Goldene Geburt
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Diese Geschichte wurde auf Wunsch des Autors archiviert.

2025

Mit Blut bedeckte Wände erhoben sich vor dem Bergungstrupp des Masseneindämmungbruchs.
"Gamma, Sie durchsuchen Flügel-04A. Alpha, Kappa und Zeta durchsuchen Flügel-04C, und ich übernehm' Flügel-04B. Falls ihr entflohene Anomalien findet, sofort per Funk melden. Funkkanal 52.3 auf euren Walkie Talkies. Los!", befahl Kommandant Omega seinem Bergungstrupp.
Mit erhobenem Sturmgewehr bewegte er sich auf Flügel-05B zu. Leichen von verstorbenen Wissenschaftlern und anderem Personal lagen im Flur, was Omega aber nicht zu treffen schien. Er öffnete Dr. Johann's Büro und sah neben seiner zerfleischten Leiche in keinem anderen Büro Hinweise auf Anomalien. Er nahm sein Walkie Talkie raus.
"Flügel-04B ist gesichert, keinerlei Anomalien gesichtet. Rückmeldung."
Nach 3 Sekunden kam eine Antwort von Gamma.
"Flügel-04A fast ganz untersucht. Bisher war alles sicher. Die meisten Forscher waren jedoch tot und aufgeschnitten."
"Bei mir genauso."
Omega wartete auf eine Rückmeldung vom Trupp in Flügel-04C, bekam aber keine.
"Alpha, Kappa oder Zeta. Sofortige Rückmeldung. Ich wiederhole, sofortige Rückmeldung.."
Abgesehen von dem statischen Standartton eines Walkie Talkies kam nichts aus dem Walkie Talkie von Omega.
"Gamma, sobald sie mit Flügel-04A fertig sind treffen wir uns in Lounge-04 und werden Flügel-04C untersuchen. Out" sagte Omega angespannt in sein Walkie Talkie.
"Verstanden. Out."

Als Gamma Lounge-04 betrat, lag Omega schon auf dem Boden, blutbedeckt und zerstückelt. Gamma schaute sich im Raum um, sah aber keine Anomalie. Er fühlte einen kühlen Schauer in seinem Rücken und spürte wie er Gänsehaut bekam. Die Lounge erstreckte sich vor seinen Augen mit leeren Automaten und blutigen Leichen. Der Ausgang von Lounge-04 war abgeriegelt, was bedeutete, dass was auch immer hierfür verantwortlich war sich noch hier drin befand. Gamma betrat Flügel-04C und wurde mit einem ohrenbetäubendem Schrei der Anomalie begrüßt. Eine ca. 2 Meter lange humanoide, dünne, weiße Anomalie zerrte die Leiche eines Forschers aus seinem Büro heraus. Als die Anomalie Gamma bemerkte ignorierte sie die Leiche des Forschers und rannte mit dem Tempo eines Sportwagens auf Gamma zu, welcher Betäubungsmunition auf die Anomalie feuerte, was sie nur wütender machte. Gamma sprach seine letzten Worte und spürte eine harte, lange Klaue in seinem Bauch.

Danach spürte er, wie er auf dem Simulationsbett aufwachte.
"Meine Güte Gamma, man schießt nicht einfach so auf aggresive Humanoiden, das sollte man doch wissen.", äußerte sich Zeta zum ganzen Geschehen.
"Und was hast du gemacht bevor es dich erwischt hat, hm?"
"Oh, ich habe mich versteckt. In einem Schrank. Alpha hat's als erstes erwischt, wir haben uns im ganzen Gang aufgeteilt und er hat das Büro mit dem Humanoiden erwischt. Ich habe mich in einem Schrank versteckt und mein Walkie Talkie ausgeschaltet, da die Statik nur die Anomalie angelockt hätte. Ich wusste, dass ihr mich suchen würdet, wenn ich keine Rückmeldung erstattet habe." äußerte sich Zeta.
Omega mischte sich nun auch in die Konversation ein. "Du hättest wenigstens im Schrank flüstern können, dass du nicht Rückmeldung erstatten kannst!"
"Ja was, woher soll ich denn wissen, dass die Anomalie keine Superohren hat?" Zeta und Omega wurden angespannter und mit jedem Satz wütender.
"Dann hätte sie ja auch deinen Atem gehört!" "Hat sie ja auch! Oder wieso denkst du denn hat sie mich außerhalb des Büros in dem der Schrank stand gehört?"
Gamma unterbrach die beiden. "Jungs. Schaut mal." sagte er und zeigte auf das Simulationsbett von Kappa, welcher noch ohnmächtig auf dem Bett lag.
"Er ist noch in der Simulation." sagte Zeta.
Alle rannten daraufhin gleichzeitig auf den Monitor zu, auf dem man die noch nicht Verstorbenen in der Simulation beobachten konnte.

