte prompt, als Elli die Treppe hinunterkam. Der Schild funktionierte auch weiterhin, jedoch waren die wirkenden Kräfte zu viel für das Projektil, wodurch es explodierte.

Zum Glück nur in Richtung der Verteidiger, die rasch vor den glühend heißen Splittern in Deckung gingen, bis der Hagel vorbei war.

Dann richteten sie merkwürdige Gewehre mit dünnen Läufen auf das Trio.

Irgendjemand begann, ihnen ihre Rechte vorzulesen, falls sie sich jetzt ergaben.

"Das sind Plasmagewehre", erklärte Elli trocken darüber hinweg.

"Ich bin nicht immun gegen Plasma", merkte Dean an.

"Ich weiß, Dean. BOHNENKRAUT!"

Das Passwort, das Elli gerufen hatte, korrespondierte mit einem Edit am Verteidigungssystem der Zentrale. Unsterbliche ließen sich logischerweise nicht durch Waffengewalt allein aufhalten, wenn man nicht gerade Dinge wie EL-DEGÜELLO-Munition auf sie abfeuerte.

Darum kamen einige "solidere Formen" der Abwehr zum Einsatz.

Wie zum Beispiel aufeinander zu fahrende Korridorwände.

Es ging so schnell, dass keiner der Solldaten eine Möglichkeit hatte zu feuern. Mit einem ekelhaften Knacken trafen sich die Wände. Blut und andere Flüssigkeiten liefen aus dem Spalt zwischen ihnen.

"UND AUSATMEN!"

Die Wände fuhren wieder zurück. Lin hinter ihnen schien mit dem Brechreiz kämpfen zu müssen, als sie sah, was zum Vorschein kam. Die Railgun hatte Dellen in den Wänden hinterlassen, erinnerte in seiner jetzigen Form aber eher an ein verbranntes Schnitzel, als an eine Waffe.

Ein sehr blutiges Schnitzel.

Es platschte, während Elli und ihre Begleiter das erreichten, was die Soldaten zu beschützen versucht hatten.

"Das kommt davon, wenn man denkt, der Feind kann das System nur außer Kraft setzen", kommentierte sie.

Am Ende des Ganges war ein großes, graues Schott mit einem Retinascanner in der Wand daneben. "HUB 01", war in Weiß auf dem Tor aufgesprüht.

"Dean, reiß bitte den Scanner aus der Wand, Min, pass auf und sag uns Bescheid, wenn jemand kommt", befahl Elli. "Wir haben noch ungefähr zwei Minuten, bevor die Jungs hier wieder zu sich kommen. Vermutlich wären sie schneller, wenn sie auf ihre Körperpanzerung und vor allem die Helme verzichtet hätten, ich meine, wir sind unbewaffnet …"

Dean tat wie geheißen, während sich Lin widerstrebend umdrehte und versuchte, die Körper am Boden zu ignorieren, die sich allmählich mit Widerstand durch verbogenes Metall regenerierten.

Die Schrauben gaben stöhnend nach und das Panel kam lose, nur noch festgehalten von Myriaden an Kabeln.

Alarmglocken begannen zu Läuten. Die Wände begannen wieder, sich aufeinander zu zu bewegen …

"Elli?", drängte Dean.

Elli derweil fummelte an den Drähten herum.

"Automatiksystem, das konnte ich von oben nicht steuern, lediglich ausbremsen", erklärte sie in Seelenruhe und kramte ihren Stick hervor. "Ah, da bist du ja …"

Sie zog ein Kabel ab und steckte ihren Stick an. Durch seinen Multiport passte er zum Glück.

Eine Wand hatte die Kabel in der Wand fast herreicht und drohte sie abzuscheren. Dean schätzte ihre Chancen noch rechtzeitig zu fliehen als nicht existent ein, dafür war der Kill-Korridor zu lang.

"Mal sehen, eigentlich hatte er doch einen automatischen Retina-Suchmodus …", sinnierte Elli.

Lin begann bereits, sich seitwärts zu stellen.

Die Drähte wurden von der Näher kommenden Wand erfasst.

Und das Schott ging krachend auf.

