
SCP-325-DE-β-3 nach der Neutralisierung von SCP-325-DE
Objekt-Nr.: SCP-325-DE
Klassifizierung: Keter Archon Neutralisiert
Sicherheitsmaßnahmen: Aufgrund der Neutralisierung von SCP-325-DE ist es nicht länger nötig, die vorliegenden Sicherheitsmaßnahmen aufrechtzuerhalten. Die Sicherheitsmaßnahmen aus Revision 181 und Revision 182 werden archiviert und für den Fall eines Wiederauftretens von SCP-325-DE aufbewahrt.
Sämtliche SCP-Foundation Zweige wurden bereits über die Neutralisierung von SCP-325-DE in Kenntnis gesetzt. Diese sind allerdings weiterhin dazu angehalten, nach den aktuellen Sicherheitsmaßnahmen zu agieren und die deutschsprachige SCP-Foundation über sämtliche Themen bezüglich SCP-325-DE Rückmeldung zu geben.
Beschreibung: Bei SCP-325-DE handelte es sich um ein bisher unerklärliches Phänomen, welches Familiengräber, Massengräber und Kriegsdenkmäler beeinflusste. Vor seiner Neutralisierung waren insgesamt 28 verschiedene Gräber und drei Denkmäler von SCP-325-DE deutschlandweit beeinflusst. Bisher hatte kein anderer Ableger Rückmeldung über die Manifestation einer SCP-325-DE-α- oder SCP-325-DE-β-Instanz gegeben, weswegen anzunehmen ist, dass dieses Phänomen nur in Deutschland auftrat. Es wird davon ausgegangen, dass SCP-325-DE, trotz seiner unwillkürlichen Natur, scheinbar nur Orte beeinflusste, an welchen mehrere Personen gleichzeitig beziehungsweise zeitnahe gestorben sind und/oder mehrere Personen begraben liegen, welche sich theoretisch nahestanden. Diese Theorie wurde durch den Fakt gestützt, dass SCP-325-DE keine Gräber von einzelnen Menschen oder auch unvollständige Familiengräber beeinflusste.
Untersuchungen und Beobachtungen zufolge wiesen von SCP-325-DE beeinflusste Gebiete einen ungewöhnlichen Grad an handelsüblichen Grabblumen und eine ungewöhnlich hohe Ansammlung von Mineralien und Wasser im Erdboden auf. Es konnten folgende Grabblumen, um die von SCP-325-DE beeinflusste Gebiete entdeckt werden:
- Pelargonium zonale (Geranien)
- Lobularia maritima (Steinkraut)
- Tagetes
- Begonia semperflorens (Eisbegonien)
- Lavandula latifolia (Lavendel)
- Dianthus barbatus (Bartnelke)
- Viola cornuta (Hornveilchen)
- Lilium candidum (Weiße Lilien)
Einer der anomalen Effekte, die nach einer Beeinflussung durch SCP-325-DE auftraten, war, dass die dort wachsenden Blumen allesamt in ihren Bewegungen synchronisiert wurden und eine Art hypnotischem Effekt auf Beobachtende im Umfeld hatten. Dieser hypnotische Effekt sorgt dafür, dass die betroffenen Personen sich den SCP-325-DE-α- oder SCP-325-DE-β-Instanzen nähern wollen. Bisher konnte dieser Effekt nur bei Menschen nachgewiesen werden, da Tiere anscheinend dies entweder ignorierten oder sich panisch von dem Ort entfernten. Nach jüngsten Ereignissen wurde eruiert, dass sich dabei um einen memetischen Effekt handelte. Personen, welche vorher mithilfe einer diagnostizierten Immunität gegen memetische Mittel der Klasse A bis B den hypnotischen Effekt von SCP-325-DE widerstehen konnten, wurden ebenfalls von diesem betroffen. Weitere Tests zeigten, dass ebenfalls sämtliche natürliche Immunitäten gegen den memetischen Effekt von SCP-325-DE machtlos waren. Nur eine Impfung gegen den vorliegenden Effekt war laut Forschungen wirksam.
Tests zufolge schienen hierbei nicht die Gebiete um die Gräber, sondern nur die Grabsteine von SCP-325-DE beeinflusst gewesen zu sein, weswegen diese nach Auftreten eines "Grabblumen-Ereignisses"1 als SCP-325-DE-α oder SCP-325-DE-β klassifiziert wurden. In der Obhut der deutschsprachigen SCP-Foundation befanden sich 28 SCP-325-DE-α-Instanzen in einer Aktiv-Eindämmungshalle, innerhalb von Standort-DE18 zur näheren Untersuchung und für Testzwecke. Zur Lagerung dieser Instanzen war es allerdings nötig, dass die um das vorherige Grab befindliche Erde mitsamt Sarg ebenfalls abgetragen und transportiert wird. Anscheinend geht der anomale Effekt verloren und springt auf ein anderes Grab, sollte nur der Grabstein transportiert werden. Dieser Effekt konnte bei SCP-325-DE-β-Instanzen nicht beobachtet werden, da es zu kostenaufwändig gewesen wäre, das betroffene Denkmal, als auch die Erde abzutransportieren und auszutauschen.
