Interviewprotokoll 472-0165-B
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Interviewt: Janice Erickson

Interviewer: [Zensiert in Erwartung einer unabhängigen Bewertung, im gesamten Protokoll als 'Interviewer' bezeichnet]

Vorwort: Das Interview wurde nach der Bergung von SCP-472 geführt. Das Subjekt gehörte zum Haushaltspersonal des Hauses, aus dem SCP-472 geborgen wurde. Das Subjekt wusste von der Existenz und den Effekten von SCP-472, musste aber darüber informiert werden, dass es sich bei SCP-472 um einen Granatstein handelt, der sich in der Schmucksammlung von [ZENSIERT] befand.

<Beginn Protokoll>

Interviewer: Erzählen Sie uns, wie Sie zum ersten Mal von den Eigenschaften des Steins erfahren haben.

Janice Erickson: Der Stein? Oder was der Stein macht?

Interviewer: Die Eigenschaften des Steins. Was er macht.

Janice Erickson: Nun, ich – na gut, ich hatte immer Geschichten von Leuten darüber gehört, dass es in [ZENSIERT] Manor spuken würde. Aber wissen Sie, ich habe nie an Geister oder Spuk oder irgendeinen solchen Quatsch geglaubt. Das tue ich immer noch nicht, denke ich. Ich weiß nicht wirklich, was ich… egal. Ich hätte das mit dem Spuken sowieso nicht ernst genommen. Ein großes altes Haus mit einem alten, reichen, weißen Kerl, der allein lebt? Natürlich werden die Leute sagen, dass es dort spukt. Die Leute denken, dass es überall spukt.

[Subjekt hält inne, bittet um ein Glas Wasser. Antrag genehmigt.]

Janice Erickson: Wie auch immer, ich hatte recht. In dem Haus hat es nie gespukt. Es war nur dieser Raum. Oder ich schätze, der Stein.

Interviewer: Wie sind Sie zum ersten Mal bei [ZENSIERT] eingestiegen?

Janice Erickson: Eine meiner Freundinnen erzählte mir von der Stellenausschreibung. Mr. [ZENSIERT] ist irgendwie unheimlich, okay, aber er hat gezahlt… das Jobangebot war ungefähr dreimal so hoch wie das, was man woanders bekommen kann. Meine Freundin Elizabeth wurde zusammen mit mir eingestellt. Meine Schwester Maddie sollte sich auch bewerben, aber sie hatte einen Freund, der einer von Mr. [ZENSIERT] alten Mitarbeitern war, bevor er alle gefeuert hat, und sie haben sie gewarnt, nicht zu gehen. Sie hat versucht, es mir auszureden, aber ich bin eine alleinerziehende Mutter, okay? So etwas lässt man sich nicht entgehen.

Interviewer: Sie sagten, dass Mr. [ZENSIERT] zuvor alle Mitglieder seines Hauspersonals entlassen hat?

Janice Erickson: Oh ja, das hat der. Ich glaube, er hat das alle paar Monate gemacht. Er hat einfach die meisten der neuen Leute gefeuert. Er hat nur ein paar Leute länger behalten, vor mir, aber die letzte von ihnen ist ein paar Monate nach meiner Einstellung gestorben. Carla, so hieß sie.

Interviewer: Was wissen Sie über die Ursache von Carlas Tod?

[Das Subjekt hält inne.]

Janice Erickson: Ich weiß es nicht. Sie war alt. Vielleicht hatte es nichts mit dem, ähm, Spuk zu tun, ich weiß es nicht. Vielleicht war sie einfach nur alt. Wie auch immer, Mr. [ZENSIERT] hat mich sofort eingestellt, ich glaube, er mochte mich. Der Rest des Personals war auch neu, außer Carla.

Interviewer: Wann haben Sie die Wirkung des Steins zum ersten Mal erlebt?

