Letzter Wille, Teil 1

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Das letzte Mal bei Nexus:
Weltenzerstörer, Teil 3

Dean war langweilig. Irgendwo schallte ein Alarm, soweit er das über das Mikrofon des Rechners beurteilen konnte und die Ingenieure hatten den Raum verlassen.

Er fühlte sich schlecht. Der Laptop hatte bei Weitem nicht genug RAM, um ihn ordentlich laufen zu lassen, dadurch kam er sich ziemlich eingeschränkt vor, auch wenn von außen kein Mensch eine Einschränkung bemerkt hätte.

Er brachte seine Zeit damit zu, Fussel in der Luft zu zählen.

Draußen wurden Schreie, Schüsse und Explosionen laut.

Dann flog die Feuertür durch einen Fußtritt aus den Angeln und krachte gegen die gegenüberliegende Wand.

Herein kam vermutlich der Grund, warum Alarm gegeben worden war. Er trug den Sicherheitsanzug, an dem Elli und er so lange gearbeitet hatten. Aber war der schon fertig gewesen? Wenn sich Dean richtig erinnerte und er war sich sicher, dass er sich richtig erinnerte, fehlten noch ein paar Steuerkomponenten …

"One day", sang der Träger. "Until we meet again. Under the Iron Sky …"

Die Stimme schrieb sich direkt in seinen Speicher, obwohl das Mikrofon nichts wahrnahm.

"Oh, ich freu' mich auch, dich zu sehen", sagte Dean. "Würdest du bitte?"

Er wurde abgesteckt. Er konnte logischerweise nicht wissen, wie lange er deaktiviert war, aber der nächste Rechner auf dem er gestartet wurde, war seine vertraute Recheneinheit in seinem Körper. Er schloss dankbar seine Brust und setzte sich auf.

"Ging schneller als ich dachte", kommentierte er, während er sich aufsetzte. Er musste oberkörperfrei herumlaufen, da man sein Hemd zerschnitten hatte. Zum Glück schienen diese Pfuscher nichts an ihm beschädigt zu haben. "Aber wie bewegst du dieses Ding? Sollten da nicht-"

"Es ist mit meinem Gehirn telekybernetisch verbunden", erklärte sein Retter. "Ich muss selber durchrechnen, was er nicht packt."

Dean setzte ein besorgtes Gesicht auf.

"Du rechnest für eine Maschine? Das sollte-"

"Ich weiß nichtmal, wie ich noch auf den Beinen stehe, Dean", kam es lachend auf seiner Festplatte an. "Und jetzt komm, wir haben noch zwei Leute, die ich unbedingt finden muss … Und mindestens eine davon befindet sich zwei Stockwerke tiefer."


Chloe starrte angsterfüllt in ein Rohr, in dem sich zu einem Kaleidoskop angeordnete Spiegel befanden. Sie versuchte, sich aus ihren Fesseln zu befreien, aber vergeblich. Sie war zu schwach und die Fesseln zu stark.

"Jetzt hab dich nicht so", mahnte die Krankenschwester. "Das hier tötet nur den Gott in dir, aber das ist nicht anders für dich, als wenn wir dir einen Bandwurm rausschneiden."

"Schwester Johanna", kam es von hinter ihr. "Das genügt, evakuieren Sie bitte, ich muss das hier jetzt durchziehen. Der Eindringling ist offensichtlich auf dem Weg hierher und ich kann nicht zulassen, dass er dieses todkranke Mädchen mitnimmt."

Die Krankenschwester stellte sich Lawrence entschlossen gegenüber.

"Dann bleibe ich auch. Wenn der Kerl hier auftaucht-"

"Ist es besser, wenn er uns nicht beide erwischt, machen Sie, dass Sie wegkommen. Schlimm genug, wenn er einen von uns erwischt."

"Aber sollten dann nicht Sie-"

Lawrence unterbrach sie mit einer Handbewegung.

"Ich habe dem SKP alles gegeben, was ich konnte", sagte er lächelnd. "Was ich jetzt nur noch mache sind Wartungsarbeiten und aufpassen, dass der Rest nichts kaputt macht. Aber Sie, Sie haben noch Einiges zu tun. Deswegen darf er Sie nicht erwischen. Und jetzt gehen Sie. GEHEN SIE!"

