„Hallo. Mein Name ist Emily, ich bin 4, bald 5 Jahre alt und wohne bei meiner Mama in einem Haus. Ich möchte euch von meinem großen Piratenabenteuer erzählen. Ich mag Piraten.“
„An einem schönen Tag sind meine Mama und ich zum Park gefahren, wo Kapitän Tommy seinen Geburtstag feiert. Das da ist Kapitän Tommy. Tommy wird an diesem Tag sechs. Er wohnt in meiner Nachbarschaft. Ich mag Tommy nicht, weil er immer gemein ist. Er ist ein echter Pirat, der im Park am Piratenschiff immer mein Essen klaut und meine Spielsachen kaputt macht wie ein Pirat. Ich wollte nicht zu Kapitän Tommys Geburtstag, doch meine Mama sagte, dass Tommy nur „speziell“ ist und Freunde braucht. Ich glaube eher, dass Mama nur nett zu Tommy ist, weil sie so gut mit Tommys Eltern befreundet ist, die sich immer treffen, Kuchen essen und über viele langweilige Erwachsenensachen reden.“
„Mama meinte, ich sollte für Kapitän Tommy noch was Schönes als Geschenk basteln. Ich habe ihm eine echte Schatzkarte gemalt und viel bunten Glitter darauf geklebt. Mama fand das ganz toll. Ich sollte mich auch als Pirat verkleiden, also habe ich eine coole Piratenkappe, eine Augenklappe und ein Piratenschwert aus Pappe bekommen. Mama hat auch ein Geschenk für Tommy geholt.“
„Im Park waren alle Kinder schon als Piraten verkleidet auf dem Piratenschiff. Es gab einen großen Tisch mit Proviant wie Süßigkeiten, Würstchen und eine große Piratentorte. Tommys Mama hat da wirklich viel gemacht, damit wir alle bereit für die große Piratenüberfahrt waren.“
„Tommys Papa hat uns als erstes „Hallo“ gesagt. Ich mag Tommys Papa nicht. Er riecht immer komisch nach alten Zigaretten und er schreit immer herum, wenn ich wegen Tommy was sage. Meine Mama meint, ich soll nett sein, darum sag ich das nicht laut. Auch habe ich Tommys Papa schon gesehen, wie er meine Mama geküsst hat, wenn Tommys Mama nicht da war. Mama sagt immer, dass Menschen, die sich doll lieb haben, sich immer küssen, wenn sie Kinder haben wollen. Ich hoffe, dass Mama und Tommys Papa sich nicht doll lieb haben. Tommy hat schon eine Mama und ich will Tommy nicht als Bruder haben. Mama sagt, ich soll zu Tommy gehen und ihm mein Geschenk geben, damit er sich darüber freuen kann. Mama möchte in Ruhe mit Tommys Eltern sprechen.“
„Ich ging auf das Schiff zu Kapitän Tommy, um ihm meine Schatzkarte zu schenken. Er sagte, ich soll "Kapitän Tommy" zu ihm sagen, da er heute der Kapitän ist. Wenn ich es nicht mache, wird er mich über die Planke jagen. Als ich ihm meine Karte geschenkt habe, hat er sie nicht einmal richtig angeguckt, sondern gleich kaputt gemacht. Dann rief er, dass ich das Schiff sofort verlassen soll, da Mädchen nichts auf einen Piratenschiff zu suchen haben, weil Mädchen keine Piraten sein können. Das machte mich so traurig, dass ich weinen musste. Die Jungs fanden das lustig und haben mich ausgelacht.“
„Kapitän Tommy spielte mit den anderen Jungs Piraten auf dem Schiff, während ich und die anderen drei Mädchen außerhalb auf einer Insel festsaßen. Das befahl der Kapitän, da Frauen an Bord Unglück bringen und der Kapitän hat immer Recht, sagt Kapitän Tommy. Ich habe mehrmals versucht, auf das Schiff zu kommen, aber da hat Kapitän Tommy mein Schwert geklaut und und hat uns immer damit gehauen, bis es kaputt war. Tommy tat das natürlich nicht Leid, weil es ja eh hässlich und total unecht war im Gegensatz zu seinem. Ich fand das voll gemein von ihm.“