Ein weiterer Effekt von SCP-325-DE-α- als auch SCP-325-DE-β-Instanzen war es, dass sobald eine Person in den näheren Umkreis von ihm kommt und durch den scheinbar anomalen Effekt der Grabblumen beeinflusst worden ist, diese sich auf einmal dematerialisiert. Bei dieser Dematerialisierung treten keine Geräusche auf und es scheint, als wäre die Person spurlos verschwunden. Nach einiger Zeit, meist in einem Intervall von 24 bis 48 Stunden, materialisiert sich die verschwundene Person an dem gleichen Ort wieder. Im weiteren Verlauf der Akte werden die von SCP-325-DE beeinflussten Personen als SCP-325-DE-1 klassifiziert. Psychologischen Untersuchungen zufolge fühlen sich SCP-325-DE-1-Individuen nach ihrer Dematerialisierung befreit und ohne Sorge oder Trauer. Die meisten SCP-325-DE-1-Individuen äußerten sogar den spezifischen Wunsch "erneut an den Ort gebracht zu werden, an dem sie waren". Befragungen zufolge handelt es sich bei diesem Ort um eine von SCP-325-DEs anomalen Effekt hervorgebrachte Taschendimension, welche alle SCP-325-DE-1-Individuen mit den gleichen Worten beschrieben. Es ist unbekannt, ob für jedes SCP-325-DE-1-Individuum eine eigene Taschendimension im Stile anderer, gleich aussehenden Taschendimensionen errichtet wird, oder ob es sich hierbei um eine Taschendimension handelt. Aufgrund des Bezugs dieser Taschendimension zu SCP-325-DE wird diese weiterhin als SCP-325-DE-γ beschrieben.

Aufnahmen von SCP-325-DE-γ während
Erkundung 325-DE/1
SCP-325-DE-γ wurde von bisher allen SCP-325-DE-1-Individuen als eine gemütliche und verschneite Landschaft beschrieben, auf welcher einige blätterlose Bäume und auch einige Abies alba (Weißtannen) stehen sollen. In der Mitte dieses Geländes befindet sich ein alt aussehendes Ziegelhaus mit einer geschätzten Größe von ca. 150 m2. Alle befragten SCP-325-DE-1-Individuen sagten aus, dass sie etwas Unbekanntes zu diesem Haus rufen würde und dass dieses Etwas sich meist wie bereits verstorbene Familienmitglieder anhören würde. So bald sie bei dem Haus angekommen sind und die Tür zu diesem geöffnet haben, überschwang sie ein Wall and Wärme und Geborgenheit, welches sie dazu verleitete weiter in das Haus einzutreten. In den meisten Fällen haben SCP-325-DE-1-Individuen davon berichtet, dass sie in dem Haus ihre verstorbenen Familienmitglieder angetroffen hätten, allerdings wären diese in einem lebendigen Zustand gewesen. Größtenteils haben SCP-325-DE-1-Individuen ihre Zeit innerhalb von SCP-325-DE-γ mit ihren Verwandten verbracht, bis plötzlich sich eines von ihnen verabschiedet hat und infolgedessen das Haus verlassen hat. Als die SCP-325-DE-1-Individuen dieses Familienmitglied bis nach draußen verfolgt haben, wurden sie anschließend wieder an den Ort transportiert, an welchen sie SCP-325-DE-γ betreten haben.
Nach einem Besuch in SCP-325-DE-γ befinden SCP-325-DE-1-Individuen sich überwiegend in einem Zustand, welcher entweder mit Entzugserscheinungen und oder manischen Depressionen vergleichbar ist, trotzdessen sind sie Untersuchungen zufolge frei von jeder Trauer und Sorge und fühlen sich meist geborgen. Die meisten SCP-325-DE-1-Individuen äußerten sehr oft den Wunsch erneut zu SCP-325-DE-γ zurückzukehren und wurden bei Versuchen leitendes Forschungspersonal darum zu bitten verzweifelt und warfen sich entweder flehend zu Boden oder wurden gewaltvoll gegenüber Forschungspersonal. Zwar war es anfangs nicht möglich, ein zweites Mal nach SCP-325-DE-γ, doch nach einiger Zeit der aktiven Eindämmung von SCP-325-DE war es plötzlich doch möglich, ein zweites Mal beziehungsweise mehrere Male nach SCP-325-DE-γ zu reisen. Es ist bisher unbekannt, woher dieser plötzliche Wandel der anomalen Effekte von SCP-325-DE rührt.