Schwester Johanna öffnete und schloss mehrfach die Fäuste, bevor sie mit zögernden Schritten den Raum verließ.

"Viel Glück, Herr Stern", sagte sie, bevor sie die Tür schloss.

Lawrence schüttelte genervt den Kopf und suchte etwas in seiner Hosentasche, nur um dann wieder die leere Hand rauszuziehen.

"So, die Kamera hängt jetzt in einer vorprogrammierten Endlosschleife, Zeugen wurden entfernt, nun fehlst nur noch du."

"Man wird merken, dass Sie es waren", röchelte Chloe endlich nach mehreren Versuchen kaum hörbar.

"Nicht, wenn mich das Videomaterial entlastet, das zeigen wird, wie der Raum explodiert, was er später auch tun wird", griente Lawrence. "Bemüh' dich nicht, mein Intellekt ist weit größer als du es dir je ausmalen könntest. Ich habe alle Eventualitäten eingeplant. Auch dass wir offenbar schon Besuch bekommen haben, liegt innerhalb meines Toleranzbereiches. Du kannst nirgendwo hin, Mädchen."

"Sie werden mich töten", flüsterte Chloe und hustete schmerzhaft. "Wirklich nur, um Elli eins auszuwischen?"

"Nö", winkte Lawrence ab. "Du bist nur der erste Schritt, gewissermaßen der Startschuss. I773 kann es nicht mehr über sich bringen, weitere Universen zu vernichten, das hat mir ihre Erinnerung bewiesen und kommt meinem ursprünglichen Ziel zugute. Ich werde das Großdeutsche Reich auf die Stufe von Logos heben und das wiederaufbauen, was deine Freundin vor so vielen Jahrmillionen zerstört hat. Eine ultimative Zivilisation, die so weit fortgeschritten ist, dass sie als Ressource andere Universen konsumiert. Und wenn I773 sie doch vernichtet, dann, so bin ich mir sicher, wird sie das brechen. Eine leere Hülle, für immer weggeschlossen in ihrer eigenen Welt, über das Ende der Zeit hinaus. Wahrlich ein gebührendes Schicksal für die Vernichterin der größten Völker des Multiversums, findest du nicht?"

Chloe rotzte ihm blutig ins Gesicht.

"Weißt du", kam es trocken von Ellis ehemaligen Aufseher, während er sich das Gesicht abwischte, "Das, was nun kommt, wird mir jetzt wesentlich mehr Spaß machen als es sollte."

Die Maschine erwachte mit einem Summen zum Leben. Die Spiegel in der Röhre schienen plötzlich Ringelreihen zu tanzen.

Dann sah Chloe, wie Lawrence über ihr Bett flog und gegen die Wand klatschte.

"Ich werde jetzt anfangen, dir wehzutun", erklang eine Stimme in ihrem Kopf. Chloe war sich aber ziemlich sicher, dass sie an Lawrence gerichtet war. "Und ich weiß noch nicht, wann ich damit aufhören werde …"

Chloe schaute sich schwerfällig um und erblickte einen halbnackten Dean und eine Person in einer Art figurbetonter Ganzkörperrüstung. Sie hatte diese Rüstung in Ellis Erinnerungen gesehen1!

Lawrence erhob sich keuchend.

"Ein Logos-Bergbauanzug? Das ist Technik, die die Leute hier in ein paar Jahrmillionen erstmal beginnen werden zu verstehen."

Er grinste irre.

"Keine Ahnung was du hier willst, aber wenn du auf I773s Seite stehst, solltest du dich nicht vielleicht um die Invasionskräfte kümmern, die sie gerade auf ein anderes Universum loslässt?"

"Ich glaube, die sind mein kleinstes Problem", kam es von dem Neuankömmling.

Und dann öffnete sich sein Helm und faltete sich in den Hals zusammen.