„Dann rief Tommys Mama uns, damit die Piratencrew sich Proviant holen konnte. Ich hatte ein großes Stück Piraten-Torte geholt. Doch Kapitän Tommy schubste mich in den Sand, dass ich die Torte nicht mehr essen konnte. Kapitän Tommy lachte und sagte, dass die Torte nur was für echte Piraten wäre. Und ein Mädchen kann nie ein Pirat sein. Ich weinte und wollte es Mama sagen, doch sie wurde böse und sagte, ich soll gehen, da sie gerade mit Tommys Papa allein sein wollte und ich mein schönes blaues Kleid schmutzig gemacht habe. Ich soll zu Tommy nett sein. Das fand ich voll doof. Tommy war ein doofer Kapitän.“
„Dann kam Tommys Mama zu uns allen ans Schiff. Sie rief, dass jetzt ein ganz besonderer Pirat kommt, der mit uns allen spielen will. Alle kamen angerannt, als der komische Pirat ankam. Es war ein riesengroßes, kuscheliges, lila-buntes Zottelmonster mit einem großen Maul und lustigen Wackelaugen. Er war sogar größer als Tommys Papa. Er trug eine Piratenmütze wie Kapitän Tommy, trug Piratenkleidung und hatte eine kleine Augenklappe, was voll albern aussah, weil sein Auge viel größer war als die Klappe. Auf seiner Schulter hatte er einen potthässlichen blauen Papagei.“
„Das Monster schenkte Kapitän Tommy den potthässlichen Papagei. Tommy fand den Papagei doof und auch potthässlich und schenkte ihn einen der Mädchen, weil sie selbst doof und potthässlich sei. Das Mädchen weinte deswegen. Tommy ist voll gemein!“
„Monster sind eigentlich voll gruselig und böse, aber dieses war lustig und wollte mit uns spielen. Es sang ein lustiges Lied über Leichtmatrosen, Latzhosen und Deck schrubben. Ich fand ihn voll toll und lustig. Besonders, als er Schokogoldmünzen für alle spuckte. Kapitän Tommy hat nicht nur alle auf den Boden liegenden Münzen aufgesammelt, sondern den anderen befohlen, ihm alle Münzen zu geben. Das fand ich voll doof.“
„Das Piraten-Monster sagte, es hätte eine tolle Schatzkarte zu einem echten Schatz gefunden. Er hielt meine Karte hoch, die wieder ganz war. Ich habe mich richtig darüber gefreut. Das Monster fragte, wer diese tolle Karte gezeichnet hatte. Ich habe gesagt, dass ich es war. Das Monster lachte und sagte, dass ich eine richtige Künstlerin bin. Ich habe mich darüber sehr gefreut. Das Monster wollte auf Schatzsuche gehen. Sogar ich und die anderen Mädchen durften mit. Kapitän Tommy fand das doof, weil alle jetzt lieber mit dem Monster spielten als mit ihm, weil er so gemein war.“
„Wir gingen mit ihm auf die Insel zur Schatzsuche. Bei dem Kreuz gruben wir im Sand und fanden eine echte Schatztruhe, die gefüllt war mit voll vielen Schokogoldmünzen, Gummibärfischis und Zuckerperlenketten. Wir haben uns alle gefreut. Außer Kapitän Tommy, der das doof fand.“
„Er sagte, dass wir alle doofe Meuterer sind und seinen Kapitänstag kaputt machen und dass wir alle über die Planke gehören. Er nahm sein besseres Piratenschwert und haute auf das Monster, was ihm wehtat weshalb es immer zum Kapitän sagte, "er soll damit aufhören". Doch Kapitän Tommy haute weiter und sagte, dass das blöde Monster nur was für dumme kleine Kinder und nicht für echte Piraten wäre. Und dass er kein echter Pirat ist, weil echte Piraten nicht jammern.“
„Da wurde das Monster böse, nahm den Kapitän und fraß ihn im Ganzen auf. Alle Kinder schrien und rannten davon. Ich habe mich unter einem der Tische versteckt. Ich hatte Angst und weinte.“
„Tommys Papa kam angerannt und wollte das Monster hauen, weil es Kapitän Tommy gefressen hatte. Doch das Monster haute Tommys Papa, so dass der zu Boden fiel und aus seinem Kopf blutete. Er war wohl dann sehr müde, weil er eingeschlafen und nicht mehr aufgewacht ist. Die Erwachsenen haben auch geschrien und sind auch vor dem Monster davongelaufen.“