Janice Erickson: Eine lange Zeit nicht. Wir wurden alle dazu eingeteilt, verschiedene Teile des Hauses zu reinigen. Carla hat uns nicht erlaubt, im Haus miteinander zu reden, sie sagte, Mr. [ZENSIERT] würde das nicht mögen. Aber einige von uns unterhielten sich außerhalb des Hauses. Sie erwähnten ein unheimliches Gefühl über das Atrium im dritten Stock. Das Atrium ist der Raum, in dem Mr. [ZENSIERT] all seine besten Sachen ausgestellt hat. Es gab Hunderte von Dingen in diesem Raum, wissen Sie – all diese Juwelen in Vitrinen und Schwerter, die an den Wänden hingen. Aber der ganze Raum war irgendwie unheimlich. Er hatte große verglaste Fenster und ein großes Glasdach, das Mr. [ZENSIERT] mit schwarzem Stoff abdeckte, und es gab nicht viele Lichter da drin. Sie wissen schon, überall Schatten. Es gab einfach keinen Grund, warum dieser Raum so gruselig sein musste. Ich glaube, er hat es so gemacht, weil er eigentlich ein Arschloch war. Er hat uns nie wie richtige Menschen behandelt… Ich weiß auch nicht. Es tut mir leid. Worüber haben wir geredet?

Interviewer: Ihre erste Begegnung mit der Wirkung des Steins.

Janice Erickson: Oh. Ach so. Es war ein oder zwei Monate, nachdem ich angefangen hatte zu arbeiten. Carla zwang mich, Margery zu suchen, die in dieser Woche für die Reinigung des Atriums eingeteilt worden war. Sobald ich den Raum betrat, hörte ich dieses Geräusch in meinem Kopf. Wie Ba-dump, Ba-dump. Ich konnte nicht sagen, ob es weit weg war oder aus meinem Kopf kam. Das war mir ziemlich unheimlich, aber was sollte ich tun? Ich sagte mir, dass ich es mir nur einbilde, und ging durch das Atrium, um Margery zu sichen. Ich rufte nach ihr, aber sie antwortete nicht. Das Licht war gedämpft, wie ich schon sagte, und der Raum glich einem Labyrinth mit all den Vitrinen und alten Dingen, die mit Vorhängen verhängt waren. Schließlich finde ich sid zusammengesunken hinter einer der Vitrinen. Sie sieht mich an, aber es ist, als ob sie mich nicht wirklich sehen würde. Sie murmelte etwas von Blut an den Wänden, aber ich sehe mich um und alles scheint normal zu sein. Unheimlich, aber normal. Ich höre immer nich das pochende Geräusch, und es wird schneller, und mir wird klar, dass es mein eigenes Herz ist.

[Das Subjekt hält inne und nimmt einen Schluck Wasser.]

Interviewer: Fahren sie bitte fort.

Janice Erickson: Ich habe Margery so schnell wie möglich da rausgeschleppt. Und ich fühlte mich danach gut. Ich fühlte mich sogar ein bisschen albern. Margery ging es nach einer Weile besser, sie sagte, sie hätte nur einen schlechten Tag gehabt und es täte ihr leid und es käme nie wieder vor. Sie war nie eine Freundin von mir, also habe ich ihr keine Fragen dazu gestellt.

[Subjekt hält inne.]

Janice Erickson: Danach nahm sie sich eine Woche Urlaub von der Arbeit. Als sie zurückkam, wollte sie nicht mehr ins Atrium gehen. Sie sagte, es sei eine schlechte Erinnerung. Carla brachte sie dazu, zurückzugehen. Anscheinend auf Anweisung von Mr. [ZENSIERT]. Nach etwa dreißig Minuten oder so hören wir sie einfach… schreien. Als würde sie ermordet werden. Sie stürmte die Treppe hinunter und murmelte, dass sie Leichen gesehen hätte und dass sie von allen angestarrt würde und dass sie noch mehr Blut an den Wänden sehen könnte und dass sie sich das diesmal nicht einbilden würde. Carla brachte sie dazu, sich zu beruhigen, und brachte sie in einen Raum, aus dem sie uns hinauswies. Sie blieben eine Weile da drin. Als sie herauskam, ging Margery weg, ohne mit uns zu sprechen. Carla teilte uns mit, dass sie gekündigt habe und eine Abfindung erhalten würde. Später erzählte uns eines der Dienstmädchen, dass Margery dafür bezahlt wurde den Mund zu halten und wegzuziehen. Später erfuhren wir, dass sie sich umgebracht hat. Ich weiß nicht, ob das war ist oder nicht. [Pause] Stimmt das? Wissen Sie etwas darüber?

Interviewer: Es tut mir leid, das sind geheime Informationen. Bitte fahren Sie fort.