Oberst Wolf wandte sich innerlich, während er auf die Videofeeds sah, die sich auf einer aufgebauten Station vor ihm abspielten. Er hatte Truppen des Panslawischen Widerstands niedergemäht, Aufständische in Frankreich ihrer Strafe zugeführt und sich so manchem abscheulichen Monster gegenübergesehen, alles ohne großartiges Unbehagen oder Furcht zu empfinden. Aber das hier war regelrechter Mord an denen, die er als seine Landsleute ansah. Das SKP hatte zwar inzwischen haufenweise Verletzte, aber keinen einzigen Verlust erlitten, jetzt sogar noch weniger, wo die Servokampfanzüge als Fronteinheiten in die ehemalige Sondereinrichtung eindrangen. Nichts, was die Foundation ihnen aus ihren immer weniger werdenden Deckungen entgegenschleuderte, konnte sie stoppen.

War es wirklich so einfach?

"Macht’s Spaß?", fragte Elli spitz von der Seite.

"Nein", gab Wolf zurück. "Aber dieser Beruf ist nicht dafür gedacht, dabei Spaß zu haben. Das ist ein Gemetzel an Menschen wie Ihnen und mir, niemand sollte dabei Vergnügen empfinden."

Elli verdrehte die Augen und spuckte zornig aus.

"Ihre Definition von "Mensch" ist einfach widerwärtig", spie sie aus.

Wolf runzelte in ehrlicher Verwirrung die Stirn, beschloss aber, nicht darauf einzugehen.

Seine Truppen erreichten endlich Raum ᚠ und deaktivierten die letzten Scranton-Realitätsanker.
Oberst Wolf seufzte traurig.

"Lasst die Invasion beginnen …"

Nichts passierte.

Eigentlich hätte von der Seite des SKP aus jetzt ein Portal aufgestemmt werden müssen, durch das die ersten Streitkräfte in R-3378 eindringen sollten …

"Was ist da los?", fragte Wolf. "Zwickel? Nehmen Sie den Interrealen Sender 2 und kontaktieren sie unsere Leute in Sondereinrichtung-3. Fragen Sie, was los ist!"

Einer seiner Untergebenen tat wie geheißen. Es dauerte ein wenig, bis er mit fahlem Gesicht wieder auflegte.

"Äh, Herr Oberst, melde gehorsamst … Sondereinrichtung-3 hat gerade gesagt, dass das Portal unverändert ist. Die kriegen es nicht auf."

"Was?"

Einige der Soldaten drüben in R-3378 hatten Kant-Zähler dabei, deren Messungen auf einem Bildschirm eingeblendet wurden. Alle zeigten eine normale Menge an Realität an, in ganz Kassel.

Gehetzt drehte er sich zu Elli um. Die so gehässig und so breit grinste, dass es fast schien als ob sie sich in die Ohren beißen könnte.

"Was ist da los? Ist das irgendeine letzte Sicherung von der Foundation?", fragte er.

"Was? Nein", entgegnete sie süffisant. "Gucken Sie mal nach oben."

Oberst Wolf und auch die anderen Soldaten taten wie geheißen, sahen aber nur die pralle Sonne. Und eine Art Mond, der sich langsam dahinter hervorschob.

Moment, das war kein Mond …

Das war die Erde.

"Was hat das zu bedeuten?", fragte der SKP-Offizier, völlig aus der Bahn geworfen.

"Das bedeutet", raunte ihm Elli, die sich ihm unauffällig von hinten genähert hatte ins Ohr, "Dass Ihre Männer den Nexus nie verlassen haben."

Er drehte sich fassungslos zu ihr um.

"Das da oben … Der Stoßtrupp steht auf einer Kopie?!"

Elli nickte grienend.

"Ich hatte gewonnen, als ich den Nexus betreten habe. Stern und auch Sie haben eiskalt unterschätzt, wie mächtig ich hier in meiner Heimatdimension bin. Für mich allein einfach die Zeit um ein Vielfaches verlangsamen und schon hatte ich zwei Stunden Zeit, um eine Kopie der Erde zu basteln."

"Sie haben einen ganzen Planeten erschaffen!?", fasste Wolf noch immer absolut überwältigt zusammen. "In nur zwei Stunden!?"

"Abschreiben ist einfach, denken Sie zurück an ihre Schulzeit. Hätte ich für dieses Manöver einen neuen Planeten aus der Kalten machen müssen, das hätte vielleicht so fünfzig Jahre gedauert, aber auch die Geduld hätte ich gehabt …"

"Zwickel", sagte Wolf enttäuscht. "Geben Sie durch, dass unsere Heldin uns verraten hat."

