Vorgeschichte
Das Vermächtnis
Frankreich, Pariser Umland, Herbst 1811
„Wir sind da, wie es unschwer zu erkennen ist!“, krächzt es von einem grantigen Kutscher, dessen Pferde beim Anhalten aufwiehern. Sogleich öffnet sich auch die Kutschentür und mit einer prallen Arzttasche steigt ein adrett gekleideter Pierre aus, dem ein Herbstlaub geschmückter Wind an den Ohren vorbeizieht. Geschwind richtet er sich mit einer gewissen Eitelkeit seinen Mittelscheitel zurecht und beäugt dabei ein strahlend weißes Herrenhaus, bei dem die massive Doppeltür prompt aufgerissen wird.
„Ah, Sie müssen Dr. Rhins Lehrling sein. Herr Lapin, richtig?“, mit diesen Worten wird Pierre von einem vornehm gekleideten Mann, mittleren Alters, begrüßt, der einen markanten Kotelettenbart trägt. Pierre geht plötzlich auf, dass er den vor ihm stehenden Mann bereits vor einer Dekade begegnete, während der schicksalhaften Nacht in der Villa de la Croix.
„Seien Sie gegrüßt, Herr Lupus. In der Tat, der bin ich. Ich soll Sie wärmstens von meinem Meister grüßen und ihn entschuldigen, dass er nicht erscheinen konnte. Zumindest meinte er zu mir, dies wäre eine gute Gelegenheit, dass ich Ihre Institution kennenlerne“, entgegnet Pierre ohne sich etwas anmerken zu lassen.
„Wohlan, kommen Sie herein, hier finden Sie auch Ruhe von der Muttersprache Ihres Meisters“, woraufhin der Kotelettenträger grinsend eine einladende Handgeste zur Tür macht. So betritt Pierre eine farbenfrohe Eingangshalle mit weitläufigen Korridoren aus den Kindergelächter nachhallt.
„Dies hier ist für Waisen ein Ort an dem sie Obhut und Bildung finden. Eine humanistische Idee, die unter den Landsleuten Ihres Meisters verbreitet ist aber bei uns noch popularisiert werden muss“, meint enthusiastisch der Kotelettenträger, während einige Kinder entlang der Wände vorbeihuschen.
„Herr Lupus, wo wurde die Patientin untergebracht?“, erkundigt sich Pierre bei dem Kotelettenträger, der daraufhin eine Sorgenfalte bekommt, was ihn dazu verleitet geschwind weiterzugehen. Es dauert daher nicht lange bis die beiden Männer über eine Wendeltreppe in eine Etage gelangen, die den Eindruck erweckt als hätte man ein Kunstmuseum zu einer Bibliothek umgestaltet. Dort anzutreffen sind eine Handvoll von Burschen, die beisammen auf eleganten Sofas sitzen und ihre Nasen in Lektüren vertiefen.
„Meines Erachtens nach sollte die nächste Generation an Kavalieren bereits in der frühsten Jugend mit dem richtigen Wissen gewappnet sein“, sagt Lupus mit einem gewissen väterlichen Stolz und führt Pierre danach weiter zu der nächsten Wendeltreppe. Auf der obersten Etage des Hauses angelangt ändert sich erneut die Stilistik, die anmuten lässt, dass die Inneneinrichtung zum Teil den Plünderungen des Schlosses von Versailles zu verdanken ist. Besonders auffallend ist jedoch, dass in der Luft ein merkbarer femininer Duft liegt. Sogleich kommen die Beiden an jungen Müttern vorbei, die ihre Neugeborenen stillen oder zuschauen wie ihre Kleinkinder miteinander spielen.
„So erstrebenswert wie das Vorhaben der Erschaffung des Besseren Menschen auch ist, hantieren wir letztlich mit Dingen, die wir kaum verstehen. Daher hat dieses Unterfangen nicht nur ernstzunehmende Risiken für Leib und Leben unserer Kavaliere, sondern auch für deren Weiber, die nicht selten eine Totgeburt gebären, wenn nicht gar ein deformiertes Neugeborenes. Oder ein zerrissener Mutterleib plagt das Gewissen eines Kavaliers, wie Ihr Meister Ihnen sicherlich anvertraute“, monologisiert Lupus während bei Pierre eine dunkle Ahnung über seinen hünenhaften Meister aufkommt.