Janice Erickson: OhMargery zu suchen, die in dieser Woche für die Reinigung des Atriums eingeteilt worden war. Sobald ich den Raum betrat, hörte ich dieses Geräusch in meinem Kopf. Wie Ba-dump, Ba-dump. Ich konnte nicht sagen, ob es weit weg war oder aus meinem Kopf kam. Das war mir ziemlich unheimlich, aber was sollte ich tun? Ich sagte mir, dass ich es mir nur einbilde, und ging durch das Atrium, um Margery zu sichen. Ich rufte nach ihr, aber sie antwortete nicht. Das Licht war gedämpft, wie ich schon sagte, und der Raum glich einem Labyrinth, mit all den Vitrinen und alten Dingen, die mit Vorhängen verhängt waren. Schließlich finde ich sie zusammengesunken hinter einer der Vitrinen. Sie sieht mich an, aber es ist, als ob sie mich nicht wirklich sehen würde. Sie murmelte etwas von Blut an den Wänden, aber ich sehe mich um und alles scheint normal zu sein. Unheimlich, aber normal. Ich höre immer noch das pochende Geräusch, und es wird schneller, und mir wird klar, dass es mein eigenes Herz ist.

[Das Subjekt hält inne und nimmt einen Schluck Wasser.]

Interviewer: Fahren sie bitte fort.

Janice Erickson: Ich habe Margery so schnell wie möglich da rausgeschleppt. Und ich fühlte mich danach gut. Ich fühlte mich sogar ein bisschen albern. Margery ging es nach einer Weile besser, sie sagte, sie hätte nur einen schlechten Tag gehabt und es täte ihr leid und es käme nie wieder vor. Sie war nie eine Freundin von mir, also habe ich ihr keine Fragen dazu gestellt.

[Subjekt hält inne.]

Janice Erickson: Danach nahm sie sich eine Woche Urlaub von der Arbeit. Als sie zurückkam, wollte sie nicht mehr ins Atrium gehen. Sie sagte, es sei eine schlechte Erinnerung. Carla brachte sie dazu, zurückzugehen. Anscheinend auf Anweisung von Mr. [ZENSIERT]. Nach etwa dreißig Minuten oder so hören wir sie einfach… schreien. Als würde sie ermordet werden. Sie stürmte die Treppe hinunter und murmelte, dass sie Leichen gesehen hätte und dass sie von allen angestarrt würde und dass sie noch mehr Blut an den Wänden sehen könnte und dass sie sich das diesmal nicht einbilden würde. Carla brachte sie dazu, sich zu beruhigen, und brachte sie in einen Raum, aus dem sie uns hinauswies. Sie blieben eine Weile da drin. Als sie herauskam, ging Margery weg, ohne mit uns zu sprechen. Carla teilte uns mit, dass sie gekündigt habe und eine Abfindung erhalten würde. Später erzählte uns eines der Dienstmädchen, dass Margery dafür bezahlt wurde den Mund zu halten und wegzuziehen. Später erfuhren wir, dass sie sich umgebracht hat. Ich weiß nicht, ob das wahr ist oder nicht. [Pause] Stimmt das? Wissen Sie etwas darüber?

Interviewer: Es tut mir leid, das sind geheime Informationen. Bitte fahren Sie fort.

Janice Erickson: Oh. Okay. Nun, ich weiß nicht, wer danach das Atrium gereinigt hat. Vielleicht niemand. Ich kam mit den anderen Zimmermädchen nicht wirklich gut aus. Ein paar waren mit Elizabeth befreundet, und sie erzählte mir immer wieder Dinge über das Atrium im dritten Stock. Ihre Freunde sagten, sie hätten von anderen Leuten gehört, dass es im Atrium spuken würde, wegen all der Leute, die Mr. [ZENSIERT] umgebracht hatte, um all die wertvollen Dinge, die dort ausgestellt waren, zu bekommen. Da war dieser gruselig aussehende Wandteppich mit Totenköpfen drauf, afrikanisch, glaube ich. Er bedeckte eines der Fenster. Elizabeth und ihre Freunde waren davon überzeugt, dass es dort von den Geistern einiger toter Sklaven oder so etwas spukte.

Interviewer: Wie kamen sie auf diese Idee?

Janice Erickson: Ich weiß es nicht, sie haben es einfach gehört. Einen Monat später heiratete Elizabeth schließlich ihren Verlobten von außerhalb der Stadt und zog weg nach [ZENSIERT]. Danach haben die anderen Mitarbeiter nicht mehr mit mir gesprochen. Ich wurde nie dem Atrium zugewiesen, aber hin und wieder glaubte ich, den Herzschlag zu hören, wenn ich diesem Teil des dritten Stocks zu nahe kam.

