OBJEKT-NR.: SCP-6500
LEVEL-
EINDÄMMUNGSKLASSE: KETER
STÖRUNGSKLASSE: AMIDA
ITEM: SCP-6500
LEVEL-2
CONTAINMENT
CLASS: KETER
DISRUPTION
CLASS: AMIDA

SCP-179 in der Nähe des Südpols der Sonne, inaktiv und reaktionslos.
SICHERHEITSMAẞNAHMEN: Jeder Standort hat seine Eindämmungsaufzeichnungen zu überprüfen und zu entscheiden, welche Anomalien in ihrem Zuständigkeitsbereich der Menschheit minimal Schaden zufügen oder kaum Wissen über das Anomale verbreiten würden. Diese Objekte sind als nicht-disruptive Anomalien zu designieren und ihre Eindämmung wird nicht weiter fortgeführt oder auf einfache Beobachtung reduziert. Dies sollte unter anderem die folgenden Maßnahmen umfassen:
- Humanoide Anomalien, die sich in der Vergangenheit kooperativ verhalten haben, sind Ortungschips zu injizieren oder mit solchen auszustatten (wenn ihre Biologie/Anomalie solche Maßnahmen zulässt) und freizulassen. Jede von ihnen darf abhängig vom Fall eine neue Identität gegeben werden;
- Religiöse und mythische Artefakte werden ihren zugehörigen kulturellen Orten oder Menschen zurückgegeben;
- Tiere und andere Organismen werden in die Obhut von Wilson's Wildlife Solutions oder ähnlichen Interessengruppen überführt, damit sich in einer weniger eingeschränkten Umgebung um sie gekümmert wird;
- Bücher und Grimoiren sind Agenten der Serpent's Hand zu übergeben, damit sie in die Wanderer's Library zurückgebracht werden. Ein Botschafter der Library hat der Foundation temporäre Immunität für überfällige Objekte gewährt;
- Anomalen Orten ist dasselbe Maß an Handlungsfähigkeit wie den Nexusen zu geben. Die Überwachung ihrer Grenzen wird stark reduziert.
Es sollte angemerkt werden, dass die oben genannten Handlungen bisher unzureichend waren, um die Effekte von SCP-6500 aufzuheben, aber sie haben sein Voranschreiten etwas verlangsamt.
Nach einem Treffen der Abteilungen für taktische Theologie, angewandte Thaumaturgie und beschwörende Pataphysiken ist beschlossen worden, dass alle Operationen bezüglich SCP-6500 Elemente der Esoterik enthalten müssen, bis hin zu und einschließlich den Dokumenten, deren Code, wenn möglich, zusätzlich mit Schutzzaubern zu versehen ist.
PROTOKOLL SECHSTE SONNE: Alle speziellen Missionen (Pfade), die im Versuch, SCP-6500 zu bekämpfen oder zu neutralisieren, unternommen werden, haben ritualistische Aspekte zu beinhalten, um nicht die Integrität der gesuchten Objekte (SCP-6500-α) zu gefährden oder den Befall besagter Objekte durch SCP-6500s Einfluss zu riskieren. Personal, das auf Materialien von Protokoll Sechste Sonne zugreift, sollte hochgradig untypische Darstellungsformate als ein notwendiger Nebeneffekt dieser Rituale und von den thaumaturgischen Mechanismen, die ihre Inhalte beschützen, erwarten.
BESCHREIBUNG: SCP-6500 ist ein Prozess der Entropie, der ausschließlich das Anomale betrifft. Dies beeinflusst hauptsächlich, aber nicht ausschließlich, verschiedene Formen der Thaumaturgie (umgangssprachlich als "Magie" bekannt). SCP-6500 ist für die Neutralisierung von über 1.500 anomalen Personen, Objekten, Orten und Phänomenen in den letzten zehn Jahren verantwortlich.
