Objekt-Nr.: SCP-219-DE
Klassifizierung: Thaumiel
Sicherheitsmaßnahmen: SCP-219-DE ist in Sektor 9 von Untergeschoss U-2 von Standort-DE12 aufgebaut und wird durch 1 m dicke Stahlbetonmauern und explosionsresistente Tore vom Rest des Standorts abgeschottet. Nur Mitgliedern des SCP-219-DE-Projekts und eingeweihtem Wachschutz ist es erlaubt, SCP-219-DEs Räumlichkeiten zu betreten.
Die Sicherheits-KI KIRA ist damit betraut, unbefugtes Betreten über die in Sektor 9 installierten Kameras und Sensoren zu erfassen und bei Feststellung dieser dazu ermächtigt, den Bereich, in dem sich der Eindringling befindet abzuschotten, bis ein Sicherheitsteam den Eindringling wieder entfernen kann. Die Einbrecher sind anschließend zu verhören und je nach Lage entweder zu amnesizieren oder zu terminieren. Auch Degradierungen auf Personal der Klasse D sind möglich. Diesbezüglich wurde an allen Zugängen zu Sektor 9 ein Warnhinweis angebracht, der auf die Ahndung unbefugten Eintretens mit besagter Degradierung hinweist. Der Warnhinweis wird ebenfalls eingeblendet, falls unbefugt auf Daten zu diesem Projekt zugegriffen wird.
Um die Aufdeckung von SCP-219-DEs wahrer Natur weiter zu erschweren, wurde ein Ködereintrag der Anomalie in die SCP-Datenbank eingefügt, auf die alle Zugriffe ohne ausreichende Freigabe umgeleitet werden.

SCP-219-DEs Kontrollpult.
Beschreibung: SCP-219-DE ist ein Supercomputer der Foundation, der in Standort-DE12 in Sektor 9 aufgebaut wurde. In das Objekt wurden zahlreiche anomale Objekte integriert, was wiederum in den anomalen Fähigkeiten der Anomalie selbst resultierte, nämlich, das Schicksal bestimmter Objekte vorauszuberechnen.
Der Bau des Objekts wurde von Prof. Stehfest vorgeschlagen und geleitet, nachdem er mit seinem Team einen anomalen USB-Stick, im Folgenden SCP-219-DE-1 genannt, mit vermutlich unendlichem Speicherplatz untersucht hatte. Die Daten auf dem Objekt erschienen anfangs unschlüssig, jedoch konnte unter Einsatz von Foundation-Supercomputern herausgefunden werden, dass auf dem Objekt Art, Bewegungsrichtung und Energie jedes Atoms abgespeichert sind, das auf der Erde je existiert hat, existiert und existieren wird, eine Annahme, die später durch Experimente in der Abteilung für temporale Physik und einen anomalen Computer mit einer nicht ermittelbaren Rechenleistung bestätigt werden konnte. Dadurch ist es möglich, mit SCP-219-DE-1 potentiell in die Zukunft zu sehen, allerdings bedarf es durch die schiere Menge an Daten gewaltiger Datenverarbeitungskapazitäten, um auch nur eine Sekunde in der Existenz von Objekten für das menschliche Verständnis aufzubereiten.
Da der zuvor für Experimente mit SCP-219-DE-1 benutzte Computer während eines Eindämmungsbruchs zerstört wurde, schlug Prof. Stehfest schlug vor, andere computerbasierte Anomalien einzusetzen, um die benötigten Rechenkapazitäten bereitzustellen. Auf diese Weise konnte es möglich werden bestimmte Ereignisse in der Zukunft vorauszuahnen, um sie zu verhindern, oder, um sich zumindest auf sie vorbereiten zu können.
Der O4-Rat genehmigte das Projekt im Juni 2008 und stellte dafür Sektor 9 von Standort-DE12 mitsamt dem darin befindlichen Supercomputer Laplace und dem dazugehörigen Personal zur Verfügung. Laplace war ausgewählt worden, da die Computertechnik der Maschine inzwischen veraltet war und der O4-Rat sowie Standort-DE12s Direktor Dr. Joch vorhatten, ihn zu verschrotten. O4-12 brachte bei der Entscheidung allerdings den Einwand an, dass durch dieses Projekt wertvolle Erkenntnisse über anomale Computertechnik gesammelt werden könnten, wodurch sich Laplace noch ein letztes Mal als nützlich erweisen dürfte.