Interviewer: Sie haben unseren Agenten mitgeteilt, dass Sie selbst längere Zeit mit dem Stein in Berührung gekommen sind. Wie kam das zustande?

Janice Erickson: Nun, zunächst einmal wusste ich nicht, dass es der Stein war. Ich dachte, es sei der Wandteppich oder nur der Raum. Eines Tages randalierte Mr. [ZENSIERT] – das tat er ab und zu – und lief im Haus herum, schrie alle Dienstmädchen an und ging dann in leere Zimmer und brüllte dort niemanden an. Dann hat er alle entlassen. Alle außer mir, Carla und einem lächerlich jungen Mädchen mit großen Titten, das in der Küche arbeitete.

Interviewer: Warum glauben Sie, dass er Sie nicht gefeuert hat?

Ich weiß es nicht. Ich wünschte, ich wüsste es. Vielleicht lag es daran, dass keiner der anderen Mitarbeiter mit mir gesprochen hat. Vielleicht nur ein Zufall.

[Subjekt hält inne.]

Janice Erickson: Am Ende habe ich die meisten Aufgaben der anderen übernommen. Dann beauftragte mich Carla mit der Reinigung des Atriums. Ich war nicht glücklich darüber, aber ich wurde jetzt noch besser bezahlt, weil ich so viel mehr tat, und ich wollte nicht entlassen werden. Also gehe ich wieder ins Atrium.

[Subjekt hält wieder inne, nimmt noch einen Schluck.]

Janice Erickson: Und ich hörte natürlich mein Herz klopfen. Wieder. Ich sah den Wandteppich mit den Totenköpfen darauf und hatte das Gefühl, dass sie mich beobachteten. Ich habe fünf Minuten lang Staub gewischt und fing an, auszuflippen. Ich dachte, ich würde vielleicht so enden wie Margery und rannte aus dem Zimmer. Ich fühlte mich ziemlich schnell besser. Aber ich musste noch mal hinein, wissen Sie? Anscheinend hatte Carla niemanden gezwungen, dort aufzuräumen, seit Margery weg war, und so lag alles voller Staub. Ich wollte nicht gefeuert werden, ich wollte nicht kündigen und ich wollte den dummen Teenager in der Küche nicht dazu bringen, den Spukraum ganz allein zu putzen. Also musste ich zurückgehen.

[Subjekt hält inne.]

Janice Erickson: Das passierte… ein paar Mal. Ich konnte nicht lange da drin bleiben, ohne auszuflippen. Manchmal färbte sich alles rot und ich hatte das Gefühl zu ersticken. Ich hörte überall Geflüster, aber ich konnte nicht verstehen, was sie sagten – ich dachte immer, es seien die Geister, die meine Anwesenheit bemerkten und sich gegenseitig sagten, dass jemand hier war. Ich erinnerte mich, dass Margery von Blut an den Wänden gesprochen hatte, und sie war erst eine halbe Stunde da drin gewesen. Ich konnte nicht aufhören, diesen verdammten Wandteppich mit den Totenköpfen zu betrachten. Irgendwann dachte ich mir… naja… Mr. [ZENSIERT] kommt nicht einmal mehr in dieses Zimmer. Er ist so alt und krank, und wenn der Wandteppich von toten Sklaven heimgesucht würde, würde ich ihm einen Gefallen tun. Er war nicht so groß und konnte nicht so viel wert sein, wissen Sie? Also habe ich eines Nachts…

[Subjekt hält inne.]

Janice Erickson: Sie werden ihm doch nichts davon erzählen, oder?

Interviewer: Das ist äußerst unwahrscheinlich. Bitte fahren Sie fort.

Janice Erickson: Wie ich schon sagte, hatte ich keine Ahnung, dass es der dumme Stein war, der das alles verursachte. Also nahm ich den Wandtepich ab – als ich ihn abnahm, sah ich Blut an den Wänden dahinter und ich bin wirklich ausgeflippt. Ich wollte mich irgendwo verstecken, aber nachdem ich das Blut gesehen hatte, nahm ich das verdammte Ding mit nach draußen und verbrannte es. Es hat wirklich gestunken, als es verbrannt ist. Als es weg war, fühlte ich mich besser. Ich habe mich eine Woche lang vom Atrium ferngehalten, nur für den Fall.

[Subjekt hält inne.]

