Ein Seltsamer Tagtraum, So Süß Wie Gift

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Isabelle hat ein Stück weit Mitleid mit dem Mann. Er war besonders freundlich zu ihr gewesen und scheint sonst ein emphatischer Mensch zu sein mit viel Nächstenliebe.
Isabelle gibt sich deswegen besonders viel Mühe, seine Treue auf die Probe zu stellen.
Die Gefühlszehrerin fängt an langsam und mit einer fremdartigen Zärtlichkeit eine Lebensgeschichte zu spinnen.

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Isabelle bemerkt ein bleiches Kind, das sie extrem verwirrt ansieht.
Isabelle zieht ihre Brauen zusammen, was nach Traumlogik unlogisch sein sollte.
Dieses Kind nimmt im Traum die Rolle ihrer Tochter ein, doch das Mädchen sieht nicht ansatzweise Isabelle oder ihrem Opfer ähnlich.
In diesem Traum adoptieren sie keine Kinder.
Isabelle denkt angestrengt nach.
Nach dem Ausschlussverfahren und den Indizien muss das Mädchen, dass sie anscheinend Elizabeth getauft haben, ein Eindringling in ihrer Traumwelt sein.
Isabelle mag keine Futterneider, egal ob es das erste Mal ist.
Elizabeth hat anscheinend die gleichen Schlussfolgerungen angestellt und stiert sie missbilligend an.
Isabelle hat längstens ihr Opfer vergessen. Mit ihrer Linken machte sie eine verscheuchende Geste, begleitet mit Ksch Ksch.
Das Kind ist baff über die erniedrigende Behandlung und schubst als Antwort die Erwachsene, was nicht so effektiv ist, wenn jemand nur halb so groß war.
Isabelle ist an der Reihe überrascht zu sein. Dann hebt sie Elizabeth hoch.
„Du verschwindest offenbar nicht so einfach. Dann bringe ich dich wohin, wo du mir nicht im Weg bist.“

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Elizabeth musste feststellen, dass Isabelles Vorstellung von ‚aus dem Weg sein‘ ein Kinderzimmer heißt. Sie blickt sich um, ob sie was Nützliches findet. Im Schrank. Unter dem Bett.
Resigniert setzt sie sich auf den Teppich und zupft an Fransen.
Das ist der Nachteil, wenn du dich in Träume einschleichst. Sie kann keine großen Änderungen vornehmen.

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Isabelle ist stolz auf sich. Sie löste ein Problem auf Anhieb.
Jetzt beschäftigt sie sich mit etwas banalem wie kochen. Das lenkt sie etwas ab, bevor sie weiterspinnen würde.
Isabelle nimmt nicht mal wahr, was sie zubereitet, so bedeutungslos ist es in der Traumwelt.
Leise ist das Trippeln von kleinen Füssen zu hören.
Missbilligend dreht Isabelle sich um.
Das Kind sitzt am Küchentisch, den Kopf auf diesen gelegt, weg von Isabelle gerichtet.
Solange Elizabeth sie nicht stört, kann sie mitspielen in Isabelles Aufführung.
Nach fünf Minuten, als Isabelle wieder zurückgedreht hatte, hörte sie wieder Füße auf den Fliesen.
Sie sieht runter.
Elizabeth hängt sich für ein Kind so typisch an Isabelles Rockzipfel.

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Der Rest des Tages (was immer noch Isabelles Traumgebilde ist) folgte das Kind der Frau. Für das Opfer der zwei musste dies nicht so außergewöhnlich sein. Überraschenderweise haben sich die zwei Gefühlszehrerinnen gut mit der Situation arrondiert. Elizabeth generierte die negative Aura, die Isabelle nutzte, um ihren Wirt ein dramatisches Leben zu verschaffen.
Bis zur Heimkehr des Oneirois des Wirts lief tatsächlich alles gut und die zwei spielten sogar eine Runde eines Kartenspiels mit anderen Traumwesen, die sich zu ihnen verirrt hatten und willig die Rollen von Nebenfiguren annahmen.
„Mensch, welches Wetter heute ist.“
Isabelle und Elizabeth blicken zum Oneiroi, verwirrt über dessen Aussage. Keiner der zwei hatte vor ein, zwei Minuten das Unwetter bemerkt, dass jetzt das Traumgebilde umhüllt.
Der Boden beginnt zu beben. Der Wind pfeift um die unrealen Ecken des nicht-existenten Gebäudes. Das Licht flackert. Ein surrendes Brummen ist hörbar, das offenbar von der Entität kommt, welche die einzige Lichtquelle draußen zu sein scheint. Etwas grosses und massives gleitet an den Fenstern, wie ein Wasserraubtier.
Das jä­ge­rische Traumwesen erzeugt durch seine reine Präsenz Wellen in der Surrealität. Isabelle spürt, wie sie die Kontrolle über ihre Traumwelt verliert. Sie hat von solchen Alptraumkonstrukten gehört und wusste, dass sie fast wortwörtlich ein kleiner Fisch im Vergleich war. Sie schleudert sich aus dem Traum, dabei ungewollt Elizabeth als Beifahrerin mitreißend.
Der Schatten des Wirts kann nur mit einem stummen Schrei erleben, wie der übergrosse Molch seine plumpen Lippen öffnet und ihn wie einen Wurm einsaugend schnappt.

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„Ich habe eine negative Mitteilung und ich habe eine positive Mitteilung.“
Elias starrt sein Gegenüber lange an und versucht herauszufinden, was los ist.
Es ist verständlich, dass Elias etwas verwirrt ist, wenn aus den Schultern eines Anzuges statt ein Hals mit Kopf eine Gedankenblase kommt.
Das Traumwesen wartet mit Engelsgeduld auf eine Reaktion. „Welche möchten Sie zuerst hören?“, fragte er mit seiner sonoren Stimme.
„Bitte… bitte zu erst die negative. Dann kann mich die gute hoffentlich aufmuntern.“
„Interessante Wahl. Die Mitteilung ist: Sie sind tot.“
Elias schluckt schwer. „Tot?“, wiederholt er.
„Ja. Zwei parasitäre Entitäten – wir nennen sie Anomalien – haben leider beide entschieden, Sie als ihren Wirt auszuwählen.“
„Zwei …?“
„Ja. Dies ist nicht direkt Ihre Todesursache, aber ich zweifle, dass Sie an den Details interessiert sind.“
„Also ist dies-“
„Nein.“, für eine Sekunde erhöhte sich die Stimme des Wesens, „Tut mir leid. Ich habe gewisse Mühe zu verstehen, dass Ihr Körperliche und Körperlose immer auf ein Leben nach dem Tod fixiert seid.“
„Was wäre dann die positive Nachricht?“
Das Traumwesen richtet seine drei Fliegen, die trotz des fehlenden Halses irgendwie nicht runterfallen.
„Sie nehmen dies gut auf. Erfreulich für uns. Die gute Mitteilung ist, da sie jetzt ein Echter Oneiroi sind, möchten wir Sie als Mitglied des Foundation Collective einstellen.“
Eine kurze Pause folgt.
„Wann wollen Sie beginnen, Herr Baumer?“

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