"Jawohl. Hier Ratatöskr, Asgard, bitte kommen. Hallo? Hier Ratatöskr, Asgard, bitte kommen! … Was zum … Herr Oberst, auf der Frequenz ist nur Rauschen."

"Was- was", stammelte der SKP-Offizier. "Was haben Sie gemacht!?"

"Ich?", fragte Elli scheinheilig. "Außer Sie vorgeführt wie einen Hund? Nichts. Ich stand ja die ganze Zeit neben Ihnen. Wenn Sie aber wissen wollen, was Elli gemacht hat, da bin ich überfragt."

"Sie stehen doch direkt hier", knurrte der Oberst erbost.

Sein Gegenüber streckte freundlich lächelnd die Hand aus und tippte sich an die Kappe.

"NEC2 PX 15, freut mich Ihre Bekanntschaft zu machen. Elli hat den Nexus schon vor einer Weile wieder verlassen, also kurz nachdem die Zeit hier wieder normal lief und mich dagelassen, damit ich mich um die Gäste kümmere. Wie hat Ihnen Ihre erste 5D-Videospielerfahrung gefallen?"

Dem Oberst klappte der Mund auf.

"Moment, wenn Elli nicht hier ist, wo ist sie dann?"


"Ich muss sagen, ich dachte du brauchst länger, aber gut, ich habe nicht erwartet, dass du sowas auffahren würdest", sagte Lawrence, während Elli in ihrem Anzug wutentbrannt auf ihn zustampfte. "Wie hast du dein Trauma mit Waffen überwunden? Wegen dem Anzug, meine ich … Oh, warte, sag' nichts, wahrscheinlich nimmst du diesen Anzug tatsächlich nur als das Werkzeug für Bergbauarbeiten wahr, als das er konzipiert wurde. Ziemlich cleverer Weg, um so ein psychologisches Problem zu umge- Hurgh!"

Elli hatte ihn an der Gurgel gepackt und schleuderte ihn zur anderen Seite des Raumes. Dean, der an den Steuerelementen der Teufelsmaschine hantierte, zog kurz den Kopf ein. Lawrence schrie auf, als er gegen die Wand klatschte und zu Boden fiel. Kurz darauf fing er an zu kichern.

"Jetzt muss ich aber dumm fragen", keuchte er schmerzerfüllt. "Wie hast du deine Leute so schnell gefunden? Sie hätten überall sein können.

"Der Interreale Sender", sagte Elli nur. "Ich habe ihn hierher zurückverfolgt."

"Oh Mann, da hab ich deine Fähigkeiten im Nexus aber gründlich unterschätzt. Lass mich raten, das SKP stolpert gerade nicht durch die echte R-3378, oder?"

"Korrekt", knurrte Elli und stampfte auf Lawrences Bein, das mit lautem Knacken brach.

Der ehemalige Logos-Aufseher schrie auf vor Schmerz, bevor er wieder lachte.

Elli wurde es zu viel.

"Was ist so lustig? Ich hab dich und das SKP bei den Eiern!"

"Entschuldige, es ist nur so ironisch", erklärte Lawrence kichernd. "Du hast mit einer Finte beim SKP Zeit geschunden, aber merkst es nicht mal, wenn jemand dasselbe mit dir macht. Das Gerät muss sich erst ein wenig einfahren, weißt du?"

Elli zog eine Augenbraue hoch, bevor ihr das Gesicht einschlief.

"Dean! Stell' das Ding ab!"

In diesem Moment fuhr die Maschine mit einem unheilvollen Summen hoch. Dean drehte mit mechanischer Hartnäckigkeit an Reglern und drückte alle Knöpfe die er fand, aber das System schien keine Eingaben mehr entgegen zu nehmen.

Dann eben zerstören.

Elli visierte die Maschine mit ihrer Kyberkinese an, um sie Kraft ihrer Gedanken in die Decke zu rammen, bevor ihr Sichtfeld plötzlich verschwamm.

Alle Kraft wich aus ihrem Körper, während ihr Anzug sie aufgrund der plötzlich fehlenden Rechenkraft in die Knie gehen ließ.

