Die Hexe, die Zauberin und die Dimensionsreisende, Teil 1

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Das letzte Mal bei Nexus:
Träumen mit Elli, Teil 3

Nahe der polnisch-tschechischen Grenze liegt auf polnischer Seite der Nationalpark Riesengebirge. Er erstreckt sich über mehrere Kilometer und ist als Ausflugsziel für Mountainbiker und Wanderer bekannt.

In einigen Kreisen auch für die einzigartigen Dinge, die man abseits der Wege finden kann.

Ms Mirabilis, ihres Zeichens Ladenführerin, stapfte zusammen mit Markus durch das Grün vor den Wäldern. Der Mann bestand aus Holz und hielt sich daher immer mit Stoff bedeckt, allerdings hatte er sein weißes Gewand und die Maske wegen des Terrains heute gegen eine Bergsteigerausrüstung, eine Skimaske und einen Schal ausgetauscht, der seinen Mund bedeckte. Mirabilis selbst hatte ein braunes Wanderkleid an. Das Haar war zu einem festen Knoten gebunden.

"Uff", machte er. "Mademoiselle, ist es wirklisch erforderlisch, dass wir 'ier draußen nach irgendwelschen Pilzen suchen müssen?"

"Beklag dich nicht, Markus", rügte ihn Mirabilis. "Wir haben einen Kundenauftrag für ein Schönheitsgebräu und du hast Candis' Vorrat an Kaninchen-Hallimaschs weggeworfen."

"Sie sa'en aus wie verfault", verteidigte sich der Holzmann.

"Die müssen so aussehen, die Dinger sind nun mal pelzig. Hör auf zu jammern und schwing die Hufe, dann haben wir das in vielleicht drei Stunden hinter uns."

Markus brummte etwas Unverständliches, während die beiden weiter einen Weg durch das Gras bahnten.

Am Waldrand knackte es laut, als sie eintrafen.

Ein Mann in einem schwarzen Overall und in kugelsicherer Weste kam aus dem Unterholz.
Foundation?

Mirabilis runzelte die Stirn, während der Mann näher kam.

Er begrüßte sie auf Polnisch.

"Äh, geht Englisch?", fragte sie in englischer Sprache.

"Wenn es sein muss", erwiderte der Mann. "Es tut mir leid, aber diesen Teil des Waldes dürfen Sie im Moment nicht betreten. Sie müssen sich nach Westen oder Osten wenden."

"Was?", entfuhr es Mirabilis. "Warum?"

"Da werden gerade Feldstudien durchgeführt", erklärte der Mann. "Damit alles glatt läuft, dürfen dort im Moment keine Zivilisten hin. In acht Stunden sind wir aber fertig."

"Und warum heuern Feldforscher einen Mann in Kugelweste an?", erkundigte sich Mirabilis lauernd.

"Das ist nicht Ihr Problem, gute Frau. Bitte kehren sie um."

Mirabilis sah, wie er eine Hand an die Pistole legte, die in einem Holster an seinem Gürtel steckte.
Mit einem wurde sie fertig, aber wahrscheinlich waren da mehr …

"Also gut", schnappte sie. "Aber merken Sie sich eins, wir kommen wieder!"

"Oh non …", meckerte Markus, während Mirabilis umdrehte und ihn hinter sich herschleifte.

Etwas abseits fragte er: "Äh, Mademoiselle? Warum kommen wir wieder?"

"Weil ich weiß, wer uns da Zutritt verwehren will, Markus und wenn die fertig sind, sind garantiert keine Pilze mehr da …"

Der Wachmann derweil nickte zufrieden und setzte seine Runde fort. Es sollte ungefähr eine Stunde dauern, bis er von einem quietschgrünen Trabant über den Haufen gefahren wurde, der mit vollem Karacho in den Wald preschte und unter seinen Kollegen haltloses Durcheinander auslöste.


Die Globalisierung bringt heutzutage nicht nur Waren um die ganze Welt, sondern auch Kulturen und Bräuche. So gelangte unter anderem das Hexentum nach Thailand. Sicherlich, Hexen waren in der Popkultur allgegenwärtig, aber es gab nur noch wenige "echte" Hexen, was teils daran lag, dass betagte Hexen heutzutage kaum noch jemanden fanden, der zur Hexe ausgebildet werden wollte. Außerdem war inzwischen fast allen der Sinn für das Übersinnliche abhandengekommen. Chalita "Spitzhut" Maligool aber gehörte der mittlerweile seltenen Spezies der jungen Hexen an.