"Hat länger gedauert als erwartet", kommentierte Elli beim Durchgehen. "Musste wohl durch ein Sicherheitsprogramm durch, das sich nach der Zerstörung des Panels aktiviert hat …"

Dean und Lin folgten ihr. Dean bemerkte mit Ärger, dass sie alle rote Fußspuren hinterließen. Der schöne blitzblank gebohnerte Fußboden!

Der Raum beinhaltete Wände um Wände an schwarzen Computern. Der Raum erstreckte sich so weit, dass das Ende kaum auszumachen war und die Rechner türmten sich meterhoch über ihnen.

Die Luft war so kalt, dass Dean seine Abgase sehen konnte, die ihm in Stößen aus der Nase kamen. Die Frauen aber schienen nur gelegentlich zu atmen, wenn überhaupt.

"Willkommen im Hauptserverraum der Three Moons Initiative", erklärte Elli, während sie über den schwarz gefliesten Boden schritt. "Hier muss doch irgendwo ein Terminal sein …"

Hinter ihnen schloss sich das Schott wieder mit einem lauten Krachen.

"Woher wusstest du, wo du hin musst?", fragte Dean. "Warst du schon mal hier?"

"Ich habe die Datenbanken der Initiative schon mehrfach hacken müssen", erklärte Elli. "Seit ich hier angekommen bin, will sie mich vor das Verdammniskomitee zerren, um mich für mein Leben zu verurteilen. Bisher wissen sie noch nicht, wer ich bin, aber du kannst dir hoffentlich vorstellen, dass ich nicht sehr erpicht drauf bin. Ich hab … wahrscheinlich mehr Leute auf dem Gewissen als irgendein anderes Wesen hier …

Dean hatte keine Ahnung, wovon Elli redete, aber er beschloss, nicht weiter darauf einzugehen, gegeben der Art, wie sie es gesagt hatte. Vielleicht irgendwann später …

"Jedenfalls sind mir dabei auch mehrere Blaupausen zu den Gebäuden der Initiative in den Schoß gefallen. Ich habe sie mir eingeprägt. Ah!"

Sie hatte endlich ein Terminal gefunden, das in einer Lücke zwischen den Wänden aus Elektronik stand. Es handelte sich um einen futuristisch aussehenden Bildschirm mit integriertem Rechner, einer Tastatur und Maus auf einem weißen Tisch.

"Und was machen wir eigentlich hier?", fragte Lin. "Ich verstehe diese Computersache nicht ganz."

Elli holte mit einem bösen Lächeln ihren Stick wieder hervor.

"Ausgezeichnete Frage, Lin. Schau, dieser Stick hier ist fähig im Alleingang ganze Länder zu destabilisieren, vorausgesetzt, sie haben einen Technologisierungsgrad ähnlich dem von der Three Moons Initiative.

Sie schloss den Stick an dem Rechner an und begann wie eine Virtuosin auf der Tastatur zu tippen.

"Das Problem ist allerdings, dass die Initiative schon allein viel größer ist als ein Planet. Das heißt, ich brauche mehr Rechenkraft, um die Jungs hier zu ärgern. Und die habe ich soeben bekommen … Hehehe …"

Mit einem diabolischen Grinsen drückte sie die Enter-Taste …


Der Hubschrauber landete in der wahrscheinlich größten Militärbasis, die Chloe je gesehen hatte. Meterdicke und kilometerhohe Mauern umgaben das Gebiet von allen Seiten und alles hier drin schien darauf ausgerichtet zu sein, so wehrhaft wie möglich auszusehen. Soldaten und Techniker wuselten zwischen Panzern und Transportern herum, Waffensysteme wurden bestückt und inspiziert und allgemein herrschte eine Atmosphäre jener Betriebsamkeit, die sofort die Waffe auf jeden richtet, der sie störte.

Sie war mit Handschellen zwischen zwei Soldaten eingekeilt und konnte sich kaum bewegen, bis der Helikopter gelandet war und sie unsanft hinausgezerrt wurde.

Vor ihnen befand sich eine Art Wolkenkratzer, der wie ein Stalagmit in die Höhe ragte und er war hoch genug, um tatsächlich Wolken zu kratzen …

Das Atrium war riesig, aber spärlich geschmückt, aber davon bekam Chloe kaum etwas mit, da sich ihre zehn Mann starke Eskorte mit ihr zusammen schnurstracks auf einen Aufzug zubewegte.