Kappa versuchte seinen Atem so leise wie möglich zu halten. Er hörte eine Menschenstimme außerhalb des Büros, weswegen er vermutete, dass die Anomalie solche Stimmen imitieren kann.
"Hallo? Ist da jemand? Ich brauche Hilfe!" hörte man sie sagen.
Kappa versteckte sich unter dem Tisch in Dr. Weiß' Büro. Um sich zu tarnen bedeckte er sich mit einer Leiche und schmierte sich mit deren Blut ein, sodass die Anomalie im Glauben gelassen wird, dass er selber schon verstorben war. Er hörte wie die Anomalie das gegenüberliegende Büro betrat. Kappa schmiss die Leiche welche auf ihm lag neben sich, ekelte sich kurz, rannte raus und schloß die Tür mit seiner ID-Card ab, woraufhin die Anomalie aggresiv gegen die Tür hämmerte. Kappa rannte in die Richtung von Lounge-04 und schloß auch die Eingangstür von dieser hinter sich ab. Als er die Lounge betrat, sah er Omega's Leiche auf dem Boden. Er spürte eine leichte innerliche Verzweiflung da er wusste, dass er der einzige war, der noch in der Simulation steckte und diese definitiv verlieren wird. Er versuchte Lounge-04 und somit ganz Flügel-04 zu verlassen, wurde jedoch nur mit einem Schriftzug mit der Aussage "MISSIONSZIEL NICHT ABGESCHLOSSEN." begrüßt. Kappa vergaß für einen Moment, dass er die Anomalie irgendwie betäuben musste. Als er den Schriftzug las, hörte er wie hinter sich die Anomalie die Tür des Büros in dem es sich befand zerstörte und auf die Lounge zurannte.

"Die Spannung ist schon raus, wir wissen dass er sterben wird. Es ist ziemlich offensichtlich." sagte Zeta desinteressiert.
"Kappa zeigt mehr Potenzial als ihr alle, mich eingeschlossen." antwortete Omega passiv-aggressiv.
Man sah wie Kappa hinter sich die Tür blockierte und verzweifelt in Flügel-04A rannte. Dr. Gerhard betrat den Simulationsraum mit einem kleinem Lächeln.
"Euer Nachbau von Flügel-04 ist verdammt akkurat, und es fühlte sich verdammt echt an." sagte Omega nickend, als er Dr. Gerhard sah.
"Diese Technologie habt ihr Dr. Himmel von Standort-DE01 zu verdanken. Er hat die erweiterte Bearbeitung von Träumen erschaffen und so ausgebaut, dass man nur eine Hälfte des echten Schmerzes spürt, das heißt dass wenn ihr gebissen werdet fühlt es sich bei weitem nicht so schmerzhaft an." Dr. Gerhard sprach von Himmel mit einem sehr beeindruckten Ton.
"Klingt… nett." sagte Omega anzweifelnd und mit erhoberner Augenbraue.

Kappa spürte wie die Anomalie ihn mit seinen meterlangen Krallen zerfetzte. Die Mission war gescheitert. Er hatte am längsten überlebt, was ihm eventuell ein paar Extrapunkte einbringen könnte. Er spürte allerdings statt dem wärmenden Gefühl des Simulationsraumes nur Stille. Und Leere.


Dr. Fuchs saß in seinem Büro und durchsuchte seine Akten. Er durchsuchte den Teil mit Akten welche mit "G" anfingen.
"Hier… haben wir es doch. Johannes Gutenberg, MTF DE5-𝔖-Sergeant Kappa. All seine Vorfälle welche von meinen Leuten behandelt werden mussten." sagte Dr. Fuchs nachdem er die Akte rausgezogen hat.
Kommandant Omega stand vor Dr. Fuchs' Schreibtisch. Als Omega mit der Akte den Raum verließ, wurde Dr. Fuchs nervös. Sein Plan könnte innerhalb schnellster Zeit schief gehen. Er musste sicher stellen, dass Omega nicht zu viel herausfinden würde. Dr. Fuchs war sehr gestresst und fühlte sich unwohl, da es das erste Mal war, dass er Magie innerhalb eines Standorts ausführen würde. Als er aus seinem Schrank eine Rune rausholte, hörte er wie sich hinter ihm die Tür öffnete.
"Dr. Fuchs?" Dr. Wied stand im Türrahmen und schaute Dr. Fuchs an.
Wied betrat den Raum mit einem misstrauischen Blick und schloss die Tür hinter sich ab.
"Jannick, wir könnten auffliegen. Was machst du da?" sagte Wied.
Dr. Fuchs suchte weiter nach etwas in seinem Schrank.
"Das genaue Gegenteil ist der Fall. Wenn ich es nicht mache, könnte ich auffliegen.", antwortete Dr. Fuchs nervös.
Er suchte in seinem Schrank nach einem Buch.
"Wieso das? Und was machst du da überhaupt?" fragte Dr. Wied mit einem fragenden Gesichtsausdruck.
Seine braunen Augen schauten angespannt und argwöhnisch auf Dr. Fuchs, welcher mittlerweile einen Ordner aus dem Schrank entnahm. Diesem schenkte er keine Beachtung und griff in den Schrank, wo er einen kleinen Schlüssel heraus nahm.
"Und was ist das?" fragte Wied noch nervöser.
Man merkte an seinen dezent hektischen Körperbewegungen, dass er sehr überreizt war. Fuchs steckte den Schlüssel in seine Hosentasche und packte den Ordner wieder hoch in den Schrank.
"Da brauchst du dich nicht drum zu kümmern. Ich habe es mir eingebockt und werde mich rausbocken." sagte Dr. Fuchs weniger gereizt. Dr Wied wurde skeptisch, willigte aber ein.
"Nun gut. Falls du Hilfe hierbei brauchst, sag Bescheid. Ach, und eine Sache noch. Ich bräuchte noch die medizinische Akte von Markus Zaklann. Deswegen war ich auch hier."
Fuchs ging augenrollend zum Aktenschrank und suchte bei "Z". Dort gab es nur wenige bis garkeine Akten, weswegen er kaum suchen musste.
"Zimmermann, Zaharoff, Zachanassian… Ah hier. Zaklann."
Er zog die Akte aus dem Fach und übergab sie Wied, welcher diese wiederum mit einem Ellebogen einklemmte und Eil verschwand. Dr. Fuchs schloss sein Büro diesmal allerdings ab.