Hierbei sei jedoch zu beachten, dass scheinbar bei jedem weiteren Besuch in SCP-325-DE-γ eines der verstorbenen Familienmitglieder nicht mehr in SCP-325-DE-γ aufzufinden war. Zusätzlich scheint mit jedem weiteren Besuch ein weiterer Familienangehöriger des SCP-325-DE-1-Individuums zu verschwinden. Der bisherige Grund dafür ist unbekannt, den Aussagen von SCP-325-DE-1-Individuen und Erkundung 325-DE/1 ist jedoch zu entnehmen, dass so bald eines der Familienmitglieder sich verabschiedete, es nicht mehr auffindbar war. Dies lässt vermuten, dass falls eines der Familienmitglieder sich verabschiedet hatte, dieses verschwand.
Nach der Neutralisierung von SCP-325-DE und seinen Effekten am 13.09.2015, dematerialisierten sich die um alle SCP-325-DE-α- oder SCP-325-DE-β-Instanzen befindlichen Grabblumen vollständig und auch die ungewöhnlich hohe Ansammlung von Mineralien und Wasser im Erdboden regulierte sich auf einen Wert, wie er höchstwahrscheinlich vor der Beeinflussung durch SCP-325-DE gewesen war.
Entdeckung: SCP-325-DE wurde das erste Mal am 19.01.2012 in Freiburg an Breisgau entdeckt, als bei einem Einsatz der MTF DE[KLASSIFIZIERT] einer der Agenten eine SCP-325-DE-α-Instanz bemerkte und auf diese, ungeachtet seiner Befehle, zulief. Nachdem er eine Zeit lang bei dieser Instanz stand, wurden die anderen Agenten darauf aufmerksam, dass der Agent keine Befehle oder sonstigen Kommunikationsversuche wahrnahm. Nach wenigen Sekunden des Kommunikationsaufbaus dematerialisierte der Agent sich an Ort und Stelle. Verwirrt meldete die MTF DE[KLASSIFIZIERT]-Einheit das Geschehen an den nächsten Standort, Standort-DE18, und es wurden einige Analyseverfahren und Forschungen bezüglich des Verschwindens des Agenten am gleichen Ort durchgeführt. Genau 48 Stunden später materialisierte sich der Agent vor den Augen der Forscher erneut. Der Agent wurde anschließend nach Standort-DE18 zum Verhör eskortiert und der Friedhof, auf welchem er verschwand, wurde erstmals für die Öffentlichkeit gesperrt.
Nachtrag 1: Es folgt nun der Erkundungslog 325-DE/1 zu SCP-325-DE-γ.
Erkundung 325-DE/1
Vorwort: Die folgende Erkundung wurde von D-8129 durchgeführt. Dem D-Klasse-Mitarbeiter wurde, bevor er mit einer SCP-325-DE-α-Instanz konfrontiert wurde, eine Schulterkamera angeheftet. Hinsichtlich der Aussagen der SCP-325-DE-1 wurde angenommen, dass Kleidungsstücke und andere Besitztümer am Körper ebenfalls dematerialisieren und in SCP-325-DE-γ rematerialisiert werden.
<Beginn der Aufnahmen>
Die Schulterkamera von D-8129 aktivierte sich und zeigte das Gesicht des Forschers, welcher die Kamera befestigte. Daraufhin dreht D-8129 sich um und erblickt die Eindämmungshalle der SCP-325-DE-α-Instanzen. Als er in die Halle eintritt, fixiert er seinen Kopf sofort auf SCP-325-DE-α-5 und bewegt sich mit großen Schritten auf diese zu. Es ist ein leises Flüstern von D-8129 zu vernehmen.
D-8129: So wunderschön …
Nach einigen Minuten ändert sich die Ansicht. Für wenige Sekunden ist ein statisches Bild auf den Überwachungsmonitoren zu sehen. Nach 10 Sekunden schaltet das Bild um und eine schneebedeckte Landschaft ist zu erblicken. Es sind Berge und ein großer Wald in der Ferne zu erkennen. D-8129 betrachtet für mehr als eine halbe Stunde die Landschaft und trotz der scheinbar niedrigen Temperaturen, welche innerhalb SCP-325-DE-γ herrschen sollten, zeigt D-8129 bisher keine Anzeichen von Frost- oder Kälteempfinden. Plötzlich dreht D-8129 sich schlagartig um und es ist ein Ziegelhaus zu erkennen. D-8129 bewegt sich in langsamen Schritten zu dem Haus zu. Er erreicht die Tür zu dem Haus und öffnet diese. Innen ist ein mit komplett Holz verkleideter Korridor zu erblicken und die aufgenommenen Geräusche lassen vermuten, dass D-8129 die Tür hinter sich schloss.