Eine ewig erscheinende Fahrt später wurde sie durch triste graue Flure geschleift und schließlich in einem Raum an einen Stuhl vor einem Tisch gekettet. Das Zimmer war weiß gestrichen und besaß ein einziges Fenster. Weitere Einrichtungsgegenstände gab es nicht.

Chloe fühlte sich wie damals, als sie von den Saiga-Fraktionen gefangen genommen worden war1

Als sie das erste Mal Elli getroffen hatte …

Erstaunlicherweise hatte sie dieses Mal keine Angst. Irgendwie wusste sie, dass ihr diese Soldaten nichts tun würden. Ihr nichts tun konnten. Aber sie kam nicht auf das Warum.

Es dauerte wieder eine ganze Weile, die Chloe noch länger erschien, da ihre Wachen kein Wort wechselten, dann trat eine Frau ein. Vom Aussehen her Afrikanerin.

Der strahlend weißen und mit Gold verzierten Uniform nach zu urteilen war sie ein General, ihre braunen Haare klemmten unter ihrer Kappe.

Chloe schätzte sie auf vierzig, obwohl biologisches Alter hier wahrscheinlich keine Bedeutung mehr hatte.

Die Generalin nahm auf einem Stuhl ihr gegenüber Platz und klatschte einen dicken Stapel Dokumente auf den Tisch.

"Ich nehme an, Sie sind nicht die gesuchte Verbrecherin Elli?"

"Wer will denn das wissen?", fragte Chloe mies gelaunt.

Die Augenbrauen der Generalin zuckten.

"Mein Name ist General Janet Spiegel. Ich befehlige einen großen Teil der Streitkräfte der ☽☽☽-Initiative. Und Sie sind?"

Der Fakt, dass ihr Übersetzungspflaster ihr suggerierte, dass sie gesiezt wurde, bestärkte Chloe in der Annahme, dass sie hier mit Samthandschuhen behandelt wurde. Aber wozu? Weil sie sterblich war? Weil sie ein Kind war?

"Chloe Winter, Realschülerin", antwortete sie.

"Hatten Sie Kontakt zu Elli?"

Chloe zog die Augenbrauen zusammen.

"Was hat sie jetzt schon wieder angestellt?"

Spiegel blätterte kurz in den Akten.

"Verbrüderung mit dem Feind, fünfzig Fälle von Diebstahl, darunter Militärmaterial und -geheimnisse, fünfhundertzwölf Fälle von Körperverletzung, dreihundertachtundneunzig davon in Verbindung mit Sachbeschädigung, zwei Geiselnahmen, beide Male eine ganze Stadt, achtzehn Fälle von Diffamierung, darunter meine Wenigkeit und JALAKÅRA, möge er gepriesen sein, drei Fälle der Führung eines Fahrzeugs unter Alkoholeinfluss, zweiunddreißig Fälle der Urkundenfälschung, eintausenddreihunderteinunddreißig Fälle von Betrug, dreihundert Bußgelder wegen zu schnellem Fahrens, neun Fälle der Erregung öffentlichen Ärgernisses und der wiederholte Verkauf von Raubkopien. Und das ist nur das, was sie hier in Corbenic angestellt hat. Für ihr Leben mussten wir eine ganze Datenbank reservieren."

"In zehn Jahren, Respekt", kommentierte Chloe. "Aber was genau hat das mit mir zu tun?"

"Sie waren mit ihr unterwegs", erklärte Spiegel, "Wir erhoffen uns von Ihnen Hinweise zu ihrem weiteren Vorgehen. Unsere Truppen konnten ihr leider nicht habhaft werden, da sich ein Strider eingemischt hat. Und die Verstärkung fand sie nicht mehr vor."

Das war nicht die Wahrheit. Dafür zerrte man Chloe nicht vor einen General.

"Und was noch?", fragte sie daher mit einer hochgezogenen Augenbraue.

Die Generalin schwieg kurz, bevor sie antwortete.

"Wir erbitten Ihre Mithilfe bei unserer Mission, den Menschen in anderen Realitäten zu helfen. Wir können Corbenic nicht verlassen, selbst mit unserer Portaltechnologie, aber mit der Taschendimension, die Sie kontrollieren könnten wir endlich direkt mit den Welten der Sterblichen interagieren und ihnen Frieden bringen."