Die kleine Thailänderin besaß relativ dunkle Haut, schwarzes Haar und trug eine Schwarz-Weiß-Kombo aus Jeans, Jacke und Hemd. Das einzige, was die ausgebildete Hexe als solche kenntlich machte war ihr schwarzer, spitzer Hut, auch wenn die Frau gerade flog.

Besen waren schon vor Jahrhunderten aus der Mode gekommen, Hexen reisten heute am liebsten mit dem Auto, dem Fahrrad oder der Bahn.

Chalita aber war eine Angeberin. Sie hatte einen Teppich mit einen blau-rotem Muster verhext und mit Vergessenstalismännern ausgestattet, damit man sie nicht entdeckte.

Das textile Flächengebilde schwebte momentan über dem Nationalpark Riesengebirge, ihrem Ziel.

Chalita hatte eine anstrengende Reise hinter sich, sie hatte von Mae Sot aufbrechen und den eurasischen Kontinent überqueren müssen, denn sie hatte einen Auftrag zu erfüllen.

Die thailändische Vereinigung der Nutzer der Mächte schwarzer Magie hatte sie nämlich ausgesandt, um einen besonderen Pilz zu finden, der nur hier in Europa wuchs. Es ging um ein Experiment zur Verlängerung des menschlichen Lebens.

Während sie über dem Wald umherflog, kam ein Rabe zu ihr geflattert.

Oz, wie Chalita diesen Vertrauten getauft hatte, setzte flügelschlagend auf ihrem Teppich auf.

"Ich habe einen gefunden, Boss!", krächzte er und erweckte dabei mehr den Eindruck eines Papageien als den eines Raben.

"Sehr gut, bring mich hin."

Der Vogel startete und der Teppich drehte ab, um ihm zu folgen.


"Pilze!", regte sich Dean auf, nachdem er einen neuen Fleck auf seiner Hose entdeckt hatte. "Der ganze Kosmos direkt vor der Haustür und ihr zwei geht Pilze sammeln?"

Er, wie auch Elli und Chloe, trug eine waldgrüne Wandermontur, während sie durch das Unterholz des Nationalpark Riesengebirge stapften.

Elli drehte sich genervt zu ihm um.

"Bist du jemals mit meinen Reisezielen zufrieden? 'Oh, Elli, das ist viel zu gefährlich! Oh Elli, da waren wir doch schon mit ihr! Oh, Elli, das ist doch langweilig!' Hörst du, Chloe? Sowas muss ich mir den ganzen Tag anhören."

Chloe beschloss aus der Erfahrung heraus, die beiden streiten zu lassen. So hörten die beiden am ehesten auf. Sie konzentrierte sich daher darauf, auf dem Waldboden nach Pilzen zu suchen. Einige hatte sie schon gefunden, Butterpilze, Steinpilze, Maronen (Chloes Favorit, die wurden immer so schön schleimig beim Kochen) und Dean trug zu dem Korb mit ihnen in einem Beutel drei Riesenboviste bei sich, groß wie Straußeneier.

Chloe konzentrierte sich so auf den Boden, dass sie gar nicht mehr erfasste was direkt vor ihr lag, sonst hätte sie den Abhang bemerkt, auf dem sie plötzlich das Gleichgewicht verlor und begleitet von einer Wolke aus totem Laub nach unten rutschte.

"Ach du lieber Himmel, Chloe!", hörte sie Elli über sich rufen, während sie unsanft auf dem Hosenboden landete.

Chloe stöhnte eher genervt als gequält und richtete sich wieder auf.

Sie war in einer Art Senke. Um sie herum lag Laub und Erdreich. Neben ihr schien ein Beet kleiner Pilze zu verschimmeln, sie hatten schon weißen Pelz.

Elli schlitterte zu ihr hinunter, gefolgt von Dean, der sich eine Treppe in den Boden stampfte und dabei einen kleinen Erdrutsch auslöste.

"Oje, alles in Ordnung?", fragte Elli gehetzt und beäugte Chloe kritisch.

"Alles okay, Elli, ich bin weich gelandet."