D-8129: Hallo? Ist hier wer? Ich wurde hierher gerufen.
Trotz der Aussagen von D-8129 konnten keine Rufe oder anderen Stimmen von den Peripheriegeräten der Schulterkamera aufgenommen. Es ertönt eine ältere weibliche Stimme, vermutlich aus dem Inneren des Hauses.
Ältere Stimme: Ja, [unverständlich] komm doch [unverständlich].
D-8129: Mama? Bist du das?
D-8129 rennt, nachdem er die Stimme innerhalb des Hauses gehört hatte, durch den Flur und betrat einen Raum, welcher wie ein Wohnzimmer eingerichtet und winterlich dekoriert ist. Am Rande der Kamera kann ein Ofen erblickt werden, vor welchem sich eine Person zu befinden scheint. D-8129 dreht sich zu der Instanz und beginnt zu weinen. Es ist jedoch nicht möglich zu erkennen, was diese Instanz darstellen soll, da die Schulterkamera nur eine schattenhafte, humanoide Gestalt aufnimmt. Hierbei handelt es sich höchstwahrscheinlich um die verstorbene Mutter von D-8129.
Ältere weibliche Stimme: [unverständlich] lass uns einen [unverständlich] und [unverständlich] begrüßen.
D-8129: Sie sind auch hier? Aber ich dachte, ihr seid alle schon gestorben …
Ältere weibliche Stimme: Das sind wir auch, aber hier [unverständlich]. Lass uns noch ein letztes Mal Zeit miteinander verbringen, okay?
D-8129: Ja, lass das machen.
D-8129 beginnt die schattenhafte Gestalt zu umarmen und folgt ihr in einen Raum, welcher einem großen Gemeinschaftsraum mit integrierter Küche ähnelt. In diesem Raum befinden sich sieben (7) weitere schattenhafte Gestalten. Laut D-8129s Aussagen handelt es sich dabei um seine Schwester, seine zwei Brüder, seinen Onkel, seine Tante, seinen Vater und seine Großmutter. Er verbringt ca. 40 Stunden gemeinsam mit seinen scheinbaren Verwandten. In der gesamten Zeit scheint D-8129 allerdings nicht den Drang verspürt zu haben, etwas zu essen, zu trinken oder die Toilette zu benutzen. Nach diesen 40 Stunden beginnt eine der schattenhaften Gestalten aufzustehen und sich zu verabschieden.
Ältere männliche Stimme: Also dann, [unverständlich] es war schön, dass [unverständlich], aber ich muss jetzt gehen. Ich hoffe, dass du [unverständlich].
D-8129: Papa? Warum musst du gehen und wohin?
Ältere männliche Stimme: Du weißt [unverständlich] gehen muss. Ich muss [unverständlich]. Ich kann nicht [unverständlich]. Das verstehst du doch, oder?
D-8129: Ja, aber warum so früh?
Die schattenhafte Gestalt, bei welcher es sich vermutlich um den Vater von D-8129 handelt, beginnt sich zu bewegen und geht aus dem Raum in den Korridor hinaus. D-8129 folgt der Gestalt. Diese bleibt vor der Eingangstür stehen und dreht sich scheinbar um und scheint D-8129 zu umarmen. D-8129 beginnt zu weinen.
D-8129: Tschüss, Papa, es war schön dich wiederzusehen.
Ältere männliche Stimme: [unverständlich].
Die schattenhafte Gestalt öffnet die Tür und geht aus dem Haus heraus. Nachdem diese die Tür hinter sich geschlossen hat, wird erneut ein statisches Bild in der Schulterkamera von D-8129 angezeigt. Die Überwachungsaufnahmen der Eindämmungshalle zeigen, dass dieser sich bereits erneut in der Halle materialisiert hat. Die Kamera schaltet sich selbst ab.
<Ende der Aufnahmen>
Nachtrag 3: Am 10.03.20██ erschien bei einer O4-Ratsversammlung ein Brief auf dem Schreibtisch von O4-1 in der gleichen Schrift, wie sie auch in den E-Mails vertreten war. Aufgrund seiner Relevanz bezüglich einer anderen Anomalie, welche sich in der Obhut der Foundation befindet, kann das Dokument nur eingesehen werden, sollte eine Sicherheitsfreigabe der Stufe 4/252-DE vorliegen.