Verdammt, warum setzte ihr Körper ausgerechnet jetzt aus! Konzentrier dich!

Ellis Sicht klärte sich wieder, aber sie bekam nicht genug Gedanken zusammen, um den Anzug wieder zu bewegen. Stattdessen begann sie die Effekte von Unterzuckerung zu spüren. Dean derweil hatte es aufgegeben, die Maschine beeinflussen zu wollen und schnallte stattdessen Chloe los.

"Oh, dir ist wohl der Saft ausgegangen", lachte Lawrence hinter ihr. "Das wird köstlich. Und zwar in drei …"

Dean hatte die Armschnallen gelöst, allerdings stand das Rohr zu niedrig, als dass sich Chloe hätte aufrichten können.

"Zwei … "

Dean hatte den Gurt entfernt, der Chloes Taille an das Bett fesselte und eine der Beinschnallen gelöst.

"Eins …"

Dean hatte die andere Schnalle gelöst und zog Chloe vom Bett.

Aber zu spät.

Ein sehr breiter, weißer Lichtstrahl schoss aus dem Rohr, begann sich auf Chloes Herz zu konzentrieren und wurde silbern. Das Mädchen schüttelte sich wie unter Krämpfen, während sie vom Bett fiel, der Strahl wie ein silberner Faden noch immer mit ihrer Brust verbunden, bevor er urplötzlich abbrach.

Elli brachte endlich noch einmal genug Leistung auf, um ihren Anzug zu öffnen, bevor sie auch schon halb rennend, halb vor Erschöpfung stolpernd, zu Chloe eilte.

"CHLOE!", rief sie. "Chloe, alles in Ordnung!?"

Dean, der Chloe gerade aufsammelte, wurde fast von Elli über den Haufen gerannt. Das Mädchen reagierte aber mit keiner Regung. Hastig suchte Elli an der Halsschlagader einen Puls.

Und fand keinen.

"Chloe?", fragte sie verzweifelt und nahm Dean den leblosen Körper ab, um ihn in die Arme zu nehmen.

Zwei leere Augen starrten Elli leblos an.

Das Gewicht, auch wenn Chloe stark abgenommen hatte, war zu viel für Elli und sie fiel auf die Knie. Sie wiegte den Körper, als würde ihn die sanfte Bewegung wieder lebendig machen.

"Chloe, komm zurück!", wimmerte sie, während ihr die Tränen in die Augen stiegen. Chloes glasige Augen starrten sie weiter nur leer an.

Deans Blick ging starr nach unten.

Die dann folgende Stille wurde von haltlosem Gelächter durchbrochen.

"Oh Mann, I773, schau dir dein Gesicht an", höhnte Lawrence. "Genau wie damals, als du mein Zuhause vernichtet hast. Oh, das ist unbezahlbar. Vielleicht verstehst du jetzt ein kleines bisschen, wie ich mich fühle."

Ellis Trauer schlug urplötzlich in Wut um. Wut gegen Lawrence, Wut gegen dieses vermaledeite SKP, Wut gegen dieses Universum, das ihr ihre Chloe genommen hatte. Sollten sie doch alle zur Hölle fahren …

Dean, der offenbar mitbekam, wie Ellis Gesicht mehr und mehr zu einer Fratze der Erbitterung wurde, hob warnend die Hände.

"Elli, tu das nicht! Ich weiß, die Lage ist aussichtslos, aber du tust genau das, was er will!"

Lawrence wurde hellhörig.

"Was, sie wird es wirklich tun? Einfach so? Wow. Komm schon, Schlampe, zeig uns allen dein wahres Gesicht!"

Wenn das dein Wunsch war …

"Elli!", beschwor Dean sie, aber sie hörte ihn schon gar nicht mehr.

Sie schrie. Es war ein Schrei der Machtlosigkeit, der so laut und durchdringend war, dass sich jedem, der ihn hörte, unweigerlich im plötzlichen Unwohlsein die Nackenhaare aufstellten.

Hoch über Sondereinrichtung-12 öffnete sich der Nexus, um das Universum zu verschlingen, während sich Elli im Zorn verlor …

Das nächste Mal bei Nexus:
Letzter Wille, Teil 2

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