Fuchs schob seine Aktenschränke beiseite und schaute auf die grün angestrichene Wand, welche sich hinter dem Schrank befand. Das Grün war unnatürlich und es sah aus als hätte jemand schlampig die Wand angeschmiert.
"Ich habe nie gedacht dass ich dich mal benutzten müsste."
Er hob zittrig und aufgeregt seine Hand in Richtung der Wand.
"Magia Tatzul creo Porta ad cubiculum."
Eine hölzerne Tür erschien in der grün gestrichenen Stelle der Wand. Er nahm den Schlüssel und legte es in seine Handfläche.
"Strenuus te o clavis!"
Der Schlüssel fing an grüngelb zu leuchten und das Schloss der Holztür fing an zu vibrieren bevor es Sekunden danach wieder aufhörte. Fuchs ging langsam auf die Tür zu und steckte den Schlüssel in das Schloss. Die Tür öffnete sich mit einem lauten Knarzen. Dr. Fuchs durchschritt daraufhin die Tür und befand sich innerhalb eines kleinen Holzbungalows. Die Tür schloss sich zu und Fuchs lag seinen Schlüssel auf einen kleinen Schrank. Fuchs schaute aus dem Fenster des Bungalows und sah wie ein Schneesturm im sibirischen Wald tobte. "Ich war schon lange nicht mehr hier." Gefühle der Nostalgie überfluteten Jannick als er die verschiedenen Räume des Bungalows durchsuchte. Er zog sich dick an, nahm sich Handschuhe, eine Mütze und eine Jacke und verließ das Bungalow.


2017

"Yo, Jannick." sagte Karl während er zu Jannick schaute.
Karl lag auf seinem Bett mit seinem Laptop während Jannick in einem Medizinbuch lernte und dabei Cola trank und eine Tiefkühlpizza aß. Die Wintersonne war schon untergegangen und das Zimmerlicht leuchtete.
"Was los?"
Jannick schaute von seinem Medizinbuch mit einem müden Blick zu Karl hoch. Er trank aus seiner Cola-Dose und wartete auf eine Antwort.
"Ich hab letztens gehört, dass mein Großvater in Sibirien ein Bungalow besaß, welchen Ich jetzt geerbt hab."
Jannick nahm noch einen Bissen von seiner lauwarmen Salami-Pizza und antwortete mit einem gelangweilten
"Na und?"
"Nun, letztens in der Lektüre wurde ja über Portale wo auch immer man hin will geredet und so…"
"Karl, worauf willst du hinaus?"
"…und mein Gorßvater hat dort ein Portal…"
"…und dir den Schlüssel vererbt."
Jannick schloss sein Medizinbuch und trank seine Cola aus.
"Du willst mir sagen, dass du ein Haus geerbt hast?"
Karl seufzte laut. "Nein, Dummerchen, wir haben ein Haus geerbt!"
Jannick versuchte die Cola-Dose in die Mülltone zu werfen, verfehlte aber, woraufhin die Dose unter Karls Bett fiel. Karl ignorierte dies jedoch, schloss seinen Laptop, stand auf und nahm einen kleinen silbernen Schlüssel aus seiner Hosentasche.
"Schau mal. Du kennst den Portal-Spruch, nicht?"
Jannick aß das letzte Stück seiner Pizza und schmiss den Karton in die Ecke.
"Natürlich. Ich verstehe jetzt auch wieso du letztes Jahr die Wände von Weiß zu Grün gefärbt hat. Macht Sin-"
"Magia Tatzul creo Porta ad cubiculum!" Karl hat schon seine Hand auf die Wand gerichtet auf der nun eine Holztür erschien. Der Schlüssel leuchtete auf und das Schloss fing an zu vibrieren. Nachdem es aufhörte, steckte Karl den Schlüssel in das Schloss.

Der Bungalow besaß nicht nur mehrere Räume welche allesamt gemütlich waren sondern auch eine mit Astralmagie erzeugtes starkes W-LAN Feld inmitten eines sibirischen Waldes. Das Schlafzimmer besaß ein sehr gemütliches Doppelbett. Außerhalb des Bungalows befand sich ein sibirischer Wald welcher zu Sommerzeiten ca. ~-5°C hatte. Nach mehreren Stunden kehrten sie wieder durch ihr Portal nach Mainz zurück und führten ihren Alltag normal fort.


2025

Fuchs frierte von Kopf bis Fuß. Er grub mit seinen Handschuhen für mehrere Minuten im Schnee.
"Verdammt, wo hab ich es hingelegt?"
Er ging mit seinen Schichten an Klamotten durch den wütenden Schneesturm im Lärchenwald. Er grub an verschiedenen Stellen Löcher und frierte sich somit trotz zwei Schichten an Handschuhen die Hände ab. Er grub ein weiteres Loch und stieß dort als er tiefer graben wollte auf etwas Hartes. Er steckte seine Hand in den Schnee, woraufhin der Handschuh sich mit eisigem Schnee füllte.
"Verdammt…" Dr. Fuchs' Hand brannte vor Kälte.
Er nahm die Hand wieder aus dem Schnee und mit ihr einen 50 cm langen Glasbehälter, in welchem sich mehrere hochmoderne Computer-Chips befanden, welche alle mysteriös grün aufleuchteten. Fuchs schaute auf die Tube und fühlte wie er mit Traurigkeit überschüttet wurde.
"Karl…" Seine Gliedmaßen wurden schwach und er sackte weinend in den Schnee. Seine Tränen gefroren sobald sie den eingeschneiten Boden berührten. Fuchs stand mit seinem Behälter auf und ging wieder in den Bungalow und öffnete das Portal zu seinem Büro. "Asra creo Porta rursus."
Die Holztür fing an zu vibrieren.