Das war also der Grund. Sie wussten, dass sie sich mit Chloe gut stellen mussten, wenn sie nicht wollten, dass sie sie einfach im Nexus zerfleischte.

"Und was springt für mich dabei raus?", fragte sie.

"Für Ihr Leben nach dem Tod erhalten Sie SSSS-Klasse Elysium-Residenz-Privilegien. Sie müssten sich gewissermaßen nie mehr um irgendwas sorgen machen. Sie hätten mehr Luxus als sich so mancher Gott leisten kann.

Chloe gab einen unbeeindruckten Pfiff von sich.

"Und was erwartet Elli?"

"Das hat unser Meister JALAKÅRA, lang möge er leben, noch nicht entschieden. Gegeben ihres Vorstrafenregisters glaube ich allerdings nicht, dass sie um mindestens hunderttausend Jahre in der Grube der Fleischschneider herumkommt."

"Also nur damit ich das richtig verstehe", fasste Chloe zusammen. "Ihr schleift mich hier mit einer Pistole an meiner Schläfe her, entgegen meinem Willen noch dazu und wollt, dass ich diejenige verrate, die mein Leben in mehrfacher Hinsicht gerettet hat und für euch danach noch das Fährmädchen spiele?"

Spiegels Mundwinkel zuckten.

"Denken Sie weiter. Sie landen irgendwann hier, ob Sie wollen oder nicht. Und uns nicht zu unterstützen kommt Hochverrat an der Menschheit gleich."

"Sagt wer?", fragte Chloe mit einer hochgezogenen Augenbraue.

Chloe sah, wie eine Ader auf der Stirn der Generalin hervortrat.

"Ich glaube, Sie wissen nicht, in welcher Lage Sie sich befinden …"

"Das gebe ich an Sie zurück", erwiderte Chloe ungerührt. "Ich weiß, Sie denken, Sie haben mich in der Hand, weil sie mir was auch immer antun können um mich gefügig zu machen, da ich hier keine Verbündeten habe. Aber so wie ich das sehe, unterliegen Sie zwei Irrtümern. Erstens, ich kann diesen Ort, anders als Sie mir glauben machen wollen, jederzeit verlassen, indem ich mich tödlich verwunde. Schauen Sie sich das an."

Chloe rammte ihre Stirn auf die Tischplatte. Es tat höllisch weh.

Aus den Augenwinkeln sah sie, wie die Wachen hinter ihr zuckten, aber offenbar nicht wussten, was sie tun sollten.

"Was denken Sie, wie viele Versuche ich brauche, bis mein Schädel bricht?", fragte Chloe. "Ich weiß, alles was stirbt, landet in Corbenic, aber wo landet alles, was in Corbenic stirbt? Egal wo, ich kann mit dem Nexus einfach wieder nach Hause. Und selbst wenn Sie mich mit irgendwelchen Vorrichtungen dazu zwingen, den Nexus zu bedienen, das alles verliert seine Bedeutung, sobald ich ihn wieder betrete, denn da drin hört alles auf mein Kommando. Ihre Soldaten würden im Magen eines Striders landen und ich bin auf und davon. Und das erklären Sie mal diesem Jalakära, oder wie der heißt."

Moment mal, woher wusste Chloe das alles?

Spiegel stützte ob dieser Erwiderung die Fäuste auf den Tisch und stemmte sich aus ihrem Stuhl.

Eine leere Drohgebärde, Sie wussten beide, dass Chloe Recht hatte, auch wenn sie selbst keine Ahnung hatte, warum. War das ein Nebeneffekt von Kus Wirken gewesen?

"Jetzt hör mal zu, du kleine Hexe, ich-"

Das Gebäude erbebte.

Wurde aber auch Zeit …

"Was war das?", fuhr Spiegel auf und deutete auf einen Soldaten. "Du da, finde heraus, was passiert ist, wenn wir angegriffen werden, will ich wissen, von wem."

"Ich glaube das kann ich beantworten", kam es von einer grinsenden Chloe. "Das ist die zweite Sache, bei der Sie sich geirrt haben. Ich habe Verbündete. Und die haben soeben gegen Ihre Initiative gewonnen …"

Das nächste Mal bei Nexus:
Abschied, Teil 3

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