„Das Monster war böse, doch es rief immer, dass es noch spielen wollte und hat versucht, wieder sein lustiges Lied zu singen. Es sagte, dass wir wiederkommen sollten, da er jetzt der Kapitän war und er wollte, dass wir alle wiederkommen und mit ihm spielen sollen, weil er der Kapitän war. Ich hatte mich weiter versteckt und hatte Angst, aber ich glaube, das Monster war traurig, dass niemand mit ihm spielen wollte. Es weinte, aber statt Tränen kamen Smarties raus. Er hatte Tommy gefressen, also war er nach Seemannsregeln jetzt Kapitän Monster.“
„Ich hatte Angst vor Kapitän Monster, aber es tat mir leid, wie es da weinte und keiner mehr mit ihm spielen wollte. Ich bin dann raus gekommen und hab mich vor ihm gestellt. Es hat mich mit seinen wackelnden Augen angesehen. Ich denke, dass es nicht böse ist. Schließlich hat es den blöden Tommy gefressen. Es war einfach nur einsam. Ich habe es gedrückt. Und es hat mich gedrückt und Danke gesagt. Und dass ich eine echte Super-Duper-Piratenfreundin bin.“
„Dann kamen schwarze Klabautermänner mit Masken und Schussgewehren, die zu Kapitän Monster liefen und dabei irgendwelche Erwachsenensachen schrien. Kapitän Monster hat gesagt, ich soll schnell davonlaufen und mich verstecken, weil die blöden Klabautermänner alles kaputt machen. Also bin ich gelaufen und habe mich in den dichten Büschen versteckt, wo ich ganz leise blieb. Ich habe mich hier immer vor Tommy versteckt. Die Klabautermänner haben auf Kapitän Monster geschossen. Kapitän Monster wurde wieder böse und wollte die Klabautermänner verjagen. Es hatte einen von den Klabautermännern ebenfalls müde gemacht, ehe die anderen weiter schossen, was Kapitän Monster wehgetan hatte.“
„Ein Klabautermann schoss Kapitän Monster einen Pfeil in den Popo, was Kapitän Monster müde machte und ihn einschlafen lies. Die Klabautermänner warfen ein Netz auf ihn und nahmen ihn mit. Dann gingen sie herum und stellten den Leuten Fragen, ehe sie den Leuten Spritzen gaben. Ich habe mich versteckt, da ich Angst vor Spritzen habe, sogar mehr als vor Kapitän Monster.“
„Ich habe mich vor den Klabautermännern versteckt, ehe meine Mama mich später in der Nacht gefunden hatte. Sie war traurig und besorgt. Und ein wenig sauer, da ich nicht früher raus kam und sie mich die ganze Zeit gesucht hätte. Ich habe ihr von Kapitän Monster erzählt, doch sie wurde nur noch böser und sagte, dass Tommys Papa einfach mit Tommy an seinem Geburtstag abgehauen ist, nachdem sie sich mit Tommys Mama gestritten hat. Ich sagte, dass es nicht stimmt, sondern dass es Kapitän Monster war. Sie sagte, dass ich nicht lügen soll und hat doll geweint. Mama tat mir leid, also habe ich nichts mehr gesagt. Ich glaube, sie mochte Tommys Vater sehr gerne.“
„Ich denke immer noch an Kapitän Monster, wie es nett zu allem außer zum blöden Kapitän Tommy, seinem Papa und dem blöden Klabautermann war. Es wollte doch nur Freunde und ist deshalb so sauer, weil alle ihm wehtun wollen. Und jetzt haben die Klabautermänner ihn gefangen. Vielleicht haben sie ihn in einen Käfig gesperrt wie bei Omas Vogel Hansi und pieken ihn mit langen Stöcken, wie Tommy es immer macht. Ich glaube, er ist ganz traurig und hat Angst.“
„Eines Tages, wenn ich ganz groß bin, werde ich eine echte Piratenkapitänin sein. Dann werde ich stark genug sein, das Schiff der blöden Klabautermänner zu finden und zu entern. Dann werde sie von der Planke jagen und den Haien zum Fraß vorwerfen.“
„Dann werden ich Kapitän Monster befreien und wir werden zusammen auf unserem großen Piratenschiff die Meere befahren, Schätze suchen, Klabautermänner und blöde Tommy-Piraten verjagen und Tausendmillionen Abenteuer bestehen. Yo Ho!“