Als Fuchs wieder sein Büro betreten hatte, schob er seinen Aktenschrank wieder an die grüne Stelle der Wand, da sie ansonsten einige Augenbrauen heben würde. Er schloss seine Tür auf und saß sich auf seinem Stuhl nieder. Er legte den Behälter in eine Schublade seines Schrankes und schloss diese dann mit demselben silbernen Schlüssel des Portals ab.


2017

Jannick kam mit einem Kakao in jeweils jeder Hand aus der Küche und ging auf den Tisch des Wohnzimmers zu, auf dem Karl Informatik und basische Kampfmagie lernte.
"Die Bestellung ist da!" sagte Jannick mit einem sarkastischen Ton.
Jannick stellte den Kakao zu Karl auf den Tisch, welcher direkt mit einem Blick aus dem Fenster einen Schluck nahm. Karl schaute mit einem ermüdeten Blick auf sein Schulbuch, in welchem eine Seite mit dem Kampfzauber "Astralhand" geöffnet war. Stunden vorher lernte Jannick während Karl draußen die Landschaft auskundschaftete. Er sagte, dass es bis auf eine komische Luke nichts hätte finden können. Karl schnappte sich seine Jacke welche er über seinen Pulli zog, eine Mütze welche er auf sein rotes Haar zog und nahm sich dicke Handschuhe, die er über seine Hände zog. Er ging aus der Hütte und spürte wie eine Welle an Kälte ihn zur Seite drückte. Die Tür viel hinter ihm brutalst zu, da sie vom Wind zugedrückt wurde. Als er den Wald durchstreifte, wunderte er sich wie es jemand geschafft hat inmitten solch eines Gebietes etwas zu konstruieren, noch dazu etwas so großes wie einen Bungalow. Er durchstriff die Wälder auf den Dünen des Schnees. Er sah einen eher seltsamen Baum, neben welchem er eine Metalluke auffand.
"Seltsam.", muffelte er durch seinen Schal. Die Kälte rutschte ihm langsam in die Klamotten, weswegen er sich entschied zur Hütte zurückzukehren. Er wanderte wieder durch den kalten Schnee in Richtung der Hütte. Jannick merkte, dass es langsam anfing zu dämmern.

"Karl?" fragte Jannick, woraufhin Karl von seinem Buch auf Jannick schaute.
"Ich geh grad wieder zum Supermarkt in Mainz, mir was zu futtern kaufen." Karl schaute zu Jannick runter.
"Natürlich. Bring mir eine Packung Marshmallows mit."
"Alles klar." Jannick ging in den Flur, zog seine Jacke aus und ging zur Eingangstür. Er nahm den Schlüssel aus dem Schrank und legte diesen auf seine Handfläche.
"Asra creo Porta rursus." Der Schlüssel leuchtete für kurze Zeit auf und erlosch dann. Jannick betrat mit langsamen Schritten sein Studentenzimmer und ging zum Supermarkt.

Es war so still ohne Jannick im Wohnzimmer. Karl schlürfte an seinem Kakao und schaute nach draußen auf die Mittagssonne und den Schnee. Er sah allerdings nicht Schnee, sondern eine Person in dicken Winterklamotten. Sie schaute auf den Bungalow und dann auf Karl. Im Schock schmiss Karl seine Tasse Kakao auf sein Buch und rannte in den Flur, in welchem er panisch den Schlüssel nach Mainz suchte, aber dann realisierte dass Jannick grade dort war und diesen hatte. Er rannte geschockt in sein Schlafzimmer und versteckte sich unter sein Bett. Er spürte wie sein Herz an seine Rippen drückte und sich dagegen rammte und Karl musste laut atmen. Er spürte wie jemand die Tür des Hauses auframmte, und da Karl kein Portal hören konnte, wusste er dass es die Person war. Karl zitterte wie Espenlaub und musste langsam zuhören wie die Person durch den Flur ging. Ihre Schritte waren sehr schwer. Karl hörte wie die Küchentür sich öffnete und dann wie die Person sich langsam in der Küche bewegte. Sobald Karl das erschreckende Geräusch der Schränke hörte zuckte er zusammen und seine Gänsehaut wurde stärker. Die langsamen Schritte der Person machten Karl so nervös. Karl hörte wie die Person die Küche verließ und auf das Schlafzimmer zuging. Schritt. Für Schritt. Als die Person die Schlafzimmertür öffnete hörte Karl sie erst richtig. Er atmete laut aus und es hörte sich weniger wie ein Mensch an als eher ein Roboter.