Das Team unter Prof. Stehfest schaffte es tatsächlich, die verlangten anomalen Objekte mit Laplace zu einer funktionierenden Einheit zu verbinden und schaffte es mit der dadurch generierten Rechenkraft, eine Art Suchfunktion zu programmieren, die SCP-219-DE-1 auf bestimmte Molekülkonstrukte in der Gegenwart durchsucht. Damit ließen sich die Schicksale einzelner Moleküle auf Jahrzehnte voraussagen, allerdings nahm dieser Vorhersagezeitraum mit wachsender Größe des Objekts rapide ab.
Das Projekt drohte eingestampft zu werden, jedoch hörte Prof. Stehfest von Experimenten der medizinischen Entwicklungsabteilung von Standort-DE12, die mithilfe einer anomalen Bioreaktorkonstruktion, im Folgenden SCP-219-DE-2 genannt, in der Lage war, Viren, Bakterien und bestimmte Pilze in ihre Proteinbestandteile zerlegen und ihre DNS auswerten konnte. Diese Konstruktion sollte benutzt werden, um die Herstellung von Impfstoffen zu unterstützen, jedoch räumte der Projektleiter ein, dass sich mit diesem Gerät, auch wenn es innerhalb von Minuten Ergebnisse lieferte, nur einige Monate herausholen ließen, da die Erreger ständig mutierten und damit die meisten ihrer Gensequenzen ständig veränderten. Dadurch wurde die Herstellung von DNA-Impfungen erschwert, da man zuerst die Gene isolieren musste, die sich am wenigsten verändern.

SCP-219-DE-2.
Prof. Stehfest schlug vor, SCP-219-DE-2 an Laplace anzuschließen und dann mittels der Molekülsuchfunktion alle Mutationen zu ermitteln, die die Erreger-DNS durchlaufen würden. Die medizinische Entwicklung stimmte zu und vereinigte die beiden Komponenten zu SCP-219-DE. Der Suchalgorithmus wurde im Laufe der Zeit nach und nach angepasst, da Tests der auf Grundlage von SCP-219-DE ermittelten Genen entwickelten Impfstoffen mit Labormäusen anfangs eine hohe Fehlerquote aufwiesen. Die Erfolgsquote der Impfungen nahm aber stetig zu, sodass 2011 mit Versuchen an Klasse-D-Mitarbeitern begonnen wurde.
Im Oktober 2014 gab der O4-Rat SCP-219-DE offiziell zur Herstellung für Impfungen gegen Krankheiten aller Art für das Personal der Foundation und ihrer Anomalien frei. SCP-219-DE erwies sich sogar insofern als vorteilhaft, dass es die Mutationen von Krankheitserregern über ein Jahr in der Zukunft voraussehen kann und entsprechende Gensequenzen angibt, um daraus DNA-Impfstoffe zu entwickeln.
Gegenwärtig hat das SCP-219-DE-Projekt eine Erfolgsquote von 70% bei Herstellung erfolgreicher Impfungen. Die Foundation war in der Lage, wirksame Impfungen gegen die Zika-Krankheit, verschiedene Formen der Grippe, Covid-19 und SCP-081 herzustellen. Allerdings versagt SCP-219-DE bei Viren, die sich zu häufig verändern und auch vielen als anomal eingestuften Krankheiten, darunter Syphilis, HIV, das Erkältungsvirus, SCP-610 und SCP-188-DE.
Aufgrund der extremen Nützlichkeit des Objekts, den Komfort von Mitarbeitern zu erhöhen und Ausfälle wegen Krankheit zu minimieren, wird eine Existenz vor der Belegschaft geheim gehalten. Dies geschieht auf Befehl von O4-1, O4-7 und O4-12, mit der Begründung, dass dies möglichen Problemen vorbeugt, die sich aus der Tatsache ergeben, dass die Foundation über Impfungen gegen Krankheiten verfügt, die in weiten Teilen der Welt für Probleme sorgt. O4-12 argumentierte, dass insbesondere im Falle von weltweiten Pandemien großes Misstrauen und eine mögliche Gefahr für die Verbergung der Foundation vor der Öffentlichkeit auftreten könnte, wenn neue Impfungen schneller als durch die wissenschaftliche Gemeinde erwartet bereitstehen würden. O4-1 berief sich zudem auf den Foundation-Doktrin der Nichteinmischung in nicht-anomale Angelegenheiten, insbesondere, wenn SCP-Objekte involviert sind.