SCP Foundation Standort-Dossier
Standort-DE3
Offizielle Bezeichnung: Nuklearstandort-DE3
Standort-Identifikationscode: RAD-DE3
Allgemeine Informationen
Nutzen: Standort-DE3 ist eine unterirdisch gelegene Eindämmungsanlage, spezialisiert auf die Isolierung von radioaktiven Gefahrengütern und die Entwicklung und Verbesserung strahlentechnischer Schutzmaßnahmen. Diese Einrichtung war bis 2018 ebenfalls dafür verantwortlich, von der Foundation produzierten Atommüll zu lagern, zusammen mit AKW-Abfall der Bundesrepublik Deutschland.
Gegründet: 5. Juli 1968
Ort: Wolfenbüttel, Niedersachsen
Tarnung: Im Abbruch befindliches Atommülllager Asse II
Funktion: Eindämmung und Erforschung radioaktiv strahlender oder verseuchter Anomalien, Entwicklung neuer strahlentechnischer Schutzausrüstung sowie die Aufnahme des Atommülls der Stromgeneratoren der Foundation (ehemals)
Größe: 21.000 m2 oberirdisch, 34.000 m2 unterirdisch bis in eine Tiefe von 960 m.
Oberirdische Struktur
Der oberirdische Teil von Standort-DE3 dient der Erforschung von Anomalien, der Entwicklung neuer strahlentechnischer Schutzmaßnahmen und der temporären Eindämmung von harmlosen Anomalien, die im Einzugsbereich des Standorts geborgen wurden. Der Standort verfügt zur Abwehr von Eindringlingen zwar nur über einen Elektrozaun, dafür sind die Gebäude selbst nach außen mit mindestens 50 cm Stahlbeton und 2 cm dickem Panzerglas gesichert. Vermutlich aufgrund der hier gelagerten Anomalien und des Rufes des Standortes verzeichnet Standort-DE3 von allen deutschsprachigen Eindämmungsstandorten bisher die geringste Anzahl an Überfällen und Infiltrationen von außen, dasselbe gilt für Eindämmungsbrüche.
Hauptzugang: Der Hauptzugang zu Standort-DE3 liegt auf der Kuhlager-Straße und ist normalerweise durch ein Metalltorgitter versperrt. Personen, die den Standort zu betreten wünschen, müssen sich zuvor beim Wachposten melden, der sich in einem Häuschen neben der Auffahrt zum Eingang befindet.
- Belegschaft Wachposten: Die Einfahrt auf der Südseite ist rund um die Uhr mit drei Wachleuten besetzt, ausgestattet mit je einer HK SFP9, Pfefferspray, Taserpistolen und Teleskopschlagstock. Zusätzlich stehen jeder Wachmannschaft zwei HK MP5N Maschinenpistolen zur Verfügung.
- Neben-Zugänge: Besitzt Zugänge im Westen und im Osten. Während sich im Osten nur ein normales Tor befindet, ist im Westen die Einfahrt für den Bahnhof angesiedelt. Diese ist durch ein unter Strom stehendes Rolltor versperrt, zudem können eventuelle feindliche Schienenfahrzeuge durch unter den Gleisen verborgene Fernzündersprengstoff zum Entgleisen gebracht werden. Das Gelände wird daher von Sicherheitspersonal und RTF DE3-𝔊 (3-Gustav "Die Geiger") patrouilliert und überwacht. Diese sind mit HK MP5N Maschinenpistolen und einer HK SFP9 bewaffnet. Im Falle eines Angriffs stehen zudem HK433-12,5" Sturmgewehre, M47 Dragon und Fliegerfaust 2 Panzerfäuste zur Verfügung.
Hauptgelände: Das Hauptgelände beinhaltet den Zugang zum Bergwerksschacht, das Administrationsgebäude, die Forschungs- und Versuchsräume, der Bahnhof, ein Hubschrauberlandeplatz, Personalunterkünfte und die Kaserne von RTF DE3-𝔊 und hier stationierten MTFs. Im Falle eines Angriffs ist er außerdem mit aus dem Boden ausfahrbaren, automatischen Geschütztürmen versehen. Diese sind mit dem HK GMW von Heckler & Koch ausgerüstet und unterscheiden Verbündete von Zielen über deren Gangart und Körperform. Sie werden über die Administration gesteuert.