Chloe hatte sich seit ihrem Abenteuer in Ellis Hirn nicht mehr dazu hinreißen lassen, die Geschehnisse zu erklären, weil nur daran zu denken bei ihr Migräne auslöste. Was auch immer Elli sich zusammengereimt hatte, sie schien allmählich protektiv zu werden …

Für Choe war es inzwischen ziemlich nervig, denn Elli kramte inzwischen nach Verbandszeug oder gar Panazee, wenn sich Chloe nur an Papier schnitt.

Fühlten sich so peinliche Eltern an?

"Bist du sicher?", vergewisserte sich Elli wie um dies zu unterstreichen und sah sich um. "Ich meine, da liegt ein ziemlich kantiger Stein und da- Oooooh …"

Sie kniete neben dem Haufen schimmliger Pilze nieder.

"Kaninchen-Hallimaschs! Ist das geil!"

"Elli, die Dinger sehen verdorben aus", merkte Dean an, bevor Chloe sie auf denselben Fakt hinweisen konnte.

"Ich weiß, Dean, das ist ihre Verteidigungsstrategie, damit sie nicht gefressen werden. Aber schimmelnde Pilze sind wesentlich matschiger."

Sie tippte einem der kleinen Pilze an den Hut. Er machte einen überraschend soliden Eindruck.
"Von solchen Pilzen habe ich noch nie gehört …", bekannte sich Chloe.

"Oh, sie sind auch ziemlich selten, ihr Myzel überlebt Jahrzehnte und bringt nicht jedes Jahr Fruchtkörper hervor. Das hier sind wahrscheinlich im Moment die einzigen auf dem ganzen Kontinent", erklärte Elli, die offenbar in den Vortragsmodus verfallen war. "Außerdem haben sie einige … Ungewöhnliche Eigenschaften …"

Chloe mochte das dreckige Grinsen auf Ellis Gesicht nicht.

"Sind es Aphrodisiaka?", fragte sie säuerlich.

Elli drehte sich zu ihr um.

"Was? Oh nein, sicherlich, man kann sie über einen Raffinierungsprozess zu sehr starken Luststeigerern verarbeiten, die ihren Konsumenten gelegentlich mit ihrer Potenz umbringen, aber wenn man sie einfach nur kocht oder brät, sind sie dahingehend harmlos."

"Aber?", fragte Chloe mit einer hochgezogenen Augenbraue.

"Diese Babys verlagern bei Frauen überschüssiges Körperfett an die … richtigen Stellen."

Sie stupste Chloe mit dem Ellenbogen und verschwörerischem Gesichtsausdruck in die Seite.

Chloe, deren körperlicher Verfall dank Ku immer weiter voranschritt, war sich nichtmal mehr sicher, ob sie überhaupt noch die notwendige Menge Fett am Körper hatte. Wenn sie genau hinsah, konnte sie im Spiegel mittlerweile ihren Schädelknochen unter der Haut ausmachen. Dementsprechend gab sie Elli einen wenig amüsierten Blick.

Die zuckte nur pikiert mit den Schultern und verlagerte das kleine Beet mit einem Taschenmesser in einen Beutel.

"Ich glaube wir haben allmählich genug, Elli", meldete Dean an, während Elli arbeitete. "Wir können die Sache dann beenden, sonst verdirbst du dir nur den Magen, wenn du so viel auf einmal essen willst. Oder willst du die Geschichte mit den mit Krabben gefüllten Pilzen wiederholen?"

Elli brach unvermittelt in gequälte Tränen aus.

Chloe sah Dean fragend an.

"Erstaunlich, was so manches Gericht mit dem menschlichen Körper anstellt", sinnierte Dean. "Ich war mir nicht sicher ob Elli Darmbeschwerden hat oder ein Kind zur Welt bringt."

"Hat sie denn Ki-?", fragte Chloe, bevor Dean sich zu ihr hinunterbeugte und ihr den Mund zuhielt.

"Heikles Thema", warnte er leise, sodass Elli ihn nicht hören konnte, die aber offenbar immer noch in darmlastigen Erinnerungen gefangen war und leise weinte.

Chloe nickte und blieb still.

"Hey, was wird das denn?", ertönte über ihnen eine Stimme, die Chloe seltsam bekannt vorkam.