SCP-6500 nimmt viele Formen an; zum Beispiel ein Prozess beschleunigter Seneszenz in organischen Anomalien, einschließlich in bis jetzt unsterblichen. Objekte, die nicht zu der Basisrealität gehören – ob es aufgrund zeitlicher Verschiebung oder eines Transfers von anderen oder höheren Ebenen der Existenz ist – sind entweder bis zur Immaterialität vor der vollständigen Nichtexistenz verblasst oder haben heftige strukturelle Schäden aufgrund ihrer Inkongruenz mit bekannten Gesetzen der Raumzeit erlitten.
Seit seiner ersten Entdeckung und Erforschung wurde festgestellt, dass SCP-6500 durch Eindämmungsbemühungen beschleunigt wird. Ohne Gegenmaßnahmen wird die vollständige Neutralisierung aller bekannten und unentdeckten Anomalien Schätzungen zufolge innerhalb eines Zeitraums von fünf Jahren auftreten, was den Zustand des Universums unwiderruflich verändern und unsere Organisation überflüssig machen wird.
VOM BÜRO VON O5-1 |
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Ruhige Tage stehen uns bevor. Es ist verzeihlich, das als wünschenswertes Ziel zu sehen. Vom Anomalen frei zu sein. Ein neues Zeitalter der Vernunft einzuleiten, wo nichts außerhalb des Reiches des Verständnisses existieren kann. Eine Welt, in der wir unsere Brüder nicht in der Dunkelheit sterben sehen, unerfüllt und vergessen. Es ist verzeihlich, nach Hause zur Familie gehen zu wollen, ihnen in die Augen zu sehen und ihnen zu versichern, dass alles gut werden wird. Dass es in der Nacht nichts mehr zu befürchten gibt. Es ist verzeihlich. Seit unserer Gründung haben unzählige Generationen von noblen Männern und Frauen ihre Leben der Unterdrückung von dem, was sich unserem Verständnis entzieht, gewidmet. Sie haben standhaft am Abgrund des Unbekannten gestanden und trotzig hinunter geschaut. Sie haben seinen Blick verspottet. Warum sollten wir sie dann nicht ehren? Warum ihr Opfer verschmähen? Warum sollten wir das, was wir so hartnäckig weggesperrt haben, verbreiten? SCP-6500 repräsentiert das Ende der Magie. Das Ende der Geschichten und der Träume. Die komplette Zerstörung von unzähligen intelligenten, fühlenden Wesen. Die Zerstörung von Gemeinschaften. Die Auflösung ganzer Kulturen und Religionen. Es ist eine unnatürliche und nicht tolerierbare Auslöschung unerzählter Welten. Es ist Verdammung, in ihrer Totalität unerbittlich und in ihrem Marsch zur Vergessenheit unerschütterlich. Wenn wir zulassen, dass es seinen Weg fortsetzt, scheitern wir bei unserem Auftrag, zu schützen. Wenn wir uns seinem Einfluss beugen, würden wir ihm erlauben, unsere Welt der Wunder zu berauben. Tatenlos zuzusehen wäre gleichbedeutend mit Genozid. Und das, das ist unverzeihlich. — O5-1, Vorsitzender der Foundation |
GESCHICHTE: Obwohl SCP-6500 eine relativ neue Entwicklung ist, ist die Möglichkeit eines solchen Phänomenons von verschiedenen religiösen und okkulten Gruppen und Individuen in der Vergangenheit postuliert worden. In der Wanderer's Library ist SCP-6500 als "Cipactli's Festessen" oder einfach "Die Sackgasse" bekannt, ein Ereignis, von dem prophezeit wird, dass es den "Letzten Okkultkrieg" einläutet.
Das früheste Zeugnis, von dem angenommen wird, dass es sich auf das SCP-6500-Phänomen bezieht, wurde von einem unbekannten Gelehrten in einer Sammlung sarkischer Schriften dokumentiert. Es handelt sich um eine mythische Nacherzählung der Niederschlagung der daevitischen Stadt Kurst durch den Großkarzisten Ion.
Sone Kalma
"Brüllt keine jubelnden Obszönitäten, seid nicht hochmütig bei diesen Taten."
Der Zaubererkönig drehte sich nicht zu seinem schwelgenden Klavigar um. Er sprach stattdessen in die Ferne, als würde er die Schöpfung selbst anflehen.
