Medizinische Untersuchung von: SCP-446
Durchgeführt von: Dr. ███████
Das Subjekt ist weiblich. Die körperlichen Merkmale stimmen mit der Beschreibung in der primären SCP-Dokumentation überein. Das Subjekt ist nackt und liegt auf dem Tisch. Wie ebenfalls in der Dokumentation vermerkt, folgen die Augen des Subjekts mir, während ich mich im Untersuchungsraum bewege.
Obwohl unklar ist, ob das Subjekt angesichts der fehlenden Atem- und Herz-Lungen-Funktionen „lebt“ oder nicht, wird diese Untersuchung wie eine Autopsie durchgeführt, um so viele Erkenntnisse wie möglich zu gewinnen, sofern das Subjekt nicht erheblich geschädigt wird.
Der Körper fühlt sich warm an. Es gibt keine Anzeichen von Rigor mortis oder Livor mortis. Hals, Rumpf und Extremitäten weisen keine Anzeichen von Verletzungen oder Traumata auf. Die Haut ist glatt und unbeschädigt. Besonders hervorzuheben ist die Klarheit der Gesichtshaut; es gibt weder Flecken noch Anzeichen für frühere Verletzungen. Das Kopfhaar ist Braun und die Haarfarbe ist natürlich und gleichmäßig. Die Augen sind blau, die Pupillen sind gleich groß und messen 0,5 cm im Durchmesser. Die Größen der Pupillen ist unabhängig von der Lichtintensität konstant, und das Subjekt blinzelt nicht, selbst wenn die Augenoberfläche berührt wird. Die Hornhaut ist klar und es gibt keine Anzeichen von Petechien in den Skleren oder Bindehäuten.
Bei der Untersuchung des Mundes mit dem Licht einer Stiftlampe wird eine Verstopfung im oberen Teil des Rachens festgestellt. Die Öffnung ist vollständig von einer Metallplatte bedeckt, die rundherum mit den Seiten verklebt zu sein scheint. Sie verschiebt sich leicht, wenn sie gedrückt wird, lässt sich aber nicht entfernen. Ähnliche Verstopfungen sind in den Gehörgängen, den Nasenlöchern, den Genitalien und dem Anus zu beobachten.
Kommen wir nun zur inneren Untersuchung. Röntgenaufnahmen, die zuvor von dem Subjekt gemacht wurden, zeigen eine Reihe von unregelmäßig geformten Massen im ganzen Körper. Darunter befinden sich die oben erwähnten Verstopfungen der Körperöffnungen. Das Gehirn, das Herz, die Leber und die Nieren sind ebenfalls durch zusätzliche Massen verdeckt.
Bevor ich den Y-Schnitt vornahm, entnahm ich dem Subjekt ein 1 cm großes Stück Haut an der linken Flanke. Die Untersuchung des Gewebes unter dem Mikroskop zeigt nichts Ungewöhnliches. Die Beobachtung der Wunde zeigt jedoch, dass sich bereits weniger als eine Minute nach der Exzision sichtbar Schorfgewebe bildet. Innerhalb von 5 Minuten ist die Wunde abgeheilt und hinterlässt keinerlei Narbenbildung.
Angesichts der raschen Heilung der Gewebeschäden musste die innere Untersuchung notwendigerweise schnell erfolgen. Ich zögere, den Y-Schnitt zu wiederholen, um das Subjekt gründlicher zu untersuchen, zumindest für den Moment. Als ich den Schnitt beendete, sah ich, wie sich die Lippen des Subjekts leise bewegten, während es mich weiterhin anstarrte. Wir sollten die Möglichkeit irreparabler Schäden vermeiden, bis wir mehr über ihr Verhalten wissen oder bis wir ein zweites Exemplar gefunden haben.
Bei der kurzen Untersuchung stellte ich fest, dass die Massen auf dem Röntgenbild wie Kästen aus demselben Material wie die Verstopfungen aussehen. Sie sind durch eine Reihe von Drähten und Schläuchen miteinander und mit anderen, nicht umschlossenen Organen verbunden. Die Kästen selbst scheinen nahtlos zu sein und wurden durch mein Skalpell oder meine Knochensäge nicht merklich beschädigt. Die Draht- und Schlauchverbindungen sind bündig mit den Kästen verbunden und lassen sich nicht offensichtlich entfernen.
Zu diesem Zeitpunkt schloss sich der Y-Schnitt langsam, während er heilte. Ich entfernte die Klammen und beobachtete, wie der Schnitt in etwas mehr als 11 Minuten vollständig und ohne sichtbare Narbe verheilte. Die Lippen des Subjekts bewegten sich nicht mehr, kurz bevor sich die Wunde vollständig schloss.
Bedauerlicherweise scheint diese Untersuchung mehr Fragen als Antworten gebracht zu haben. Die Bewegungen der Augen und des Mundes während der Untersuchung deuten darauf hin, dass das Subjekt ein gewisses Maß an Verstand bewahrt haben könnte. Es gibt jedoch keine konkreten Beweise. Ich kann darüber spekulieren, dass die Organboxen den Körper bewahren und seine begrenzten und besonderen Funktionen steuern, aber auch dafür gibt es kaum Beweise. Diese Fragen werden wahrscheinlich unbeantwortet bleiben, bis ich eine gründlichere innere Untersuchung durchführen kann.