Janice Erickson: Als ich wieder hineinging, spürte ich natürlich wieder den Herzschlag. Ich war stinksauer. Ich redete mir ein, dass ich mir alles nur einbilde, und ich fühlte mich wirklich schuldig, weil ich den Wandteppich verbrannt hatte. Ich fühlte mich schuldig, schuldiger als Sie sich vorstellen können, schuldiger als ich mich je gefühlt hatte, seit ich als Kind aus Versehen meinen Goldfisch getötet hatte. Ich bin in dem Raum ausgerastet und habe nur noch geputzt und geweint.

[Subjekt hält inne und versucht sich zu sammeln.]

Janice Erickson: Dann hörte ich in der Ferne Schreie, hörte auf abzustauben und sah, wie das Blut landsam die Wände herunterlief. Meine Augen waren ganz verschwommen von Tränen und ich versuchte, sie wegzuwischen, und meine Hand kam blutig zurück. Ich sah… Leichen. Nackte, tot, verrottete Dinger, meist halb versteckt hinter Vitrinen. Da war dieser tote Hund, der fast völlig verwest und mit Maden bedeckt war, aber er versuchte noch, sich zu bewegen und sah so schrecklich aus, dass ich nicht einmal schreien konnte. Ich versuchte zu rennen, das wollte ich wirklich, aber ich konnte meine Beine nicht bewegen. Ich versuchte immer wieder um Hilfe zu schreien, aber ich konnte nicht. Ich war mir so sicher, dass ich sterben würde. Das dauerte… Stunden. Ich glaube, ich wurde ohnmächtig und wachte ein paar Mal auf. Nach einer Weile sah ich diesen Leichnam herumstehen und die Wände anstarren. Dann, wie aus dem Nichts, starrte er mich an. Ich glaube, das war das, was Schreinen am nächsten kam, denn ich habe es wirklich versucht. Er kam nie in meine Nähe, aber er starrte weiter. Er verschwand und tauchte dann irgendwo anders im Raum wieder auf und starrte mich wieder an. Ich habe auch andere gesehen, aber die waren auf der anderen Seite des Raumes und taten… Ich weiß nicht. Wahrscheinlich etwas Schreckliches. Und das Blut hörte nicht auf, aus den Wänden zu sickern. Manchmal dachte ich, ich wäre damit bedeckt. Manchmal verschwand es, und dann kam es mit neuen Leichen zurück. Das Klopfen und Schreien aus der Ferne hörte nie auf.

[Subjekt hält inne]

Janice Erickson: Nach einer langen, langen Zeit verblassten die Leichen irgendwie und der Raum schien nicht mehr so rot zu sein. Es fühlt sich an, als wäre ich halb aufgewacht. Ich merkte, dass ich meine Beine wieder bewegen konnte, und ich verließ den Raum so schnell ich konnte. Ich hatte mehr als zwölf Stunden dort drinnen verbracht, allein.

Interviewer: Sind Sie zurückgekehrt?

Janice Erickson: Nein, das bin ich nie. Am nächsten Tag ging ich direkt zu Carla und sagte ihr, dass ich kündige. Aber sie bot mir sofort das Doppelte des hohen Gehalts an, das ich bereits bezog. Sie sagte, dass Mr. [ZENSIERT] mich mochte, dass er mochte, wie ruhig ich war, und dass er wahrscheinlich in den nächsten Wochen niemanden mehr einstellen würde. Ich versuchte, ihr von dem Raum zu erzählen, aber sie schwieg und sagte etwas von "Dämpfen" und dass sie sich darum kümmern würde. Ich ging nach Hause, hielt meine Tochter lange im Arm und dachte darüber nach, was für Jobs ich woanders bekommen könnte. Aber das Geld… es war einfach zu gut. Ich redete mir ein, dass ich etwas Seltsames eingeatmet haben musste, vielleicht eine Spätreaktion vom Verbrennen des Wandteppichs, oder vielleicht war das die Rache des Wandteppichs dafür, dass ich ihn verbrannt hatte, und jetzt würde alles gut werden. Also… ging ich zurück. Ich sagte Carla, dass ich das ANgebot annehme, wenn ich nicht noch einmal ins Atrium gehen muss. Sie war nicht wirklich glücklich darüber, stimmte aber zu. Und wissen Sie was? In den nächsten zweieinhalb Monaten war alles in Ordnung.

Interviewer: Was passierte nach zweieinhalb Monaten?