Am Rand der Senke standen eine junge Frau und ein komplett vermummter Bergsteiger. Beide rutschten zu ihnen hinunter.

Chloe erkannte die Frau schließlich als diejenige, die ihr damals das Notizbuch verkauft hatte, das im Endeffekt dafür gesorgt hatte, dass sie jetzt ein Gottproblem hatte1

Sie beschloss, die Verkäuferin nicht zu mögen.

Elli schien es ähnlich zu gehen, denn sie hörte mit Schniefen auf und baute sich mit kaltem Gesichtsausdruck vor dem Neuankömmling auf. Die reagierte ebenso.

Und dann lief eines jener verbalen Duelle ab, zu denen eigentlich nur alte Damen fähig sind, die sich absolut nicht leiden können.

"Hexe …"

"Schnapsdrossel …"

"Alte Schachtel …"

"Trampel …"

"Möchtegern-Gute-Fee …"

"Doctor-Who-Imitatorin …"

"Gutmensch …"

"Nervensäge …"

"Fahrlässig …"

"Mörderin …"

Das Gezeter setzte sich fort.

"Dean? Kennst du sie etwa auch?", fragte Chloe.

Dean legte kurz den Kopf schräg.

"Ich habe sie noch nie gesehen. Was meinst du mit 'auch'?"

"Schlechte Geschäfte", sagte Chloe aus dem Mundwinkel.

Dean schien kurz darüber nachzudenken.

"Ah, verstehe", sagte er dann.

Elli schien offenbar die Verliererin dieses Wettstreits zu sein, denn sie trat einen Schritt auf Mirabilis zu.

"Welch' glücklichen Umstand verdanken wir denn eure Anwesenheit?", fragte sie zuckersüß mit einem Gesicht, das Eisberge grün vor Neid werden ließ.

"Oh, naja, wir waren gerade in der Gegend", begann die Verkäuferin mit ähnlichem Gebaren zu erklären.

Chloe konnte das Gift förmlich schmecken, das aus den Stimmen der beiden tropfte.

"Und wo ich dich so sehe dachte ich mir, dass du mir noch was schuldest, wegen der Sache in New York …"

"Oh? Das Problem, dass dein Knüppel aus dem Sack ausgelöst hat? Kann mich nicht erinnern, dass ich dir dafür was schulde."

"Du hast ein unbezahlbares, magisches Artefakt zerstört."

"Damit es nicht noch mehr Leute tötet."

"Du weißt, es gab ein Zauberwort dafür."

"Und ich weiß wie dämlich manche deiner Kunden sind. Paradebeispiel, du hast fast Chloe umgebracht!"

Mirabilis öffnete den Mund und klappte ihn wieder zu.

"Chloe?"

Elli deutete mit dem Daumen hinter sich auf die fragliche Person. Es dauerte kurz, aber dann blitzte Erkennen in den Augen der Frau auf.

"Oh, äh …", machte Mirabilis. "Du musst mir glauben, ich habe alles versucht, um das Buch zurückzuholen aber als ich es gefunden hatte, war es schon zu spät."

Sie trat an Elli vorbei auf Chloe zu, die vor ihr zurückwich.

"Es tut mir so, so leid …"

Die erhoffte Wirkung der Entschuldigung blieb aus.

"Krieg' ich mein Geld zurück?", fragte Chloe nur.

Mirabilis blinzelte kurz verwirrt. Elli hinter ihr grinste wie ein Honigkuchenpferd.

"Nicht nur, dass sie meinen Feenwein geklaut hat, jetzt auch noch das …"

Sie holte ihre Brieftasche hervor und erstattete Chloe, bevor sie sich wieder Elli zuwandte.

"Das hast du ihr beigebracht, oder?"

"Nein, aber ich bin gerade sehr stolz auf sie", entgegnete Elli fröhlich. "Und was den Feenwein angeht, sieh ihn als Bezahlung für den Tech-Support an."

Mirabilis seufzte.

"Okay, ihr hattet euren Spaß, aber ich brauche ein paar Kaninchen-Hallimaschs für einen Kundenauftrag. Ich weiß, dass du sie in dem Beutel da hast. Ich habe dich welche reintun sehen."

Elli kicherte kurz gehässig und drehte sich zu Dean um.

"Hast du das gehört? Sie will unsere Beute."