2025

"Wir werden wohl Traumsimulationen bis auf weiteres einstellen müssen." äußerte sich Dr. Schmitz.
Dieser begutachtete den ohmächtigen Körper von Kappa.
"Wie genau ist es passiert?" fragte dieser Omega.
"Die Simulation spielte in einem Nachbau von Flügel-04. Wir haben uns aufgeteilt und die Übung lautete eine humanoide Anomalie sicherzustellen. Wir waren drei Teams in jeweils jedem Flügel, zwei Einerteams welche Flügel-04A und -04C durchsuchten, und ein Dreierteam, welches Flügel-04B durchsuchte." Omega blieb während seines Berichtes trocken.
"Kappa war Teil des Dreierteams und war auch insgesamt der letzte Überlebende, obwohl es sein Team als erstes getroffen hat. Er wachte allerdings nicht auf als er starb. Und seitdem ist er im Koma. Er überlebte eine Weile und wir beobachteten ihn, als er starb beobachteten wir ihn jedoch nicht. Wir haben uns allerdings eine Wiederholung des ganzen angesehen und es sah nicht anders als unser Geschehen aus.", äußerte sich Omega, woraufhin Schmitz' Augen verwirrt aufblitzten.
"Nicht möglich, Himmel, Ich und unser Team haben diese Traummanipulationen bis ins feinste Detail feingeschliffen. Solche Traum-Glichtes wurden nur bei D-Klassen in den anfänglichen Entwicklungen bemerkt. Dürfte ich den Code des hier installierten Simulationssystems mit der Wiederholung des Traumes für weitere Untersuchungen haben?" fragte Dr. Schmitz, obwohl es mehr eine Aufforderung als Bitte war.
"Natürlich."


2017

Jannick huschte durch den Gang des Studentenwohnheims. Er nahm mit der Einkaufstüte in der Hand den Aufzug in die vierte Etage und ging in Richtung Zimmer 14b, bevor er von einem Gangnachbarn aufgehalten wurde.
"Hey, Jannick, habt ihr beiden heut Abend für ne Runde D&D Zeit? Wir müssten es bei euch im Zimmer machen, bei uns ist-" kam Leon aus Zimmer 14a an.
"Hör zu-…" fing Jannick mit seiner Einkaufstüte an..
"Sag mal, das sieht so aus, als würdest du für 'ne ganze Familie einkaufen!" sagte Tim, Leon's Zimmerkammerad, welcher gerade um die Ecke kam.
Beide versperrten Jannick den weg, sodass er sich nicht an ihnen vorbeiquetschen konnte.
"Hört zu, ich muss erstmal mit Karl besprechen ob er überhaupt Lust hat und ob er heute Abend nicht noch was vor hat. Könnt ihr mich jetzt bitte vorbei lassen?" Tim und Leon bewegten sich synchron nach jeweils links und rechts und machten somit einen Weg für Jannick frei.
"Nun gut."

Karl versuchte seinen Atem so leise wie möglich zu halten, es fühlte sich allerdings für ihn so an als würde das Klopfen seines Herzens ein innerliches Erdbeben verursachen. Er sah einen grünlichen Strahl, welcher den Raum und auch ihn unter dem Bett durchquerte. Karl spürte, dass eine Hand so kalt wie Metall ihn an seinem Bein fest faste. Seine Sehnen wurden zusammengepresst und er musste einen Schrei des Schmerzes seinen Lippen entweichen lassen. Seine Klamotten zerrissen als er über den hölzernen Boden gezogen wurde. Seine Haut wurde aufgeschürft und brannte wie ein Inferno. Karl versuchte sich an jedem Türrahmen oder weiteren Objekten festzuhalten, dies führte nur dazu, dass seine Unterschenkel mehr schmerzten. Die gereizten Stimmbänder von Karl ließen einen ohrenbetäubenden Schrei aus, was die Person welche Karl am Bein zog entweder nicht bemerkte oder nicht kümmerte. Besagte Person öffnete die Haustür und zog Karl über den eisig kalten Schnee. Der Pullover von Karl füllte sich mit Schnee, welcher an seiner Haut zog und die bereits existierenden Wunden nur noch mehr aufkratzten. Karl zappelte wild und versuchte sich los zu reißen. Als die Person dies merkte blieb diese ominös stehen. Sie drehte sich langsam um und schaute auf Karl nieder, welcher sich immernoch loszureißen versuchte. Dieser erstarrte jedoch als er das doch eher ungewöhnliche Gesicht der Person sah. Diese hatte ostasiatische Augen, einer seiner Augäpfel bestand jedoch aus Metall welches grün aufleuchtete. Sein gesamter linker Unterkiefer bestand aus einem unberuhigenden grün aufleuchtenden Metall. Die Person holte aus und schlug Karl auf den Kopf. Dieser sah als letztes eine Faust in seinem Gesicht und spürte nur das Gefühl der Ohnmacht.

"Karl?" Jannick schloß die Haustür welche noch zu seinem Studentenzimmer führte.
"Karl! Ich hab Snacks dabei! Und noch ein paar Fertigpizzen und Instantnudeln fürs Abendessen." sagte dieser und betrat das Wohnzimmer, sah dort jedoch nur die verschüttete Tasse Kakao. Jannick erblickte am Boden spuren an Blut und fühlte direkt wie ein kalter Schreck seinen Rücken runterlief.
"Nein…" er ließ die Einkaufstüte fallen und suchte den Ausgangspunkt der Blutspur. Er rannte durch das Haus und riss die Schlafzimmertür auf, da die Blutspur in das Schlafzimmer und schaute unter das Bett, sah dort jedoch nichts. Hier war die Blutspur auch schwach und kaum existent. Er folgte der Blutspur nun in die andere Richtung bis zur Haustür. Jannick zog sich so schnell wie er konnte an, öffnete die Tür und spürte wie die Welle an Kälte ihn wieder in das Bungalow drückte. Er drückte sich selber gegen den Wind und betrat die Schneedecke Sibiriens. Die Spur des roten Schnees endete ein paar Meter nach der Haustür. Jannick sackte verzweifelt in den Schnee und schrie den Namen seines Freundes mehrmals laut. Was soll er machen? Er kann niemandem bescheid sagen. Soll er ihn suchen gehen? Aber was, wenn er selber entführt wird?