"Unserer ist ein düsterer Kreuzzug. Habt Mitleid mit denen, die uns so beherrschen wollen, selbst wenn ihre Klingen nach eurer Kehle suchen, denn sie kennen die großartige Natur des Seins nicht."
Daraufhin fragte Orok: "Sicherlich, als einer, der die Knechtschaft der Pajiwemä.lit: "Weidenmütter" - man nimmt an, dass es sich dabei um Matriarchinnen der daevitischen Gemeinschaft handelt, die der Botanokinese fähig sind. ertragen hat, solltet Ihr doch der Erste sein, der unsere Vergeltung feiert?"
Obwohl der Zaubererkönig seine Augen auf die sterbende Glut der Festungsstadt gerichtet hatte, spürte Orok seinen durchdringenden Blick.
"Der Feind würde alles auslöschen, was nicht unter seiner Herrschaft steht. Den Važjuma auszuhungern bedeutet, sich selbst auszuhungern."
Ion wandte sich seinen Jüngern zu, die von seinen Worten hingerissen waren. Eine einzige Träne entkam ihrem Befreier, als er sie anflehte.
"Es wird kein Erwachen für den schlummernden Verschlinger geben. Es gäbe nur die Nacht und die Leere."
Bezüglich seiner Entdeckung durch die Foundation wurde SCP-6500 von einem ihrer Gründungsmitglieder vermutet: ein Individuum, das den ursprünglichen Aufsehern als O5-0 bekannt war.
Aufgrund der uneinheitlichen Buchführung zu Beginn der Foundation existieren nur wenige Informationen über O5-0s Geschichte und persönliches Leben, viele davon widersprüchlich. Der einzige Aspekt der Amtszeit von O5-0, der allgemein als wahr angesehen wird, ist, dass der Spitzname "O5-0" eine Beleidigung aufgrund O5-0s Weigerung, einen Führungssitz unter den anderen Aufsehern einzunehmen, darstellte. Die folgenden apokryphen Berichte beschreiben potenzielle O5-0-Kandidaten basierend auf verschiedenen Quellen:
"Der Zerlumpte"
Unter den primären Berichten von O5-0 ist das persönliche Tagebuch vom ersten O5-4. Darin wird O5-0 als ein Mann mittleren Alters beschrieben, der aus einem unbestimmten nordischen Land stammt und Norris Arklay genannt wird. Er wird beschrieben als ein "unnahbarer Sammler von Kuriositäten mit einem Hauch von Wohlstand an ihm, ganz in zerfledderter Kleidung, die seine Männlichkeit nicht verbergen kann. Wäre er von Kötern begleitet worden, würde man ihn für Diogenes halten!"
In seinen Texten charakterisiert O5-4 Arklay als einen Verrückten, der ständig die aufkeimenden Entscheidungen und Richtlinien des Rates kritisiere, während er sich selbst von einer Position mit tatsächlicher Macht distanzierte. O5-4 lobt O5-0 nur zögernd nach einem unbenannten Vorfall, in dem Arklay Sicherheitsmaßnahmen für eine sich selbst replizierende Anomalie entwickelt hat, die zwei Leben in der Foundation genommen hatte.
Über Arklays Trennung von der Foundation schreibt O5-4: "Wir können ohne [ihn] nur besser dran sein … die anderen scheinen über den Verlust seiner persönlichen Sammlung an Artefakten und Antiquitäten verärgert zu sein, aber mich kümmert es nicht, wenn er seine Spielzeuge wie ein zickiges Kind mitnimmt."
"Die Floristin"
Aus den Aufzeichnungen der Global Occult Coalition stammen eine Reihe von Briefen, die von einem Mitglied der bayrischen Illuminati namens Bertram Suthmeer verfasst worden sind, welcher mit der Spionage der frühen Mitglieder der Foundation beauftragt worden ist. Bertram erzählt von einer jungen, braunhäutigen Frau namens Nur, die "kein Büro besitzt, aber deren Worte dennoch Gewicht haben". Sie wird als eine erfahrene Botanikerin beschrieben, die versuchte, das Anomale und deren Platz in der natürlichen Ordnung zu erklären.