„Unsere Mätressen unterstützen uns, um solche Tragödien zu vermeiden, denn über einen langwierigen Prozess tasten wir uns heran, wie wir unser Leib veredeln können ohne auf das Kinderglück zu verzichten“, mit ernster Miene beendet Lupus seine Ausführung.
„Ein Mann ohne Söhne ist ein Mann ohne Zukunft aber ist die Versammlung Ihrem Unterfangen wohlgesonnen, so aus humanistischer Sicht?“, fragt Pierre geniert.
„In der Tat, Herr Lapin. Da ein jeder aus freien Stücken hier lebt. So biete ich meinen Burschen eine Perspektive in unserer Gesellschaft von Vordenkern an und den Damen ein bequemes Leben, welches sie anderswo nicht finden würden“, erörtert Lupus, der den Knauf einer Zimmertür ergreift.
Hinter der Tür eröffnet sich eine Szenerie, wo zwischen Möbeln mit geschnörkeltem Zierrat, ein himmelblaues Himmelbett steht, auf dem eine zugedeckte Brünette liegt. Daneben sitzt eine besorgt schauende Blondine, die bei dem Anblick der beiden Männer aufsteht und zu Pierre eilt.
„Bitte helfen Sie ihr, sie verfällt seit ihrer Fehlgeburt immer mehr in einen andauernden Halbschlaf und jetzt noch das immer stärker werdende Fieber!“, die reine Verzweiflung macht sich auf dem Gesicht der Blondine breit, woraufhin Lupus auf sie zugeht und die Blondine vorsichtig an den Schultern fasst.
„Er wird sein Möglichstes tun, sei dir da gewiss. Jetzt lassen wir ihn lieber alleine, damit sie untersucht werden kann, ja?“, mit diesen Worten geleitet Lupus die aufgelöste Frau aus dem Zimmer hinaus.
„Können Sie mich hören?“, fragt Pierre die brünette Frau, auf dessen Stirn eine Kompresse liegt. Es braucht einen Moment bis sie die Augenlider öffnet aber diese fallen geschwind wieder zu.
„Zumindest ist sie ansprechbar“, meint Pierre zu sich selbst, während er seine Arztasche auf einen Stuhl ablegt, auf dem zuvor die Blondine saß. Behutsam zieht er danach die Bettdecke von der Brünetten zur Seite und wie ihr fiebriges Gesicht es anmuten ließ, ist ihr Nachthemd durchgeschwitzt. Beim näheren Betrachten fällt Pierre allerdings auf, dass die Statur der Frau ausgesprochen muskulös erscheint und eine ausgeprägte Körperbehaarung aufweist. Besonders auffällig sind die Fingernägel der jungen Frau, die spitz zulaufend sind sowie eine merkliche Dicke aufweisen. Es vergeht einiges an Zeit bis Pierre das Zimmer verlässt, jedoch begegnet er auf dem Korridor augenblicklich die blonde Freundin der Patientin, die sofort zu ihm erwartungsvoll aufblickt.
„Ich bin nicht gänzlich fertig aber Sie können wieder zu ihr. Sagen Sie mir, wo ist denn Herr Lupus?“, fragt Pierre um sich schauend.
„Folgen Sie dem Gesang“, ist die kurze Antwort der Blondine, die ohne weiteres zurück zu ihrer brünetten Freundin geht. Sogleich realisiert Pierre, dass ein leiser Chorgesang zu hören ist, der ihn durch die Etage zu einer Doppeltür führt, die er vorsichtig öffnet. Ein Chor aus Mätressen singt unbeirrt weiter und Lupus, der wie ein Ehrengast in der Ecke in einem Sessel sitzt, hat ein freudiges Gesicht, dass ein Lächeln mit anmutenden Reißzähnen offenbart. Pierre tritt leise in den Raum ein, wobei er am Türrahmen verharrt bis der Gesang erlöscht und Lupus zu applaudieren beginnt. Dabei fallen Pierre die behaarten Hände von Lupus auf, die grob und fast schon Klauenartig wirken. Als der Hausherr zu Ende applaudierte geht Pierre mit einem fragenden Gesichtsausdruck auf diesen zu.