2025

"Ich befürchte, dass ich ihn privat operieren muss." sagte Dr. Fuchs angespannt.
Er war sehr erfreut und auch darauf gespannt, was aus seinem Experiment werden würde.
"Und wieso genau?" Omega schaute wütend zu Fuchs.
"Ich würde gerne dafür sorgen dass einer meiner besten Männer von einem Team von Experten behandelt wird, nicht von einem einzigen." äußerte sich Omega, welcher sich scheinbar um seinen ohnmächtigen Kollegen Sorgen machte. Er wurde mit jedem Satz welche seine Lippen verließ wütender. Fuchs wusste, dass er Omega beruhigen musste bevor er ihn überzeugen konnte.
"Ich versichere ihnen dass ich der Beste bin und ich es auch alleine schaffen kann."
"Aber wieso müssen sie es denn alleine machen? Sind die anderen Medizinforscher zu inkompetent?"
Fuchs reagierte nicht glücklich auf diese Beleidigung.
"Meine Männer haben-…" Fuchs wollte die Wahrheit sagen, ihm fiel allerdings ein, dass wenn er dies tun würde, er keinen Weg mehr hätte Kappa alleine zu operieren.
"-… in letzter Zeit hohe Inkompetenz bewiesen, weswegen ich es in Erwägung ziehe ihn allein zu behandeln, zumal dies im Spektrum des Möglichen liegt." sagte Fuchs, diesmal weniger angespannt.
Schließlich gab Omega doch nach. "Nun gut. Machen sie was sie tun müssen."

Helles Licht leuchtete im Operationssaal des Standortes. Dr. Fuchs trennte langsam und nervös die Adern, welche von Kappa's Herzen ausgingen vom Herzen ab. Fuchs' Atem wurde schneller als er langsam das Herz aus der aufgeschnittenen Brust von Kappa nahm. Er lag das blutende Herz von Kappa in eine sterile Metallbox auf seinem Operationstisch. Auf diesem Tisch befanden sich mehrere Werkzeuge wie unter anderem verschiedene Arten und Größen von Skalpellen oder eine Zange. Es befand sich auch ein kleines Plastikschächtelchen mit dem Logo der Foundation in dem sich meist Ersatzorgane befinden. Dieses öffnet Fuchs, es befand sich aber ein Gewölbe aus grünen und weißen Kabeln sowie Computer-Schaltkreisen in der Schachtel. Fuchs' nahm diese mit extremer Vorsicht auf und legte diese an die Stelle des Herzes von Kappa. Dr. Fuchs legte alles Rausoperierte wieder an Ort und Stelle und nähte daraufhin Kappa wieder zu. "Und nun, zum Gehirn." Nachdem Fuchs' den Bauch zugenäht hatte, brachte er Kappa in eine Aufrechte Position. Er schnitt langsam unter der Haarlinie von Kappa und schnitt somit seinen oberen Kopf auf. Die Hautschicht mit den Haaren zog Fuchs' langsam vom Kopf von Kappa, was die Schädeldecke zeigte. Diese musste Fuchs auch langsam rausoperieren und sah dann das Gehirn. Fuchs begutachtete dies für eine geraume Zeit und spürte wie seine Finger anfingen zu zittern. Er war kurz davor die Erinnerungen und Persönlichkeit dieses armen Menschens zu löschen und sie mit der einer bereits verstorbenen Person zu ersetzten. Fuchs spürte das Atmen einer anderen Person hinter sich und drehte sich geschockt um, fand allerdings niemanden hinter sich stehen. Der Atem von Fuchs wurde erheblich schneller. Fuchs nahm einen Stich in seinen Rücken war, und er fiel schwindelig auf den Boden. Der Raum war gefüllt von Menschen, Menschen der Akademie, Professoren, Schüler, ehemalige Freunde. Ihre Gesichter waren enstellt, als hätte man darauf eingeschlagen und sie mit Messern zerstochen. Die Stimmen der Personen huschelten und redeten, sodass kaum Wörter aus der Menge tobten. Trotzdem erhörte Fuchs einzelne Schimpfwörter aus der Menge.
"Untermensch!" schrie ihn Großmeister Whitmore, ein Professor der Akademie an die er ging, welcher eigentlich seit 2019 verstorben ist.
"Mörder!" schrie ihn Leon, einer seiner ehemaligen Freunde der Akademie. Doch am Ende des Raumes stand Karl, traurig und verletzt. Fuchs versuchte mit all seiner Kraft aufzustehen, gab jedoch nach. Fuchs versuchte in die Richtung von Karl zu krabbeln. Als dieser dies realisierte streckte er seine Hand aus und wurde wütend.
"Bleib zurück!" Fuchs wurde wie durch Zauberhand in die Luft gehoben und an die entgegengesetzte Wand zu Karl gedrückt. Er knallte gegen einen Schreibtisch und fiel hart auf den Boden. Fuchs besann sich und schaute sich um. Er sah den Schrank an und nahm sich die Tube mit den Schaltkreisen. Diese öffnete er, und wie ein Knall verschwanden alle Personen im Raum und Fuchs kam wieder zu rechten Sinnen.