- Administration: Die Administration ist im Zentrum des Komplexes in einem kleinen Häuschen untergebracht. Dieses kann auf mehreren Wegen betreten und auch wieder verlassen werden.
Forschungs- und Versuchsräume: Die Labore von Standort-DE3 sind für Strahlungsexperimente ausgelegt, allerdings können hier auch viele andere Versuche durchgeführt werden, um die Eigenschaften neuer Anomalien im Wesentlichen ergründen zu können. Sie verteilen sich über mehrere Gebäude. In den unter der Erde liegenden Stockwerken werden außerdem Experimente unter dem Einsatz eines Miniatur-Teilchenbeschleunigers durchgeführt. Neben Versuchsräumlichkeiten gibt es hier auch Fertigungsräume für strahlungstechnisches Equipment und eine TÜV-Station für derartige Materialien. Diese Gebäude beinhalten außerdem die temporären Eindämmungsanlagen für harmlose Anomalien und die Krankenstation, die aus Sicherheitsgründen mit Bunkerwänden und Quarantäneeinrichtungen ausgestattet ist. Sie ist neben normalen Verletzungen insbesondere auf Verstrahlung spezialisiert.
Kasernen: Die Kasernen verfügen über genug Raum, um bis zu hundert Soldaten unterzubringen. Neben den gängigen Handfeuerwaffen stehen in Tiefgaragen zudem neben den gängigen Tarnfahrzeugen und -transportern einige Survivor-R-Panzerfahrzeuge bereit, auf denen verschiedene Waffen montiert werden können.
- Mitarbeiterunterkünfte und Büros: Das Personal von Standort-DE3 ist in Gebäuden untergebracht, die nach außen hin mit 1 m dicken Stahlbetonwänden geschützt sind. Ebenfalls werden im Falle eines Eindämmungsbruches oder eines Angriffs sämtliche Fenster und Türen mit Panzerstahlschotts versiegelt. Außer der Kantine gibt es hier keine Freizeitangebote wegen der Platzbeschränkung und der großen Nähe zu umliegenden Ortschaften.
Unterirdische Struktur
Der unterirdische Teil von Standort-DE3 ist der Eindämmung seiner zugewiesenen Anomalien und der temporären Aufbewahrung neuer und gefährlicher Artefakte und Entitäten vorbehalten. Da Standort-DE3 eine ehemalige Salzmine ist, ist unter der Erde der Einsatz von Explosivwaffen und großkalibrigen Geschossen verboten, da die Wände fragil sind und Einsturzgefahr besteht. Die unteren Ebenen besitzen durch die in ihnen gelagerten Anomalien von Natur aus passive Schutzmaßnahmen in Form starker Strahlung, allerdings sind alle Ebenen zusätzlich zu den Sicherheitsschotts mit automatischen Gaswaffen und Flammenwerfersystemen ausgestattet. Der Fahrstuhl, der alle Ebenen miteinander verbindet, ist in der Lage, bis zu 15 Tonnen Gewicht zu transportieren und kann im Notfall verschüttet werden, ebenso lassen sich alle Stollen im Notfall sprengen. Alle Ebenen können mit Fahrzeugen befahren werden, da eine Salzmine keine Stützen für ihre Stollen erfordert.
- Etage U-1 Etage U-1 wurde nach der Übernahme durch die Foundation gegraben und befindet sich in einer Tiefe von 100 m. Hier untergebracht sind der Kernreaktor, der den Standort mit Strom versorgt und der Bahnhof für die Untergrundmagnetbahn, die Standort-DE3 mit Standort-DE12, Standort-DE13, Standort-DE22 und Standort-DE23 verbindet. Der Zugang zum Kernreaktor ist durch mehrere Sicherheitsschotts versperrt, die nur mit der biometrischen Identifikation der zugelassenen Techniker geöffnet werden können. Unberechtigter Zugang hat die Aktivierung des Sicherheitssystems und die Freisetzung von Giftgas zur Folge.