„Sagen Sie Herr Lupus, wie genau sollte der Bessere Mensch Ihrer Meinung nach sein?“, gibt Pierre von sich, was Lupus aufflammende Augen einbringt.
„Mein Ansatz zum Besseren Menschen begründet sich auf der Tatsache, dass die Natur ein fähiger Baumeister ist und wie sie es wollte, hat sie uns zur Krone der Schöpfung erkoren aber dennoch haben so manch andere Schöpfungen gewisse Eigenschaften, die des Menschen übertreffen und was ist, wenn wir uns diese Eigenschaften uns aneignen würden, wären wir dann nicht etwa wahrlich die Krönung der Schöpfung?“, gibt Lupus fragend wieder.
„Interessant und haben Sie an der Patientin eine Veredlung vorgenommen?“ erkundigt sich Pierre bei Lupus der es kopfschüttelnd verneint.
„War sie Ihre Mätresse?“ fragt Pierre weiter und Lupus nickt peinlich berührt mit den Worten, „Woher hatten Sie diese Vorahnung?“.
„Sie ist eine Fieberkranke mit einem trüben Gemüt, beides der Fehlgeburt verschuldet aber ihr animalisches Erscheinungsbild ist wohl dann ein Nebeneffekt der auf die Besonderheit des verlorenen Kindes zurückzuführen wäre“, führt Pierre aus was bei Lupus seine wuschigen Augenbraunen zusammenziehen lässt.
„Wovon sprechen Sie, sie hat kein animalisches Erscheinungsbild, mit ihrer zarten Haut eines Pfirsichs und dem seidigen Haar eines Engels ähnelt sie keinem … Tier“, meint Lupus teils irritiert und teils anhimmelnd.
Doch die Beiden schrecken auf als aus dem Nichts das Kreischen einer Frau zu vernehmen ist. Lupus reißt sich augenblicklich aus seinem Sessel und stürmt in Windeseile aus dem Saal, woraufhin Pierre ihm hinterherhinkt, um sich gleichwieder vor dem Zimmer der brünetten Patientin vorzufinden. Vor der weitaufgestoßenen Zimmertür steht wie versteinert eine panische Frau, die sich mit den Händen die Augen zuhält. Die beiden Männer wagen sich wiederum hinein und erblicken wie die blonde Freundin der brünetten Patientin reglos auf dem Himmelbett liegt, während das Blut der Blondine aus einer klaffenden Halswunde hinaus rinnt. Doch nirgends ist die Brünette zusehen aber dafür sammeln sich am Türrahmen die Schaulustigen.
„Burschen, geht in mein Arbeitszimmer, holt die Donnerbüchsen aus dem Waffenschrank. Sagt auch unten Bescheid, dass es nicht sicher ist. Damen, geht in eure Zimmer und versperrt die Tür!“, befiehlt Lupus, woraufhin sich hektisch die Traube an Zuschauern zerstreut.
„Ähm, kommt es hier öfter zu Umwandlungen mit einem einhergehenden Blutrausch?“, fragt Pierre zynisch den blassgewordenen Kotelettenträger, der traurig seufzt als er aus nächster Nähe die rot benetzte Blondine anschaut aber sich schnell wieder fängt und seine Nase an das Kopfkissen hält, auf dem die brünette Patientin lag. Sich langsam wiederaufrichtend riecht Lupus um sich herum bis er nasenrümpfend aus dem Zimmer geht. Pierre denkt an Lupus Methodik zum Besseren Menschen und folgt ihm mit einem mulmigen Gefühl, durch die verwinkelten Flure, bis die Beiden an einer Fensterseite des Anwesens stocken.