2017

"Aufstehen!" hörte Karl, bevor er kaltes Wasser spürte.
Er befand sich in einem hochmodernen Raum innerhalb einer Untergrundbasis und war an einen Stuhl gefesselt. Es standen zwei Personen vor ihm, einer davon trug die selben Klamotten wie derjenige den Karl gekidnappt hat, der andere trug eine Robe welche wie eine Priesterrobe aussah.
"Was-.. wer seid ihr?! Was wollt ihr von uns?!" Der Kidnapper war um einiges größer als der Priester, und beide besaßen unmenschlich aussehende Augmentationen aus Metall, welche alle futuristisch grün aufleuchteten. Der Priester kam zu Karl und legte seine Hände auf diesen nieder. Karl fing an panisch zu zappeln und schrie
"Lass mich los!" Er ging davon aus, dass er von zwei Verrückten entführt wurde. Der Priester fing an zu reden, wobei all seine Augmentationen anfingen zu vibrieren und zu leuchten. Die Sprache die der Priester sprach war unverständlich, und seine Stimme war sehr metallisch. Karl spürte ein Stechen in seinem Körper, welches immer und immer schlimmer wurde. Er schrie los, und spürte wie seine Lunge langsam rauer und rauer wurde. Der Schmerz wurde schlimmer und Karl versuchte sich mit all seiner Kraft zu befreien, doch er wurde nur ohnmächtig.

Karl wachte erschrocken auf. Er spürte, wie seine Haut einen weißen Zementboden berührte. Er stand schnell auf und sah, dass er sich in einer Art Operationssaal befand. Eine Person, welche dank des Mundschutzes nicht erkennbar war, operierte an dem Gehirn einer weiteren, ohnmächtigen Person. Derjenige der operierte hatte mit Jannick eine erstaunliche Ähnlichkeit. Er ging langsam auf die Personen zu, und er traute sich leise ein Wort zu sagen.
"H-Hallo?" Die Personen schienen ihn nicht zu interessieren, als wäre er nichtexistent. Er bewegte seine Hände vor das Gesicht von demjenigen, der operiert, und dieser reagierte darauf nicht. Karl untersuchte daraufhin den Raum, konnte aber keine Gegenstände bewegen. Es fühlte sich so an, als wären die Gegenstände zu schwer zum bewegen. Er ging wieder zur Person, welcher, nachdem Karl ihn nochmal genauer anschaute, sogar Jannick sein könnte und versuchte diesen anzufassen. Sobald er versuchte diesen anzufassen spürte Karl, wie er an eine Wand am Ende des Raumes geschmissen wurde. Er stand auf und sah, dass der Raum nun mit Menschen gefüllt war. Menschen aus der Akademie, die Karl noch alle kannte. Jannick, welcher nun gut zu erkennen war da er seinen Mundschutz abnahm, krabbelte auf dem Boden. Er schaute zu den Personen, welche er scheinbar mittlerweile sehen kann, und versuchte aufzustehen, schaffte es jedoch nicht und sackte zum Boden. Er kroch zwischen die Personen und musste anhören wie sie ihn beleidigten und anspuckten. Er schaute auf und erblickte Karl, welcher ohne es zu wollen "Bleib weg!" schrie und die Hand ausstreckte. Er wunderte sich wieso er es getan hat, er verspürte einfach den Drang dazu. Karl sah wie Jannick, welcher älter aussah als der Jannick den Karl kannte, eine Schublade eines Schreibtisches öffnete und eine Tube rausnahm. Als Jannick die Tube öffnete, hörte Karl einen Knall und ihm wurde schwarz vor Augen. Er wachte wieder bei den Entführern auf. Der Priester schaute auf Jannick nieder, aber vom anderen war keine Spur.
"Du hast die Wahrheit gesehen." sagte der Priester mit einer Stimme welche Klang, als wäre er ein Computer."
"Ich.. ich habe Jannick gesehen, der… ein Gehirn operiert hat. Ich weiß nicht, was war daran die Wahrheit?" Karl war schockiert, es musste sich bei diesem Priester um etwas anomales handeln.
"Du wurdest operiert. Oder wirst."
"War das.. die Zukunft?" Der Priester blieb still.
"Wieso zeigst du mir das?" fragte Karl verzweifelt.
"Um die Zukunft passieren zu lassen." sagte der Priester, während seine Glatze gläntzte wie der Sonnenschein.
"Wer bist du?!" fragte Jannick noch verzweifelter.
"Zeit zu schlafen." Der Priester holte mit seiner Faust aus und schlug Karl ins Gesicht.