Täuschte sich Chloe, oder konnte sie das laute Raunen von Stimmen und Pistolenschüsse hören?

Mirabilis schien unruhig zu werden. Elli grinste nur.

"Tja, tut mir leid, aber wer zuerst kommt-"

Weiter kam sie nicht, denn ihr Stoffbeutel wurde plötzlich von einem schwarzen Schemen ergriffen, der mit halsbrecherischer Geschwindigkeit auf Elli zuflog. Elli bemerkte den Neuankömmling zwar, aber sie war zu langsam, als dass sie ihren Fund hätte zurückziehen können.

Sie hatte allerdings auch nicht losgelassen.

"Ja, ich höre?", sagte Mirabilis zu dem leeren Raum, den die Blondine gerade eben noch beansprucht hatte.

Chloe und Dean schauten Elli hinterher, während sie aus der Senke geschleift wurde und schließlich in einem jungen Baum hängenblieb.

Es handelte sich bei dem Gewächs offenbar um etwas mit einem elastischen Stamm, denn sie wurde zurückgeschleudert und landete vor Chloe, als die zusammen mit Dean, Mirabilis und ihrem Begleiter aus der Senke kletterten.

"Au … Tut weh …", kam es vom Boden.

"Was war das denn?", fragte Dean, während er Elli hoch half.

"Ein willkommener Anblick"", kommentierte Mirabilis. "Aber eine unwillkommene Wendung der Ereignisse. Markus, wir verfolgen diesen Dieb!"

Die steckte Daumen und Zeigefinger in den Mund und pfiff.

Es dauerte kurz aber dann hörte Chloe das Rattern eines Zweitakt-Otto-Motors. Ein hellroter Trabant kam aus dem Unterholz geschossen, verfolgt von mehreren Männern mit Gewehren und Pistolen.

Das Auto legte einen Drift hin, sodass es seitlich vor Mirabilis zum Stehen kam und öffnete die Türen. Mit Verwunderung stellte Chloe fest, dass niemand darin saß um es zu steuern.

"Rein mit dir, Markus!"

Noch bevor Dean oder Chloe reagieren konnten, waren die beiden in den Wagen gesprungen, der sich mit durchdrehenden Reifen wieder in Bewegung setzte. Chloe entging gerade so der resultierenden Dreckfontäne.

"Hey, da sind noch mehr!", hörte sie die Männer in der Ferne plötzlich rufen. Sie trugen schwarze Kleidung und Kugelwesten.

"Wa- Wer sind die denn?", fragte Chloe alarmiert.

"Polnische Vereinigung für das Sammeln anomaler Pilze", knurrte Elli neben ihr. "Diese Egoisten haben heute dieses Gebiet abgesteckt, eben weil hier solche Sachen wie der Kaninchen-Hallimasch wachsen. Da sie ein Händchen dafür haben, Pilze zu finden, wollte ich ihnen zuvorkommen, bevor sie hier alles abgrasen."

Die Senke hinter ihnen wurde tiefschwarz, als sich der Nexus darin öffnete.

"Aber jetzt kümmern wir uns erstmal um diesen Dieb …"

Chloe riss die Augen auf, während Elli sie bei der Hand nahm und zum Nexus zog.

"Elli, ist das wirklich notwendig, ich meine, wir haben genug Pilze."

"Tut mir leid, Chloe, aber das ist was Persönliches", kam es übel gelaunt von Elli. "Mal davon abgesehen, dass irgendwer potentiell draufgeht, wenn Mirabilis herstellt was sie plant. So wie immer …"

Dann begann sie böse zu lächeln.

"Außerdem wird es unheimlichen Spaß machen …"

Vielleicht konnte Dean helfen!

"Äh, Dean-"

Chloe brach ab, als sie sich zu Dean umdrehte.

Der Wagen hatte ihn über und über mit Laub und Erdreich bedeckt.

"Da ist noch eine Abreibung fällig …", zischte er sauer.

Und dann hüpften sie alle drei in den Nexus, als hinter ihnen auch schon auf sie geschossen wurde.

Chloe zuckte mit den geistigen Schultern. Normalerweise liefen sie immer vor irgendwas weg, aber es würde eine willkommene Abwechslung für sie sein mal zu sehen, was passierte, wenn Elli jemandem nachsetzte …

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