Da Bertram sich auf die kühnen Aktionen der wichtigsten Ratsmitglieder konzentriert, wird Nor in den Jahren seiner Beobachtung nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Obwohl er zugibt, dass er sich der exakten Situation rund um Nors Abgang nicht bewusst ist, merkt er an:
"Es ist komisch. Ich habe immer ein unangenehmes Gefühl des Unbehagens und der Gefahr gespürt, als ich die Handlungen dieser Tiere dokumentiert habe. Es war, als läge eine Schwere in der Luft, eine kalte Decke des Unbehagens und der Angst, die sich in ihrer Gegenwart auf mich legte. Ich habe es für ein bloßes Produkt des Geistes gehalten, eine harmlose Wahnvorstellung, die von meiner Station ausgelöst wurde, weiter nichts. An dem Tag, an dem diese Frau verschwand, lieber Bruder, verschwand auch dieser abscheuliche Druck.
Ich denke, ich habe einen großen Fehler gemacht."
"Die Humanistin"
Ein Bericht des Gründungsvorsitzenden des Ethik-Komitees, [IDENTITÄT ZENSIERT], beschreibt dessen erste Handlungen in der Foundation und die strenge Aufsicht einer "ehrenamtlichen Aufseherin", die viele der anfänglichen Aufgaben und Grundsätze des Komitees bestimmte. Diese Aufseherin habe mit dem Komitee ausschließlich über das Telefon kommuniziert und wurde als "eine intelligente und furchterregende Befürworterin" ethischer Betrachtungen bezüglich anomaler Subjekte beschrieben.
Der Vorsitzende beschreibt weiter die errungene Schlagfertigkeit dieser Aufseherin, welche dieser als "Null" zu bezeichnen beginnt. "Mit ihrer Führung", schreibt der Vorsitzende, "haben sich notwendige Ressourcen für die Eindämmung von Humanoiden um zwanzig Prozent verringert. Abgesehen von den moralischen Anreizen für die ethische Behandlung des Anomalen ist die Effizienz unbestreitbar".
Jedoch wurden ihre Gespräche seltener, als das Ethik-Komitee eine sich selbst verwaltende Einrichtung wurde. In den Monaten nach ihrem letzten Austausch berichtet der Vorsitzende von der internen Inhaftierung und dem Gerichtsverfahren einer hochrangigen Mitarbeiterin der Foundation, die dieser anhand der Stimme als Null identifiziert. Diese Person konnte Berichten zufolge nicht für ihre unterstellten Verbrechen verurteilt werden, da sie keine formale Position in der Foundation innehatte; sie wurde stattdessen von der Foundation per Zwangspensionierung verbannt.
"Schweren Herzens schreibe ich diesen Brief an die Personen, die es betrifft. Ich kann der Foundation meine Dienste nicht länger guten Gewissens zur Verfügung stellen. Diese Administration hat ihre Verachtung für die ethischen Bedenken beim Anomalen klargemacht und sie haben die Frau verbannt, der ich meine Karriere verdanke." — Gründungsvorsitzender, Ethik-Komitee, letzte Aufzeichnung
O5-0 hat die Foundation aufgrund ideologischer Meinungsverschiedenheiten bezüglich der wachsenden Größe und Macht der Organisation verlassen. Die Aufseher haben SCP-6500 nicht als möglich angesehen und haben deshalb O5-0s Vorschlag, den Handlungsspielraum der Foundation zu begrenzen, abgelehnt.
Nach dem Verschwinden wurden O5-0s Wohnräume durchsucht. Überwachendes Personal konnte mehrere Dutzend Notizen bezüglich vier anomalen Artefakten (kollektiv als SCP-6500-α bezeichnet) bergen, zusammen mit einer Notiz von O5-0. Darin werden sie entweder in Verbindung zu anderen Anomalien oder zu SCP-6500 erwähnt.
Die Bergung dieser Objekte ist für weitere Operationen von entscheidender Bedeutung.