2025

Dr. Fuchs' stand auf und schaute sich verwirrt um. Was sah er gerade? Waren es Halluzinationen, oder wollte Karl's Gedächtnis welcher von den Maxwellisten auf den Computer-Chip extrahiert wurde ihn davon abhalten, eine unschuldige Person umzubringen? Jannick wusste dies nicht, ihm war jedoch klar dass er die Operation fortführen musste. Somit stand Jannick entschlossen auf, genau wissend was er machen muss. Er nahm sich das Gedächtnis von Karl aus der Tube mit seiner Plastik-Pinzette und legte dies langsam auf das Gehirn von Kappa. Er zitterte weniger und verband die Schnüre des Computer-Chip-Gedächnisses mit dem Gehirn. Die Kabel verbanden sich direkt mit dem Gehirn, und ein kleiner Funke konnte hochspringen gesehen werden. Jannick wurde nervös. Was, wenn die Terminierung von Kappa gut ging, aber der Chip über die Jahre in der Tube im Schnee kaputt gegangen war? Jannick durfte nicht an solch pessimistische Dinge denken, ihm war klar, dass er es nun zu ende führen muss. Er nähte den Kopf wieder zu, und nahm aus der Tube noch einen USB-Stick. Jannick ging, nachdem er die Pipette wieder auf seinen Operationstisch gelegt hatte, zu einem Laptop der am Raumende stand und steckte den USB-Stick, mit einem grüngelben Logo und der aufschrift "Individualität ist das Dateisystem, durch welches unser Herr zusammengestellt wird.", in den Laptop. Der Laptop war ein Acer Aspire E15 und lief relativ langsam. Der USB-Stick wurde registriert und es öffnete sich die Standart-Nachricht, ob man den Ordner öffnen will, oder sonstige Optionen. Jannick besaß den Standart Windows-10 Desktophintergrund, da er bisher zu faul gewesen war diesen zu ändern. Er öffnete den Ordner, und sah dort nur eine einzige .exe-Datei. "Karl.exe", nannte sich diese Datei und besaß das Standart .exe-Symbol. Jannick bewegte langsam den Mauszeiger auf die .exe Datei und drückte langsam auf die Linke Maustaste. Ein kleines Menü öffnete sich, welches sich "Are you sure?" nannte, und in dem Menü befand sich der Textzug: "Sind sie sicher, dass sie diesen Heretiker mit einem Heretiker ersetzten wollen?" Darunter befanden sich zwei Knöpfe, einmal "Ja", und ein zweiter mit "Nein". Jannick musste sich das Lachen verkneifen.
"Typisch Mekhaniten." Jannick's Lächeln verwandelte sich binnen Sekunden wieder in ein besorgten Gesichtsausdruck. Er nahm einen tiefen Schluck, bewegte zittrig den Mauszeiger auf "Ja" und klickte. Kappa wachte auf.


Nirgendwo.

Kappa rannte in eine Richtung, dann rannte er in die andere Richtung. Schweißperlen liefen ihm vom Kopf, manche vielen in seinen Mund, Kappa fühlte aber weder Durst noch Hunger noch Schmerz. Es war, als währe er in der Simulation. Er rannte weiter, und weiter, und weiter. Er befand sich schon seit Stunden in der Leere, im Nirgendwo. Er versuchte alles. Treten, in die Leere schlagen, alles. Er rannte in eine Richtung, dann wieder in die andere, aber er war nirgendwo. Alles war Schwarz, er wusste noch nicht einmal ob er auf festem Boden steht, da er durch den Boden greifen konnte. Schlussendlich kniete er sich auf den Boden nieder, durch den er manchmal durchgreifen konnte und manchmal nicht. Er fing an zu beten. Zu jedem Gott den er kannte, in der Hoffnung dass er von irgend jemandem erhört wird. Schlussendlich erinnert er sich an die Religionen die er öfters bekämpfen musste; Sarkizismus und Mekhaniten. Er fing mit Sarkismus an.
"Oh Ion, günón Martû, krutóus mar uz mechúus mar, krir rch dar úznâ." Zu dem überraschen von Kappa hörte er etwas. Es klang wie ein Knirschen und das Nirgendwo begann stark zu vibrieren. Man hörte eine mechanische Stimme aus allen Richtungen
"Stirb, FLEISCH-Abschaum!" Kappa realisierte mit wem er es zu tun hatte. "Okay, okay, Mekhaniten, Mekhaniten." Er fing an zu überlegen und zu schreien.
"Hört mich an, Mekhaniten! Der Grund, wieso ich zu Ion betete ist, dass ich verzweifelt war! Ich wusste nicht, dass ich von den wahren Gläubigen umgeben war! Brecht die Terminierung ab!" schrie Kappa verzweifelt.
Und somit hörte das Vibrieren auf. Kappa glaubte, dass er nun frei gelassen werden würde.
"Negativ. Terminierung eingeleitet. Knie nieder vor Wan, Ungläubiger."
Kappa kniete nieder und war sich seines Schicksals bewusst. Die Schwärze fing an zu vibrieren und Kappa fühlte wie er langsam aber sicher starb. Kurz vorher erkannte er jedoch eine rothaarige Person vor sich stehen, die ihm die Hand reichte. Er akzeptierte, und fühlte den entgültigen Tod. "Ich bin bereit." sagten beide im Chor.


2026

"Karl Segel, akzeptierst du den Willen des Wan, der dich tagtäglich durch dein Leben führen wird?"
"Ja."
"Wiederrufst du das FLEISCH, der unheilige Stoff der YALDABOATH und des ION, und akzeptierst die Maschinerie?"
"Ja."
"Bist du bereit Wan dein ganzes Leben lang zu dienen, ihn zu preisen und für ihn in den Tod zu gehen?"
Karl überlegte. Es herschte für einen kurzen Moment Ruhe in der Kirche.

"Ja."

Dämonenzauber | Hub | Ruhe in der Kirche

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