- Etage U-2 Etage U-2 befindet sich in einer Tiefe von 200 Metern und wurde ebenso wie U-1 von der Foundation angelegt. Sie dient der temporären Eindämmung von gefährlichen Anomalien. Standardgemäß dürfen Anomalien hier nicht länger als drei Monate verbleiben, da Standort-DE3 wegen seiner Auflagen als Aufbewahrungsort gefährlicher Strahlungsquellen sonst seine Sicherheitsstandards nicht erfüllen kann. Die Natur von Standort-DE3 hilft allerdings auch bei der Eindämmung von menschlichen Anomalien, die meist willentlich in ihre Zellen verbleiben, sobald ihnen erklärt wurde, was Standort-DE3s vorrangige Aufgabe ist.
- Etage U-3 Ebene U-3 erstreckt sich über eine Tiefe von 500 m bis 600 m und dient der Aufbewahrung von Sicher-Anomalien. Zusätzlich befinden sich hier Versuchslabore zur Erforschung von Anomalien, die unter besonderen Strahlenschutzauflagen studiert werden müssen und für die Erprobung neuentwickelter Strahlungsschutzmaßnahmen.
- Etage U-4 Ebene U-4 befindet sich in einer Tiefe von 700 m bis 800 m und ist für die Eindämmung von Euclid-Klasse-Anomalien ausgelegt. Aufgrund der Strahlung auf dieser Ebene ist hier das Tragen von Strahlenschutzanzügen mit geschlossener Sauerstoffversorgung erforderlich. Objekte wie etwa Nahrungsmittel für Anomalien müssen außerdem in Bleicontainern transportiert werden, um einer Kontaminierung vorzubeugen. Eindämmungszellen lassen sich aber, falls notwendig, mit atembarer Luft und sauberem Wasser versorgen.
- Etage U-5 Etage U-5 befindet sich in einer Tiefe von 900 m bis 960 m und ist die verzweigteste und weitläufigste Ebene von Standort-DE3, die bei Bedarf mit Bergbauequipment weiter ausgebaut wird. Hier werden Anomalien der Keter-Klasse aufbewahrt. Die hier herrschende Strahlung macht zusätzliche Schutzmaßnahmen erforderlich, wie etwa zusätzliche Schichten aus Blei an den Schutzanzügen. Normale Menschen können ohne Schutz auf dieser Ebene nicht überleben, zudem ist durch die Strahlung eine visuelle Überwachung erschwert, weshalb auf der ganzen Ebene zusätzlich Vibrationssensoren installiert wurden, um unbefugte Zutritte und Ausbrüche zu erkennen.
Belegschaft
Standort-Direktor: Dr. Theo Wunderlich
Leiter der Verwaltung: Anja Stravinski
Leiter der Sicherheit: Olaf Jürgen Sieger
Leiter RTF DE3-𝔊 (3-Gustav "Die Geiger"): Major Stefan Gans
Direktor Forschung und Entwicklung: Dipl. Ing. Christina Buchenwald
Direktor Medizin: Dr. Siegfried Halberstadt
Leiter der Logistik: Jason Reiner
Leiter der Wartung: Jennifer Stern
Leiter Planung und Bau: Bruno Schreiner
Personal vor Ort
Doktoren: 13
Forscher: 18
Administratives Personal: 6
Wartung und Versorgung: 20
Sicherheitspersonal: 30
D-Klasse: 15
Bau-Personal: 16
Sonstiges Personal: 17
Anomalien, welche sich innerhalb Standort-DE3 befinden.