„Liebes?“, entweicht es aus Lupus beim Anblick von einer lykanthropen Gestalt im Nachthemd, die die eigene Spieglung in der Fensterscheibe betrachtet. Allerdings wirft ihm augenblicklich die Gestalt einen wilden Blick zu, bei dem sie die Reißzähne fletscht sowie die Krallen spitzt.
„Herr Lupus, geben Sie besser Fersengeld“, mahnt Pierre, der ihn an der Schulter mitzieht und sich von der Bestie abwendet, kurz bevor diese mit einem Knurren zum Sprint ansetzt. Während die Beiden versuchen beim Rennen nicht über die Bodenteppiche zu stolpern, hören sie vor sich die Rufe von Lupus Schülern und hinter sich ein eiliges Stampfen. Aus einer Ecke heraus gesprungen begegnen die Beiden fünf Burschen, die nun mit dem Symbol des Bürgertums, in Form von Donnerbüchsen, bewaffnet sind.
„Schießt!“ brüllt Pierre der sich und Lupus an die Wand drückt, um den Burschen eine freie Schussline zu geben. Danach springt auch schon die Bestie in das Sichtfeld der Burschen, die die Schüler erschreckt, wobei sich nur ein Schuss löst aber dieser die Bestie verfehlt, jedoch abschreckend genug war, dass der Bestie ihr vorpreschen Einhalt gebietet und zum Rückzug verleitet, ehe ihr ein Schuss folgen konnte.
„Los hinterher!“ brüllt nun Lupus, woraufhin er mit seinen Schülern und Pierre der Bestie hinterherjagen, die sie runter in das Erdgeschoss führt. Dort irrt die Bestie durch die menschenleeren Räume, wohingegen ihre Verfolger sich abmühen sie in die Enge zu treiben.
„Lasst sie nicht entwischen!“ brüllt Lupus wieder und es folgt sogleich ein Knall mit einem Rauchausstoß einer Donnerbüchse. Die Bestie heult daraufhin auf, nicht vor Schreck, sondern vor Schmerz, denn zerborstene Holzsplitter bohren sich in sie hinein, die von einer hinter ihr sich befindlichen Tür stammen. Im gleichen Atemzug dreht sich die Bestie unmenschlich schnell um und schlägt die aufgeschossene Tür auf, dabei reißt sie das Türschloss raus und verschwindet in die Tiefen eines Kellers.
„Burschen, ihr bleibt hier. Herr Lapin und ich gehen runter. Schießt auf alles was nicht wir sind und ich meine das ernst; lasst ansonsten nichts und niemanden hochkommen“, trägt Lupus sehr nachdrucksvoll seinen Schülern auf, die ihm und Pierre jeweils ein Schießeisen aushändigen.
„Wäre es nicht sinnvoller gewesen, wenn wir sie aushungern oder ausräuchern würden?“, fragt Pierre, der zusätzlich zu seiner Donnerbüchse eine Laterne vor sich hält, die neben der Kellertür in einer Wandmulde mit einem Feuereisen stand.
„Ich würde Ihnen rechtgeben, wenn es sich hierbei um einen Weinkeller handeln würde, aber hier kann sie weitaus größeren Schaden anrichten als Oben“, antwortet Lupus während er weiter dem Gespür seiner Nase folgt. Indessen offenbart das Licht der Laterne ein Abteil mit Kerkerzellen in den Gemäuern, jedoch ist durch die Eisengitter zuerkennen, dass die Räume wohnlich eingerichtet sind.
„Herr Lapin, lassen Sie sich nicht vom Schein trügen. Hier wird der Weg zum Besseren Menschen erprobt, doch mit dem Einverständnis derer die es betrifft“, erklärt Lupus.
„Und wer sind Ihre Probanden?“, hakt Pierre flüsternd nach.
„Wie Sie sich vorstellen können, entfaltet nicht jeder Schüler in meiner Obhut den Geist eines Intellektuellen. Doch anstatt diejenigen auszusetzen, gebe ich ihnen eine Chance zu einem Besseren Menschen zu werden“, erklärt Lupus weiter.
Zwangsweise vertieft sich Pierre im Gedanken an seinen ehemaligen Meister, wie er von ihm als sein Schüler aufgenommen wurde und letztlich als Versuchskaninchen verwendete.