Janice Erickson: Ich machte ein Nickerchen auf der Couch im zweiten Stock am Ende meiner Schicht, bevor ich nach Hause ging. Ich hatte es mir… bequem gemacht, denke ich. Ich hatte unruhige Träume und wachte auf, weil ich ein Flüstern hörte. Ein vertrautes Flüstern, so wie ich es in den anderen Nächten im Atrium gehört hatte. Ich konnte nicht glauben, was geschah – ich dachte, ich würde vielleicht immer noch träumen. Dann begannen die Wände zu bluten und ich konnte nicht mehr gehen. In diesem Moment… erschienen sie.

[Subjekt hält lange inne.]

Interviewer: Bitte fahren Sie fort. Wer erschien?

[Subjekt scheint mit den Tränen zu kämpfen.]

Janice Erickson: Der Leichnam von vorhin. Erstarrt mich an. Er war mit meiner Schwester zusammen dort. Sie sah nicht verletzt aus, aber irgendetwas stimmte nicht an ihr. Ich war sicher, dass sie tot war. Und dann fingen sie an, mit mir zu reden.

Interviewer: Was haben sie gesagt?

Janice Erickson: Sie sagten, dass ich es auf die andere Seite geschafft hätte, dass ich nur noch einen weiteren Schritt machen müsste und dann würde ich alles wissen. Meine Schwester wiederholte immer wieder etwas. - "Gott sieht auf das Herz." "Gott sieht auf das Herz." Dann hatte ich das Gefühl, zu halluzinieren oder zu träumen, und sie verschwanden immer wieder, kamen zurück und sagten dieselben Dinge. Dann sah ich immer wieder den Leichenmann von vorher, der mich anstarrte und dann lachte. Er sagte: "Du bedeutest nichts, das hier bedeutet nichts, du wirst sterben und nichts, was du bist, wird von Bedeutung sein." Dann sah ich ihn mit Carla, und Carla sah halb verrottet aus. Er sagte wieder das, was er vorher gesagt hatte, dass ich nur einen weiteren Schritt machen müsse, um alles zu erfahren, und er versuchte, mir etwas zu versprechen, aber ich konnte nicht verstehen, was es war, weil das Klopfen und Schreien immer lauter wurde. Carla sagte nichts, sondern sah mich nur mit einem leeren Gesicht an. Sie fing an, etwas zu murmeln, während der Raum immer röter und röter wurde. Ich kann schlecht von den Lippen ablesen, aber schließlich fand ich heraus, dass sie versuchte zu sagen: "Es will die Foundation. Lass sie es nicht füttern." Ich habe nicht…

Interviewer: Warten Sie. Wiederholen Sie den letzten Satz.

Janice Erickson: Carla sagte: "Es will die Foundation. Lasst sie es nicht füttern."

Interviewer: Wissen Sie, was sie damit gemeint hat?

Janice Erickson: Ich habe keine Ahnung, was irgendeiner von denen damit gemeint hat. Und warum?

Interviewer: Ignorieren Sie das. Fahren Sie fort.
Janice Erickson: Okay, nun, danach habe ich es geschafft, mich zu bewegen und habe zugesehen, dass ich aus dem Haus rauskomme. Als ich nach Hause kam, ging es mir gut, ich war nur ziemlich erschüttert. Ich rief meine Schwester an und erzählte ihr, dass ich einen wirklich schlimmen Traum gehabt hatte. Ich habe wirklich erwartet, dass sie tot ist, aber es ging ihr gut und es geht ihr auch immer noch gut. Aber Carla… Ich erfuhr, dass Carla tot war. Es heißt, sie sei im Schlaf gestorben, in ihrem Quartier im [ZENSIERT] Manor. Vielleicht war das, was ich sah, nicht meine Schwester, sondern Carla? Vielleicht hat es sie getötet, oder sie ist gestorben, und es hat ihre… Seele genommen, schätze ich, und ist dann hinter mir her. Ich weiß es einfach nicht. Mr. [ZENSIERT] stürzte und landete in der nächsten Nacht im Krankenhaus. Ist das also ein Zufall? Das weiß ich nicht. Vielleicht wird er Ihnen etwas sagen – er hat auf jeden Fall zu niemanden sonst etwas gesagt. Und… das ist alles, wirklich. Danach seid ihr aufgetaucht, also kennen Sie den Rest besser als ich.

Interviewer: Vielen Dank für Ihre Zeit, Mrs. Erickson.

<Ende Protokoll>

Schlussbemerkung: Subjekt wurde amnesiert und entlassen.

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