ID-Nummer | Klassifizierung |
---|---|
SCP-024-DE1 | Sicher |
Zusätzliche Informationen
Im Zuge des Kalten Kriegs und der Weiterentwicklung der Nukleartechnologie musste die Abteilung der Foundation in Deutschland Maßnahmen ergreifen, um ein erhöhtes Aufkommen an Anomalien zu managen, die ihre Umgebung radioaktiv verseuchten. Da der Transport solcher Anomalien zu bestehenden Einrichtungen mit strahlungstechnischer Spezialisierung sehr teuer war und noch dazu das Risiko besaß, Dispute zwischen der Foundation und verschiedenen Staatsregierungen auszulösen, wurde nach einem Eindämmungsstandort innerhalb der Bundesrepublik Deutschland gesucht. Da aufgrund der geologischen Gegebenheiten des Landes ein Salzstock die sicherste Option war, wurde nach der Evaluierung einiger Kandidaten beschlossen, die Schachtanlage Asse dafür zu nutzen. Verhandlungen mit der deutschen Regierung unter Ludwig Erhard erzielten schließlich eine Erlaubnis für die Einlagerung radioaktiver Gefahrengüter, unter der Bedingung, dass die Foundation dabei auch die Entsorgung des Atommülls der Bundesrepublik Deutschland übernahm, dafür aber entsprechend entlohnt würde.
Der Standort wurde 1968 formal gegründet und damit begonnen, die Oberflächenstrukturen zu verstärken und auszubauen. Zeitgleich wurde diskret erster schwach strahlender Atommüll der Bundesrepublik Deutschland eingelagert, da für stärkere Strahlenquellen noch keine Gewährleistung der Sicherheit vorlag. Der Ausbau der bestehenden Stollen wurde 1970 begonnen. Der reguläre Betrieb wurde 1972 aufgenommen, die Aufrüstung des Standortes wurde aber erst 1980 vollständig abgeschlossen.
1974 geriet die Bundesrepublik Deutschland in Zahlungsverzug, woraufhin die Abteilung der Foundation in Deutschland mehrere Mahnschreiben versendete. Die Regierung unter Brandt schien jedoch darauf aus zu sein, die Abteilung der Foundation in Deutschland zu einer Weiterführung der Vereinbarung ohne Bezahlung zu zwingen, unter der Begründung, dass die Bundesregierung der Foundation auf ihrem Territorium unentgeltlich freies Handeln ermöglichte, was als Bezahlung ausreichen sollte. Die Foundation begann daraufhin zu lobbyieren und Entscheidungsträger zu bestechen, um Einfluss auf das Atomgesetz zu nehmen. Dieses wurde 1976 erneuert und durch seinen Wortlaut versäumte es die Regierung, für den Schacht Asse II ein Planfestellungsverfahren einzuleiten und wurde dadurch 1977 gezwungen, nach alternativen Endlagerstätten Ausschau zu halten. Die Foundation bot an, bis zu dessen Fertigstellung den Atommüll der Bundesregierung weiterhin gegen Gebühr zu verwahren. Die Regierung sagte zu. Seit 1977 findet nun eine großangelegte Kampagne der Foundation statt, die Standort-DE3 als im Abbruch befindliches Atommüllendlager darstellen soll.
Seit 201█ wurde Standort-DE3 zur Nahrungsbeschaffung für das in Standort-DE9 eingedämmte SCP-201-DE herangezogen, welches sich von Strahlungsquellen ernährt. Dieses Wesen besitzt allerdings einen höheren Bedarf an Atommüll als Standort-DE3 geliefert bekommt, wodurch seine Vorräte 2018 versiegten und neue Verhandlungen mit der Bundesregierung aufgenommen werden mussten, um eine Versorgung mit Atommüll sicherzustellen.
Seit 2019 wird Standort-DE3 nicht mehr als Atommüllendlager benutzt und dient nur noch der Eindämmung strahlender und radioaktiv verseuchter Anomalien und für strahlentechnische Forschungen, da AKW-Abfall nun nach Standort-DE9 geliefert wird, um SCP-201-DE zu versorgen. Allerdings werden immer noch Räumlichkeiten für die Endlagerung reserviert, falls entweder SCP-201-DE verendet oder der Zugang zu Standort-DE9 zerstört wird.