„Jene, die hier hinuntersteigen, leisten einen fundamentalen Beitrag, denn ohne einen sicheren Weg zum Besseren Menschen wären wir Kavaliere im Nu dahin, wie die Hoffnung für die Menschheit zur wahren Krönung der Schöpfung aufzusteigen“, erläutert Lupus, dem auffällt wie Pierre anfängt mit sich zu hadern.
„Ein notwendiges Übel, wie die Mätressen, nicht wahr?“, fragt Pierre rhetorisch.
„Oder würden Sie, jemanden, der fähig ist, den Besseren Menschen zu kreieren, am eignen Leibe einen ungewissen Weg zum Besseren Menschen wagen, anstatt an jemanden der nicht fähig wäre den Besseren Menschen zu kreieren aber seinen Beitrag leisten will, um vielleicht auch noch dem näher zukommen, was der Bessere Mensch sein sollte?“, entgegnet Lupus herausfordernd zu Pierre, der von einem Hieb mit einer Pranke der ihn mitten im Gesicht erwischt. Als Folge zieht er unwillkürlich den Abzug seiner Donnerbüchse, deren Schuss ins Leere geht. Die Wucht des Schlages wirft zudem Pierre um, was ihm neben seiner Donnerbüchse auch die Laterne zu Boden fallen lässt. Lupus realisiert umgehend, dass das Gespräch ihn von dem intensiver werdenden Geruch an der Abbiegung ablenkte.
So zerbricht auch schon das Glas der Laterne aber das Licht in ihr flackert unbeirrt weiter und spendet genug Helligkeit, damit Lupus in die Augen seiner Geliebten blicken kann, was ihn davon abhält seine Donnerbüchse zu betätigen. Genauso hält auch sie ein, nur um gleich daraufhin Lupus anzuspringen, dem es gelingt, mit dem Schießeisen den Angriff abzuwehren, aber die Waffe wird ihm dabei aus den Händen geschlagen. Was Lupus dazu bringt die Arme der Bestie zugreifen und sie schwungvoll Eisengitter einer der Zellen zu schleudern. Die Bestie prallt jaulend gegen dieses und fällt zu Boden. Sofort reißt Lupus die daneben befindliche Eisengittertür auf und packt die Bestie, um sie in die Zelle zu werfen, aber ehe er sich versieht, beißt sie ihm in den Unterarm. Zeitversetzt bohren sich die Krallen der Bestie in die Beine des aufschreienden Kavaliers und so wird er zu Boden gezogen, was ihn zum Knien zwingt. Verzweifelt wühlt Lupus einen Generalschlüssel aus seiner Hosentasche hervor, den er mit seiner freien Hand in das Schloss der Eisengittertür zu stecken versucht, während die Bestie sich weiter in seinen Arm hineinbeißt.
Zeitgleich rauft sich Pierre schwerfällig auf, während er mit einem blutüberströmten Gesicht und mit nur einem offenen Auge zu Lupus blickt. Nur Augenblicke später heult die Bestie wehleidig auf, als sie ein Schlag von Pierres Donnerbüchsenkolben am Hinterkopf trifft. Lupus zieht sogleich die Klauen aus sich heraus, aber bekommt die Pranken der Bestie nicht festgehalten, weswegen sie mit ihren Klauen nach seinem Hals schlägt, was Pierre allerdings durch weitere Schläge mit dem Schaft vereitelt, bis ihre brünette Haarpracht mit Blut benetzt wird und sie abrupt aufhört, sich weiter zu regen. Woraufhin Lupus von seiner reglosen Geliebten hoch zu Pierre schaut, der ihn einäugig anblickt.
„Dieses Mal haben Sie mir das Leben gerettet“, sagt Lupus entkräftet, der auf die Nacht vor einem Jahrzehnt anspielt.
„Und das ebenfalls in einem Keller, welch eine Ironie des Schicksals“, gibt Pierre emotionslos von sich, während er mit seinem verbliebenen Auge den eingeschlagenen Schädel der Bestie betrachtet.
Fortsetzung
Im Kreise der Kavaliere